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Veröffentlicht am 28.03.2019

Liebes- bzw. Männertheorie und ihre Tücken

Vom Glück und den Tagen dazwischen
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Emmi, Single und Ende 30, erklärt sich selbst zur Expertin in Sachen gescheiterter Liebesbeziehungen. Sie kommt zu dem Schluss, dass sie die Suche nach dem perfekten Mann einstellt. Sie ist sich sicher, ...

Emmi, Single und Ende 30, erklärt sich selbst zur Expertin in Sachen gescheiterter Liebesbeziehungen. Sie kommt zu dem Schluss, dass sie die Suche nach dem perfekten Mann einstellt. Sie ist sich sicher, so alleine glücklich werden zu können. Als Abschluss ihrer „Forschungsarbeit“ schleicht sie sich auf die Hochzeit ihres Exfreundes Fritz. Die Folgen hat sie so nicht geplant.

Um sich einerseits von dieser Entwicklung abzulenken und andererseits einem drohenden Urlaub mit ihren Eltern zu entkommen, stimmt sie zu, ihre Vermieterin in die Normandie zu fahren. Plötzlich findet sie sich inmitten einer 5-köpfigen Frauengruppe, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Jede von ihnen hat ihre Probleme mit der Männerwelt. Ob verwitwet, geschieden, in einer undurchsichtigen Beziehung, ob vor Trauer geschockt oder Trauer nicht verarbeitet, ob entscheidungsschwach oder vorwärts strebend ohne Rückblick, welche dieser Gefühlsdilemmas brechen wohl auf der Reise in die Ungewissheit auf? Was werden die fünf Frauen vorfinden? Wie werden sie damit umgehen? Wird die These von Emmi untermauert, oder muss sie ihre Forschungsarbeit neu überdenken?

In „Vom Glück und den Tagen dazwischen“ folgen wir Emmi und ihren Gedanken, ihren Beobachtungen. Der in Ich-Form geschriebene Roman zeigt somit die äußere und innere Reise aus Sicht von Emmi, lässt uns an ihren Überlegungen und Schlussfolgerungen teilhaben. Frida Matthes bedient sich einer lockeren Sprache, die das Lesen zum Vergnügen macht. Ihre Landschaftsbeschreibungen und die völlig unterschiedlichen Charakterzüge der Frauen sind gut vorstellbar gezeichnet. Nicht nur bei Emmi, sondern auch bei ihren Begleiterinnen lassen sich im Laufe des Buches mehr oder weniger starke Entwicklungen feststellen.

Ich hatte ein paar schöne Stunden Erholung vom Alltag, mit einer Spur Vorfreude auf den Sommer und eventueller Reisepläne.

Veröffentlicht am 25.03.2019

Einfacher Einstieg, auch zur Auffrischung immer wieder gut

Das Bondage-Handbuch
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Kurzrezension:
Vor Jahren hatte ich dieses Buch zum ersten Mal in Händen und empfand es damals als gelungen zusammengestellt. Die Beschreibungen sind einfach und verständlich, die Themen gut strukturiert ...

Kurzrezension:
Vor Jahren hatte ich dieses Buch zum ersten Mal in Händen und empfand es damals als gelungen zusammengestellt. Die Beschreibungen sind einfach und verständlich, die Themen gut strukturiert und klar gehalten.

Auch jetzt beim Durchblättern fällt mir Vergessenes auf.

Cover und Fotos sind ästhetisch und schön gemacht.

Ich finde es ist ein Buch für Einsteiger und auch zur Auffrischung immer wieder gut.

Veröffentlicht am 23.03.2019

Liebesgeschichte samt behutsamen Einstieg in die Materie der Fesselungen

Eine Woche Probezeit - Bekenntnisse einer Nymphomanin | Erotischer Roman
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Sarah und Henry sitzen sich täglich im Büro gegenüber. Sie kennen sich seit einigen Jahren. Doch plötzlich wird alles anders. Auf einer Betriebsfeier kommen sie sich näher und noch am selben Abend gesteht ...

Sarah und Henry sitzen sich täglich im Büro gegenüber. Sie kennen sich seit einigen Jahren. Doch plötzlich wird alles anders. Auf einer Betriebsfeier kommen sie sich näher und noch am selben Abend gesteht Henry seine Leidenschaft zur Dominanz, zur Fesselung und dem Wunsch dies in einer Partnerschaft auch ausleben zu können. Sie vereinbaren eine Art Probezeit, eine Woche, danach werden sie sehen ob es zwischen ihnen funktionieren kann. Wird Henry es schaffen, Sarah an sich zu binden, auch ohne jegliche Art von Fesseln? Ist Sarah die junge, unschuldige Frau, die Henry in ihr sieht, oder erwartet ihn eine Überraschung?

Mit „Eine Woche Probezeit“ haben wir einen leidenschaftlichen Roman in Händen, der sich trotz Dominanz und Unterwerfung von anderen Geschichten abhebt. Nicht nur, dass sich der Schreibstil leicht und flüssig lesen lässt, nein, auch die Wortwahl ist keineswegs abwertend, anrüchig oder vulgär.

Jascha Bending beschreibt sexuelle Spielvarianten liebevoll bis ins Detail. Das Kopfkino des Lesers kann sich dadurch wunderbar eine bildhafte Welt aufbauen, auch wenn er verschiedene Praktiken oder Geräte weder kennt noch je davon gehört hat.

Mir persönlich gefällt sehr gut, dass in diesem Roman neben Liebe auch hohes, gegenseitiges Vertrauen und Wertschätzung als wichtige Voraussetzungen für eine Partnerschaft, besonders in der Dominanz und Unterwerfung eine Rolle spielen, aufgezeigt werden. Einzig würde ich den Untertitel „Bekenntnisse einer Nymphomanin“ nicht so unterschreiben, da ich Nymphomanie doch stärker auf Sex bezogen sehe, oft auch mit verschiedenen Partnern.

Das Hauptaugenmerk liegt auf verschiedenen Fesselungsarten und der Annäherung der Wünsche von Sarah und Henry. Wer Demütigung in Form von Erziehung, Bestrafung oder Zufügen von Schmerzen sucht, wird bei diesem Roman nicht fündig werden. Für mich beinhaltet dieser Roman aber alles Wichtige eines erotischen Romans: eine Liebesgeschichte, Wertschätzung des Partners, Leidenschaft und Erotik, harmonisch abgerundet und in einer wohlwollenden Sprache erzählt. Mein Lesevergnügen ist mir alle fünf Punkte wert.

Veröffentlicht am 21.03.2019

Unterhaltsame, gefühlvolle Stunden nicht nur zur Weihnachtszeit

Mein Weihnachtswunsch bist du
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Die Trauer um Nan, ihrer Großmutter, ist bei Leah noch sehr stark präsent. Einzig der Gedanke, dass sie, nachdem sie das geliebte Plantagenhaus ihrer Großmutter geerbt hat, mit ihrer Tochter Sadie dorthin ...

Die Trauer um Nan, ihrer Großmutter, ist bei Leah noch sehr stark präsent. Einzig der Gedanke, dass sie, nachdem sie das geliebte Plantagenhaus ihrer Großmutter geerbt hat, mit ihrer Tochter Sadie dorthin ziehen wird, mildert diesen Schmerz etwas. Dort wird sie ihrer Tochter das Leben bieten können, das sie sich für Sadie schon immer gewünscht und mit Nan erträumt hat. Doch warum hat ihre Großmutter kurz vor ihrem Tod das Testament geändert und David die Hälfte des Hauses vererbt? Was steckt dahinter? Welche Pläne hat David mit dem Haus? Werden sie sich einigen können?

David ist Leahs Freund aus Kindertagen. Damals hatten sie sich wunderbar verstanden. Doch was ist aus David geworden? Können sie an die Leichtigkeit der Kindertage anknüpfen? Oder hat David sich das Erbe vielleicht sogar erschlichen? Leah ist gespalten. Was soll sie tun? Was ist das Beste für ihre Tochter?

„Mein Weihnachtswunsch bist du“ von Jenny Hale ist ein wunderbarer leichter Roman. Die Geschichte geschickt verpackt mit ein paar Überraschungen, der Schreibstil hat mir ein flüssiges Lesen ermöglicht. In meinen Augen sind die Figuren authentisch und in ihren Handlungen glaubwürdig. Auch die Gedanken und Sorgen von Leah kann ich einer alleinerziehenden Mutter ohne Probleme abkaufen. Einzig war ich kurzzeitig von der Zeitleiste verwirrt. Anfangs war von ein paar Tagen vor Weihnachten die Rede, dann kam mir vor, als seien es doch einige mehr. Aber dies könnte erstens auch an mir gelegen haben und zweitens ändert es nichts am Lesespaß.

Das Cover ist außergewöhnlich gestaltet. Die Schneeflocken, Teile des Schnees und die Schrift sind erhaben und glitzern. Im Ganzen ein netter Hingucker.

Ich hatte mit Leah und David schöne, unterhaltsame, gefühlvolle und auch witzige Stunden.

Veröffentlicht am 18.03.2019

Als humorvoller Roman eine zu düstere Grundstimmung

Bestimmt schön im Sommer
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In „Bestimmt schön im Sommer“ zeigt uns die Autorin Marlene Fleißig eine junge Frau, die den Tod ihrer Schwester Adela nicht verarbeitet hat. Sie flieht von Galizien nach Deutschland. Wie von selbst versucht ...

In „Bestimmt schön im Sommer“ zeigt uns die Autorin Marlene Fleißig eine junge Frau, die den Tod ihrer Schwester Adela nicht verarbeitet hat. Sie flieht von Galizien nach Deutschland. Wie von selbst versucht sie hier das Leben ihrer Schwester zu leben. Nicht als bewusste Entscheidung, sondern sie rutscht täglich etwas tiefer hinein.

Erst nach Jahren findet sie den Mut in ihre Heimat zurückzukehren. Was wird sie vorfinden? Dort muss sie sich ihren Eltern und deren Trauerverarbeitung ebenso stellen, wie Mateu, den Freund Adelas und auch ihren eigenen Gedanken und Gefühlen. Mateu war ihr schon früher näher als Maria sich erlaubte. Doch wie reagiert er heute auf sie, wie reagiert Maria auf Mateu? Können die beiden über die Vergangenheit sprechen, oder wird der Mantel des Schweigens weiter verhindern, dass Bewegung in starre Gefühle kommt?

Mein Gefühl zu diesem Buch ist gespalten. Der Tod ist mit Sicherheit kein leichtes Thema. Umso schwerer scheint es hier auch Humor und Leichtigkeit mit einzuarbeiten. Stellenweise ist dies der Autorin ansatzweise gelungen, doch um als humorvoller Roman zu gelten, zu wenig, auch ist die Grundstimmung zu dunkel. Der Schreibstil ist interessant, ungewöhnlich, bildhaft. Er hat etwas an sich, dass an Poesie erinnert und gleichzeitig werden Ereignisse und Geschehen beinahe willkürlich von Gegenwart und Vergangenheit aneinander gereiht, sodass der Leser manchmal überlegen muss, in welcher Zeit er sich gerade befindet.

„Bestimmt schön im Sommer“ mag für jene Leser das richtige Buch sein, die an untypischen Erzählweisen, an Metaphern und dem Lesen zwischen den Zeilen Gefallen finden. Mir persönlich blieben einfach zu viele Fragen offen und die Protagonisten glichen Figuren eines Schattenspiels, mehr als Umrisse waren nicht zu finden. Ich konnte auch leider keine Entwicklung der Figuren, oder eine Botschaft erkennen. Im Hinblick darauf, dass es sich hier um ein Debüt handelt, gebe ich 3 Sterne.

Zum Cover möchte ich nur sagen, dass es mir sehr gefällt, in meinen Augen zur Vorankündigung des humorvollen Romans passt, nicht wirklich aber zum tatsächlichen Inhalt.

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