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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.12.2024

spannend verwoben, ungewöhnlich aufgebaut, hat mich sofort gefangen

Wackelkontakt
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Das Cover verursacht beim Ansehen fast einen „Wackelkontakt“ der Augen. Und genau das hat mich das Buch näher betrachten lassen. Die Kurzbeschreibung hört sich witzig, mit einer interessanten Grundidee ...

Das Cover verursacht beim Ansehen fast einen „Wackelkontakt“ der Augen. Und genau das hat mich das Buch näher betrachten lassen. Die Kurzbeschreibung hört sich witzig, mit einer interessanten Grundidee an. Und ich muss sagen, dass das Buch der Kurzbeschreibung nicht nachsteht.
Die beiden Leben von Franz Escher und Elio Russo beginnen gemächlich und scheinen eher lau zu sein. Doch die Verquickung der beiden durch die Bücher macht das Lesen zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Ohne Kapitel, ohne größere Ankündigung als ein paar Worte, dass jetzt die aktuelle Figur im Buch weiterlesen will, wechselt Wolf Haas die Stränge von Franz Eschers Gegenwart zu Elio Russos und umgekehrt. Trotzdem bleibt der Leser klar und kann problemlos der jeweiligen Lebensgeschichte folgen.
Je weiter sich die Geschichten entwickeln, desto spannender und verwobener werden die Figuren und ihre Wege. Bis die Stränge in einem nicht vorhersehbaren Höhepunkt enden und sich alle Geheimnisse auflösen erleben die Protagonisten eine Achterbahn der Gefühle, fesselnde Entwicklungen und emotionale Momente.
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, es hat mich von den ersten Seiten an gefangen genommen, sodass ich es innerhalb kürzester Zeit verschlungen habe. Von mir gibt es aus all diesen Gründen eine volle Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 11.12.2024

Gemeinsam einsam oder doch zufrieden bis glücklich

Akikos stilles Glück
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Akiko wird von Kento gefragt ob sie den Moment kenne, an dem ihre Geschichte begonnen hat. Das ist eine der Fragen, die Akiko zum Überdenken ihres Lebensweges bewegt. Die Geschichte der beiden Protagonisten ...

Akiko wird von Kento gefragt ob sie den Moment kenne, an dem ihre Geschichte begonnen hat. Das ist eine der Fragen, die Akiko zum Überdenken ihres Lebensweges bewegt. Die Geschichte der beiden Protagonisten Akiko und Kento laufen parallel, sie berühren sich immer wieder, sie sind sich teilweise Stütze und Hilfe. Einerseits leben beide in einer gewissen Einsamkeit, und doch scheint zumindest Akiko zufrieden oder sogar glücklich zu sein. Doch gerade der Hikikomori Kento schafft es, dass sie sich wichtige Fragen stellt und versucht Antworten zu finden, sodass sich „Akikos stilles Glück“ mehr und mehr entfalten kann.
Mit diesem Roman bringt Jan-Philipp Sendker den Leser, oder zumindest mich, in eine Rolle des neugierigen Beobachters. Einerseits will ich wissen, wie das Leben von Akiko weitergeht, welche Fragen sie sich beantworten kann und welche nicht. Andererseits läuft die Geschichte völlig ruhig ab, fast schon zu ruhig. Ich fand keinen wirklichen Höhepunkt und doch passt es zu dieser Art von Geschichte, obwohl ich das sonst nicht mag. Genauso wie das offene Ende.
An beiden Figuren kann man eine Entwicklung feststellen. Für mich sind noch viele Fragen offen geblieben, auch wenn sich eine Richtung abzeichnet.
Sehr gut gefallen hat mir das Glossar am Ende des Buches. Da immer wieder japanische Wörter verwendet werden, kann der Leser dort schnell eine Erklärung finden.

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Veröffentlicht am 03.12.2024

Wer bin ich wirklich, was kann ich gut

Die Geschichte vom kleinen Otter, der gar keiner war
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Identitätsfindung ist momentan ein sehr aktuelles Thema. Für Kinder ab drei Jahre allerdings eindeutig zu schwer. Zumindest konnten unsere Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren, damit nichts anfangen. ...

Identitätsfindung ist momentan ein sehr aktuelles Thema. Für Kinder ab drei Jahre allerdings eindeutig zu schwer. Zumindest konnten unsere Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren, damit nichts anfangen. Abgeändert auf die Thematik, dass jedes Kind, jedes Individuum ein anderes Talent besitzt, etwas anderes gut kann, war „Die Geschichte vom kleinen Otter, der gar keiner war“ unserer Kindergartengruppe verständlicher. Doch das geht an der Grundidee von Jayden Zadrazil leider vorbei.
Auch wenn nicht jedes Kind ein Frettchen kennt, so finde ich den Text und die Länge des Buches für Kinder ab zirka fünf Jahre in Ordnung. Früher würde ich das Buch nicht einsetzen.
Die Illustrationen von Nina Samek zeigen teilweise sehr reduzierte Bilder, fast wie Bildausschnitte. Vielleicht kommen gerade deswegen die Mimik und der Ausdruck etwas besser zur Geltung. Auf anderen Seiten wiederum finden wir farbenfrohe Szenarien, die die Kinder gerne auch etwas länger betrachten.
Mein Fazit ist, dass ich es in Zukunft auf jeden Fall erst ab fünf Jahre vorlesen und die Thematik, je nach Kind und Entwicklung, auf eigene Talente und den Mut dazuzustehen, abändern werde. Zum Stärken von Selbstbewusstsein und Mut gefällt mir die Geschichte gut, zur Identitätsfindung ist mir die Zielgruppe definitiv zu jung.

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Veröffentlicht am 30.11.2024

Konnte mich nicht auf allen Ebenen überzeugen

Der Tag, an dem die Hummer wiederkamen
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In „Der Tag, an dem die Hummer wiederkamen“ befasst sich mit den Lebensgeschichten der sechs Freunde. Das plötzliche Auftauchen von Georg von Nichts bringt den gewohnten Trott durcheinander. Ungewohnt, ...

In „Der Tag, an dem die Hummer wiederkamen“ befasst sich mit den Lebensgeschichten der sechs Freunde. Das plötzliche Auftauchen von Georg von Nichts bringt den gewohnten Trott durcheinander. Ungewohnt, aber ehrlich öffnen sich die Freunde diesem Fremden gegenüber und werden dadurch auch ein stückweit sensibler füreinander. Aber wer ist Georg von Nichts?
Cilla und Rolf Börjlind schreiben in einem angenehm zu lesenden Schreibstil. Die Geheimnisse und Sehnsüchte der einzelnen Figuren werden nach und nach von der jeweiligen Person preisgegeben. Es geht um Vergangenheit und Zukunftsvorstellungen. Traumata und Sehnsüchte, Hoffnung und Gewohnheit.
In den kurzen Kapiteln wechseln sich die Freunde ab. Jeder von ihnen kommt zu Wort. Auch wenn alle Leben in eine Geschichte rund um Georg von Nichts verpackt wurden, so habe ich mich doch mit diesem Buch schwer getan.
Einerseits erfahren wir sehr berührendes über die Menschen in Schattenseite, andererseits fehlt mir die emotionale Tiefe. Ich hatte den Eindruck es wird erzählt und erzählt, aber ohne nennenswerten Höhepunkt. Die Geschichte bewegt sich eher auf einer Linie, auch die Figuren konnte ich nicht wirklich greifen. Eine wohlige Feel-good-Atmosphäre wie angekündigt, habe ich nicht vorgefunden.
Es ist sicher interessant, welche Ereignisse in der Vergangenheit der Freunde vorgefallen sind, auch wie sie das Leben sehen, und trotzdem vermisste ich Gefühl und Höhepunkt.

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Veröffentlicht am 26.11.2024

Mit Nellie ein paar Schritte vor das Haus gehen

Im Nebel ist alles anders
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„Im Nebel ist alles anders“ ist ein Vorlese-Bilderbuch, für Kinder ab drei Jahren empfohlen. Wir gehen hier mit Nellie im Nebel vors Haus und bestaunen die veränderte Umgebung.
Die Texte von Bettina Wagner ...

„Im Nebel ist alles anders“ ist ein Vorlese-Bilderbuch, für Kinder ab drei Jahren empfohlen. Wir gehen hier mit Nellie im Nebel vors Haus und bestaunen die veränderte Umgebung.
Die Texte von Bettina Wagner sind kurz gehalten. Die Sätze verständlich und klar formuliert. Trotzdem lassen sie Raum auf das Kind einzugehen und die Geschichte mit eigenen Worten zu unterstützen oder abzuändern.
Die Illustrationen sind nicht überladen. Passend zum Thema Nebel und den jüngeren Kindern eher sparsam und zurückhaltend verwendet. Lisa Wagner versetzt das Grau des Nebels mit Lichtpunkten. Die Kinder haben auf jeder Seite die Möglichkeit mitzuraten, was Nellie vor sich sieht.
Interessant fand ich, dass beim Lesen in unserer Gruppe der drei- bis fünfjährigen, den Kindern ein von mir weniger wahrgenommenes Element besonders auffiel. Warum sind zu Beginn des Buches die Stofftiere so groß, dass sie oft nicht auf der Seite Platz haben und am Ende sind sie ganz klein gezeichnet?
Grundsätzlich haben die Kinder aber interessiert zugehört, die Bilder mit eigenen Worten kommentiert und es hat sich im Anschluss ein lockeres Gespräch zum Thema Nebel entfalten können.

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