Orientalisch spannend! Exotisch unterhaltsam! Lesemuss, Lesegenuss!
Die Heilerinnen von AragónDie beiden Cousinen Floreta und Celiana sind Jüdinnen und leben in Granada. Fester Bestandteil ihrer Familie ist ihr gemeinsamer Großvater Samu, ein hoch angesehener Heiler am Hofe Muhammads. Doch der ...
Die beiden Cousinen Floreta und Celiana sind Jüdinnen und leben in Granada. Fester Bestandteil ihrer Familie ist ihr gemeinsamer Großvater Samu, ein hoch angesehener Heiler am Hofe Muhammads. Doch der Herrscher lebt gefährlich. Seine Macht wird ihm streitig gemacht. Ein Putsch seiner Neider sorgt dafür, dass Muhammad flieht. Geholfen hat ihm dabei Celiana, seine Geliebte, die ihm für die Flucht ihre Kleidung gab. Doch der neue Herrscher in Granada vernichtet alle Menschen, die seinem Widersacher nahestanden. Dazu gehört auch Samu und dessen Familie. Der Arzt wird getötet, seine beiden Enkelinnen auf dem Sklavenmarkt verkauft. Doch zuvor hat er Floreta seinen Medizinkoffer anvertraut, im Vertrauen darauf, dass sie eine besondere Obacht auf ihn walten lässt und mit dem Inhalt umzugehen versteht.
Der Roman wurde in drei Zeitabschnitten angelegt, in dem jeweils etwas Gravierendes in der Handlung passiert. Im ersten Teil die oben genannte Versklavung der beiden Protagonistinnen, ähnlich eines etwas längeren Prologes. Im zweiten Teil erlebt der Leser die beiden einer Zwischenstation. Den umfassendsten Teil nimmt der dritte Teil ein, der teils am Hofe des Königs von Aragón, teils im Judenviertel von Zaragoza, der Judería, spielt.
Wie auch bei den Romanen von Lea Korte („Die Maurin“ und „Das Geheimnis der Maurin“) lernt der Leser ein Mittelalter kennen, welches exotisch und orientalisch ist und den Zauber von 1001er Nacht versprüht. Man erfährt von dem friedlichen Zusammenleben der Menschen unterschiedlichen Glaubens. Auf der iberischen Halbinsel gab es viele Jahrhunderte das gemeinsame Leben von Juden, Muslimen und Christen. Doch das Streben nach Macht, besonders in der Katholischen Kirche, hatte für einen Zusammenbruch dieses friedlichen Zusammenlebens geführt.
Dieckmann bringt den Leser ganz sanft in einer spannenden und unterhaltenden Art viele Zusammenhänge der damaligen Zeit nah. Einem Abenteuer gleich verfolgt man das Geschehen um die beiden Cousinen, die dabei immer mehr zu Freundinnen werden. Immer wieder gibt es überraschende Wendungen, natürlich zu einem Zeitpunkt, an dem man als Leser gar nicht damit gerechnet hat. Einiges wird danach neu gewürfelt und fordert zum erneuten Arrangieren auf.
Orientalisch spannend! Exotisch unterhaltsam! Lesemuss, Lesegenuss!