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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.03.2018

Verlorene Jugend

Nachts träum ich vom Frieden
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Dieses Buch besteht aus Tagebucheinträgen 1941 bis 1945, die Carry Ulreich in Rotterdam, während der deutschen Besatzung, geschrieben hat.
Erst im letzten Jahr hat ihr Sohn Die Tagebücher mit zur Buchmesse ...


Dieses Buch besteht aus Tagebucheinträgen 1941 bis 1945, die Carry Ulreich in Rotterdam, während der deutschen Besatzung, geschrieben hat.
Erst im letzten Jahr hat ihr Sohn Die Tagebücher mit zur Buchmesse mitgebracht und einen Verlag gesucht.
Als sie gedruckt sind kommt Carry Ulreich erstmals wieder in die Niederlande.
Carry sagt:“Meine Geschichte ist wie von Anne Frank mit Happy End“
Das Buch wühlt auf, so wie Carry ihr Tagebuch führt ist im Anfang langsam, dann immer intensiver. Die letzten Jahre leben sie und ihre Familie versteckt bei einer christlichen Familie. Die letzten Monate waren kritisch, denn es gab immer wieder Gerüchte das die Alliierten kommen. Aber dann ist die Gefahr von Entdeckung besonders groß, kurz vor dem Frieden. Es ist interessant zu lesen, wie die Befreiung Rotterdams stattfand.
Nachts träume ich vom Frieden ist ein wichtiges Buch, das die späteren Generationen über diese Zeit lesen. Die Autorin lässt uns an diese Zeit teilnehmen. Sie schreibt nicht nur traurige Begebenheiten, sondern berichtet auch über kleine Freuden.
Es ist eine berührende Lektüre.

Veröffentlicht am 08.03.2018

Südafrikanische Fanilie

Die Hauswaffe
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Ich habe schon lange nichts mehr von der südafrikanischen Nobelpreisträgerin Nadine Gordimer gelesen,dabei liebe ich ihre Bücher. Da kommt dieser gerade richtig, der Roman „Die Hauswaffe“ ist schon von ...

Ich habe schon lange nichts mehr von der südafrikanischen Nobelpreisträgerin Nadine Gordimer gelesen,dabei liebe ich ihre Bücher. Da kommt dieser gerade richtig, der Roman „Die Hauswaffe“ ist schon von 1998. Es ist ein psychologisch vielschichtiger Familienroman
Die Handlung spielt in Johannesburg nach der Apartheid und zeigt die südafrikanische Gesellschaft.
Duncan Lindgard hat einen Mann ermordet, sein Verteidiger ist der schwarze Anwalt Hamilton Motsamai. Er hilft ihm und seine Eltern durch den Prozeß.
Dieser Roman befasst sich viel mit seinen Eltern Harald und Claudia. Sie überlegen warum das passieren konnte, haben sie versagt? Warum hat Duncan gemordet, sie können es nicht verstehen. Ihr Leben ändert sich. Es ist eine tragische Auseinandersetzung mit dem Geschehen. Ihre Emotionen sind nachvollziehbar.

Nadine Gordimers schreibt wieder mit einer hervorragenden Sprache über die Zustände Südafrikas.

Veröffentlicht am 03.03.2018

Freundinnen und ihre Träume

Fliegende Hunde
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Die Autorin Wlada Kolosowa schreibt mit guten Stil den Roman „Fliegende Hunde“. Ein Roman, in dem zwei 16jährigen russische Freundinnen, abwechselnd aus ihrem Leben erzählen.
Oksana und Lena wohnen ...


Die Autorin Wlada Kolosowa schreibt mit guten Stil den Roman „Fliegende Hunde“. Ein Roman, in dem zwei 16jährigen russische Freundinnen, abwechselnd aus ihrem Leben erzählen.
Oksana und Lena wohnen in einem Vorort St.Petersburg. Man bekommt einen Eindruck wie junge Frauen ticken können.
Lena wird als Model entdeckt und ihre Agentur ist in Shanghai. Irgendwie obskur was alles verlangt wird.
Oksana hat sich im Internet in ein obskure Diätseite angemeldet. Da geht es um drastische Diäten zur Magersucht. Sie interessiert sich um die Blockade von Leningraf im Weltkrieg und wie die Leute damals überleben konnten. Aber was sie daraus macht, ist enorm.
Die Themen aus diesem Roman sind überall aktuell.
Die Autorin zeichnet die Beziehung und die Lebensumstände der jungen Frauen detailliert und liebenswert. Ich würde gerne mehr von dieser Autorin lesen, denn sie hat mich mit diesem Roman überzeugt.
Ich gebe eine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 23.02.2018

Tapfere Polly von der Venus

Die Rache der Polly McClusky
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Der Thriller „Die Rache der Polly McClisky“ von unkonventionell, fängt gleich hart an.
Sascha Rotermund, als Sprecher des Hörbuchs, bringt mit seiner Darbietung, gleich mein Kopfkino zum Drehen. Mit seiner ...


Der Thriller „Die Rache der Polly McClisky“ von unkonventionell, fängt gleich hart an.
Sascha Rotermund, als Sprecher des Hörbuchs, bringt mit seiner Darbietung, gleich mein Kopfkino zum Drehen. Mit seiner einfühlsamen, kräftigen Stimme, mit guten Betonungen versteht er es die Spannung und Dramatik zu halten. Der Autor arbeitet an der Verfilmung dieses Thrillers.
Ich sehe die 11jährige Polly, sie ist ein besonderes fantasievolles hochbegabtes Mädchen, wie sie alles sieht. Sie hat leider keine Freunde, deshalb ist ihr Teddy so wichtig für sie.
Nate McClusky, ihr Vater, hat sich im Gefängnis, mächtige Feinde gemacht. Er hat den Bruder eines Gangchefs in Notwehr ermordet. Jetzt gibt es ein Kopfgeld für ihn, seine Exfrau und Polly. Deshalb holt er sie plötzlich von der Schule an. Die Flucht beginnt und Polly wird ohne Sentimentalität grausam in die
sen Alptraum katapultiert. Ihre Mutter und ihr Stiefvater wurden schon umgebracht und Nate hat keine Zeit sie zu trösten, er will sie nur irgendwie in Sicherheit bringen.
Die Protagonisten stellen abwechselnd in kurzen Kapiteln, ihre Sicht dar.
Einige Szenen waren mir etwas zu brutal, trotzdem war es spannend und fesselnd.
Der Thriller ist aufregend vom Anfang bis zum Ende.

Veröffentlicht am 23.02.2018

Ein Highlight

Sag den Wölfen, ich bin zu Hause
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Dieser Roman hat mich total begeistert, Die Autorin hat einen super Schreibstil. Es ist ein poetischer Roman über Familie und Freunde.Es geht um Eifersucht, Neid und Scham. Der Roman ist um 1987, den Anfangsjahren ...

Dieser Roman hat mich total begeistert, Die Autorin hat einen super Schreibstil. Es ist ein poetischer Roman über Familie und Freunde.Es geht um Eifersucht, Neid und Scham. Der Roman ist um 1987, den Anfangsjahren der Krankheit Aids angelegt.
June Elbus ist 13 Jahre alt, als ihr geliebter Patenonkel Finn daran stirbt. Jetzt erst lernt sie seinen Partner kennen, so etwas wie ein Vermächtnis Finns. Die beiden sollen sich gegenseitig trösten. Schon wieder Heimlichkeiten, aber June erfährt dadurch noch mehr über ihren Onkel.
In der Familie gibt es einiges an Problemen und Verheimlichungen, das beginnt schon mit Junes Mutter, die Finns Schwester ist und Junes 16jährige Schwester Greta ist genauso betroffen. Die Autorin hat mich bei der Lektüre dieser Geschichte sehr gefesselt und ich konnte mich in alle Personen gut einfühlen. Es ist traurig, wie in der Familie jeder ziemlich einsam ist. Die Eltern bekommen wenig von den Ängsten ihrer Töchter mit. In einigen Dingen sollte sie aufmerksamer sein und in anderen toleranter.
Ein geschickt konstruierter Roman, der den Leser in freundlicher und trauriger Stimmung zurück lässt. Ein wunderbarer Debütroman der Autorin Carol Rifka Brunt. Dieses Buch ist sogar mit dem schönen Cover und dem Titel „ Sag den Wölfen, ich bin zu hause“ für mich überzeugend.
Ein besonders überzeugender Roman. Für mich ist er ein Highlight.
Ich kann ihn nur weiterempfehlen und er bekommt von mir die volle Punktzahl.