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Veröffentlicht am 12.08.2017

Europäer in Afrika

Der Sandmaler
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Der Sandmaler ist der neue Roman von Henning Mankell.
Ich kannte ihn bis jetzt nur mit Kommissar Wallander.
Dieser Roman gefällt mir viel besser. Es ist ein Afrikaroman.
Das Cover hat mich gleich angesprochen. ...

Der Sandmaler ist der neue Roman von Henning Mankell.
Ich kannte ihn bis jetzt nur mit Kommissar Wallander.
Dieser Roman gefällt mir viel besser. Es ist ein Afrikaroman.
Das Cover hat mich gleich angesprochen. Der afrikanische Frauenkopf auf hellem Grund ist schön.
Nach dem Abitur weiß Elisabeth noch nicht richtig wie es weiter gehen soll. Da beschließt sie für zwei Wochen nach Afrika zu fliegen. Unterwegs trifft sie ihren Schulfreund Stefan. Die beiden erzählen abwechselnd ihre Eindrücke von Land und Leuten.
Elisabeth bemerkt schnell die große Armut der Bevölkerung.
In ihrem Hotel lernt sie den Lehrer Sven kennen, der ihr viel über die Politik und Kultur des Landes erzählt.
Stefan ist mehr an Alkohol und Mädchen interessiert.
Trotzdem unternehmen sie viel miteinander.
Der Autor beschreibt die Eigenarten einiger Touristen.
Der Tourismus gibt etlichen Einheimischen Arbeit, aber sie werden viel zu schlecht bezahlt. Die Jugend wird unzufrieden und will in die reichen Länder.
Der Roman bringt mich zum Nachdenken.
Henning Mankells Stil ist sehr gut.
Der Roman ist nur kurz, sagt aber viel aus.

Veröffentlicht am 12.08.2017

Lebendig

Gegen alle Regeln
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Die Autorin arbeitet ihre Trauer und Zweifeln in dieser Geschichte auf.
Den Anfang fand ich etwas holperig.
Ariels Gejammer, wie schlecht es ihr ging, war nicht so toll, damit müssen andere Menschen ...

Die Autorin arbeitet ihre Trauer und Zweifeln in dieser Geschichte auf.
Den Anfang fand ich etwas holperig.
Ariels Gejammer, wie schlecht es ihr ging, war nicht so toll, damit müssen andere Menschen auch leben.
Aber dann hat sie sich gefangen und fängt mit gutem Stil an.
Ihre Lebenslust und ihre Art kann ich gut nachvollziehen.
Dann die Probleme mit ihrer Lebenspartnerin, die leider ein schweres Alkoholproblem hat. Sind realistisch.
Wenn man erst mit achtunddreißig Jahren das erste Kind erwartet und dann verliert, ist das sehr traurig.

Ich hoffe mal, das sie mit ihren Erfahrungen doch noch ihr Glück findet.
Dieser Roman sollte ja ein Sachbuch sein, ich empfinde ihn aber auch als Literatur.
Die Autorin schreibt glaubhaft über Probleme, die viele Frauen haben.

Ein ernster, intensiver Roman, aber nicht gerade zur Entspannung.

Veröffentlicht am 11.08.2017

Spannender Thriller

Runaway
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David Sedlaszek hat mit seinem ersten Roman Runaway einen spannenden Psychothriller geschrieben.
Das Cover hat mich gleich angesprochen, gerade die düstere Atmosphäre passt gut.
Der Anfang fängt mit ...

David Sedlaszek hat mit seinem ersten Roman Runaway einen spannenden Psychothriller geschrieben.
Das Cover hat mich gleich angesprochen, gerade die düstere Atmosphäre passt gut.
Der Anfang fängt mit einem Brief an, mit dem ich erst nichts anfangen konnte, aber es wird am Ende schlüssig gelöst.
Der junge Lehrer Frederik Hagel wird eigentlich nett beschrieben. Seine Frau Linda betreibt bei ihrer Arbeitsstelle illegale Geschäfte. Das gefällt Frederik nicht, er will sie davon abbringen, das gelingt ihm aber leider nicht. Er tritt mit seinen Fragen und Aktionen nur eine Lawine los.
Linda wird ermordet und Frederik wird in die Psychiatrie eingewiesen, ganz schön hart. Nach 18 Jahren gelingt ihm die Flucht. Der Grund hat mich nicht überrascht, das stört mich aber nicht weiter.
Ich kann seinen Hass wegen der Intrigen und Lügen gut nachvollziehen
Dieser Roman hat Potential.
Die Sprache ist flüssig und gut zu lesen.
Da der Roman im Selbstverlag erscheint, hatte ich nicht so viel erwartet. Ich bin von der Kunst des Autors restlos überzeugt.
Ich fühlte mich gut unterhalten.

Veröffentlicht am 22.07.2017

Wunderbarer mitreißender Roman

Manchmal musst du einfach leben
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Die Autorin hat einen schönen angenehmen Schreibstil.
Der Roman fängt aufregend mit voller Emotionen an.
Maribeth erleidet mit 44 Jahren einen Herzinfarkt.
Gott sei Dank hat sie ihn überlebt.
Der Schreck ...

Die Autorin hat einen schönen angenehmen Schreibstil.
Der Roman fängt aufregend mit voller Emotionen an.
Maribeth erleidet mit 44 Jahren einen Herzinfarkt.
Gott sei Dank hat sie ihn überlebt.
Der Schreck ist für sie und ihren Mann Jason groß.
Sie haben ein munteres lebhaftes Zwillingspärchen, Oscar und Liv.
Nach der Bypassoperation wird sie ziemlich schnell aus dem Krankenhaus entlassen. Und schon muss sie wieder den Familienalltag meistern. Schließlich hat sie alles Wichtige sonst immer erledigt. Da liegen alle Briefe noch ungeöffnet für sie bereit. Ihre Mutter soll ihr helfen denkt Jason, aber von der bin ich enttäuscht. Nun gut, Maribeth hat auch nicht mehr erwartet.
Das wird ihr zu viel und in einer Kurzschlusshandlung verschwindet sie ziemlich kopflos. Man kann ja eigentlich sagen, eine Mutter macht das nicht, aber man muss erst einmal in so eine Situation geraten.
Manchmal kann man nicht anders.
Der Autorin gelingt es gut, Maribeths Gedanken und Handlungen so zu schreiben, das ich die Situation nachempfinden kann.
Die neuen Personen, die jetzt dazu kommen lockern die Geschichte nett auf. Besonders die jungen Nachbarn sind einfach zu gut.
Maribeth arbeitet ihre Geschichte auf. Hinzu kommt noch, das sie adoptiert wurde. Sie macht sich Gedanken über ihre leiblichen Eltern. Hat sie ihre Herzkrankheit vielleicht geerbt?

Alles wird so eindrucksvoll erzählt, das ich in der Geschichte gefangen war und kein Ende finden konnte.
Ich bin total begeistert und muss unbedingt Ausschau nach früheren Romanen von Gayle Forman halten.

Veröffentlicht am 14.07.2017

Alte Bekannte

Die Henkerstochter und der Rat der Zwölf
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Oliver Pötzsch hat mit seinem neuen historischem Roman „Die Henkerstochter und der Rat der Zwölf“ wieder eine tolle Fortsetzung geschrieben.
Ich mag seinen kompetenten flüssigen und lebendigen Schreibstil.

Der ...

Oliver Pötzsch hat mit seinem neuen historischem Roman „Die Henkerstochter und der Rat der Zwölf“ wieder eine tolle Fortsetzung geschrieben.
Ich mag seinen kompetenten flüssigen und lebendigen Schreibstil.

Der Prolog fängt 1649 ganz schön gruselig an.
Da wird eine junge Frau eingemauert
Dann geht es im Jahre 1672 um den Schongauer Henker Jakob Kuisl und seine Familie weiter. Er ist in den Rat der Zwölf der Henkersgilde gewählt worden.
Dafür reist er mit der gesamten Familie nach München. Die Tochter Magdalena ist mit dem Stadtmedicus Simon Fronwieser verheiratet, sie haben drei Kinder.
Simon ist für die Zeit schon sehr fortschrittlich bei seiner Arbeit und schreibt an einem Traktat, das er jetzt in München bekannten Ärzten zeigen will.
Jakob will bei dem Treffen auch einen Mann für die jüngere Tochter Barbara finden.

Er ist jetzt schon sechzig Jahre alt, da wird ihm die Arbeit schwer, aber so grummelig habe ich ihn nicht in Erinnerung.

Gleich als sie ankommen wird eine ermordete junge Frau gefunden, Jakob mischt gleich mit.
Dafür ist er ja bekannt.
Die Stimmung in München zwischen den Ratsmitgliedern ist teilweise erschreckend.

Nachdem wieder eine ermordete Frau auftaucht sucht die ganz Familie nach dem Mörder, sogar die kleinen Jungen beteiligen sich.

Ich liebe ja diese Romane, man merkt das der Autor die Stadt kennt, denn ich erkenne einige Stätten wieder, obwohl ich München erst einmal besucht habe.
Diesmal habe ich das Hörbuch gehört. Ein wahrer Genuss.
Der Sprecher Johannes Steck gibt dem Ganzen noch einen guten Flair. Es ist wie Kino. Er versteht es gut, die jeweilige Stimmung einzufangen und an uns weiterzugeben.

Oliver Pötzsch kann mich immer wieder gut unterhalten.
Ich kann den Roman Fans von historischen Romanen sehr empfehlen.