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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.11.2020

Spannende, romantische Liebesgeschichte mit Blick fürs Detail

Fluss der Jahre
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Als Katrin bemerkt, dass sie dringend eine Auszeit braucht, erinnert sie sich an die wunderbare Zeit in Irland bei ihrer Brieffreundin Aoife und dem schüchternen Conor. Sie waren Teenager, wurden in diesen ...

Als Katrin bemerkt, dass sie dringend eine Auszeit braucht, erinnert sie sich an die wunderbare Zeit in Irland bei ihrer Brieffreundin Aoife und dem schüchternen Conor. Sie waren Teenager, wurden in diesen kurzen Wochen zu besten Freunden und verloren sich doch aus den Augen.
Was war wohl geschehen? Findet Katrin ihre Freunde wieder? Können sie an die alte Freundschaft anknüpfen?
Ambra Lo Tauro erzählt im „Fluss der Jahre“ die Geschichten der drei Freunde in zwei Zeitsträngen. Der Wechsel zwischen den Zeiten fällt leicht. Die Kapitel sind mitunter etwas länger, sodass der Leser die Protagonisten einen weiten Abschnitt begleiten kann.
Hier gibt es so viele Schauplätze, Figuren mit eigenen Problemen, wunderbar interessanten Nebenhandlungen, Verknüpfungen zwischen den Geschehnissen, Hinweisen auf das alte Irland mit seinen Einstellungen und Bräuchen, Gegenüberstellungen von damals und heute, dass die eigentlich etwas kurze Gegenwarts-Geschichte zu einem spannenden, romantischen Buch verbunden wurde. Ohne den Vergangenheits-Strang könnte die Geschichte nicht bestehen. Der Leser würde keinen Durchblick bekommen.
Auch wenn die Entwicklung Irlands, ob gesellschaftlich oder politisch, dem Leser in kleinen Portionen nähergebracht wird, dominieren durchgehend die drei Freunde. Ich habe die Erklärungen als ausgewogen, interessant, lehrreich und nicht überzogen empfunden. Die Mischung Geschichte und Gegenwart ist in meinen Augen gut abgestimmt.
Neben den Figuren hat mir die farbenfrohe Landschaftsbeschreibung sehr zugesagt. Immer wieder wird gezeigt, was Katrin sieht, erlebt, bestaunt und was sie berührt. So ist der Leser ständig mitten im Geschehen.
Die Figuren selbst erfahren im Laufe der Geschichte eine Entwicklung die nachvollziehbar und glaubhaft wirkt, ohne konstruiert und gezwungen zu erscheinen.
Mir liegt der Schreibstil der Autorin, die Seiten sind nur so geflogen und haben mein Fernweh nach Irland angeheizt. Von mir gibt es daher eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 12.11.2020

Erfahrung und Ansicht einer Escortdame

Die ewige Geliebte | Erotischer Roman
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Die Protagonistin in „Die ewige Geliebte“ ist eine Kunstfigur. So bezeichnet sie sich zumindest selbst während ihrer Tätigkeit als Escort. Falscher Name, falsche Identität. Auch wenn die Halbwahrheiten, ...

Die Protagonistin in „Die ewige Geliebte“ ist eine Kunstfigur. So bezeichnet sie sich zumindest selbst während ihrer Tätigkeit als Escort. Falscher Name, falsche Identität. Auch wenn die Halbwahrheiten, die sie ihren Kunden erzählt, der Realität angelehnt sind, verrät sie keine wirklich wichtigen Details. Das ist ihr Schutz ihr Doppelleben geheimzuhalten.

Im Aufbau ist das Buch kein Roman, eher ein Lebensbericht. Der Leser erhält vermeintlich Einblick in ihr Leben als Escort, aber auch privat. Vermeintlich deswegen, denn einerseits kann es gut sein, da die Autorin Eva Gold selbst Erfahrung in diesem Job hat, andererseits ein Autor auch Freiheiten nützt, die ein Leser nicht von der Realität unterscheiden kann.

Auffällig ist, dass bei diesem Buch relativ wenige Sexszenen beschrieben werden. Dafür wiederholt sich die Autorin in manchen Bereichen. Auch ist mir die Selbstgefälligkeit der Protagonistin gegen Ende des Buches unangenehm geworden. Doch das sind die einzigen Aspekte für einen Punkteabzug.

Die verschiedenen Kapitel erfassen oft je einen Kunden oder erzählen aus dem privaten Umfeld der Protagonistin. Schreibstil und Lesefluss haben mir zugesagt. Ich konnte längere Zeit im Buch lesen, oder auch nur ein paar Seiten. Hier ist beides möglich, ohne den Anschluss zu verlieren.

Das Cover ist, für den Verlag typisch, edel gehalten. Mit seinen 168 Seiten ist das Buch überschaubar und bequem in fast jeder Handtasche zu verstauen. So gibt es keine lästigen Wartezeiten, die man sich nicht erfreulich gestalten kann.

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Veröffentlicht am 05.11.2020

Schmerzvolle Vergangenheit, verlorenes Vertrauen oder doch Sieg der Liebe?

London Gentleman
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Skylar steht ihre Frau. Den Job macht sie perfekt. Privat hält sie sich penibel an ihre eigene Kriterienliste für Männer, nur um keine Beziehung eingehen zu müssen. Zu sehr schmerzt die Erinnerung an ihre ...

Skylar steht ihre Frau. Den Job macht sie perfekt. Privat hält sie sich penibel an ihre eigene Kriterienliste für Männer, nur um keine Beziehung eingehen zu müssen. Zu sehr schmerzt die Erinnerung an ihre Vergangenheit. Doch schafft Landon den Schritt hinter diese Mauer?

London Gentleman nimmt den Leser mit auf eine Jacht vor den Toren Monacos. Sommer, Sonne, Meer und attraktive Menschen bauen das Grundgerüst dieses Romans. Für Verwirrung und Verstrickung zwischen den Protagonisten sorgt der Beruf von Landon. Denn sehr schnell wird dem Leser klar, dass sich zwischen Skylar und Landon mehr als nur ein One-Night-Stand abzeichnet.

Mit dieser Geschichte geht Louise Bay tief in die Gefühlswelt ihrer Protagonistin. Oder sie versucht es zumindest. Mir waren die Rückblicke, Erzählungen von Skylar zu emotionslos, wenn es um die Vergangenheit ging. Möglich, dass die Autorin dadurch den emotionalen Schutz der Figur zeigen wollte. Leider kam das bei mir nicht so wirklich durch.

Der Schreibstil dagegen hat mir sehr zugesagt. Ein leicht lesbarer, flüssiger Text. Die Kapitel sind in unterschiedlichen Längen gehalten. Ob im aktuellen Kapitel die Sichtweise von Skylar oder Landon erzählt wird, zeigt dem Leser jeweils eine Überschrift an.

Dieser Roman folgt seinem roten Faden. Es gibt einen Hauptstrang in dem sich die Protagonisten und ihre Nebenfiguren bewegen. Erfreulicherweise finden wir hier keine Nebenstränge. Die Konzentration bleibt auf der Entwicklung zwischen Skylar und Landon.

Zwischen ihnen wird auch die eine oder andere Nacht beschrieben. Die Autorin findet achtsame Worte und erotische Beschreibungen. Hier fehlt mir die emotionale Tiefe interessanterweise nicht.

Das Cover finde ich etwas britisch-kühl, aber nach Kennenlernen von Landon scheint es für ihn passend.

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Veröffentlicht am 01.11.2020

Heiß, verführerisch, leidenschaftlich

Verboten in der Öffentlichkeit | Erotische Bekenntnisse
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Mit neun kurzen, aber heißen Geschichten entführt Simona Wiles den Leser in pikante Situationen. Ob es sich um Situation im Alltag, oder um doch etwas außergewöhnlichere handelt, in „Verboten in der Öffentlichkeit“ ...

Mit neun kurzen, aber heißen Geschichten entführt Simona Wiles den Leser in pikante Situationen. Ob es sich um Situation im Alltag, oder um doch etwas außergewöhnlichere handelt, in „Verboten in der Öffentlichkeit“ kommt jeder Freund, von prickelnd verbotenen Gelegenheiten, auf seine Kosten.

Verpackt in einer angenehm erotischen Sprache, durchwirkt mit farbenfrohen Bildern, fühlt sich der Leser alsbald inmitten der Geschichte. Die leidenschaftlich geschilderten Szenen werden der Beschreibung, heiß, mehr als gerecht.

Neun Geschichten in 176 Seiten untergebracht, lassen auch die jeweilige Kürze der Geschichten erahnen. Perfekt für die kleine Pause zwischendurch, als prickelnden Start in den Tag, oder als Anregung für einen netten Abend zu zweit? Wie auch immer der Leser seine Prioritäten setzen will.

Die Protagonisten werden nicht in jeder Geschichte als schlank, attraktiv, sportlich und übernatürlich schön dargestellt, sondern durchaus auch das eine oder andere mal als durchschnittliche Person. Hiermit eröffnet sich dem Leser ein Fenster zur Frage, wieviel davon wohl die Autorin selbst erlebt haben mag.

Wer hier harten Sex und Fetisch erwartet, oder andererseits die große Liebe zwischen den sich stürmisch vergnügenden Paaren, wird allerdings enttäuscht werden. Die Geschichten drehen sich allesamt um Sex auf mehr oder weniger öffentlichen Plätzen. Immer wieder auch um Zufallsbegegnungen. Eifersucht in bestehenden Beziehungen spielt hier keine Rolle, dennoch hat der Leser nicht das Gefühl etwas Konstruiertes zu lesen.

Ich hatte mit den verschiedenen Protagonisten meine Freude, mir gefielen die Situationen, und ich kam mir manchmal sogar als erwünschter Voyeur vor. Ich kann hier nur eine uneingeschränkte Leseempfehlung abgeben.

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Veröffentlicht am 01.11.2020

Kurzer, spannender Roman mit Thriller-Elementen

Der Sozius
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Die junge Studentin Teresa will Schriftstellerin werden. Bei Recherchen im Rotlichtmilieu stößt sie auf ein Phantom. Seit den 1970ern soll dieses Phantom genannt „Sozius“ in Deutschland sein Unwesen treiben. ...

Die junge Studentin Teresa will Schriftstellerin werden. Bei Recherchen im Rotlichtmilieu stößt sie auf ein Phantom. Seit den 1970ern soll dieses Phantom genannt „Sozius“ in Deutschland sein Unwesen treiben.

Teresa gräbt sich immer weiter in diese Geschichte, trägt Fakten zusammen und stellt Querverbindungen her. Bis sie sich eines Tages beobachtet fühlt. Leidet sie unter Verfolgungswahn?

Nur ihrem besten Freund Schneider kann sie sich anvertrauen. Er winkt ab und schiebt ihre Empfindungen auf Einbildung. Doch hat er damit auch recht, oder schlittern jetzt beide in größere, vielleicht sogar Lebensgefahr?

Trotz seiner relativen Kürze beinhaltet dieser Roman von Lyl Boyd nicht nur einen Hauptstrang, sondern auch interessante Nebenstränge. Am Ende finden die Stränge gelungen zusammen und haben mich als zufriedenen Leser entlassen.

Der Schreibstil war für mich angenehm zu lesen, wenngleich ich auch eine Passage nur mithilfe von Google halbwegs verstehen konnte. Doch dies kann durchaus an meiner mangelnden Kenntnis in diesem speziellen Bereich liegen. Für das Leseverständnis der Geschichte ist ein umfangreiches Wissen hierzu aber auch nicht notwendig.

Teresa und ihr Freund Schneider werden für die Kürze der Geschichte passend skizziert und beschrieben. Die Geschichte selbst ist in Kapiteln angelegt, wobei sich Gegenwart und Teresas Rechercheergebnisse abwechseln. Die in der Vergangenheit spielenden Ergebnisse werden durch eine kurze Kapitelüberschrift gekennzeichnet, sodass der Leser zu Kapitelbeginn weiß in welcher Zeit und welchem Strang er sich befindet. Für mich ein gut gelungenes Werk.

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