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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.08.2021

Wie das Leben spielt

Und immer nur du
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„Und immer nur du“ ist der zweite Roman den ich von der Schriftstellerin Josefine Weiss gelesen habe.
Die hat einen wunderbaren Stil und schreibt Geschichten, wie das Leben sie schreibt.

Die Protagonistin ...



„Und immer nur du“ ist der zweite Roman den ich von der Schriftstellerin Josefine Weiss gelesen habe.
Die hat einen wunderbaren Stil und schreibt Geschichten, wie das Leben sie schreibt.

Die Protagonistin Fenja erzählt aus ihrem Leben. Als 16jährige ging sie nach der Scheidung der Eltern mit dem Vater nach Berlin. Trotz ihres schon jugendlichen Alters, fragt sie nicht direkt nach und verurteilt ihre Mutter.

Als sie nach 14 Jahren zurück in ihren Geburtsort nach dem Tod der Mutter kommt, erfährt sie erst alles.

Die Autorin lässt Fenia einiges mitmachen.
Es ist interessant zu lesen, wie sie sich gegen ihren Verlobten behauptet und wie sie sich dann wieder aufrappelt. Allerdings muss sie noch mehr Schicksalsschläge ertragen.
Das ist wie es oft ist und man fragt sich, warum muss das alles mir passieren. So ist es hier auch.
Der Roman ist gut zu lesen.







Veröffentlicht am 24.08.2021

Flapsiger Krimi

Seht ihr es nicht?
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Georg Haderer ist ein österreichischer Kriminalautor.
In dem Roman „Seht ihr es nicht?“ hat er mit Philomena Schimmer eine neue Ermittlerin mit außergewöhnlichen Fähigkeiten geschaffen.
Gefiel mir diese ...



Georg Haderer ist ein österreichischer Kriminalautor.
In dem Roman „Seht ihr es nicht?“ hat er mit Philomena Schimmer eine neue Ermittlerin mit außergewöhnlichen Fähigkeiten geschaffen.
Gefiel mir diese Geschichte besser.
Anfang irritierte mich der Schreibstil. Philomenas Dialoge mit ihren Schwestern gingen an mir vorbei. So musste ich noch einmal von vorn beginnen und ich kam mit.
Mit den Kollegen gibt es auch einiges Geplänkel. Erst als Philomena mit ihrer Arbeit begann gefiel mir die Geschichte besser.
Eine Wissenschaftlerin, ihre Eltern und ihr Sohn wurden ermordet. Nur die Tochter fehlt, wie wissen nicht was mit ihr passiert ist. Das erklärt sich dann, aber für mein Empfinden ist die Polizei ist mir etwas zu träge.
Der Roman ist nicht schlecht, aber mir ist er etwas zu flapsig. Es ist ein versponnenes Szenarium.



Veröffentlicht am 22.08.2021

Brüder

Die Überlebenden
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Dem schwedische Schriftsteller Alex Schulman ist mit seinem Roman „Die Überlebenden“ ein brillantes Werk gelungen.
Die Überlebenden sind drei Männer Niels, Benjamin und Piere,, die ihre Mutter beerdigen ...



Dem schwedische Schriftsteller Alex Schulman ist mit seinem Roman „Die Überlebenden“ ein brillantes Werk gelungen.
Die Überlebenden sind drei Männer Niels, Benjamin und Piere,, die ihre Mutter beerdigen und gleichzeitig an ihre Kindheit denken.
Der Autor ist selber zwei Brüdern aufgewachsen. So kann er viele Aktionen der Jungen richtig lebendig werden.

Benjamin ist der Icherzähler. So wie die drei jetzt sind, hat ihren Anfang vor über zwanzig Jahren.
Mit den Eltern bewohnten sie immer ein Sommerhaus auf dem Land. Leider ist das Leben keine Idylle, aber die drei kennen es nicht anders. Die Eltern sind Alkoholiker und kümmern sich wenig. Besonders um Liebe der Mutter bemühen sie sich sehr. Die ist manchmal ganz lieb, aber dann gibt es drastige Strafen.
Der Autor versteht es die Erwachsenen Brüder und die Kindheit mit besonderer Raffinesse zu schreiben.
Der Roman ist oft ziemlich bedrückend, ist aber dann wieder einfühlsam.

Es ist eine besonders starke Lektüre.





















Veröffentlicht am 21.08.2021

Tolle Inszenierung

Rochade
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Es hat Spaß gemacht des Wiener Schriftsteller Reinhard Tötschingers Roman „Rochade“ zu lesen. Der Roman ist wunder konstruiert. Die Personen werden mit tollen Dialogen geschildert. Die Emotionen und ...



Es hat Spaß gemacht des Wiener Schriftsteller Reinhard Tötschingers Roman „Rochade“ zu lesen. Der Roman ist wunder konstruiert. Die Personen werden mit tollen Dialogen geschildert. Die Emotionen und Eigenarten des Protagonisten sind gut eingebracht.

Jan Vermeers Gemälde Die Malkunst war Hitlers Lieblingsbild. Nachdem es durch einen Anschlag beschädigt wurde, will der österreichische Kanzler das Bild in seinem Büro hängen haben.

Der Restaurator Clemens Hartmann soll das Gemälde in kürzester Zeit aufarbeiten.
Das ist nicht möglich.

So lässt der Autor eine tolle Inszenierung beginnen. Es gibt ein hin und her zwischen Original und Kopien. Es ist ein Gerangel zwischen Kunst und Politik.
Eine wahre Rocharde.
Die Hierarchie im Wiener Museum wird glaubhaft dargestellt.

Der Roman besticht durch seinen angenehmen Stil , er ist unterhaltend und ist sehr zu empfehlen.

Veröffentlicht am 21.08.2021

Italienische Familiensaga

Der Kolibri - Premio Strega 2020
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Der italienische Schriftsteller Sandro Veronesi hat den Roman „Der Kolibri“ mit philosophischem Einschlag geschrieben.

Das Cover ist sehr schön, allerdings dachte ich da an eine andere Geschichte. ...



Der italienische Schriftsteller Sandro Veronesi hat den Roman „Der Kolibri“ mit philosophischem Einschlag geschrieben.

Das Cover ist sehr schön, allerdings dachte ich da an eine andere Geschichte.
Ich braucht erst etwas Zeit, um in die Geschichte eintauchen zu können.
Als ich erst mal merkte wie der Protagonist tickte war ich gefesselt.

Der Roman ist eine Familiensaga ab 1960 in Rom.
Der Augenarzt Marco Carrera erlebt eine
Achterbahn der Gefühle.
Es gibt eine unschöne Scheidung.
Marcos Dialogen mit dem Psychologen sind eindrucksvoll.
Seine Briefe an seine Jugendliebe Luisa zeigen seine Emotionen.

Der Autor lässt uns an Marcos Schicksal und seiner quirligen Art teilnehmen.
Seine Liebe zu bestimmter Musik unterstreicht alles. Mit großer Erzählkunst
erleben wir den italienischen Flair genau mit.
Der Roman ist eine gute Komposition.