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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.05.2017

Gutes Jugendbuch

Ana und Zak
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Das Jugendbuch Ana und Zak hat mir ganz gut gefallen, obwohl ich eigentlich keine hohen Erwartungen hatte und manche Wendungen in der Handlung nicht besonders realistisch waren. Die Passagen mit den Gangstern ...

Das Jugendbuch Ana und Zak hat mir ganz gut gefallen, obwohl ich eigentlich keine hohen Erwartungen hatte und manche Wendungen in der Handlung nicht besonders realistisch waren. Die Passagen mit den Gangstern hätte man weglassen können. 
Auch befürchtete ich bei dem verspielten Buchcover, dass es zu kindisch wird. Aber nein, das Buch kann auch ohne Probleme von Erwachsenen gelesen werden. 
Zak und Ana sind sehr unterschiedlich. Er ist locker, sie ist begabt, steht aber unter Druck. 
Doch beide haben Probleme in der Familie. 
Zak und Ana kennen sich bisher nur flüchtig. mehr miteinander zu tun bekommen sie erst bei einem Schülerwettbewerb, bei den sie im gleichen Teram sind. Als sie dann gemeinsam Anas jüngeren Bruder suchen müssen, der alleine zu einer Spiele-Convention aufgebrochen ist, schweißt sie das zusammen. 
Typisch Junge wird Zak schließlich leichtfertig und die mutige Ana muss ihn raushauen. Doch schließlich ist er die Risiken ja auch für sie eingegangen. 
Im Verlaufe der Geschichte ändern sich beide ein wenig und passen daher gut zusammen. Sie ergänzen sich, spielen ihre unterschiedlichen Stärken aus. Das brauchen sie auch, denn in der Umgebung der Convention ist viel los, sie begegnen ganz verschiedenen Leuten, machen sogar selbst bei Spielen mit, wobei Ana entdeckt, zu was sie alles fähig ist. 
Am Ende habe ich das Gefühl, dass die beiden ihren Weg im Leben finden werden. Das freut mich für die sympathischen Figuren, da sie das verdient haben.

Veröffentlicht am 09.05.2017

Interessantes Zeitportrait

Das Haus der schönen Dinge
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Heidi Rehns neuer Roman „Das Haus der schönen Dinge“ spielt in München von 1897 bis 1951. Ihre Idee diesen Roman über mehrere Generationen zu schreiben, gefällt mir gut. Der Roman ist dialogbetont. Wie ...

Heidi Rehns neuer Roman „Das Haus der schönen Dinge“ spielt in München von 1897 bis 1951. Ihre Idee diesen Roman über mehrere Generationen zu schreiben, gefällt mir gut. Der Roman ist dialogbetont. Wie die Autorin die Sprache und den Dialekt der bayrischen Bevölkerung einsetzt, ist gut gemacht, deutlich spürbar, aber nicht übertrieben und stört nicht den Lesefluß.

Wir erleben, wie Jacob Hirschvogl sein Kaufhaus, nachdem er in Berlin und Paris gelernt hat, in München nach gleichem Vorbild aufbaut.

Mit seiner Frau Thea, die den gleichen Ehrgeiz hat, wird der Einkaufspalast am Rindermarkt zu etwas besonderem.
1897 bekommen sie den Titel Königlich Bayerischer Hoflieferant.

Die Tochter Lily hat den gleichen Traum wie ihre Eltern.
Ihre Begeisterung für das Geschäft ist schon früh erkennbar.

Heidi Rehn lässt uns die Atmosphäre dieser Zeit gut mitempfinden. Ich sehe mich in dem exklusiven Kaufhaus mit dem immensen Glaskuppeldach flanieren und die schönen, kostbaren Stoffe und andere besondere Dinge bestaunen.

Unterschwellig bemerkt man aber auch schon früh die antisemitische Gesinnung der Münchner. Ein jüdisches Kaufhaus hat es auch schon vor der Naziherrschaft schwer.

Ein bemerkenswerter und gut unterhaltender Roman über eine bewegte Zeit.

Veröffentlicht am 06.05.2017

Rezepte auch für Ausdauersport

Strongfood – Das Kochbuch
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Strongfoods - Wer Muskeln will, muss richtig essen.
Von Ingo Froböse, der Autor ist bekannt aus verschiedenen Auftritten im Fernsehen.
Die Rezepte wurden von Heike Lemberger zusammengestellt.
Von diesem ...

Strongfoods - Wer Muskeln will, muss richtig essen.
Von Ingo Froböse, der Autor ist bekannt aus verschiedenen Auftritten im Fernsehen.
Die Rezepte wurden von Heike Lemberger zusammengestellt.
Von diesem Kochbuch war ich angenehm überrascht.Das Cover empfinde ich allerdings als Nichtssagend und spricht mich nicht an. Außerdem unterschlägt der Titel den Ausdauersportaspekt.
Die Rezepte sind relativ einfach zuzubereiten und teilweise auch für Nichtsportler geeignet. .Jedenfalls bekam ich bei einigen Gerichten großen Appetit, obwohl ich nicht der Sportler in der Familie bin.
Besonders hervorstellen möchte ich, dass die Rezepte immer für eine Person sind, da entfällt das lästige Umrechnen. Die Zutaten sind meist gut zu bekommen. Der Rezeptteil ist aufgeteilt in Vor dem Training, Nach dem Training, Rekonvalenzphase, Schnelle Snacks für Zwischendurch und Ernährung an trainingsfreien Tagen.
Nun zum technischen und praktischen Teil, im Buch wird der zuerst behandelt. Man lernt Grundlagenwissen über die allgemeine Energiebereitstellung. Für Ausdauersport z.B. der unterschiedlichen Bedeutung von Kohlenhydraten und Fetten und man bekommt Tipps wie man dieses theoretische Wissen im Training und bei Wettkämpfen einsetzt und die im Rezeptteil entsprechend einsortierten Rezepte unterstützen einen dabei.

Veröffentlicht am 06.05.2017

witziger Roman, harmlos, aber unterhaltsam.

Billy the Beast. Ein Traum von einem Tiger
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Billy the Beast - Ein Traum von einem Tiger - ist ein ganz witziger Roman, harmlos, aber unterhaltsam.
Der 16jährige Bert wiegt über 100 Kg, das beeinflusst sein Leben bzw. bringt ihn in eine Außenseitersituation. ...

Billy the Beast - Ein Traum von einem Tiger - ist ein ganz witziger Roman, harmlos, aber unterhaltsam.
Der 16jährige Bert wiegt über 100 Kg, das beeinflusst sein Leben bzw. bringt ihn in eine Außenseitersituation. Als er Maskottchen im Tigerkostüm bei einer Eishockeymannschaft wird, ändert das sein Leben. Von der im Klappentext angekündigten Liebesgeschichte ist wenig zu spüren, außer gegen Ende, aber das macht nichts. Was den Roman aus dem Mittemaß herausholt ist die schwierige Familiensituation, unter der Bert leidet. Seine Mutter ist alleinerziehend und etwas unstet, sein Vater ein Egoist.

Obwohl der Roman nicht direkt als Jugendbuch ausgezeichnet ist, erfüllt die Regeln des Genres komplett. Ein jugendlicher, selbstironischer Icherzähler funktioniert fast immer.
Und der Autor hat das konseque
nt und mit Wortwitz gestaltet. Dazu gehört auch der Einsatz von "Wer wird Millionär-Fragen" und ähnlichen Anspielungen. Nur die zu häufigen Wiederholungen von einigen anfangs amüsanten Passagen nutzen sich mit der Zeit ab.

Man darf gespannt sein, was Jörg Menke-Peitzmeyer noch schreiben wird.

Veröffentlicht am 18.04.2017

Verzwickte Familie

Wünsche, die uns tragen
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Wünsche, die uns tragen ist ein positiver Roman über ganz normale Menschen, die schweres ertragen müssen. Der kleine Jake ist sehr krank und benötigt dringend eine neue Niere. Seine Eltern, Beth und Richard ...

Wünsche, die uns tragen ist ein positiver Roman über ganz normale Menschen, die schweres ertragen müssen. Der kleine Jake ist sehr krank und benötigt dringend eine neue Niere. Seine Eltern, Beth und Richard sind verzweifelt, denn sie kommen als Spender leider nicht in Frage. Beth versucht mehr über ihren unbekannten Vater herauszufinden, ihre Mutter Mary hatte sie alleine aufgezogen und ist vor kurzen verstorben. Doch vielleicht kommt der unbekannte Mann als Spender in Frage, wenn man ihn nur findet. Diese Situation verleiht dem Buch, das ansonsten undramatisch geschrieben ist, Spannung. 
Mitr Rückblenden in die Vergangenheit und vielen weiteren Figuren wird die damalige Situation dem Leser allmählich klarer. Das hat die Autorin geschickt geschildert. Man erfährt mehr über Mary, wieso sie Beth damals alleine großziehen musste und über die Verwicklungen mit weiteren Figuren, die überwiegend sympathisch sind. Zwischenzeitlich ist die Handlung ganz schön verzweigt und man muss als Leserin aufpassen, alles mitzubekommen, insbesondere die Familienzugehörigkeiten der Leute kann ganz schön verzwickt sein. Doch mit der Zeit findet man sich zurecht. 
Der Roman ist trotz des schweren Themas Balsam für die Seele und ich habe ihn gerne gelesen. Vielen Dank an den begeisterten Leser, der mir das Buch so empfohlen und geliehen hat. Fünf Sterne sind angemessen und die gebe ich gerne!