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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.07.2020

Nicht wirklich neues, wenn auch stellenwese ganz witzig

Mieses Karma hoch 2
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Von der Fortsetzung „Mieses Karma hoch 2“ muss ich gestehen, dass ich enttäuscht bin. Das Buch lag jetzt wirklich lange auf meinem SUB und irgendwie wusste ich wohl warum. Es gibt nichts wirklich Neues. ...

Von der Fortsetzung „Mieses Karma hoch 2“ muss ich gestehen, dass ich enttäuscht bin. Das Buch lag jetzt wirklich lange auf meinem SUB und irgendwie wusste ich wohl warum. Es gibt nichts wirklich Neues. Wiederum ein paar Leben, diesmal zu zweit. Oh Wunder, die beiden Protagonisten bleiben bei jeder Inkarnation zusammen.

Und wie auch im ersten Teil gibt es mal gutes, mal weniger gutes Karma und je nachdem einen Auf- oder Abstieg auf der Wiedergeburtsleiter.

David Safier bringt zwar immer wieder witzige Passagen mit ein. Aber so wirklich überzeugen konnten mich diese auch nicht.

Dazu fiel mir ab und zu unlogisches auf. So zum Beispiel versteht der Gorilla die Menschensprache, ein Panda aber nicht? Warum?

Das Cover ähnelt dem ersten Buch, das erhöht den Wiedererkennungswert und finde ich positiv.

Durch den flüssigen Lesestil war das Buch in einem Flutsch gelesen, doch einen dritten Teil, sollte es denn je einen geben, werde ich ihn mir ersparen.

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Veröffentlicht am 20.07.2020

Kunst, Erotik und etwas BDSM

Spiritueller Rausch der Lust | Erotischer Roman
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„… Führte er also mich oder führte ich ihn?....“ Nicht nur Jette stellt sich diese Frage in „Spiritueller Rausch der Lust“.

Das Besondere an diesem erotischen Roman ist wohl die Verknüpfung von Kunst ...

„… Führte er also mich oder führte ich ihn?....“ Nicht nur Jette stellt sich diese Frage in „Spiritueller Rausch der Lust“.

Das Besondere an diesem erotischen Roman ist wohl die Verknüpfung von Kunst und Erotik. Jette ist Restauratorin. Sie sieht die Kunstgegenstände aus einem eigenen Blickwinkel und verbindet diese Sichtweise mit ihrem eigenen Lustempfinden.

Henri zeigt ihr den Zugang zu BDSM. Für Jette wird die Kunst zu einer Erklärungsform, manchmal fast schon zu einer Rechtfertigung, warum sie Lust an der Unterwerfung empfinden darf.

Henriette Jade beschreibt die meisten Szenen leicht und flüssig. Hin und wieder stockte mein Lesefluss, doch das hängt wahrscheinlich mit meiner dürftigen Kunstkenntnis zusammen.

Als richtigen BDSM-Roman kann ich dieses Buch allerdings nicht sehen, da mir hierfür zu viel rund um das sexuelle Geschehen erzählt wird. Nicht uninteressant, aber es lässt den Roman für mich eher zu den harmloseren Büchern werden.

Der spirituelle Rausch, den Jette in ihrem Sexualleben kennenlernt, wird von der Autorin mehrfach beleuchtet und versucht zu erklären.

Empfehlenswert als schnell gelesener Roman für Zwischendurch für alle, die BDSM nicht ganz abgeneigt sind und kein Problem mit der Verknüpfung von Erotik und religiösen Elementen haben.

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Veröffentlicht am 14.07.2020

Erschreckend

Fremdes Land
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„Fesselnd“ schrieb die Presse damals, ich sage nur „erschreckend“. Durch Zufall bin ich über diese, relativ alte, Dystopie „Fremdes Land“ gestolpert. Erschreckend, wie nahe wir heute der Erzählung von ...

„Fesselnd“ schrieb die Presse damals, ich sage nur „erschreckend“. Durch Zufall bin ich über diese, relativ alte, Dystopie „Fremdes Land“ gestolpert. Erschreckend, wie nahe wir heute der Erzählung von Thomas Sautner schon gekommen sind.

Überwachung, systematisches Angst machen der Bevölkerung sind nur zwei Beispiele, die uns heute nicht mehr ganz fremd sind. Der gläserne Mensch, der Politiker als Marionette von Lobbyisten sind weitere Bausteine in diesem Buch.

Das einzelne Individuum soll nicht mehr bestehen. Alle sind ruhig und gleich gestellt. Die Menschheit überwacht sich gegenseitig, merkt nicht, wie gefangen sie mittlerweile ist.

Während des Lesens glaubte ich mich in einem Thriller. Leider scheinen einzelne Teile davon schon bis in unseren Alltag vorgedrungen zu sein. Merken auch wir nicht mehr, wie wir manipuliert und klein gehalten werden?

Dieses Buch ist definitiv nichts für schwache Nerven. Die Gedanken überschlagen sich schon während und auch nach Ende des Werks immer noch.

Dank des flüssigen Schreibstils hätte ich das Buch relativ schnell lesen können, doch der Inhalt zwingt beinahe immer wieder zu kleineren Pausen.

Hoffentlich findet dieses Buch den Weg zu vielen Lesern, damit wir wieder beginnen selbständiger zu denken. In so einer beschriebenen Welt möchte ich nicht leben müssen und wünsche es auch niemanden sonst.

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Veröffentlicht am 07.07.2020

Locker-flockiges Buch für Zwischendurch

Man wird ja wohl noch träumen dürfen
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Die Hausgemeinschaft rund um Thea ist schon sehr speziell, aber liebenswürdig. Die Hauptfigur ist eben Thea, die nach der schockierenden Kündigung aller Mieter durch den neuen Hausbesitzer, versucht eine ...

Die Hausgemeinschaft rund um Thea ist schon sehr speziell, aber liebenswürdig. Die Hauptfigur ist eben Thea, die nach der schockierenden Kündigung aller Mieter durch den neuen Hausbesitzer, versucht eine neue Bleibe für alle zu finden.

Dass dies nicht einfach sein wird, ist vorhersehbar. Die Erlebnisse und Beziehungen der unterschiedlichen Mieter beschreibt Kristina Günak mit Witz und Charme. Die Handlungen laufen fließend und leicht ab, sodass der Leser (oder in diesem Fall Hörer) mitgezogen wird.

Neben Thea hat mir ihre Oma sehr zugesagt. Ihre wunderbare Beschreibung und ihr Verhältnis zu Thea machen sie zu einer entzückenden alten Dame. Dagegen gibt es ein paar Charaktere auf die man im realen Leben liebend gerne verzichten würde. Diese Gegenteilige erzeugt einen gewissen Reiz.

Anfangs hatte ich mit den vielen Personen zu kämpfen um sie auseinanderzuhalten. Doch das legte sich nach einiger Zeit.

Da ich das Hörbuch von „Man wird ja wohl noch träumen dürfen“ gehört habe, sollte ich auch hierzu ein paar Worte sagen. Die Sprecherin hat in meinen Augen, bzw. Ohren, eine sehr angenehme Stimme. Sie schafft es mit Stimmlagenwechsel den Situationen gerecht zu werden. Ich persönlich kam mit dem Medium Hörbuch anfangs gar nicht klar und erst nach ein paar Versuchen fand ich die richtige Methode um entspannt hören zu können.

Trotzdem hatte ich viel Spaß beim Zuhören und auch das Vorstellen der Szenen in meinem Kopf war kein Problem. Ein schönes, humorvolles, leichtes Buch für Zwischendurch.

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Veröffentlicht am 05.07.2020

Gefühlvoll und tiefgründig, dabei aber nie trocken

179 Euro 70
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„179 Euro 70“, zählt dieser minimal erbeutete Betrag wirklich als ganz normaler Bankraub? Robin, der gutmütige Bankräuber fragt sich wie er in diese Situation hat kommen können. Warum er nicht einmal einen ...

„179 Euro 70“, zählt dieser minimal erbeutete Betrag wirklich als ganz normaler Bankraub? Robin, der gutmütige Bankräuber fragt sich wie er in diese Situation hat kommen können. Warum er nicht einmal einen vernünftigen Raub zustande bringt und schiebt die Konsequenzen seines Handelns immer weiter von sich. Wird er seine Geiseln in Gefahr bringen oder kann er doch noch Verantwortung übernehmen.

Benita, mit ihrer Fähigkeit die Gefühle anderer Menschen zu fühlen, hat dagegen das Problem, dass sie ihre eigenen Gefühle nicht von denen der andern abgrenzen kann. Ihre Angst, dass es ihr wie ihrer Mutter ergehen wird, ist groß. Schafft sie den Lernprozess und kann mit ihrer Fähigkeit Frieden schließen und ein relativ normales Leben führen?

Die jugendliche Enissa wiederum ist zu angepasst. Als gute, brave Tochter einer türkischen Familie hat sie nur gelernt nett zu sein, und mit den Vorgaben ihrer Eltern zu leben. Kann sie sich wenigstens etwas befreien und zu einer selbständigen jungen Frau werden, oder würden ihre Schuldgefühle sie erdrücken?

Diese drei Hauptprotagonisten finden sich plötzlich auf einer Flucht wieder, die für jeden ein Stück weit eine Reise zu sich selbst werden soll.

Aufgebaut hat Ambra Lo Tauro diesen Roadtrip in geschickten, kurzen Kapiteln, die jeweils aus Sicht einer der Figuren erzählt wird. Die einzelnen Abschnitte tragen als kleine Überschrift den Namen der Figur, sodass der Leser sofort weiß, wer gerade am Erzählen ist.

In dieser Geschichte sind mehrere schwere Themen miteinander verknüpft. Einmal die Sensibilität von Benita, die auch real nicht jeder Mensch glauben könnte, dann die kulturellen Schwierigkeiten von Enissa, und nicht zuletzt Rob, der mit seiner Gutmütigkeit in eine scheinbar ausweglose Situation geraten ist. Der Autorin ist es hervorragend gelungen jedes Thema gefühlvoll darzustellen, zu erklären und zu beschreiben, ohne zu werten.

Der Leser hat hier ein sehr empfehlenswertes, tiefgründiges Roadmovie vor sich, ohne dass es dabei trocken oder langweilig wirkt.

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