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Veröffentlicht am 15.03.2021

Außerordentlich interessant

Der silberne Elefant
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Die Schriftstellerin Jemma Wayne hat mit ihrem Roman „Der silberne Elefant“ ein grandioses Werk geschaffen.

Sie schreibt über drei Frauenschicksale, die sie später gekonnt verwebt.

Von der 56jährigen ...



Die Schriftstellerin Jemma Wayne hat mit ihrem Roman „Der silberne Elefant“ ein grandioses Werk geschaffen.

Sie schreibt über drei Frauenschicksale, die sie später gekonnt verwebt.

Von der 56jährigen schwerkranken Lynn erfahren wir viel aus ihrer Ehe.
Vera die Verlobten ihres Sohnes Lukas hat ein Geheimnis.
Am tragischen ist das Leben der Emilien, die aus Ruanda kommt. Dort hat sie ihre Familie verloren und selber unglaubliches überlebt. Sie wird die Pflegerin von Lynn.

Die Autorin berichtet alles sehr real und mit wunderbarer Sprache. Sie lässt jede Frau besondere Emotionen empfinden. Die Charaktere der Personen sind sehr verschieden und gut eingebracht.
Sie schafft es gut den Leser in dieser Geschichte gefangen zu halten.
Die Erzählkunst der Autorin ist brillant.
Der Roman ist ein außergewöhnliches Leseerlebnis.




Veröffentlicht am 15.03.2021

Ein Dorf mausert sich

Fritz und Emma
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Die Schriftstellerin Barbara Leciejewski hat eine einfühlsamen Schreibstil

In dem Roman „Fritz und Emma“ geht es um einige Monate 2018 mit Erinnerungen bis 1945. Fritz wird 18jährig noch eingezogen. ...




Die Schriftstellerin Barbara Leciejewski hat eine einfühlsamen Schreibstil

In dem Roman „Fritz und Emma“ geht es um einige Monate 2018 mit Erinnerungen bis 1945. Fritz wird 18jährig noch eingezogen. Er und Emma waren ein Paar. Als er 1947 aus der Gefangenschaft kam, war er seelisch gezeichnet. Es kommt zu einer Trennung und sie reden 70 Jahre nicht mehr miteinander, obwohl sie beider in Oberkirchbach leben.

2018 wird Maries Mann als Pastor in das Dörfchen versetzt. In dem Ort haben sich die Einwohner gespalten. In Oberkirchbach wohnen fast nir noch Alte und in Unterkirchbach die Jüngeren.
Marie fühlt sich dort nicht ausgefüllt, sie möchte auch in ihrem Beruf arbeiten, das in dem Dorf nicht möglich ist.

Die Autorin besitzt eine herausragende Erdzählkraft. Mit viel Tiefe lässt sie immer wieder schwierige Situationen geschehen.
Aber auch humorvolle Erlebnisse bereichern den Roman.
Ich war von dieser Geschichte und den Einwohnern des Dorfes gefangen.
Der Roman ist ein wunderbares Leseerlebnis.


Veröffentlicht am 14.03.2021

Emotionsvoll

Geteilte Träume
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Die Schriftstellerin Ulla Mothes verwebt in ihrem Roman „Geteilte Gebiete“ den Osten und den Westen Deutschlands.

Es beginnt 1992, als 18jährige Inke erfährt, das sie adoptiert ist. Sie ist in der DDR ...



Die Schriftstellerin Ulla Mothes verwebt in ihrem Roman „Geteilte Gebiete“ den Osten und den Westen Deutschlands.

Es beginnt 1992, als 18jährige Inke erfährt, das sie adoptiert ist. Sie ist in der DDR aufgewachsen und ihrer Mutter Petra wurde wegen Republikflucht, die Erziehungsberechtigung aberkannt.
Denn Inke will verstehen was Familie ist.
Aus ihrer Adoptivfamilie erfährt sie von deren Schicksalen ab 1945.

Die Autorin schafft es die Erlebnisse aller Beteiligter ganz gut zu beschreiben. Besonders kann man Inkes Emotionen nachvollziehen.
Es wurden menschliche und politische Katastrophen liebevoll verwebt.

Vielleicht ist das Ende etwas zu einfach, aber der Roman liest sich schön.


Veröffentlicht am 12.03.2021

Frauenpower

Freiflug
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Die Schriftstellerin Christine Drews kenne ich schon von ihrem letzten Roman . Darum interessierte mich „Freiflug“ auch sofort.
In den siebziger Jahren war es für Frauen schwer in der Männerwelt Fuß ...



Die Schriftstellerin Christine Drews kenne ich schon von ihrem letzten Roman . Darum interessierte mich „Freiflug“ auch sofort.
In den siebziger Jahren war es für Frauen schwer in der Männerwelt Fuß zu fassen.

Als Anwältin wird Katharina Berner in der Kanzlei nicht ernst genommen. Um richtig arbeiten zu können, machte sie sich selbstständig. Ihr Vater hatte Angst, das sie seinem Ansehen schaden könnt.

Rita hat es geschafft Pilotin zu werden, aber sie wurde bei der Lufthansa nicht eingesetzt.
Sie beauftragt Katharina zu klagen. So wird Rita auch noch ein Opfer der Presse.

Die Autorin hat diese Zeit für Frauen genau eingefangen. Ich habe diese Zeit persönlich miterlebt und kann sagen, genau so ungerecht war es. Wenn man dann noch einen Minirock trug war das skandalös.

Die Autorin versteht es gut, problematische Themen, zu beschreiben.

Das Nachwort ist auch noch sehr informativ.
Der Roman hat mich gut unterhalten.


Veröffentlicht am 10.03.2021

Schicksalshaft

Als wir uns die Welt versprachen
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Die Schriftstellerin Romina Casagrande führt uns in ihrem Roman „Als wir uns die Welt versprachen“ in die Vergangenheit Tirols.

Edna entdeckt in einer Zeitschrift ein Foto ihres Kindheitsfreundes Jacob. ...




Die Schriftstellerin Romina Casagrande führt uns in ihrem Roman „Als wir uns die Welt versprachen“ in die Vergangenheit Tirols.

Edna entdeckt in einer Zeitschrift ein Foto ihres Kindheitsfreundes Jacob. Sie wurden durch den Weltkrieg auseinander gerissen und sie will ihn jetzt besuchen, denn es gibt da ein paar Missverständnisse.
Die beiden Kinder haben eine schwierige Kindheit als Schwabenkindeer erlebt. Es ist eine bewegende anrührende Geschichte.

Da macht sich jetzt die alte Edna mit ihrem Papagei Emil auf den Weg, von Südtirol nach Deutschland. Wie sie diese Reise bestreitet ist schwer, teilweise lustig, aber immer mit ernste Hintergrund, ist spannend.

Die Autorin hat das Bild dieser Protagonist liebevoll gewebt.

Sie lässt die Schicksale der Zeit akut erscheinen. Teilweise erinnert mich der Roman an meine Vorfahren, die in der Kindheit ähnliches erlebten.