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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.12.2021

Knisternd anregende Atmosphären, prickelnd intensiver BDSM

Julia - Das Buch der erotischen Ausschweifungen | Erotischer SM-Roman
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Julia und Susanne erleben hier sehr fordernde und durchaus auch harte Zeiten.
Der Titel „Julia – Das Buch der erotischen Ausschweifungen“ verspricht nicht zuviel. Das Kopfkino ist permanent gefordert. ...

Julia und Susanne erleben hier sehr fordernde und durchaus auch harte Zeiten.
Der Titel „Julia – Das Buch der erotischen Ausschweifungen“ verspricht nicht zuviel. Das Kopfkino ist permanent gefordert. Da die Protagonisten durch die Bank härteren bis harten BDSM erleben, oder erleiden, sollte beim Leser zumindest eine kleine Vorliebe in diese Richtung vorhanden sein. Ansonsten könnten die dargestellten Szenen als zu brutal oder gar unmenschlich aufgenommen werden.
Doch für einen BDSM-Roman finde ich sowohl die Figuren, wie die Schauplätze und die erotischen Szenen perfekt beschrieben und inszeniert. Julia und Susanne wagen sich immer wieder in neue Abenteuer und bescheren dem Leser somit eine neue Umgebung mit dementsprechend anderen Szenarien.
Gavin J. Aaron findet mit seiner Sprache das richtige Mittelmaß, um nicht ins vulgäre abzugleiten, aber doch die Rollenverteilung von Dominanz und Unterwerfung deutlich zu unterstreichen. Der Lesefluss ist als flott und leicht lesbar einzuordnen.
Zum Buchaufbau ist zu sagen, dass direkt nach dem Vorwort kurz Julia zu Wort kommt. Danach wird aus Sicht von ihr die Geschichte erzählt. Jedes neue Abenteuer wird mit einer Überschrift eingeleitet. Am Ende findet der Leser die wichtigsten, verwendeten Fachbegriffe aus der Seefahrt und dem Bergwerkwesen.
Gut finde ich ebenso, dass das Cover mit einem Blick die Richtung der erotischen Ausschweifungen aufzeigt.
Als Fazit kann ich eine unbedingte Leseempfehlung abgeben. Die Protagonisten sind sympathisch, die erotischen Szenen heiß und prickelnd, die Stimmungen knisternd, die Orte ungewöhnlich und interessant.

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Veröffentlicht am 19.12.2021

Leicht witziger Mailverkehr über Exbeziehungs- und Finanzprobleme

Plötzlich ein Foto
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Der Buchaufbau, als reiner Mailverkehr zwischen den Protagonisten, ist nicht neu. Wie Mails normalerweise unterschiedliche Längen aufweisen, finden wir auch hier Drei- oder Vierzeiler bis hin zu über zwei ...

Der Buchaufbau, als reiner Mailverkehr zwischen den Protagonisten, ist nicht neu. Wie Mails normalerweise unterschiedliche Längen aufweisen, finden wir auch hier Drei- oder Vierzeiler bis hin zu über zwei Seiten langen Mails. Das gesamte Buch ist in Kapitel unterteilt, die für meinen Geschmack aber untergegangen sind.
Der Humor der beiden Figuren Ilona und Kurti ist etwas gewöhnungsbedürftig, doch an manchen Stellen durchaus zum Grinsen. Totlachen, wie in der Kurzbeschreibung erwähnt, konnte ich mich jetzt aber nicht.
Die Verstrickungen, die Handlungen, die Umwege, die unglücklichen Verkettungen, die Ilona und Kurti hier erleben müssen, folgen einander auf den Fuß. Und zwar in einer Geschwindigkeit, sodass auf mich das ganze Erleben schon zu sehr konstruiert und erzwungen wirkt.
Das Buchcover fand ich ansprechend. Die bunte Gestaltung hat für mich Humor, Lebensfreude und ein gewisses Tempo am Geschehen impliziert. Wobei das Tempo wirklich flott ist, es passiert immer irgendetwas.
Obwohl die Mails unterschiedlich lange sind, kommt man als Leser nicht aus dem Fluss. Ich zumindest konnte ohne irgendwo hängenzubleiben, längere Zeit in dem Buch lesen.
Für Franziska Waltz und Claus Schönhofer ist „Plötzlich ein Foto“ nicht das erste gemeinsame Werk.
Als Fazit halte ich fest, dass ich mir etwas mehr Witz erwartet und von einem Krimi, im Sinne des Wortes, nicht wirklich viel bemerkt habe. Zugutehalten kann ich dem Buch, dass der Schreibstil flott lesbar und die Figuren Ilona und Kurti zwei leicht chaotische, aber hilfs- und einsatzbereite Protagonisten sind.

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Veröffentlicht am 09.12.2021

Händler-, Abenteuer- und Kolonialgeschichten

Ein Sohn der Sonne
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Wir finden hier acht unterhaltsame Geschichten, die alle unabhängig voneinander gelesen werden können. In jeder ist der „Sohn der Sonne“ David Grief der Held und siegt am Ende über jegliche Ungerechtigkeit. ...

Wir finden hier acht unterhaltsame Geschichten, die alle unabhängig voneinander gelesen werden können. In jeder ist der „Sohn der Sonne“ David Grief der Held und siegt am Ende über jegliche Ungerechtigkeit. Das wirkt irgendwie etwas unnatürlich, ist aber für den Lesespass kein Hinderniss.
Der Zeit des Autors Jack London (1876 – 1916) geschuldet, ist mit Sicherheit so manche Ausdrucksweise, sowie die Bezeichnungen und der Umgangston mit den Einheimischen der Südseeinseln, aber auch die Begriffe der Schifffahrt waren mir natürlich nicht bekannt. Letztere stören den Lesefluss zwar nicht, wenn man nicht jedes Wort nachlesen will, mit dem Umgangston muss man allerdings schon besser umgehen können.
David Grief war ein Held, ein Alleskönnen. Einerseits hatte er einige eigene Schiffe. Diese konnte er selbst offenbar steuern, navigieren. Er war ein erfolgreicher Händler und so nebenbei konnte er auch einige Sprachen der Inseln. Tiefes Tauchen in haiverseuchten Gewässern, der Umgang mit Karten und kreativen Ideen, um sein Eigentum zu schützen oder retten, waren ihm ebenso geläufig wie der Umgang mit Waffen.
Meine Rezi bezieht sich auf die urheberrechtsfreie Ausgabe des Ebooks von September 2020 mit 189 Seiten bezogen auf die Print-Ausgabe.

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Veröffentlicht am 06.12.2021

Ungewöhnliche Liebesgeschichte, humorvoll und kurzweilig

Aber der Sex war gut
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Annie und Henry, die beiden Protagonisten in „Aber der Sex war gut“, sind beide gleichermaßen auf sich bezogen. Ebenso gemeinsam haben sie die Abneigung dem anderen gegenüber. Und plötzlich sind sie aufeinander ...

Annie und Henry, die beiden Protagonisten in „Aber der Sex war gut“, sind beide gleichermaßen auf sich bezogen. Ebenso gemeinsam haben sie die Abneigung dem anderen gegenüber. Und plötzlich sind sie aufeinander angewiesen? Na das kann heiter werden. Und wurde es auch.
Von Aly Mennuti wird die Geschichte der beiden in witziger, unterhaltsamer Form dem Leser dargeboten. Immer wieder finden wir uns in Situationen, die einfach nur zum Lachen sind. Um schon ein kleine Stück weiter wieder den Groll auf den anderen zu spüren.
Dennoch schaffen es beide Figuren innerhalb des Buches ihre Persönlichkeit zu entwickeln und ihren Weg zu finden. Natürlich dürfen Verwicklung und Geheimnis nicht fehlen, die beleben die Geschichte zusätzlich.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr lesefreundlich, fließend und angenehm. Im letzten Drittel des Buches werden viele Fäden verknüpft und Fragen geklärt. Kurzzeitig war mir diese Informationsflut im Vergleich zum Anspruch des restlichen Buches, etwas zu geballt. Doch am Ende hat sich alles aufgelöst. Der Aufbau wird aus der Ich-Perspektive erzählt, allerdings wechseln sich hier Annie und Henry ab, sodass man als Leser auch die gedanklichen Hintergründe beider erfährt.
Das Cover ist insofern ansprechend, da es vom derzeitigen Trend, Figuren in Rückenansicht zu zeigen, völlig abweicht.
Meine Leseempfehlung ergeht an alle jene Leser, die einen witzigen Roman mit sehr guter Figurenentwicklung und nicht gewöhnlicher Liebesgeschichte, lesen wollen.

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Veröffentlicht am 30.11.2021

Schweres Thema, gut verpackt in spannendem Roman

Zeit der Pfirsichblüte
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Das farbenfrohe, fröhlich wirkende Cover hat mich verführt den Klappentext zu lesen. Ich dachte, einen schönen Urlaubsroman vor mir zu haben, vielleicht mit einem netten kleinen Geheimnis aus der Vergangenheit. ...

Das farbenfrohe, fröhlich wirkende Cover hat mich verführt den Klappentext zu lesen. Ich dachte, einen schönen Urlaubsroman vor mir zu haben, vielleicht mit einem netten kleinen Geheimnis aus der Vergangenheit. Doch siehe da, das Thema war ein sehr viel ernsteres und tiefer gehendes Geschehen. Unvorstellbar ist wohl das treffende Wort.
Dennoch wird rund um ein so bewegendes Kapitel durch Anja Saskia Beyer ein gefühlvoller Roman. Die Emotionen nehmen den Leser mit, fesseln ihn, halten ihn in der Schwere der Thematik aber nicht fest.
Auch aus diesem Grund hat mir „Zeit der Pfirsichblüte“ wirklich gut gefallen. Ich hatte das Buch innerhalb von zwei Tagen ausgelesen.
Die Figuren wurden von der Autorin sehr unterschiedlich angelegt, durften sich auch individuell entwickeln, und waren für mich immer glaubwürdig. Ihr Schreibstil ist leicht lesbar. Sie bringt ein, zumindest mir unbekanntes, Thema auf den Tisch, wühlt auf, aber deprimiert dennoch nicht. Am Ende findet der Leser sogar noch das eine und andere Rezept zum Nachmachen.

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