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Veröffentlicht am 15.03.2019

Ein Serienmörder für Eberhofer, oder doch nicht

Kaiserschmarrndrama
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Im neunten Fall des Eberhofer wird in Niederkaltenkirchen die Leiche einer jungen Frau gefunden. Ist sie beim Joggen ihrem Mörder begegnet, oder haben ihre Stripshows im Internet den Mörder angelockt? ...

Im neunten Fall des Eberhofer wird in Niederkaltenkirchen die Leiche einer jungen Frau gefunden. Ist sie beim Joggen ihrem Mörder begegnet, oder haben ihre Stripshows im Internet den Mörder angelockt? Doch schon bald wird Eberhofer weiter gefordert. Eine zweite junge Frau wird ermordet aufgefunden. Ebenfalls im Wald beim Joggen getötet. Die Vorgehensweise des Mörders ident, oder gibt es doch Unterschiede? Treibt hier doch ein Serienmörder sein Unwesen?

Eberhofer muss sich mit der eingerichteten Soko Niederkaltenkirchen herumschlagen, seinen Freund Birkenberger aufbauen, und sogar den Simmerl und den Flötzinger, genauso wie den guten Leopold als Verdächtigen ausschließen.

Neben dieser doch beträchtlichen Herausforderung sieht er sich zuhause einem schier unlösbaren Problem gegenüber. Der gemeinsame Neubau mit Leopold und dessen Familie schreitet unaufhaltsam voran. Demnächst soll auch noch sein geliebter Saustall abgerissen werden. Also das geht dann doch zu weit, denkt sich Eberhofer. Wie er wohl diese Unannehmlichkeit beseitigen wird? Da er doch sowieso so gar keine Lust auf ein gemeinsames Haus mit seinem Bruderherz hat. Aber die Susi will ein Haus.

Und zu allem Überfluss wird auch noch Ludwig krank und kränker. Da soll sich noch einer auf die Ermittlungen konzentrieren können. Gut, dass Rudi immer wieder entscheidende Aussagen trifft. Gemeinsam sind die beiden wirklich ein Dreamteam.

Eberhofer mag man, oder man liest eben nur eines der Bücher. Dazwischen wird es nicht viele Möglichkeiten geben. Ich gehöre zur ersteren Kategorie. Die Geschichten sind witzig geschrieben, lesen sich wunderbar leicht und bringen dich schnell in eine klassische Dorfgemeinschaft.

Veröffentlicht am 02.03.2019

Erfolgsfrauen, prickelnde Anziehung und Zweckehe

Liebe und andere Köstlichkeiten
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„Liebe und andere Köstlichkeiten“ beinhaltet eigentlich drei Bücher. „Ein Kuss zum Dessert“ von Nora Robert, „Zuckersüße Zärtlichkeiten“ von Theresa Hill und „Verführerische Julia“ von Kate Carlisle. In ...

„Liebe und andere Köstlichkeiten“ beinhaltet eigentlich drei Bücher. „Ein Kuss zum Dessert“ von Nora Robert, „Zuckersüße Zärtlichkeiten“ von Theresa Hill und „Verführerische Julia“ von Kate Carlisle. In allen drei Büchern geht es, wie könnte es anders sein, um die Liebe.

In „Ein Kuss zum Dessert“ schauen wir June, der begnadeten und international anerkannten Dessertköchin, über die Schulter. Sie lässt sich auf den Auftrag von Blake ein, eines seiner Hotelrestaurants zu etwas Außergewöhnlichen umzugestalten. Wird sich die gegenseitige Anziehungskraft in Liebe wandeln können? Oder wird June die unabhängige Erfolgsfrau bleiben wollen? Für mich sind hier die Protagonisten, genauso wie die Geschichte, zu gradlinig, ohne Höhen und Tiefen, einfach vorhersehbar. Von mir gerade einmal drei Sterne.

„Zuckersüße Zärtlichkeiten“ dagegen trumpft mit Witz und Humor. Hier musste ich einige Male herzhaft lachen. Die Verwicklungen und Verwirrungen ließen mich mit den Protagonisten mitleiden und gleichzeitig sind die Situationen so witzig beschrieben, dass ich um Schmunzeln und Lachen nicht umhin konnte. Zwischen der Köchin Amy und dem gutaussehenden Tate prickelt es vom ersten Augenblick an. Unangenehm nur, dass Amy an diesem Wochenende eine Hochzeit ausrichten muss - und der Bräutigam ist Tate. Gibt es für die beiden ein Happy End, oder ist es bereits zu spät? Auch denkt Amy an ihren Sohn, für den sie bisher alleine verantwortlich war und ihm keine Gefühlsachterbahn zumuten darf. Leider hat auch er Tate sofort ins Herz geschlossen. Die Verstrickungen sind köstlich. Von mir gibt es hier 5 Sterne.

Im dritten Buch „Verführerische Julia“ begegnen wir Cameron, der seine Gefühle fest verschlossen hält, da er glaubt, nur so keinen Schaden anrichten zu können. Als seine frühere Affäre Julia auftaucht und ihm seinen Sohn vorstellt gerät seine Welt zwar ins Wanken, doch er hält an seinen Regeln fest. Julia und Cameron gehen eine Zweckehe ein, die für Julia bald nicht mehr genug ist. Kann Cameron über seinen Schatten springen, seine Vergangenheit hinter sich lassen und mit Julia in ein glückliches Leben gehen? Die Protagonisten hier sind stark bis stur. Die Geschichte zwar nicht neu, aber keinesfalls langweilig dargeboten. Ein Buch für Zwischendurch. Von mir gibt es hier 4 Sterne.

Zusammenfassend habe ich hier drei völlig unterschiedliche Bücher, sodass ich eine Durchschnittsbewertung mit 4 Sternen abgebe. Die Aufschlüsselung ist oben zu finden. Lesevergnügen für Zwischendurch mit teilweise wirklich witzigen Passagen.

Veröffentlicht am 28.02.2019

Vom ersten bis zum letzten Satz spannend und mitreißend geschrieben

Der Gesang der Bienen
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„Der Gesang der Bienen“ zeigt uns Einblicke in das einfache Leben eines Zeidlers um das Jahr 1152. Der Leser erfährt beinahe nebenbei wie damals mit Bienen gearbeitet wurde, wie mühsam die Arbeit war. ...

„Der Gesang der Bienen“ zeigt uns Einblicke in das einfache Leben eines Zeidlers um das Jahr 1152. Der Leser erfährt beinahe nebenbei wie damals mit Bienen gearbeitet wurde, wie mühsam die Arbeit war. Seyfried, der Zeidler hat mit seiner Arbeit seine Frau Elsbeth und seine drei Kinder zu versorgen. Ein sehr beschauliches und bescheidenes Leben.

Elsbeth versteht sich auf einfache Heilkunst. Als sie versucht einem jungen Mädchen das Leben zu retten, nehmen die unglücklichen Zusammenhänge ihren Lauf, an deren Ende sie unschuldig zum Tode verurteilt wird. Seyfried kann einzig einen Aufschub erbeten um in der Zwischenzeit die Meinung der angesehenen Heilerin Hildegard einholen zu können. Doch die Zeit ist mehr als knapp bemessen. Seyfried muss sich sputen. Seine jüngste Tochter kommt bei Bauern in der Umgebung unter. Anna, ungefähr 14 Jahre, und Jasper, 8 Jahre müssen auf die Burg Staufen als Pfand.

Während Elsbeth im Turm bei schmutzigem Wasser und verdorbenen Lebensmittel ums Überleben kämpft, Seyfried sich seinen Weg durch allerlei Mühsal zu Hildegard nach Bingen bannt, um dort erneut auf die Geduldsprobe gestellt zu werden, muss Anna sich in der Burg behaupten und die Stärke einer Löwin entwickeln um für sich und ihren Bruder zu kämpfen.

Wird Hildegard dem Zeidler ein Schreiben für den Abt mitgeben, indem sie die Aufhebung des Todesurteils erbittet, fordert, oder würde dies bei den Männern der damaligen Zeit wenig Eindruck schinden? Wie kann Seyfried seiner Frau helfen? Kann Anna für sich und Jasper genug Kraft aufbringen? Schafft Elsbeth es im Turm zu überleben bis Seyfried zurückkommt? Wird das Urteil vielleicht früher vollstreckt? Egal wie man es wendet. Jede Seite ist dermaßen spannend, dass man das Buch nicht zur Seite legen möchte.

Der Schreibstil ist wunderbar leicht und flüssig lesbar. Die Erklärungen und Beschreibungen lassen beinahe von selbst farbenfrohe Bilder entstehen. Insgesamt ist die Geschichte mit starken Charakteren besetzt, die Handlungen nachvollziehbar, wenn auch nicht immer gutzuheißen. Die Geschichte selbst ist eher düster, wenig bis kein Witz und Humor, doch das passt für mich zu dieser Zeit und zur Rahmenhandlung. Die einzelnen Kapitel sind mir Datum und einem Countdown versehen, wie lange noch Zeit bis zur Hinrichtung von Elsbeth bleibt. Dies erhöht naturgemäß die Spannung noch ein Stück.

Ich kann hier eine Leseempfehlung für alle Freunde des historischen Romans geben, die beim Lesen nicht mit unzähligen Jahreszahlen, geschichtlichen Fakten und Daten gequält werden wollen. Der Leser erfährt einiges aus dem einfachen Leben aber auch einen kleinen Einblick in die Geschicke der großen Politik.

  • Einzelne Kategorien
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  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 22.02.2019

Das Große, Außergewöhnliche, im ganz Normalen

Femme Normale
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Lotti ist etwas ganz Besonderes. Sie weiß es ganz genau. Fühlt es in ihren Scheinwerfer-Momenten, wie sie diesen Seins-Zustand beschreibt. Eine kleine Journalistin. Nein, das ist nichts für Lotti. Sie ...

Lotti ist etwas ganz Besonderes. Sie weiß es ganz genau. Fühlt es in ihren Scheinwerfer-Momenten, wie sie diesen Seins-Zustand beschreibt. Eine kleine Journalistin. Nein, das ist nichts für Lotti. Sie gehört an die Front, dorthin wo die Gefahr und der Nervenkitzel herrschen, wo Weltereignisse geschrieben werden.

Perfekt soll ihr Leben sein. Perfekt im Beruf, perfekt im Liebesleben. Doch passt Gregor da wirklich zu ihr? Ist er ihr Traummann? Fühlt sie sich mit ihm wirklich glücklich?

Obwohl ihre Chefin sie offensichtlich nicht mag, sie sogar mobbt, erhält Lotti endlich die Chance, die ihr Sprungbrett werden kann. Der Auftrag in Rom hat nur einen Schönheitsfehler und der heißt Matteo Giordano. Der stadtbekannte Star-Journalist und Frauenheld arbeitet an der selben Sache wie Lotti. Es ist nicht vermeidbar, dass sie sich näher kommen. Näher als Lotti lieb ist. Wird sie ihren Auftrag nutzen und so positiv erledigen können, dass ihre Chefin sie nicht mehr übergehen kann? Wird sie Matteo als Freund oder Feind erweisen? Kommt sich Lotti durch diesen Auftrag vielleicht selbst näher?

Laura Luise Brawand zeichnet in „Femme Normale“ mit Lotti eine junge ehrgeizige Frau, die sich nichts sehnlicher wünscht, als etwas Großes zu erreichen. Gesehen zu werden. Mit Witz und Charme lässt sie Lotti in Situationen schlittern, die sie zum Nachdenken bringen. Ist es wirklich ihr Wunsch, ihr Ziel auf das sie so verbissen hinarbeitet? Wird sie auf diesem Weg glücklich werden.

Die Geschichte ist in einem flüssigen Stil geschrieben. Der Witz sticht dem Leser sofort ins Auge, die tiefgreifenderen Aussagen dahinter schleichen sich eher ins Bewusstsein des Lesers. Ich hatte Spaß bei Lesen, fühlte Spannung ob Lotti ihren Weg findet, aber auch Zwiesprache mit mir über die Aussagen zwischen den Zeilen. Ein Buch für ein Wochenende und für Leser die es mögen Gedankenanregungen aus einem Buch zu ziehen.

Veröffentlicht am 19.02.2019

Blass und farblos – nicht so dieser Fall des Eberhofer

Winterkartoffelknödel
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„Winterkartoffelknödel“ sind blass und farblos im Gegensatz zu Sommerkartoffelknödel, darüber denkt Eberhofer in diesem Fall irgendwann einmal nach. Nicht so sein diesmaliger und eigentlich erster Fall. ...

„Winterkartoffelknödel“ sind blass und farblos im Gegensatz zu Sommerkartoffelknödel, darüber denkt Eberhofer in diesem Fall irgendwann einmal nach. Nicht so sein diesmaliger und eigentlich erster Fall. In dem kleinen, beschaulichen Dorf Niederkaltenkirchen ist alles Friede, Freude, Eierkuchen. Hier gibt es nicht einmal einen Verkehr, den ein Dorfpolizist regeln könnte. Und genau hier kommt Eberhofer und quasselt seine Vorgesetzten von einem Vierfachmord die Ohren voll. Natürlich will ihm niemand glauben.

In seiner unnachahmlichen Art kommt er langsam hinter so manches Geheimnis, deckt Ungereimtheiten auf und mit Hilfe seines Freundes Birkenberger kann er wirklich den Fall klären.

Rita Falk hat schon im ersten Fall Eberhofers alle seine Freunde und Familienmitgliedern ihren Platz gewiesen. Einzig Susi kommt hier noch etwas zu kurz.

Die mehr als 230 Seiten sind schnell gelesen und machen wieder einmal viel Spaß bei der unkonventionellen Ermittlungsart des Franz Eberhofer. Ich hatte einig entspannte und humorvolle Stunden mit den Bewohnern von Niederkaltenkirchen.