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Veröffentlicht am 17.07.2020

spannend, düster und mitreißend

Die Rückkehr des Würfelmörders (Ein Fabian-Risk-Krimi 5)
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Stefan Ahnhem – Die Rückkehr des Würfelmörders

Der schwedische Kommissar Fabian Risk weiß gar nicht, welchen Fall er zuerst bearbeiten soll. Ein Kind wird in seinem Bett ertränkt, ein älterer Herr wird ...

Stefan Ahnhem – Die Rückkehr des Würfelmörders

Der schwedische Kommissar Fabian Risk weiß gar nicht, welchen Fall er zuerst bearbeiten soll. Ein Kind wird in seinem Bett ertränkt, ein älterer Herr wird in eine Plastikhülle eingepfercht und erstickt. Es gibt weder Übereinstimmungen beim Tatmuster noch bei der Tatwaffe und langsam wird klar, obwohl die Morde scheinbar unzusammenhängend sind, es muss sich um ein und den selben Täter handeln und vermutlich gehen noch mehr Morde auf sein Konto.
Doch nicht nur der Serienmörder-Fall beschäftigt Fabian, auch seine Ermittlungen im Fall Elvin und Mollander gehen nur schleppend voran. Der Verdächtige ist mit allen Wassern gewaschen und Fabian Risk riskiert nicht nur sein Leib und Leben, sondern auch das seiner Familie und Freunde, da es sich um einen Kollegen handelt.
Und als wäre das noch nicht genug ist der dänische Leiter der Mordkommission ebenfalls hinter Fabian und Dunja her, da er von Rachegedanken geplagt ist und somit sämtliche Ermittlungen erschwert. Wird Fabian die Ereignisse in seiner Familie und die beruflichen Herausforderungen meistern können?

„Die Rückkehr des Würfelmörders“ ist der Folgeband zu „Der Würfelmörder“ (der auch unter dem Namen „10 Stunden tot“ erschienen ist). Die Handlung geht übergangslos dort weiter, wo „Der Würfelmörder“ aufgehört hat und die Handlung ist sehr komplex, durchweg spannend und legt ein hohes Tempo vor. Weil so viele verschiedene Handlungsstränge inszeniert sind, wird der Leser von einer Handlung in die nächste geworfen und obwohl der Fall des Würfelmörders geklärt wird, bleiben doch noch genug Fragen offen und das Buch endet – wieder einmal - mit einem Cliffhanger. Ich hätte mir gewünscht, das hier mehr Handlungsfäden ein Ende finden, gerade die Handlung um Dunja und Theodor ziehen sich nun schon über einige Bücher.
Der Erzählstil ist angenehm und modern, die Story lässt sich gut lesen, auch wenn ich sie immer wieder zur Seite legen musste wegen der Fülle der Informationen. Die Story ist atmosphärisch sehr dicht und beklemmend, der Leser bekommt selten eine Verschnaufpause und die Gräueltaten sind explizit beschrieben, weswegen ich das Buch zartbesaiteten Seelen eher nicht empfehlen kann. Hier wäre es nach dem Motto „Weniger ist Mehr“ sicherlich angenehmer gewesen.
Die Charaktere sind auch diesmal wieder lebendig und vielschichtig beschrieben. Fabian Risk war im letzten Buch schon deutlich mit der Situation überfordert und das geht hier auch weiter. In der Familie läuft es überhaupt nicht rund (Theodor in Haft wegen der Smiley-Geschichte, Sonja verarbeitet den Fast-Mord und die Liebesbeziehung zu einem Mörder, Mathilda redet mit Geistern), dazu kommen Probleme auf der Arbeit (Tuvesson trinkt und ist unorganisiert, der Serienkiller-Fall, die Streitigkeiten mit den Kollegen aus Dänemark, der mordlustige Kollege,...) und so kommt es, das Fabian oft stolpert, auf der Stelle tritt und die Steine aus dem Feuer holen muss. Insgesamt gefällt mir, dass er nicht der Superheld ist, sondern ein ganz normaler Ermittler der seinen Alltag meistert.
Ich habe, wie in den vorherigen Büchern auch, nichts für Sonja übrig. Im Gegenteil, mir geht diese Frau auf die Nerven und obwohl sie diejenige ist die fremdgegangen ist und zugegeben auch leiden musste, drängt sie sich immer wieder in den Fokus. Sie fordert, sie benutzt und alle müssen ihre geschundene Seele streicheln.
Bei Theodor kann ich die Wut verstehen, und ich hoffe wirklich sehr, dass es für ihn glimpflich ausgehen wird, aber das werden wir erst im nächsten Buch sehen, genauso wie den Handlungsstrang um Dunja Hoogard, die untergetaucht ist und von ihrem ehemaligen Boss gejagt wird.
Die Schauplätze wurden auch diesmal wieder bildhaft und detailliert beschrieben. Ich konnte mir sämtliche Orte gut vorstellen.
Die Handlung wurde gut herausgearbeitet, sodass es keine Längen gab, das Tempo und die Spannung durchgängig gehalten wurde und ich die Story gerne gelesen habe.
Geärgert hat mich das Finale, denn es dreht sich natürlich teils wieder um Sonja und ihre Bewältigungsstrategien, und mir fehlten ein paar Auflösungen.
Die Passagen aus der Sicht des Würfelmörders waren gut geschrieben, eine morbide Faszination war vorhanden. Aber es war auch extrem erschreckend, dass da jemand sein Leben und vor allem das vieler anderer von ein paar Würfel abhängig macht. Hier hat der Autor tief in die Psyche gegriffen und einen Bösewicht erschaffen, der so realitätsnah ist, das ich gar nicht darüber nachdenken möchte.

Ich bin kein Fan von skandinavischen Thrillern, noch nie gewesen, aber Stefan Ahnhem kann mich immer wieder aufs Neue begeistern. Von mir bekommt der Thriller natürlich eine Leseempfehlung, obwohl ich ein wenig wegen den vielen offenen Fragen angesäuert bin.

Das Cover passt hervorragend zu „Der Würfelmörder“ und ist ein richtiger Eyecatcher.

Fazit: spannend, düster und mitreißend. Aber leider bleiben viele Fragen offen. 4 Sterne.

Veröffentlicht am 13.07.2020

leicht verständlich erklärt trotz des sehr umfassenden, komplexen Themas

Chaos im Darm
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Günther H. Heepen – Chaos im Darm

Der Autor erklärt in einem Vorwort leicht verständlich, worum es in diesem Buch geht. Denn die Ursache vieler Krankheiten liegen im Darm. Egal ob Allergien, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, ...

Günther H. Heepen – Chaos im Darm

Der Autor erklärt in einem Vorwort leicht verständlich, worum es in diesem Buch geht. Denn die Ursache vieler Krankheiten liegen im Darm. Egal ob Allergien, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, eine gestörte Immunabwehr oder Migräne, die Ursache lässt sich auf einem Missverhältnis im Darm zurückzuführen.
Erstaunlicherweise ist das Buch leicht verständlich geschrieben, mit einfachen Fallbeispielen, sodass man schnell in dieses Sachbuch hineinfindet. Neben Therapiemöglichkeiten wird eine Ursachenforschung und verschiedene Testverfahren vorgestellt. Da ich selbst bei einer Fachärztin für Homöopathie arbeite, die sich auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Co spezialisiert hat, kannte ich bereits viele Verfahren, einige waren mir dennoch neu und wieder andere haben mir gute Anregungen geliefert, um die Verfahren leichtverständlich zu erklären. Von daher finde ich das Buch sehr gelungen und kann es weiterempfehlen, nicht nur für Allergiker und Patienten mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten.
Die Aufteilung des Buches ist übersichtlich und neben pflanzlichen Varianten werden auch die pharmazeutischen Produkte unter die Lupe genommen, und auch deren Wechselwirkung mit anderen Medikamenten oder Nebenwirkungen.

Fazit: leicht verständlich erklärt trotz des sehr umfassenden, komplexen Themas. 4 Sterne.

Veröffentlicht am 13.07.2020

Schönes veganes Kochbuch mit einer Vielfalt von Rezepten.

Vegan! Das Goldene von GU
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Vegan – Das Goldene von GU

Wer vegan kochen möchte, ist mit diesem Buch sicher gut beraten. Ich habe bereits viele Kochbücher aus dem GU Verlag daheim, habe die Rezepte studiert und nachgekocht, und dieses ...

Vegan – Das Goldene von GU

Wer vegan kochen möchte, ist mit diesem Buch sicher gut beraten. Ich habe bereits viele Kochbücher aus dem GU Verlag daheim, habe die Rezepte studiert und nachgekocht, und dieses vegane Kochbuch ist eine hervorragende Ergänzung.
Nicht nur die Möglichkeiten, wo man am besten tierische Produkte austauscht, sondern auch lecker anzusehende, appetitliche Rezepte zum leichten nachmachen, sowie die verschiedensten Tricks und Tipps und natürlich schöne Fotos der Gerichte erschweren die Suche nach dem passenden Rezept, denn „Wer die Wahl hat, hat die Qual“ und bei der Menge an Rezepten hat man wirklich eine große Auswahl. Egal ob Vorspeise, Hauptgericht, Nachspeise oder Kuchen, hier wird eine bunte Mischung an Rezepten geboten.
Die Rezepte sind mit leichten Schritt für Schritt-Anleitungen, Zutatenliste und Zeitaufwand leicht verständlich und vereinfachen das Nachkochen.
Ich habe wertvolle Tipps daraus mitgenommen und bei der Fülle an Rezepten kommt auch keine Langeweile auf.
Das Kochbuch gefällt mir gut, bietet eine große Auswahl und das Nachmachen ist leicht erklärt.
Das Cover wirkt edel.

Fazit: Schönes veganes Kochbuch mit einer Vielfalt von Rezepten. 5 Sterne.

Veröffentlicht am 13.07.2020

kurzweiliger, komplexer Thriller mit fiesem Cliffhanger.

Der Würfelmörder (Ein Fabian-Risk-Krimi 4)
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Stefan Ahnhem – Der Würfelmörder

Fabian Risk hat sich Urlaub genommen um seine Familie zu unterstützen und herauszufinden, was in der letzten Zeit schief gegangen ist. Seine Tochter Mathilda wurde angeschossen ...

Stefan Ahnhem – Der Würfelmörder

Fabian Risk hat sich Urlaub genommen um seine Familie zu unterstützen und herauszufinden, was in der letzten Zeit schief gegangen ist. Seine Tochter Mathilda wurde angeschossen und phantasiert von einem Geist, sein Sohn Theo hatte eine Schusswaffe zu Hause und entgleitet der Familie immer mehr und Sonja, seine Ehefrau, scheint sich nur noch wenig für die Ehe nach ihrem Seitensprung zu interessieren. Denn schließlich war ihr Lover ein Killer. Kann Fabian all das wieder hinbiegen?
Das dann ein Anruf zum ungünstigsten Zeitpunkt kommt und Fabian auf die Wache muss, um einem Tötungsdelikt nachzugehen ist auch nicht gerade förderlich für die Familienzusammenführung.

Ich habe bereits vor einiger Zeit „10 Stunden tot“ sowohl gelesen, als auch als Hörbuch gehört und da hat mir der Thriller sehr gut gefallen.
Auch beim erneuten lesen, wird der Thrill schnell aufgebaut und der Autor ersinnt einen sehr komplexen, mit vielen Handlungssträngen gut durchdachten Thriller, der allerdings in einem echt fiesen Cliffhanger endet, was mir damals überhaupt nicht gefiel. Jetzt habe ich zum Glück schon den Nachfolger „Die Rückkehr des Würfelmörders“ auf dem Nachttisch und kann im Anschluss gleich weiter lesen.
Insgesamt konnte mich der Thriller auch diesmal wieder überzeugen, der von Anfang bis Ende mit der Spannung spielt, temporeich aufgebaut wurde, aber auch in verschiedenen Fällen sehr gewalttätig und brutal erscheint. Zarte Mägen und seichte Nerven sollte man nicht haben, um diesen Thriller zu lesen. Der Titel „Der Würfelmörder“ ist hier gut gewählt und gefällt mir persönlich deutlich besser als der Vorgänger.
Der Autor hat einen angenehmen, temporeichen, modernen und flüssigen Erzählstil, sodass es mir leicht fiel in der Story anzukommen. Ich bin eigentlich kein Fan von skandinavischen Thrillern, aber Stefan Anhem hat das gewisse Etwas, das seine Bücher für mich interessant machen.
Er schafft es innerhalb kürzester Zeit, mich in die Geschichte zu werfen, und mich erst zu entlassen, wenn die Story auch zu Ende ist. Es gab viele tragische, dramatische, aber auch emotionale Momente, wo mich der Autor mitnehmen konnte. Die Gewalttätigkeit ist für einen Thriller zwar immer noch erhöht, wirkt aber insgesamt stimmig zur Geschichte. Hier handelt es sich nicht um bloßes Gemetzel, auch wenn viel Blut fließt, das Grauen aber auch auf einer anderen Ebene ausgetragen wird.
Insgesamt finde ich aber die Psyche des Würfelmörders... ich will nicht sagen faszinierend, aber der Autor hat seine Motivation und die Figur interessant herausgearbeitet, sodass sich der Thriller aus der Masse heraushebt. Jetzt bin ich natürlich auf die Fortsetzung gespannt, denn ehrlich gesagt ist der Cliffhanger wirklich fies.
Die Schauplätze inkl. Tatorte sind gut herausgearbeitet. Ich hatte damals, glaube ich, erwähnt, das ich mich über eine Verfilmung nicht wundern würde.
Der Thriller ist kurzweilig, spannend und fesselnd. Besonders gut gefällt mir die Komplexität. Während Lilja mit Klippan an den Ermittlungen zur grausamen Tötung eines Jungens ermitteln, konzentriert sich Risk auf einen weiteren Mordfall und eine Kindesmisshandlung. Außerdem möchte ich auch endlich wissen, wie es im Fall Elvin weitergeht. Alles sieht ja nach einem Verräter in den eigenen Reihen aus.
Ich persönlich kann wenig mit politisch oder religiös-motivierten Tätern anfangen, weshalb ich einen Pluspunkt geben möchte, da mich der Autor mit dem Thema nicht gelangweilt oder verschreckt hat.
Die Charaktere sind angenehm ausgearbeitet, vielseitig und vielschichtig. Risk ist sympathisch, aber man merkt ihm auch seine Überforderung mit der Gesamtsituation an. Das seine Tochter Geister sieht, oder sein Sohn sich immer weiter distanziert, geht an dem Ermittler nicht spurlos vorbei. Zum Glück, denn ich mag nichts weniger lesen, als wenn der Ermittler ein Superheld ist und alle happy in seiner Umgebung sind.
Dunja Hoogard hat mir aber auch sehr gut gefallen, sie geht tough durchs Leben, auch wenn sie schon bald in Lebensgefahr schwebt und einiges einstecken muss. Dennoch, auch sie ist keine Superheldin und kann deswegen die Seele des Lesers berühren. In diesem Buch ist es einfach erschreckend, wie tief der Hass der Menschen gehen kann, wie abgrundtief böse die Menschen sein können, das ist erschreckend und macht mir Angst.

Jetzt bleibt abzuwarten, ob der Autor im nächsten Buch die Handlung steigern kann oder zumindest halten. Dann hoffe ich allerdings auch, dass der Fall des Würfelmörders aufgelöst wird und wir nicht wieder einen Cliffhanger präsentiert bekommen, das würde mich dann doch sehr verstimmen. Denn eigentlich erwarte ich, dass ein Thriller ein befriedigendes Ende hat, das mir hier bisher verwehrt blieb.

Das Cover mit den Würfeln finde ich gut gelungen und hat mich sofort angesprochen.

Fazit: kurzweiliger, komplexer Thriller mit fiesem Cliffhanger. Fabian Risk muss sich zerteilen um allen gerecht zu werden und wirkt dadurch sehr authentisch und menschlich. 4 Sterne.

Veröffentlicht am 13.07.2020

Kurzweiliger, temporeicher Krimi

Todestreue (Ein Martin-Bauer-Krimi 3)
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Jörg Reiter, Peter Gallert – Todestreue

Polizeiseelsorger Martin Bauer hat sich eine Auszeit genommen und ist nach den Streitigkeiten mit seiner Ehefrau in Elternzeit gegangen. Seine kleine Tochter tut ...

Jörg Reiter, Peter Gallert – Todestreue

Polizeiseelsorger Martin Bauer hat sich eine Auszeit genommen und ist nach den Streitigkeiten mit seiner Ehefrau in Elternzeit gegangen. Seine kleine Tochter tut ihm gut, doch viel zu schnell lässt er sich wieder in einen Fall hineinziehen. Eine Freundin seiner Frau bittet um Hilfe: Leon ist bei einer Bikergang untergekommen, war sogar schon im Gefängnis und die schwangere Frau vermutet, das Leon den Absprung aus der Gang nicht schafft. Bauer nimmt sich der Aufgabe an und nimmt Kontakt zu Leon auf; mit schwerwiegenden Folgen.
Zeitgleich wird in Duisburg auf dem Schrottplatz eine tote Frau im Kofferraum gefunden. Die Todesursache lässt gleich mehrere Schlüsse zu. Ist eine BDSM-Liebelei schief gegangen? Rachemord? Unfall? Verena Dohr und ihre Kollegen ermitteln. Doch innerhalb der Polizeieinheit herrscht Uneinigkeit und Verena muss sich entscheiden: Fall aufklären oder Kampf gegen die Kollegen?

Ich habe bereits die beiden Vorgängerbücher zur Polizeiseelsorger-Martin-Bauer-Reihe gelesen, die in Duisburg und Umgebung spielt und diese haben mir, genau wie der dritte Fall auch, gut gefallen.
Der Erzählstil ist flüssig, modern und die Länge der Kapitel sind angenehm. Dazu kommt eine anschauliche Beschreibung von den Schauplätzen, die mich hier besonders interessieren, da ich aus Duisburg komme. Das Autorenduo hat die verschiedenen Handlungsorte sehr gut, detailliert und bildhaft beschrieben und irgendwie ist es fast schon erschreckend, wenn der fiktive Schauplatz gerade mal 700 Meter entfernt liegt. Da konnte ich dann sogar noch besser in den Krimi abtauchen.
Auch die Figuren werden gut ausgearbeitet. Die bereits bekannten Charaktere wie Martin Bauer, Verena Dohr oder Karman, der im übrigen immer noch nicht sympathischer wird, werden weiter herausgearbeitet und wir lernen neue Seiten von ihnen kennen.
Martin Bauer wollte sich eigentlich heraushalten, doch wie könnte er, wenn er um Hilfe gebeten wird. Das Ende hat mich etwas schockiert und ich bin gespannt, was besagte „12 Minuten“ mit ihm im nächsten Buch anstellen werden. Es braucht nur wenige Seiten und schon befindet er sich wieder in Gefahr, auch wenn er sie diesmal nicht gezielt sucht.
Verena Dohr hat es auch diesmal nicht sehr leicht, eine gute Kommissarin und die männlichen Kollegen die dies nicht billigen. Teilweise ist es wirklich echt hart, das zu lesen. Sollte nicht das Ziel sein, die Verbrechen zu bekämpfen? So muss Verena einige Kämpfe ausfechten, allerdings mit ihrem Chef und den Kollegen anstatt sich auf die eigentlichen Verbrechen zu konzentrieren. Das ist ein Tanz auf dem Seil. Das Autorenduo hat ihre Gefühlswelt gut beleuchtet, die Twists herausgearbeitet und sie mir wieder ein Stück näher gebracht.
Bliebe noch Leon dessen Werdegang für mich keine Überraschung gewesen ist. Ich hatte vermutet, was hinter seinem Motiv steckt und auch, warum er sich von seiner Freundin „getrennt“ hat, das war diesmal leicht zu durchschauen, trotzdem spannend zu lesen.
Natürlich musste ich bei der Duisburger Bikergang „Death Riders“ ein paar Vergleiche zu Presse und anderen Büchern ziehen. Auch die anderen Krimis um Martin Bauer waren schon recht gewalttätig, aber hier ist die Brutalität noch mal auf ein neues Niveau angehoben worden. Wer es mag, okay, aber für einen Krimi fand ich es streckenweise schon recht extrem.

Der Krimi ist insgesamt sehr kurzweilig, spannend und temporeich. Mich hat er gut unterhalten und ich kann den Krimi, genau wie „Glaube, Liebe, Tod“ oder „Tiefer denn die Hölle“, empfehlen. Die Vorgängerbücher müssen nicht bekannt sein, auch wenn es ein paar Anspielungen auf Bauers Vergangenheit gibt. Letztendlich empfehle ich aber natürlich trotzdem die komplette Reihe.

Das Cover ist krimitypisch, hat mich aber angesprochen.

Fazit: Bikergang, Polizei-Seelsorger Martin Bauer, ein brutaler Frauenmord und eine Verkettung krimineller Umstände bringen Spannung. Kurzweiliger, temporeicher Krimi. 4 Sterne.