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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.06.2023

Lebenserzählung statt Krimi

Krimi-Klassiker - Band 14: Schlagschatten
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Ich kenne den ersten Band der Reihe nicht, aber am Cover dieses Buches ist eindeutig Kriminalroman zu lesen. Leider kann ich das so nicht unterschreiben. In meinen Augen hat Irene Rodrian hier eher die ...

Ich kenne den ersten Band der Reihe nicht, aber am Cover dieses Buches ist eindeutig Kriminalroman zu lesen. Leider kann ich das so nicht unterschreiben. In meinen Augen hat Irene Rodrian hier eher die Lebensgeschichte der drei Hauptprotagonisten erzählt. Der Krimi ist auf die letzten Seiten verbannt worden.
„Schlagschatten“ ist ein ganz eigener Roman. Einerseits schon vom Schreibstil her. Ich fand ihn gewöhnungsbedürftig. Kurze Sätze, teilweise keine Verben, dafür aber oftmals in einem flotten Tempo ohne nennenswerten Höhen und Tiefen.
Andererseits werden die Leben relativ emotionslos dargestellt. Abwechselnd stehen in den einzelnen Kapiteln die drei Figuren jeweils im Vordergrund.
Die Geschichte steigt in der Gegenwart ein und wird mittels Rückblicken erzählt, sodass der Leser am Ende den Lebenslauf der Figuren kennt.
Das Cover ist einfach gehalten, sagt aber nichts über die Geschichte aus, lässt dafür aber auch Raum für eigene Spekulationen.
Ich würde das Buch wohl kein zweites Mal zur Hand nehmen.

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Veröffentlicht am 03.06.2023

Protagonistin mit verzehrter Selbstwahrnehmung, Grundthematik aktuell und berührend

Der verlorene Gladiolenstrauß
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Gleich vorweg, warum ich leider nur drei Sterne geben konnte, ist die Hauptfigur Nadja. Sie hat in meinen Augen eine völlig verzehrte Selbstwahrnehmung und ist einfach nervig. Vielleicht können wir zwei ...

Gleich vorweg, warum ich leider nur drei Sterne geben konnte, ist die Hauptfigur Nadja. Sie hat in meinen Augen eine völlig verzehrte Selbstwahrnehmung und ist einfach nervig. Vielleicht können wir zwei aber auch nur nicht mitsammen und jemand anders empfindet sie toll.
Die Grundthematik dagegen ist sehr aktuell. Es geht um Krankheit, Treue, Vertrauen, sich selber finden, zu sich stehen, aber auch Verantwortung übernehmen und natürlich loslassen lernen.
Zum Lesen ist „Der verlorene Gladiolenstrauß“ eigentlich gut. Nadine de Genot schreibt flüssig, ab und zu Wörter im Dialekt, die aber durchaus unterstreichend wirken.
Der Aufbau des Buches ist interessant. Vorneweg haben wir ein Inhaltsverzeichnis der verschiedenen Kapitel, am Ende finden sich ein Literaturverzeichnis und eine Playlist der von Najda gehörten Songs. Eine Zugabe, die ich ganz witzig und passend fand, da Musik doch einen wichtigen Stellenwert in ihrem Leben hat.
Das Cover zeigt jenen Gladiolenstrauß, der auch im Titel aufgegriffen wird. Seine Bedeutung wird dem Leser in der Geschichte erläutert.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass es sich um ein gutes Buch handelt, mir persönlich dieses leider durch die Hauptfigur einfach nicht nahekommen konnte.

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Veröffentlicht am 17.04.2023

Nicht nur offenes Ende, auch offene Fragen zur Gegenwart und Vergangenheit

Seemann vom Siebener
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Die Zeitspanne, die die Geschichte „Seemann vom Siebener“ umspannt ist über einige Jahre. Direkt im Buch geht es aber hauptsächlich um einen einzigen Tag. Über die Seiten verteilt werden die einzelnen ...

Die Zeitspanne, die die Geschichte „Seemann vom Siebener“ umspannt ist über einige Jahre. Direkt im Buch geht es aber hauptsächlich um einen einzigen Tag. Über die Seiten verteilt werden die einzelnen Figuren eingeführt und nähern sich den anderen – mehr oder weniger – an. Man erkennt Verbindungen und versteht Zusammenhänge. Durch Erinnerungen der verschiedenen Protagonisten klären sich auch Dinge aus der Vergangenheit auf.
Es ist ein Buch, indem die Personen keine wirkliche Entwicklung durchmachen. Der Fokus liegt eher darauf, Verknüpfungen, Verbindungen zu erkennen und die Figuren plastischer werden zu lassen.
Arno Frank hat sein Buch mit einem offenen Ende versehen. Das muss man mögen, oder eben auch nicht. Aber hier haben wir nicht nur ein offenes Ende, sondern leider auch viele offene Fragen zur Gegenwart und Vergangenheit, nicht nur zur Zukunft. Für mich blieb einfach zu viel in der Schwebe und ungesagt.
Der Schreibstil ist dafür angenehm zu lesen, ohne nennenswerten Höhen und Tiefen. Das Erzähltempo bewegt sich im sehr gemächlichen Bereich. Ausgenommen zum Schluss, hier kommt kurzfristig wirklich Fahrt auf, um dann plötzlich zu enden.
Mein Fazit ist, man muss erstens offene Enden mögen und darf nicht vor unbeantworteten Fragen zurückschrecken.

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Veröffentlicht am 14.04.2023

Interessantes Thema, flache Entwicklung

Und morgen ein neuer Tag
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Wie die Kurzbeschreibung erwähnt, handelt es sich um viele Tage, die Meredith zuhause verbracht hat. Kein Thema, das sich in kurzer Zeit oder schlagartig verändern lässt.
„Und morgen ein neuer Tag“ begleitet ...

Wie die Kurzbeschreibung erwähnt, handelt es sich um viele Tage, die Meredith zuhause verbracht hat. Kein Thema, das sich in kurzer Zeit oder schlagartig verändern lässt.
„Und morgen ein neuer Tag“ begleitet Meredith auf ihrem Weg zurück ins Leben. Das Buch ist als Mischung aus einer Art Tagebucheinträgen und Rückblicken aufgebaut. Über die Seiten hinweg erfährt der Leser auch was sich in ihrer Vergangenheit zugetragen hat und beobachtet sie bei ihren Schritten ins Leben zurück.
Claire Alexander erschafft eine sympathische Figur mit einem tiefen Thema. Der Schreibstil ist grundsätzlich nicht schwer zu lesen, aber mir hat einfach der Spannungsbogen gefehlt. Die Entwicklung geht ruhig und langsam voran, wie ein plätschernder Bach.
Das Cover gefällt mir durch seine freundlichen Farben, sagt aber gleichzeitig nichts über die Geschichte aus.
Als Fazit fasse ich zusammen, dass mir die Entwicklung von Meredith, und auch ihrer Freunde, zwar gefallen hat, aber für mich einfach der Weg zu flach war.

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Veröffentlicht am 31.03.2023

Konnte mich nicht wirklich erreichen

Die Zentrale
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Der im Klappentext von „Die Zentrale“ beschriebene Thriller, alleine gegen das System, blieb mir unentdeckt. Ja, es geht um das Bankwesen, um gefälschte Bilanzen, Bücher, um Tod und Skandale. Trotzdem ...

Der im Klappentext von „Die Zentrale“ beschriebene Thriller, alleine gegen das System, blieb mir unentdeckt. Ja, es geht um das Bankwesen, um gefälschte Bilanzen, Bücher, um Tod und Skandale. Trotzdem fehlte mir die richtig tiefe Spannung.
Etwas langatmig fand ich auch die zu vielen Hinweise auf den früheren Fall, die hier nichts bringen. Im Sinne von da hat Laura mit Herrn XY gesessen, da mit Herrn YZ zu Abend gegessen usw. Das bringt weder die Geschichte vorwärts, noch dient es der Aufklärung. Auch bekam ich dadurch das Gefühl etwas aus dem ersten Band verpasst zu habe und jetzt den Überblick zu verlieren. Was aber nicht stimmte.
Die private Laura ist für mich eher unsympathisch. Sie die tolle und intelligente Karrierefrau, ihr Gatte der etwas einfältige Handwerker. Gefällt mir nicht.
Natürlich war mir klar, dass bei einem Buch mit Handlungsraum Finanzwesen auch der Sprachgebrauch angepasst sein wird. Veit Etzold schafft es aber dennoch, dass ich als Laie dem Geschehen gut folgen konnte. Ebenso gefielen mir die kurzen Kapitel.
Als Fazit fasse ich zusammen, empfehlenswert für Leser, deren Hauptaugenmerkt auf Unregelmäßigkeiten im Finanzwesen liegen, die den Weg der Aufklärung, mit den möglicherweise unsympathischen Protagonisten, gehen wollen.

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