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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.02.2018

Coco Chanel

Mademoiselle Coco und der Duft der Liebe
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Die große Modezarin Coco Chanel wird von Michelle Marly wunderbar lebendig beschrieben. Coco Chanell ist für alle Frauen ein Begriff, das Chanel-Kostüm, das kleine Schwarze und Chanel No 5 kennen wir gut. ...

Die große Modezarin Coco Chanel wird von Michelle Marly wunderbar lebendig beschrieben. Coco Chanell ist für alle Frauen ein Begriff, das Chanel-Kostüm, das kleine Schwarze und Chanel No 5 kennen wir gut. Ihre Hüte sind ein Gedicht. Das ist Haute Couture in Paris. Das Leben der Gabrielle Chanel, Coco ist ein Kosename, wird in diesem Roman gut dargestellt. Von ihr ist vieles bekannt. Ich habe vor Jahren schon mal einen Film über sie gesehen, ich habe einiges wieder erkannt.
Als 1919 ihr Geliebter tötlich verunglückt, ist sie voller Trauer und sie will ein Parfüm, in Gedenken an ihn, herstellen. Da beginnt der Roman. Gabrielle hat eine bestimmte Duft des Parfüms in der Nase, eine große Suche beginnt, bis sie ihn endlich findet. Die Autorin lässt mit Raffinesse Gabrielle mit vielen berühmten Personen in Verbindung bringen.
Eine schöne Lebensgeschichte vom armen Waisenmädchen bis zu einer berühmten reichen Geschäftsfrau, es wird ein interessantes Bild von ihr, mit ihren Träumen und Ängsten, gezeichnet.
Ein toller Gesellschaftsroman in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen.






Veröffentlicht am 13.02.2018

Ein großartiger Roman um eine intelligente Frau.

Frau Einstein
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Marie Benedict lässt in ihrem Roman Frau Einsteim, ihre Protagonistin Mileva Maric, als Icherzählerin brillieren. Die Autorin zeichnet ein bewegtes Bild der Wissenschaftlerin.
1896 kommt Mileva aus Serbien ...


Marie Benedict lässt in ihrem Roman Frau Einsteim, ihre Protagonistin Mileva Maric, als Icherzählerin brillieren. Die Autorin zeichnet ein bewegtes Bild der Wissenschaftlerin.
1896 kommt Mileva aus Serbien nach Zürich, um als erste Frau, am Polytechnikum in den Fächern Mathematik und Physik zu studieren. Das Studium und die Art der Professoren sind interessant. Ein Kommilitone ist Albert Einstein. Die Beiden werden zu einem Liebespaar und das ist der Anfang vom Ende ihrer Karriere. Sie heiraten und arbeiten zusammen an wissenschaftlichen Prozessen. Aber Albert lässt immer wieder ihren Namen aus den Aufsätzen streichen. So erntet er die Lorbeeren. Leider ist es für Frauen zu der Zeit nicht üblich, selber zu entscheiden. Sie wird immer wieder von ihrem Mann enttäuscht. Albert Einstein hat seinen Ruhm seiner Frau gestohlen. Über seine Aussprüche kann ich mich nur ärgern. Er degradiert seine Frau zu einer einfachen Hausfrau und Mutter. Ich kann nur nicht verstehen, warum sie so gutgläubig war. Was wäre aus dieser Frau in heutiger Zeit geworden. So macht Einstein Karriere.
Erst 2005 wurde Mileva Maric, laut Wikipedia, in Zürich von der ETH und der Gesellschaft zu Fraumünster als Mitwirkende der Relativitätstheorie, geehrt.
Die Autorin schreibt diesen Roman mit biographischem Hintergrund und fiktiven Passagen sensibel und berührend. Mich hatte Frau Einstein gefesselt und kann den Roman weiter empfehlen.





Veröffentlicht am 10.02.2018

Gegen das Vergessen

Der Reisende
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Der Reisende von Ulrich Alexander Boschwitz wurde erst jetzt 80 Jahre nach dem Entstehen des Romans in Deutschland veröffentlicht. Wenn ich dann noch von dem Schicksal dieses Autors lese, bin ich erschüttert.

Der ...

Der Reisende von Ulrich Alexander Boschwitz wurde erst jetzt 80 Jahre nach dem Entstehen des Romans in Deutschland veröffentlicht. Wenn ich dann noch von dem Schicksal dieses Autors lese, bin ich erschüttert.

Der Roman fängt im November 1938 in Deutschland an. Der jüdische Kaufmann Otto Silbermann hat seinen Prokurist als Sozius eingesetzt. Aus der Geschichte wissen wir, das das nichts rettet.
Der Autor lässt die Gedankengänge des Mannes bildhaft werden. Aus seinen eigenen Erfahrungen kann er alles so intensiv beschreiben. Er zeichnet eindrucksvoll das Ergehen Otto Silbernanns, besonders treffend hat er das Wesen eines etwa 60jährigen Mannes getroffen. Dessen Gespräche im Zug sind manchmal erschreckend und dann mal humorvoll. Mit der Zeit verliert Silbermann immer mehr von seiner Persönlichkeit. Mit dieser bedrückenden Ungewissheit und der ewigen Angst vor Entdeckung kann keiner leben. Die Konflikte mit anderen Personen sind geprägt von dem politischen Klima.

Dieser Roman ist ein wichtiger Klassiker, den man lesen sollte, damit nichts in Vergessenheit gerät.



Veröffentlicht am 03.02.2018

Eine Reise ins Mittelalter

Das Geheimnis des Glasbläsers
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Das Geheimnis des Glasbläsers von Ralf H. Dorweiler ist ein groß angelegter Historischer Roman aus dem Mittelalter. Er liest sich interessant, spannend und fesselnd. Mal eine historische Geschichte in ...

Das Geheimnis des Glasbläsers von Ralf H. Dorweiler ist ein groß angelegter Historischer Roman aus dem Mittelalter. Er liest sich interessant, spannend und fesselnd. Mal eine historische Geschichte in der Männer die Protagonisten sind, außerdem sind sie keine Adlige, das gefällt mir.
Der junge Glasbläser Simon ist im Anfang ziemlich naiv und ein Träumer. Der Scherben Sammler Ulf ist ein großer Kerl, der etwas langsam im Denken ist.
Wir sind im Jahre 1452 in Hauenstein, als es für Simon heißt, Tod oder das Rezept von Kristallglas in Venedig stehlen. Und Ulf musste mit. Die beiden machen sich beladen mit Glaswaren und Ulfs Esel Lilly, auf die Reise. Der beschwerliche Weg über die Alpen ist detailliert beschrieben, mir wurde schon schwindelig beim Lesen.
Auch die Arbeit und das Leben der Glasbläser auf Murano ist facettenreich geschildert. Das es einige Spione gab, die Murano unsicher machten, ist mir bekannt. Denn wer will nicht schöne Kristallgläser besitzen. Der Hochadel ganz gewiss.
Den Mörder, mit diesem Täter, hätte ich jetzt nicht gebraucht, das Ganze war, für mich, schon aufregend genug. Trotzdem war es eine spannende Reise in die Vergangenheit. Die Personen sind meist liebevoll gestaltet. Der Autor versteht es, uns Leser zu fesseln. Es war für mich eine gute unterhaltsame Lektüre.
Für Fans vom Mittelalter, kann ich den Roman sehr empfehlen.



Veröffentlicht am 01.02.2018

Nachkriegszeit

Der Himmel über unseren Träumen
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Heidi Rehn hat mit Der Himmel über den Träumen wieder einen spannenden informativen Roman geschrieben. Gerade die Zeit ab 1954 zeigt Deutschland im Aufschwung. Der Schauplatz ist München.
1938 feiert Vera ...

Heidi Rehn hat mit Der Himmel über den Träumen wieder einen spannenden informativen Roman geschrieben. Gerade die Zeit ab 1954 zeigt Deutschland im Aufschwung. Der Schauplatz ist München.
1938 feiert Vera ihren 8. Geburtstag. Gleich darauf verlassen ihre Eltern mit ihr Deutschland, denn ihr Vater ist Jude. Nach dem Krieg kommen sie wieder und Vera kommt nach ihrem Architekturstudium zurück nach München. Eine Frau wird zu der Zeit nicht immer Ernst genommen, aber Vera boxt sich durch. Ihr Kollege Arthur und sie verlieben sich und es beginnt eine schwierige Liebesgeschichte mit Zweifeln und Hoffnungen.
Heidi Rehn hat die Atmosphäre dieser Jahre genau erfasst. Die Arbeit als Architekt war interessant, wie es in den Büros zuging ist authentisch. Die Welt der meisten Frauen war Mann, Kinder und Küche, so ging es tatsächlich einige Jahre zu.
Der Roman konnte mich fesseln, die Geschichte könnte sich wirklich so zugetragen haben. Er ist teilweise ernst und dann auch fröhlich geschrieben. Ab und zu musste ich schmunzeln.
Eine unterhaltsame Lektüre die ich gerne empfehlen kann.