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Veröffentlicht am 08.03.2021

Weg aus der Magersucht

Genug
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„Genug“ heißt der Roman von der dänischen Schriftstellerin Louise Juhl Dalsgaard. Sie ist gelernte Bibliothekarin und schreibt auch Gedichte und Prosa.

Die Protagonistin hat einen guten Schulabschluss ...



„Genug“ heißt der Roman von der dänischen Schriftstellerin Louise Juhl Dalsgaard. Sie ist gelernte Bibliothekarin und schreibt auch Gedichte und Prosa.

Die Protagonistin hat einen guten Schulabschluss hingelegt. Da meint sie plötzlich sie sei zu dick. Sie magert ab und muss behandelt werden. Diese Geschichte wird in Ichform erzählt.
Wahrscheinlich schafft sie es aus diesem Dilemma. Mit Männern hat sie einige Fehlgriffe gehabt. Sie schafft es aber aus unguten Verbindungen herauszufinden.

Die Autorin erzählt poetisch mit ruhiger Stimme. Sie zeigt auch zwischendurch die Krankenakten der Protagonistin.
Sie wechselt zwischen der Krankheit und der Zeit ohne Probleme. Auch die Kindheit wird angerissen.

Ich konnte mit dieser Geschichte leider nicht so richtig warm werden.
Das Cover ist passend und gefällt. Die 192 Seiten lassen sich schnell lesen.




Veröffentlicht am 06.03.2021

Wiener Familiengeschichte

Johanna spielt das Leben
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„Johanna spielt das Leben“ ist ein interessanter Roman von der Schriftstellerin
Susanne Falk.
Der Roman springt zwischen den Zeiten hin und her. Es ist die Zeit von 1943 bis 1961.

Johannas Familie ...




„Johanna spielt das Leben“ ist ein interessanter Roman von der Schriftstellerin
Susanne Falk.
Der Roman springt zwischen den Zeiten hin und her. Es ist die Zeit von 1943 bis 1961.

Johannas Familie sind arm, die Mutter arbeitet als Putzfrau, der Vater ist Kriegsinvalide. Dann gibt es noch die Psychisch kranke Tante Mizzie.
Johanna wird Schauspielerin an der Burg in Wien.
Sie heiratet den Juristen Georg, weil ein Kind unterwegs war. Das war bei den meisten Paaren in der Zeit üblich.

Nachdem 1960 Tochter Lore zur Welt kommt, gibt es Unstimmigkeiten zwischen dem Paar. Johanna wird es nur mit dem Kind langweilig und fängt wieder am Burgtheater an.

Die Autorin beschreibt Johannas Stimmungen authentisch und auch Georgs Forderungen sind nachvollziehbar. Sie beschreibt eine normale Liebesbeziehung. Gekonnt lässt sie noch ein Familiengeheimnis einfließen.

Der Roman ist lesenswert.

Veröffentlicht am 03.03.2021

Ein spannender historischer Roman

Die Verlorenen
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Die britische Schriftstellerin Stacey Halls führt uns in ihrem Roman „Die Verlorenen“ ins London Mitte des 18. Jahrhundert.

Die junge Bess Bright arbeitet als Krabbenhändlerin und lebt in bitterer Armut.
Sie ...



Die britische Schriftstellerin Stacey Halls führt uns in ihrem Roman „Die Verlorenen“ ins London Mitte des 18. Jahrhundert.

Die junge Bess Bright arbeitet als Krabbenhändlerin und lebt in bitterer Armut.
Sie wird schwanger und bringt ihre Tochter Clara noch am Tag der Geburt ins Waisenhaus. Mühsam spart sie sich Geld zusammen um Clara nach 6 Jahren wieder zu sich zu nehmen. Aber das Kind ist nicht mehr da und soll unter ihrem Namen schon gleich nach sie es dort abgegeben hat abgeholt haben.

Ein junger Arzt, der am Waisenhaus arbeitet, will ihr bei der Suche helfen. Mit seiner Hilfe wird sie Kindermädchen der sechsjährigen Charlotte, die die Tochter ihres Verführers und seiner Frau ist. Der Mann ist inzwischen verstorben.

Die Autorin beschreibt alles mit gutem Stil. Bess Stimmungslage hat sie besonders gut erfasst. Auch die Ängste von Charlottes Mutter sind zwar unheimlich, aber nachvollziehbar.
Es macht Laune dieses Buch zu lesen.




Veröffentlicht am 03.03.2021

Beeindruckende Zeitgeschichte

Sie haben mich nicht gekriegt
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Der österreichische Schriftsteller Felix Kucher hat mit dem Buch „Sie haben mich nicht gekriegt“ einen wunderbaren Roman geschaffen.
In dem Roman wird abwechselnd der Lebensweg von Tina Modotti und ...




Der österreichische Schriftsteller Felix Kucher hat mit dem Buch „Sie haben mich nicht gekriegt“ einen wunderbaren Roman geschaffen.
In dem Roman wird abwechselnd der Lebensweg von Tina Modotti und Marie Rosenberg
Für Tina gab es wohl eine wirklich Vorlage. Sie wurde in Norditalien in ärmlichsten Verhältnissen geboren. Ihr Weg geht über Hollywood, Mexiko , als Kommunistische Agentin in den spanischen Bürgerkrieg.

Marie ist eine Buchhändlertochter und ihr Vater verlangt von ihr, das sie seinen Laden weiterführt. Nach anfänglichem Aufbegehren wird sie eine passionierte Buchhändlerin. Als Jüdin gelingt ihr in letzter Minute die Ausreise nach New York.

Felix Kucher zeichnet beide Wege mit großem Können.
Das einzige, was mir nicht so gefiel, war der schnelle Wechsel, der beiden Geschichten.
Der Roman ist sehr spannend, man zittert mit beiden Frauen.
Ein Roman den ich unbedingt empfehlen möchte.


Veröffentlicht am 02.03.2021

Eine Großmutter in Nöten

Eine ganze Welt
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„Eine ganze Welt“ ist Goldie Goldbloom zweiter Roman und war in der USA ein großer Erfolg.

Die Autorin führt uns in eine chassidische Familie in New York. In dieser Gemeinde war viel verboten. So extrem ...



„Eine ganze Welt“ ist Goldie Goldbloom zweiter Roman und war in der USA ein großer Erfolg.

Die Autorin führt uns in eine chassidische Familie in New York. In dieser Gemeinde war viel verboten. So extrem hatte ich es noch in keinem Roman gelesen.

Surie Eckstein ist 57 Jahre alt und hat schon viele Enkel. Sie hat eine Krebserkrankung überstanden und erfährt jetzt, das sie wieder schwanger ist und auch noch mit Zwillingen. In dieser Gemeinde ging es krass zu. Surie erzählt es niemanden, nicht einmal ihrem Mann. Sie hat Angst was ihre Familie dazu sagt.
Ihre Hebamme überredet sie im Krankenhaus zu arbeiten, denn sie kann gut mit chassidischen Frauen umgehen, weil sie weiß was sie empfinden.
Surie ist viel mit Bedenken versehen. So erfährt sie, das ein Therapeut ihrer Gemeinde Unzucht mit Jugendlichen treibt, aber sie redet nicht mit ihrer Familie darüber.

Die Autorin schafft es, das ich mich in Surie gut eindenken kann. Es ein bedeutender berührender Roman von den Nöten einer Frau, sehr zu empfehlen.