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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.11.2022

Überzogene, nicht nachvollziehbare Situation

Die Tochter der Bettlerin
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Aus der Kurzbeschreibung habe ich herausgelesen, dass die Hauptfigur Anna sein würde. Hier habe ich mich etwas verschätzt. Es geht um Anna und um Trenck. Soweit richtig. Aber zwischendurch kommen Passagen ...

Aus der Kurzbeschreibung habe ich herausgelesen, dass die Hauptfigur Anna sein würde. Hier habe ich mich etwas verschätzt. Es geht um Anna und um Trenck. Soweit richtig. Aber zwischendurch kommen Passagen bei denen ich Anna beinahe aus den Augen verloren hätte. Irgendwie scheint mir Nebensächliches zu viel Raum eingenommen zu haben.
Einige der Handlungen beziehungsweise der Situationen waren für mich überzogen und hätten auch unter den besten Umständen wohl nie funktioniert oder wären auch nicht annähernd durchführbar gewesen. Das hat mir den Lesespaß etwas verleidet.
Auch konnte ich mit Anna nicht wirklich warm werden. Sie war so verbohrt, so naiv und das über zu lange Strecken hinweg. Da scheint der Schluss irgendwie einer Notlösung gleichzukommen. Schade.
Nora Berger konnte mich mit ihrem historischen Roman „Die Tochter der Bettlerin“ nicht überzeugen. Ihr Schreibstil ist allerdings meistens flüssig zu lesen und die historischen Figuren und Ereignisse scheinen, zumindest nach meinem bescheidenen Wissen, relativ gut recherchiert zu sein.
Das Cover gefiel mir auf den ersten Blick, es hatte für mich so etwas wie einen Sepia-Stich, also etwas Altes, Historisches.

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Veröffentlicht am 05.11.2022

Toller Anschluss an den ersten Band

Firefly Creek
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Gleich vorweg möchte ich sagen, dass der zweite Band „Firefly Creek: Das Glück findet dich“ völlig unabhängig vom erste zu lesen ist. Natürlich dreht sich die Geschichte um die Familie Bennett. Doch auch ...

Gleich vorweg möchte ich sagen, dass der zweite Band „Firefly Creek: Das Glück findet dich“ völlig unabhängig vom erste zu lesen ist. Natürlich dreht sich die Geschichte um die Familie Bennett. Doch auch ohne den ersten Teil gelesen zu haben, versteht man die Zusammenhänge, die Familienstruktur und die Eigenheiten der einzelnen Figuren.
In diesem Band geht es hauptsächlich um Jim und Kat. Jim, der ruhige Streitschlichter und Kat die quirlige Tierärztin. Ob die beiden ihren Weg finden werden?
Neben der ganzen Familiendynamik bringt Kat auch noch eine Vergangenheit mit, die die Möglichkeit besitzt, alles zu zerstören. Kann Kat ihre Probleme aufarbeiten und in eine gemeinsame Zukunft mit Jim gehen?
Lilian Kaliner schafft es den Leser mit ihrem Schreibstil an die Familie Bennett, an die Farm, an die Geschichte zu fesseln. Die gefühlvolle Erzählung, die witzigen Neckereien der Brüder und Kats Schlagfertigkeiten bringen Emotionen genauso wie Witz in die Handlung.
Ich finde den zweiten Band ebenso herrlich zu lesen, wie den ersten.

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Veröffentlicht am 03.11.2022

Tiefgründig, regt zum Nachdenken an

Der Junge im Fluss
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Die Zeit ist das Hauptthema, es geht um Bewahren und Veränderung oder auch Stillstand und Weiterentwicklung. Die Angst vor Veränderung lässt Ben im Stillstand verweilen. Lange, fast zu lange. Doch sein ...

Die Zeit ist das Hauptthema, es geht um Bewahren und Veränderung oder auch Stillstand und Weiterentwicklung. Die Angst vor Veränderung lässt Ben im Stillstand verweilen. Lange, fast zu lange. Doch sein Bruder kann ihn zum Weggang aus der zerfallenden Heimat bewegen. Gerade noch rechtzeitig. Für Ben anfangs eine erschreckende Reise. Was wohl alles auf ihn zukommt? Wird er erkennen, dass alles im Wandel, alles im Fluss ist?
„Der Junge im Fluss“ ist gespickt mit Weisheiten, Metaphern und guten Worten, wie zum Beispiel: „Irgendwann bahnt sich jede Veränderung ihren Weg. Je länger man sich dagegen wehr, desto stärker wird sie. Bis sie unaufhaltsam wird und einen mit einer neuen Wirklichkeit konfrontiert.“ Mir gefallen die tiefgründigen Botschaften, manchmal direkt, manchmal zwischen den Zeilen.
Nestor T. Kolee hat hier ein Werk geschaffen, das nicht einfach zwischendurch zu lesen ist. Der Schreibstil ist durchaus flüssig und leicht, aber der Inhalt regt immer wieder zum Nachdenken an. Auch ist manches nicht unbedingt wörtlich in die Realität umzusetzen oder mit Logik erklärbar.
Für dieses, nicht wirklich zu fassende Thema Zeit, finde ich das Cover sehr passend. Es wirkt auf mich wie ein hauchzartes Gewebe, fein und flüchtig.
Ich empfehle dieses Buch all jenen Lesern, die sich gerne ihre eigenen Gedanken über und zu einem Buch machen wollen.

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Veröffentlicht am 31.10.2022

Glaubwürdig, stimmig, spannend und bildgewaltig

Ein kleines Stück von Afrika - Aufbruch
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Schwarz und Weiß um das Jahr 1910 in Kenia. Jeder hat seine Rolle. Jeder weiß wo er zu stehen hat. Vor diesem Hintergrund muss sich Ivy behaupten. Sie ist eine junge, weiße Frau. Ihr Mann kämpft im Weltkrieg ...

Schwarz und Weiß um das Jahr 1910 in Kenia. Jeder hat seine Rolle. Jeder weiß wo er zu stehen hat. Vor diesem Hintergrund muss sich Ivy behaupten. Sie ist eine junge, weiße Frau. Ihr Mann kämpft im Weltkrieg und sie um ihr Überleben und das ihrer schwarzen Angestellten. Hier sind Freunde mehr als hilfreich. Doch was, wenn aus einer dieser Freundschaften beginnt mehr zu werden?
Ivy wird von Christina Rey als eigenständig denkende, junge Frau dargestellt. Allerdings manchmal auch ziemlich blauäugig. Dies könnte man jedoch ihrem Alter und dem Mangel an Lebenserfahrung zuschreiben. Doch grundsätzlich verhält sie sich wie es ihrer Rolle entspricht.
Die Figuren habe ich als dreidimensional wahrgenommen. Sie wurden durch die perfekte Wortwahl der Autorin vor meinem inneren Auge beinahe lebendig. Nur noch übertroffen von den Tier- und Landschaftsbeschreibungen.
Spannung wird durch immer wieder neue Wendungen und Ereignisse erzeugt und gehalten. „Ein kleines Stück von Afrika“ könnte auch als inneres Kino bezeichnet werden.
Historische Ereignisse sind glaubwürdig eingebaut und stimmig verwendet worden zu sein, ohne dass der Leser das Gefühl bekommt in einer Geschichtsstunde zu sitzen.

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Veröffentlicht am 29.10.2022

Erschütternde Leben gut aufgebaut

Café Leben
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Nur vom Titel her wäre ich nicht auf die Idee gekommen, dass das Hauptthema im Buch „Café Leben“ der Umgang mit der Trauer ist. Jo Leevers zeigt die möglichen Folgen des Schweigens auf. Natürlich kommen ...

Nur vom Titel her wäre ich nicht auf die Idee gekommen, dass das Hauptthema im Buch „Café Leben“ der Umgang mit der Trauer ist. Jo Leevers zeigt die möglichen Folgen des Schweigens auf. Natürlich kommen noch weitere erschwerende Umstände ans Tageslicht. Dennoch verfällt der Roman nicht in traurige, dunkle Stimmung.
Die Autorin erzählt die Lebensgeschichten von Annie, aber auch von Henrietta. Abwechselnd erfährt der Leser stückweise die Einzelheiten bis sich am Ende jeweils ein rundes Bild zeichnet. Wenn auch vielleicht kein rosiges, so doch ein nachvollziehbares.
Annie ist für mich trotz ihrer schweren Krankheit lebendiger geworden als Henrietta. Diese konnte ich nicht wirklich greifen. Anfangs als wäre sie ein Roboter, der seine Arbeit abspult, hat sie sich zum Ende des Buches davon etwas befreien können. Dass Henrietta ihre Gefühle jahrelang verborgen hat und dadurch den Umgang mit ihnen scheint verlernt zu haben, mag ein Grund sein, warum sie so angelegt wurde. Aber beim Lesen hat es mich immer etwas befremdet sie so mechanisch zu erleben.
Ansonsten fand ich den Aufbau und die Entwicklung der Geschichte gelungen. Der Schreibstil der Autorin ist lesefreundlich und das Cover weicht vom Standard ab, sodass es für mich der Grund war, das Buch näher zu betrachten und zu lesen.

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