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Veröffentlicht am 01.02.2021

Ist wirklich immer die Mutter Schuld?

Wut
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Der Roman Wut ist ein interessantes Buch von dem Schriftsteller Harald Martenstein.

Frank hat seine demente Mutter im Heim untergebracht. Er hat als Kind unter ihren Wutausbrüchen gelitten.
In ihrem ...




Der Roman Wut ist ein interessantes Buch von dem Schriftsteller Harald Martenstein.

Frank hat seine demente Mutter im Heim untergebracht. Er hat als Kind unter ihren Wutausbrüchen gelitten.
In ihrem Tagebuch erfährt er alles aus ihrer Sicht. Auch sie hatte keine schöne Kindheit.

Trotz allem entschuldigt die Kindheit aber auch nicht alle späteren Taten Franks.
Oft wird den Müttern die Schuld gegeben, das ärgert mich immer. Meist macht sie alles so gut wie möglich.

Der Autor schreibt das mit gutem Ausdruck und man ist von der Geschichte gefangen.Der Roman zeigt die Ansichten aus verschiedenen Perspektiven. Er versteht es gut die Geschichte voller Emotionen unter die Haut gehen zu lassen.
Er ist unterhaltend und empfehlenswert.


Veröffentlicht am 28.01.2021

Eine ungewöhnliche Kindheit

Das achte Kind
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Alem Grabovac erzählt in seinem Roman
„Das achte Kind“ von seiner Kindheit als Gastarbeiterkind.

Es beginnt mit Smilja, die in einer armen Familie in einem Dorf in Jugoslawien lebt.
Als sie erwachsen ...



Alem Grabovac erzählt in seinem Roman
„Das achte Kind“ von seiner Kindheit als Gastarbeiterkind.

Es beginnt mit Smilja, die in einer armen Familie in einem Dorf in Jugoslawien lebt.
Als sie erwachsen wird kann sie als Gastarbeiterin bei einer Schokoladenfabrik in Deutschland arbeiten.
Als sie schwanger wird, heiratet sie, aber der Vater ist unzuverlässig. So gibt sie Alem schweren Herzems zu einer Pflegefamilie. Jedes Wochenende holt sie ihn zu sich.

Für die Pflegefamilie ist er das achte Kind. Er wird von ihnen geliebt und akzeptiert.
Der Pflegevater ist ein alter Nazi, der im 2. Weltkrieg kämpfte. Sein Vater verschwindet.
In den großen Ferien fahren er und Smilja zu ihren Eltern. Sein Großvater hat als Partisan gegen die Deutschen gekämpft. So erfährt Alem alle Seiten kennen.
Smilja hat kein gutes Händchen mit ihren Männern. Dieser ist ein Trinker und Schläger.

Der Autor versteht es gut, uns Leser gefangen zu nehmen. So erleben wir auch wie sich Jugoslawien spaltet. Plötzlich sind Serben und Kroaten Feinde.
Der Sprachstil ist flüssig und direkt.
Der Roman ist beeindruckend.


Veröffentlicht am 26.01.2021

Familiengeschichte in Sonneberg

Wo wir Kinder waren
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Die Schriftstellerin Kati Naumann hat mich mit ihrem Roman „Wo wir Kinder waren“ total erreicht. Der vorige Roman gefiel mir auch schon gut.

Der Roman spielt in der Puppenmacher- und Spielzeugstadt ...



Die Schriftstellerin Kati Naumann hat mich mit ihrem Roman „Wo wir Kinder waren“ total erreicht. Der vorige Roman gefiel mir auch schon gut.

Der Roman spielt in der Puppenmacher- und Spielzeugstadt Sonneberg und zeigt die Familiengeschichte von 1898 bis 2019.
Albert Langbein gründet die Puppenfabrik.
Die Autorin gibt die Stimmung wunderbar autistisch werden. Die Sorgen und Freuden und der Kampf kann man hautnah miterleben.

2019 erben Eva, Iris und Jan die marode Fabrik und das Stammhaus. Sie wollen alles ausräumen, eh man das Haus vermieten kann.
Dabei kommen viele Erinnerungen hoch.
Einiges erfahren sie erst jetzt aus den Dokumenten.

Während des Dritten Reichs müssen die Vorfahren schon für die Fabrik kämpfen.
Dann kommt die Zeit der DDR, in denen Eigentümer gezwungen werden, immer wieder nach zu geben.

Die Großmutter der Erben gefiel mir besonders gut. Sie machte ihrem Mann immer wieder Mut und packt immer wieder mit an.

Dieser Roman ist ein prima Zeitdokument.
Et fesselt und unterhält gut .


Veröffentlicht am 25.01.2021

Vermenschlichte Primaten

Sprich mit mir
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T. C. Boyle hat sich in dem Roman „Sprich mit mir“ mit den Tierexperimenten befasst.

Der Schimpanse Sam ist ein Forschungsprodukt. Mit ihm wird die Verständigung mit uns Menschen geübt.
Er ist schon ...



T. C. Boyle hat sich in dem Roman „Sprich mit mir“ mit den Tierexperimenten befasst.

Der Schimpanse Sam ist ein Forschungsprodukt. Mit ihm wird die Verständigung mit uns Menschen geübt.
Er ist schon mit Professor Schemerhorn schon in einer TV-Show aufgetreten.
Die Studentin Aimee meldet sich zur Hilfe an und wird zu Sams Anschruchpartnerin.

Als das Projekt ausläuft holt sein Besitzer Sam wieder in sein Schimpansenhaus.
Wie das da so zugeht, ist für Aimee ein Graus, das sie dort weiter arbeitet.

Der Autor lässt sogar Sams Gedanken laut werden. Wenn die Schimpansen schon so geschult werden, kann man sich vorstellen, das das so geschehen kann.
Der Schreibstil ist besonders anrührend. Die Geschichte um Sam ist mal Ernst, es gibt aber auch viele spaßige Stellen.

T. C. Boyle ist einer unser großen Schriftsteller, die ich immer wieder verschlinge.
Gute Unterhaltung mit einem großen Leseempfehlung.


Veröffentlicht am 23.01.2021

Große Erzählkunst

Krass
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Der Schriftsteller Martin Mosebach liest sich nicht ganz einfach, aber es lohnt sich , seine Bücher zu lesen

Der Roman „Krass“ präsentiert er mit exklusiven Schreibstil. Für mich war der Anfang etwas ...



Der Schriftsteller Martin Mosebach liest sich nicht ganz einfach, aber es lohnt sich , seine Bücher zu lesen

Der Roman „Krass“ präsentiert er mit exklusiven Schreibstil. Für mich war der Anfang etwas verwirrend, aber dann fand ich mich doch zurecht.

Ralph Krass ist ein ungewöhnlicher Geschäftsmann. Er ist schon ziemlich krass im Benehmen gegenüber seinen Angestellten.

Der Roman ist stimmungsvoll und mit besonderer Atmosphäre. Die Personen hat der Autor mit eigensinnigen Charakteren versehen. Sein Schreibstil ist detailliert. Man erfährt, was die Personen tragen und was sie essen, außerdem erfahren wir auch ihre Essgewohnheiten.
Mit großer Erzählkunst werden wir durch die Geschichte geführt. Es geht von Neapel nach Frankreich und weiter nach Kairo.
Martin Mosebach ist ein bedeutender Schrift stell. Wenn man sich in seinen Stil einlässt, wird man gut unterhalten.