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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.08.2019

Nicht so begeistert wie von den vorhergehenden

Grießnockerlaffäre
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Dies ist der vierte Streich von Rita Falk in dem sie Franz Eberhofer selbst zum Hauptverdächtigen im Mordfall Barschl macht. Bei dem Ermordeten handelt es sich nicht nur um den Vorgesetzen von Franz, sondern ...

Dies ist der vierte Streich von Rita Falk in dem sie Franz Eberhofer selbst zum Hauptverdächtigen im Mordfall Barschl macht. Bei dem Ermordeten handelt es sich nicht nur um den Vorgesetzen von Franz, sondern noch dazu war Franz der Letzte mit dem Barschl zu tun hatte und die Mordwaffe ist zu allem Überfluss der Hirschfänger vom Franz. Sieht dieses mal nicht gut aus für ihn. Doch in seiner gewohnten Eberhofer Manier nimmt er auch hier die Ermittlungen auf und gräbt sich immer tiefer in das Privatleben von Barschl und seiner Frau.

Zuhause hat Franz Eberhofer in diesem Band auch wieder keine Ruhe. Oma Eberhofer hat plötzlich Herrenbesuch vom Paul. Der ist dem Vater von Franz ein Dorn im Auge. Er würde ihn am Liebesten vor die Türe setzen. Leider steht Oma Eberhofer völlig hinter Paul und lässt ihn sogar bei sich am Hof wohnen. Wo kommt dieser Paul her, wer ist er, was macht er, was will er? Fragen die sich im Laufe der Geschichte noch klären und zu einer interessanten Offenbarung führen.

„Grießnockerlaffäre“ ist im typischen bayrischen Sprachwitz verfasst. Die Ermittlungsmethoden von Franz sind genauso ausgefallen wie in den vorigen Fällen. Da die Bücher von Rita Falk allesamt in sich abgeschlossen sind, werden bei Vorkommnissen in früheren Büchern die Zusammenhänge erklärt, sodass man nicht der Reihe nach lesen muss.

Für mich war dieser Band nicht so prickelnd wie die übrigen. Leicht und locker zu lesen, aber irgendwie hat mir das grundsätzlich Neue gefehlt. Ist aber meine persönliche Meinung und bei einer Reihe mit denselben Protagonisten muss sich ja zwangsläufig das Agieren der Personen wie gewohnt weitersetzen. Doch ich hatte das Gefühl hier etwas Wiedergekautes zu lesen. Der Fall ist neu, die Idee nicht schlecht, der Weg zum Ziel unkonventionell.

Veröffentlicht am 13.08.2019

Für mich der ultimativer Liebesroman

Dornenvögel
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Kurzrezension:
Vor Jahren gelesen und immer wieder gerne zur Hand genommen kann ich hier nur eine Kurzrezension verfassen, da es einfach nur zu sagen gibt: Der ultimative Liebesroman

In „Dornenvögel“ ...

Kurzrezension:
Vor Jahren gelesen und immer wieder gerne zur Hand genommen kann ich hier nur eine Kurzrezension verfassen, da es einfach nur zu sagen gibt: Der ultimative Liebesroman

In „Dornenvögel“ hat Colleen McCullough Romantik, Liebe, Hass, Wut, Verzweiflung, Zerrissenheit, Leidenschaft, Trauer und Gespaltenheit zu einem traumhaften und mitleiden lassenden Roman verpackt.

Veröffentlicht am 06.08.2019

Interessante Lebensgeschichte aus einer dunklen Zeit

Ein Lied von Liebe und Verrat
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„Die Vernunft hatte die Welt verlassen, wie es schien, und all die Tausende von verlorenen Seelen mit sich genommen.“, dieses Zitat zeigt deutlich die Situation in einem vom Krieg gebeutelten Land. Wohl ...

„Die Vernunft hatte die Welt verlassen, wie es schien, und all die Tausende von verlorenen Seelen mit sich genommen.“, dieses Zitat zeigt deutlich die Situation in einem vom Krieg gebeutelten Land. Wohl egal in welchem.

Hier bewegen wir uns am Ende des Zeiten Weltkriegs und den Jahren danach in Griechenland. Die drei Jugendlichen Aliki, Takis und Stelios werden durch die Umstände und ihre Schicksale verbunden. Doch mehr bleibt ihnen nicht. Keine Heimat, keine Familien, keine Geborgenheit, keine Zukunft wie es scheint.

Das Grauen der Kriegstage hat sich in jedem der drei anders verankert und die jeweilige Persönlichkeit daraus entwickelt. Können sich die drei aufeinander verlassen? Wird eine Kleinigkeit genügen um sie ihrer Freundschaft, Zuneigung zu berauben?

Ihr Schattentheater hilft ihnen über die schwersten Tage, zumindest etwas Freude in den Gesichtern der Zuhörer zu verbreiten, und für sich selbst Kost und Logis zu finden, immer wieder auch eine kleine bezahlte Anstellung. Doch reicht dies um allen kommenden Problemen zu trotzen?

Aliki spricht in „Ein Lied von Liebe und Verrat“ ihre Lebensgeschichte auf mehrere Kassetten. Diese Kassetten stellen die Kapitel dar. Sie ist das letzte „Klageweib“ in ihrem Dorf und ihr Wissen soll so aufgezeichnet werden. Doch irgendwie scheint es hier weniger um die Klagelieder an und für sich zu gehen, als um die Erzählung ihres Lebens. Mitnichten interessant, auch wenn die Klagelieder dadurch in den Hintergrund rutschen.

James William Brown bedient sich in seinem ersten deutschsprachigen Roman einer interessanten Sprache. Einerseits werden die unvorstellbar grausamen Erlebnisse der Jugendlichen sehr detailliert beschrieben. Dies weckt beim Leser Emotionen der unterschiedlichsten Art. Andererseits erzählt Aliki ihre Geschichte so überaus emotionslos, dass es beinahe erschrickt. Auch wenn man es als Schutzmechanismus sehen will und kann, so kommt in meinen Augen wenig Gefühl an. Einem einzigen Genre könnte ich das Buch ebenfalls nicht zuordnen, da es sich um eine Art Lebensbericht verknüpft mit einer Liebesgeschichte und dem Element Verrat handelt.

Als Fazit würde ich sagen, ein interessanter Lebensbericht über Alikis Leben in dieser oft unmenschlichen Zeit.

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  • Erzählstil
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Veröffentlicht am 04.08.2019

Ungeschöntes Bild vom Wandel eines Familienglücks

Überflieger
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Am Cover sehen wir einen Luftballon dem die Luft ausgegangen zu sein scheint. Dieses Bild ist wunderschön auf die Familie der von Koppensteins zu übertragen. Realistische, ungeschönte, an wenigen Stellen ...

Am Cover sehen wir einen Luftballon dem die Luft ausgegangen zu sein scheint. Dieses Bild ist wunderschön auf die Familie der von Koppensteins zu übertragen. Realistische, ungeschönte, an wenigen Stellen etwas überzeichnete Familiengeschichte.

Claire und Niko sind die Eltern von Raffi und Cordelia. Besonders Claire ist davon überzeugt, dass das Leben ihrer Familie nur Gutes zu bieten hat, da sie in ihren Augen intelligenter als andere Familien sind und somit nur richtige Entscheidungen treffen. Sie selbst sieht sich als Nabel der Welt und blickt leicht lächelnd nicht nur auf ihre Freunde, „die Hullis“, sondern auch auf Lehrer, Rektoren und die Welt im Allgemeinen.

Niko lässt sich von Claire gerne in eine Richtung bewegen. Er beginnt allerdings im Laufe der Geschichte ein eigenes Denkverhalten. Cordelia fühlt sich gegenüber ihrem Bruder benachteiligt in der Aufmerksamkeit ihrer Eltern. Entfremdung und schulischer Leistungsabfall sind ihr stummer Hilfeschrei. Doch kann er von den überforderten Eltern als solcher Wahrgenommen werden?

Gemeinsam mit Claire ist eindeutig Raffi der Hauptprotagonist. Als hochbegabtes Kind, oder zumindest von Claire als solches wahrgenommen, hat er im sozialen Umgang doch einigen Nachholbedarf. Jahrelang sahen Claire und Niko ihren Kindern jegliche Unart liebevoll nach, da sie doch so intelligent sind. Der Mangel an einer Erziehungsline sollte sich am deutlichsten ab Raffis erstem Schuljahr zeigen. Langsam beginnt der Familie der Boden unter den Füßen zu entgleiten.

Karin Ernst zeichnet in „Überflieger“ ein ungeschöntes, meist realistisches Bild der begünstigten, finanziell und gesellschaftlich gut gestellten Familie der von Koppensteins, ihrer eigenen Selbstüberschätzung, Sprachlosigkeit, Überforderung und Hilflosigkeit beim späten Erkennen der tatsächlichen Sachlage.

Das Buch regt zum Nachdenken und eigenem Überprüfen der Vorstellungen an. So manche Leser werden sich selbst in den verschiedenen Abschnitten wiederfinden können. Wer will nicht das Allerbest für sein Kind und versucht dies mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mittel zu erreichen? Leider ist manchmal, so wie bei Claire, der Blick nicht unvoreingenommen wenn es sich um die eigene Familie handelt.

Für all jene Leser, die Bücher zum Nachdenken, Hinterfragen und mit einem offenen Ende bevorzugen, kann ich diese Geschichte empfehlen.

Veröffentlicht am 31.07.2019

Möglicherweise für Einsteiger ein erster Einblick

Gehorche, Sklavin! Erotischer SM-Roman
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Als Katrin entführt und nach Mauretanien in ein Nobelbordell verschleppt wird, bemerkt sie dort ihre Neigung zur sexuellen Unterwürfigkeit. Verstört, dass so ein traumatisches Erlebnis wie ihre Entführung ...

Als Katrin entführt und nach Mauretanien in ein Nobelbordell verschleppt wird, bemerkt sie dort ihre Neigung zur sexuellen Unterwürfigkeit. Verstört, dass so ein traumatisches Erlebnis wie ihre Entführung auch andere Gefühle als Wut, Angst, Verzweiflung oder auch Hass auslösen könnte, benötigt sie einige Zeit um zu ihren Empfindungen stehen zu können.

Dann lernt sie Corinne kennen und diese vermittelt Katrin, dass diese ihre Neigung mit vielen anderen Menschen teilt und sich dafür nicht verurteilen muss. Corinne führt Katrin ein Stück weit in die Welt der Dominanz und Unterwerfung ein.

In „Gehorche, Sklavin“ erzählt Corinne du Pre zuerst die Entführung von Katrin und ihre Erlebnisse bis zum Zeitpunkt des Kennenlernens zwischen Katrin und Corinne. Danach wechselt die Erzählperspektive zu Corinne. Auch wird ein Teil als Tagebuchauszug von Katrin wiedergegeben.

Die Sprache ist gefühlvoll, die Idee der Geschichte originell. Trotzdem wurde ich leider weder mit den Protagonisten noch mit ihrer Darstellung warm. Corinne hat Erfahrung und möchte Katrin Hilfestellung geben, das merkt der Leser, doch die Person Corinne bleibt ebenso flach wie Katrin. Die Geschichte selbst konnte mich nicht so gefangen nehmen, wie ich es mir aus der Kurzbeschreibung erwartet hatte.

Fazit: Für Neueinsteiger in das Thema Dominanz und Unterwerfung kann das Buch durchaus einen ersten Einblick geben.