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Veröffentlicht am 27.04.2018

sehr emotionale und traurige Story, die mich erst sehr spät fesseln konnte

Bright Side
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Kim Holden – Bright Side

Kate will in Minnesota neu anfangen und aufs College gehen. Sie vermisst zwar ihren besten Freund Gus, der ein Rock-Gott ist und gerade Karriere macht, aber er ist nur einen Skypeanruf ...

Kim Holden – Bright Side

Kate will in Minnesota neu anfangen und aufs College gehen. Sie vermisst zwar ihren besten Freund Gus, der ein Rock-Gott ist und gerade Karriere macht, aber er ist nur einen Skypeanruf von ihr entfernt. Sie hat nicht viel Geld übrig und lässt vieles in ihrer Heimat zurück, doch schon recht bald findet sie einen Job und neue Freunde: der geheimnisvolle Keller, der in der Cafebar kellnert, Clayton und Pete, die direkt gegenüber ihr Studentenzimmer haben, ihre Kollegin Shelly und deren Boyfriend Duncan.
Als Keller und sie sich näher kommen, hält Kate eine schreckliche Wahrheit bereit, aber auch Keller hat dunkle Geheimnisse...

Diese Rezension könnte kleine Spoiler beinhalten:
Ich kannte bisher noch kein Buch von Kim Holden, aber der Klappentext hat mir sofort zugesagt, weshalb ich das Buch unbedingt lesen wollte.
Eigentlich hatte ich eine niedliche Collegeromanze erwartet, eine mit ein paar Hochs und Tiefs, lockerleicht und humorvoll, aber bekommen habe ich eine dramatische Lovestory mit einem für mich unbefriedigendem aber leider auch glaubhaften Ende. Es kann nun mal nicht immer happy ends geben und ich habe eine gefühlte Schachtel Tempos verbraucht, weil ich so viel weinen mußte.

Es hat anfänglich recht lange gedauert, bis ich in der Story angekommen war. Diese ständige Anrede mit „Alter“ ging mir bis zuletzt ziemlich auf die Nerven. Die Geschichte an sich ist aber interessant und intensiv gehalten, wirkt aber durch einige Zeitsprünge manchmal etwas oberfläch und unruhig.
Die Handlung ist durchgehend interessant, kurzweilig und spannend, sodass ich die 600 Seiten tatsächlich ohne größere Pausen gelesen habe, denn ich wollte unbedingt wissen wie es weiter geht.
Hätte ich vorausgeahnt, welches Ende das Buch nimmt, hätte ich es ehrlicherweise nicht angerührt, denn ich bevorzuge Bücher die mich glücklich und nicht traurig machen. Aber ich muss zugeben, dass die Autorin hier die Emotionen überaus gekonnt eingefangen hat und ich mit den Charakteren mitgelitten, mitgeweint aber auch mitgefiebert und mitgelacht habe.
Hier ist die ganze Palette der Emotionen vertreten, positive wie negative, und ich bin mir sicher, dass mir die Geschichte noch einige Zeit nachhängen wird.
Es ist keine „Zwischendurch-Story“, im Gegenteil, hier wird aufgezeigt, das man sein Leben nicht verschwenden sollte, das man jede Minute genießen und im Hier und Jetzt leben sollte, denn es könnte schnell zu spät sein.

Die Charaktere wirken lebendig, facettenreich und sind mit emotionaler Tiefe ausgestattet.
Ich mochte Kate von der ersten Seite an. Die eigenwillige Frau scheint nahezu perfekt, ist zu jedem freundlich, verteidigt die Schwachen, opfert sich für andere auf, ist fleißig, konsequent und engelsgleich. Natürlich dachte ich zwischendurch, ein bisschen weniger perfekt wäre auch schön, aber das es dann gleich so dicke kommen muss... mir gefällt ihre lockere, ruhigere Art, die Sichtweise auf das Leben, nur das ständige „Alter“ hat mich wirklich genervt.
Gus, ihr bester Freund, war sympathisch und auch temperamentvoll. Ich mag seine Entwicklung, ich mag wie er sich um diejenigen kümmert, die er mag.
Keller, ja Keller... ich wußte am Anfang nicht viel mit ihm anzufangen, klar er war sympathisch, aber distanziert, er strahlt eine Leichtigkeit aus, die er aber nicht empfindet, er trägt dunkle Geheimnisse mit sich herum und wirkt unnahbar, aber er konnte mich trotzdem mit so vielen Kleinigkeiten überzeugen.

Ein Großteil der Geschichte wird aus der ich-Perspektive aus Kate´s Sicht erzählt, in einigen Kapiteln kommt aber auch Keller zu Wort.
Insgesamt hätte ich mir die Story insgesamt etwas runder und stimmiger gewünscht, es wäre schön gewesen, wenn die Geschichte an manchen Stellen flüssiger gewesen wäre und wenn nicht unbedingt jedes Klischee in dem Buch verarbeitet wird, das es so gibt.

Die Geschichte ist nicht schlecht, nur nicht das was ich erwartet habe, klar gibt es eine Liebesgeschichte, die an Emotionalität viel zu bieten hat, aber ich hätte es gerne gehabt, dass es hier eine Vorwarnung gibt, dass es nun mal kein Happy end im eigentlichen Sinne gibt.
Es wird den einen oder anderen ärgern, dass ich das schreibe, aber ich hätte es gerne gewußt.
Ich würde gerne eine positivere Rezension schreiben, und auch wenn ich das Ende nicht in meine Bewertung einfließen lasse, hätte es noch weitaus mehr Potenzial gehabt.

Das Cover hat mich in seiner Schlichtheit angesprochen und ich finde es ein netter Blickfang.

Fazit: sehr emotionale und traurige Story, die mich erst sehr spät fesseln konnte. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 26.04.2018

kurzweiliger, temporeicher aber auch beklemmender Krimi.

Tiefer denn die Hölle (Ein Martin-Bauer-Krimi 2)
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Gallert/Reiter – Tiefer denn die Hölle

Die Polizistin Verena Dohr steht bei ihrem Chef auf der Abschlussliste, der Kollege Karman sägt an ihrem Stuhl und ihr Lebensgefährte befindet sich im Drogenentzug. ...

Gallert/Reiter – Tiefer denn die Hölle

Die Polizistin Verena Dohr steht bei ihrem Chef auf der Abschlussliste, der Kollege Karman sägt an ihrem Stuhl und ihr Lebensgefährte befindet sich im Drogenentzug. Als dann auch noch in einem Bergwerk eine Leiche gefunden wird, skuril zur Schau gestellt, und der Polizeiseelsorger Vaals einen Herzinfarkt direkt neben der Leiche bekommt, scheint das Chaos perfekt.
Während Verena sich der Morde annimmt hat der Polizeiseelsorger Martin Bauer aus Duisburg ein anderes Ziel: der totkranke Vaals bittet ihn um Hilfe. Eine Begebenheit vor 15 Jahren macht dem katholischen Geistlichen zu schaffen.
Seine Ermittlungen führen ihn zu einem sterbenden Handelsvertreter, der in einem Hospitz seine letzten Tage verbringt. Obwohl Bauer eigentlich mehr Zeit mit seiner schwangeren Frau und seiner Tochter verbringen sollte, kann er die Ermittlungen nicht aufgeben, schließlich geht es um den Seelenfrieden seines Freundes, doch je weiter er ermittelt, desto gefährlicher wird es für ihn.

Das Autoren-Duo Jörg Reiter und Peter Gallert haben mich schon mit ihrem ersten Krimi absolut begeistern können und ich finde „Tiefer denn die Hölle“ sogar noch einen Touch besser.
Der Schreibstil ist modern, locker und flüssig, die Story wird schnell zu einem Pageturner, weil sie spannend und mitreißend ist. Einmal angefangen, wollte ich das Buch gar nicht zur Seite legen.
Besonders gut gefällt mir, dass der religiöse Anteil der Geschichte gut mit der Crime und Action harmonieren, sodass die Handlung kurzweilig und temporeich bleibt.

Der Krimi spielt hauptsächlich in Duisburg und Umgebung, also direkt um mich herum, und ich kann nur betonen, wie toll die Autoren das Flair der verschiedenen Städte eingefangen haben. Schade finde ich, dass das Cover eher typisch landschaftlich für einen Krimi ist, hier hätte ich gut gefunden, vielleicht ein Bergwerk abzulichten, so wie es im ersten Band die Rheinbrücke gewesen ist.
Die Stimmung des Buches ist ebenfalls gut eingefangen. In der Tiefe der Zechen bekommt man schon beim lesen Beklemmungen und generell sind die Schauplätze detailliert und bildhaft beschrieben.

Die bekannten Charaktere werden weiter ausgearbeitet und auch die neuen Figuren wirken lebendig und facettenreich, sodass man sich gut auf die Geschichte einlassen kann.
Verena Dohr war in diesem Band nicht ganz so sympathisch, was aber vor allem an den Problemen liegt, mit denen sie sich rumärgern muß. Dennoch ist sie eine toughe Ermittlerin, ausgefuchst und intelligent.
Auch Martin Bauer wirkt in diesem Band deutlich distanzierter, denn obwohl es ihm verboten ist, zu ermitteln, setzt er sich immer wieder über die Regeln hinweg. Und nicht nur das, seine schwangere Frau und seine Tochter versetzt er ebenfalls desöfteren.
Die Grundstimmung des Buches ist eher beklemmend und erdrückend, aber so fesselnd, dass man unbedingt wissen will wie es weiter geht.
Ich bin auf jeden Fall wieder begeistert!

Fazit: kurzweiliger, temporeicher aber auch beklemmender Krimi. 5 Sterne.

Veröffentlicht am 25.04.2018

absolutes Hörvergnügen, eine gute Balance aus Crime, Spannung, Humor und tollen Figuren.

Spur der Schatten
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Gil Ribeiro – Lost in Fuseta 2, Spur der Schatten

Leander Lost nimmt aufgrund seines Aspergers die Welt um ihn herum anders wahr, als seine Kollegen. Der Autist ist unfähig zu lügen, hat ein idetisches ...

Gil Ribeiro – Lost in Fuseta 2, Spur der Schatten

Leander Lost nimmt aufgrund seines Aspergers die Welt um ihn herum anders wahr, als seine Kollegen. Der Autist ist unfähig zu lügen, hat ein idetisches Gedächtnis und versucht sich seiner Umwelt anzupassen, indem er Verhaltensweisen kopiertoder ersinnt.
Der deutsche Austausch-Kommissar ist sofort bereit zu ermitteln, als seine beiden Kollegen Graciana Rosado und Carlos Estevez bei ihm zu hause auftauchen und ihn um Hilfe bitten, da eine Kollegin spurlos verschwunden ist.
Der Vermisstenfall wird schnell zum Mord, und die Kollegen müssen die Puzzleteile zusammensetzen. Dazu kommt, dass sie eine neue Chefin bekommen, Lost sich mit Vaterschaftsfragen herumschlägt und dazu noch eine angolische Journalistin beschützt werden muss.

Wow!
Obwohl „Spur der Schatten“ bereits der zweite Band um den deutschen Kommissar Leander Lost ist und ich den Vorgänger nicht kenne, hatte ich überhaupt gar keine Probleme in der Geschichte anzukommen, die von Andreas Pietschmann spannend, humorvoll und temporeich erzählt wird.
Der Synchronsprecher hat eine markante Stimme, die sehr gut zu den Charakteren, die er vielseitig und facettenreich spricht, und die er eindrucksvoll in die Story einbringt.
Das Buch ist sicherlich schon ein Highlight, aber mit der Andreas Pietschmann wird das ganze zu einem amüsanten, mitreißenden und fesselnden Hörerlebnis, das mich von der ersten bis zur letzten Minute fesseln konnte.
Einfach toll.

Die Story selbst wird immer aus der Sicht verschiedener Charaktere erzählt. Der Autor nimmt sich die Zeit das portugiesische Umland und auch die Figuren detailliert, lebendig und facettenreich zu beschrieben, ohne das die Spannung darunter leiden muss.
Dem reinen Krimileser wird sicherlich an der einen oder anderen Stelle auffallen, dass der Fall selbst an manchen Stellen ins Stocken kommt, mich hat es nicht weiter gestört, denn die Eigenarten von Leander Lost haben der Geschichte einen so schönen, emotionalen, überraschenden und berührenden Touch gegeben, dass Story insgesamt harmonisch und fesselnd wirkt.
Hier hält der Autor eine gute Balance aus Crime und Emotionen, und geht auf die verschiedenen Charaktere gut ein.
Leander hat mit seiner Sicht der Welt oft unfreiwillig für Schmunzler gesorgt. Zum Beispiel hat er sich aus einem Buch nichtssagende Redewendungen herausgesucht, damit er niemanden vor dem Kopf stößt. Er selbst meint von sich, er wäre mangelhaft, dabei ist er effizient und markant, ein Ermittler mit Ecken und Kanten, der sich nicht hinters Licht führen lässt und manchmal etwas merkwürdige Wege geht, um ans Ziel zu kommen.
Graciana, seine Vorgesetzte, ist ebenfalls sympathisch. Sie und ihr Partner Carlos, der eher der gemütliche, viel essende, ruhigere Part ist, wissen wie sie Leander zu nehmen haben. Graciana ist nicht so begeistert davon, als sie erfährt das Leander sich für Vaterschaftsfragen interessiert, zumal ihre Schwester Soraja auffällig häufig mit dem deutschen Ermittler zusammen ist.

Ich bin begeistert von dem Hörbuch, und ich kann das kurzweilige, temporeiche Hörvergnügen jedem empfehlen, der nicht so viel Wert auf das Voranschreiten des Falles mit komplizierten Lösungsansätzen, sondern mehr auf die interagierenden Figuren legt.
Ich bin positiv überrascht und ich habe mir bereits das Hörbuch zum ersten Teil bestellt, weil ich unbedingt wissen will, wie Leander von Hamburg nach Portugal kommt. Und ich werde mir sicherlich auch noch weitere Bücher des Autoren anschauen, da mir der Erzählstil sehr gut gefällt.

Das Hörbuch ist mit einer Laufzeit von ca 7 Stunden auf 6 Audio-CDs aufgeteilt, und in kleineren Tracks unterteilt, sodass ein Wiedereinstieg jederzeit leicht möglich ist.

Das Cover ist nicht so meins, ein Strandbild mit vielen Häusern und ein paar Möwen in der Luft, aber es spiegelt den Inhalt, insbesondere die Möwen aus der Geschichte wieder.

Fazit: absolutes Hörvergnügen, eine gute Balance aus Crime, Spannung, Humor und tollen Figuren. 5 Sterne.

Veröffentlicht am 23.04.2018

Ein Klassiker, den man gelesen haben sollte.

Der Krieg der Welten
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H.G. Wells – Krieg der Welten

Die Lebensbedingungen auf den Mars haben sich deutlich verschlechtert, sodass die Marsianer im blauen Planeten eine neue Chance sehen, um zu überleben.
Doch auf der Erde ...

H.G. Wells – Krieg der Welten

Die Lebensbedingungen auf den Mars haben sich deutlich verschlechtert, sodass die Marsianer im blauen Planeten eine neue Chance sehen, um zu überleben.
Doch auf der Erde sind die Menschen vom Auftauchen der Marsianer nicht gerade begeistert, denn eine friedliche Einigung ist nicht möglich. Die Marsianer töten die Menschen, die sich ihnen in den Weg stellen, brennen die Städte nieder und eine Katastrophe jagt die nächste, sodass sich eine Panik nicht vermeiden lässt.
Mitten in diesem Chaos versucht die Hauptfigur einen Bericht für die Nachwelt zu hinterlassen.

Zuersteinmal muss ich sagen, dass ich dieses Buch nur gelesen habe, um die Aufgabe für eine Lesechallenge zu bewältigen, da es überhaupt nicht mein bevorzugtes Genre ist. In einem Bücherschrank habe ich dann dieses Exemplar auf „gut Glück“ mitgenommen, in der Hoffnung, dass es mir gefallen könnte und dort werde ich es auch wieder “aussetzen”, damit der nächste diesen Klassiker lesen kann.

Die Story liest sich wie ein Tatsachenbericht aus vergangenen Zeiten und ist dementsprechend etwas arg langatmig, ausschweifend und detailreich. Dennoch muss ich sagen: für eine Geschichte, die vor rund 100 Jahren geschrieben wurde, war sie trotzdem erstaunlich spannend und auch brutal und grausam, da der Autor kein Blatt vor den Mund nimmt.
Leider habe ich vergessen, wenn der Name denn überhaupt genannt wurde, wie die männliche Hauptfigur heißt, der seine Erlebnisse mit der Invasion der Marsianer beschreibt.
Er schildert seine Erlebnisse so glaubhaft, dass ich verstehen kann, wenn man den Medien glauben darf, dass die Menschen damals in Massen hier panisch aus den Städten geflüchtet sind, da sie der Geschichte einen enormen Wahrheitsgehalt zugeschrieben haben.
Der Autor selbst schafft mit seiner Erzählung eine so düstere und beklemmende Atmosphäre, die voller Angst, Panik und brutaler Grausamkeit geprägt ist, das ich öfter das Buch zur Seite legen musste, um die Gänsehaut abzuschütteln.
Wenn man zwischen den Zeilen liest, ist die Botschaft des Buches klar und auch auf die Gegenwart anzuwenden, was um so erschreckender ist, denn wer weiß schon, was die nächste Invasion bringt – und die muss ja nicht zwangsläufig vom Mars kommen.
Die Mischung aus Science-Fiction und Horror ist hier gekonnt zusammengeführt, und ich kann verstehen, warum das Buch als Klassiker gelistet ist.
Ich werde zwar weder ein Fan von Science-Fiction, noch von Horror werden, aber dieses Buch hat mir meine Challenge auf jeden Fall erleichtert, obwohl ich auf die ganz arg detailreichen Kapitel hätte gut verzichten können.

Fazit: Ein Klassiker, den man gelesen haben sollte.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 3,75 Sterne.

Veröffentlicht am 18.04.2018

Schöne, spannende und knisternde Story.

Thief of Hearts - Verführt von dir
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L.H. Cosway – Thief of Hearts, Verführt von dir

Stuart Cross ist nach zwei Jahren Gefängnis nun endlich wieder auf freiem Fuß. Er wohnt wieder bei Lee, Karla und seinen Brüder.
Um seine Schulden aus ...

L.H. Cosway – Thief of Hearts, Verführt von dir

Stuart Cross ist nach zwei Jahren Gefängnis nun endlich wieder auf freiem Fuß. Er wohnt wieder bei Lee, Karla und seinen Brüder.
Um seine Schulden aus dem Knast zu begleichen, muss er die verwitwete Lehrerin Andrea Anderson verführen, sodass er an ihren Cousin Alfie herankommt. Denn Alfie ist ein wahrer Künstler und er soll für den „Duke“ einen Auftrag ausführen. Erst dann ist die Sicherheit von Stu´s Familie gewährleistet.
Doch bereits als Stu Andrea das erste mal sieht, weiß er, dass der Auftrag nicht so reibungslos funktionieren wird, wie er soll.
Andrea unterrichtet Erwachsene und als sie Stu zum das erste Mal in ihrer Klasse sieht, fühlt sich gleich das Knistern. Vier Jahre sind seit dem Tod ihres Mannes vergangen, den sie über alles geliebt hat. Das sie jetzt Lust auf Stu verspürt, kommt ihr wie ein Verrat vor.
Noch ahnt sie nicht, was Stu eigentlich vor hat, doch er könnte ihr das Herz brechen... oder es wieder heilen...

„Thief of Hearts, Verführt von dir“ ist bereits der fünfte Band der „Hearts“-Reihe von L.H. Cosway. Ich habe vor kurzem den vierten Band gelesen (Hearts of Blue, Gefangen von dir), der mir weniger gut gefallen hat.
Ich bin froh, dass ich der Autorin noch eine Chance gegeben habe, denn mit dem fünften Band, der eigenständig und unabhängig von der Reihe gelesen werden kann, obwohl sie innerhalb der Familie Cross spielt, hat sie mich überraschen können und ich war von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt.
Die Autorin hat einen lockeren, modernen und temporeichen Schreibstil. Die Story hat Tiefgang, hält einige Überraschungen bereit und hat mich mitreißen können.
Natürlich wird das Rad nicht neu erfunden, aber das muss es auch nicht, denn „Thief of Hearts, Verführt von dir“ hat alles was eine gute Story braucht: sympathische Charaktere, eine emotionale Story mit sinnlichen Momenten, eine gute Portion Humor, Tempo, Action, Spannung und einer schönen überwiegend runden Story.
Die Charaktere sind lebendig und facettenreich ausgearbeitet, wirken authentisch und glaubhaft. Im Gegensatz zum Paar aus dem vierten Band, mochte ich diesmal beide Hauptfiguren sehr gern.
Andrea kann man auf Anhieb ins Herz schließen, mir gefällt ihre nette und liebenswerte Art, ist aber auch gleichzeitig tough, und beschützt die, die sie liebt. Ab und zu stottert sie verlegen, wenn Stu in ihrer Nähe auftaucht, gut ich gebe zu, irgendwie verfällt sie wenige Male auch in den Modus, wo sie kein Wort heraus bringt, dennoch, ich finde es gar nicht schlimm und es nimmt auch nicht überhand.
Stu ist ein Badboy wie er im Buche steht. Ihn konnte ich mir vom ersten Moment an gut vorstellen, da war er noch nicht wirklich sympathisch, hatte aber das gewisse Etwas. Er flirtet schamlos mit Andrea, obwohl er erst mal ein anderes Ziel verfolgt. Schnell wird klar, dass er aber auch eine gewisse Unsicherheit verspürt und die kleinen „Makel“ machen ihn nur noch interessanter.
Mir gefiel die Dynamik zwischen den beiden, die Emotionen waren spürbar, ich habe den beiden ihre Liebesgeschichte abgenommen, die wie nicht anders zu erwarten, mit vielen Steinen gepflastert war.
Ebenfalls gut hat mir auch Alfie gefahren, ein Künstler, Eigenbrödler aber auch ein herzensguter Mensch, der es in seiner Kindheit/Jugend nicht leicht hat und nun nicht so wirklich mit Menschen umgehen kann.
Von ihm hätte ich sehr gerne mehr gelesen.
Schön fand ich auch, dass sich die Autorin Zeit nimmt, ihre Story insgesamt und die Schauplätze insbesondere bildlich und anschaulich zu gestalten, sodass ich mich noch tiefer in die Geschichte fallen lassen konnte.

Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, und ich werde mir die ersten drei Bände in naher Zukunft kaufen, den Schreibstil und Story haben mir gut gefallen.
An einigen Stellen werden zu viele Nebenschauplätze eröffnet, die es meiner Meinung nicht gebraucht hätte, die auch nicht zufriedenstellend zusammenlaufen, aber es ist deutlich besser als beim Vorgänger, wo vieles noch in der Luft hing. Insgesamt wirkt aber alles stimmiger und runder.
Mir hat es überdurchschnittlich gut gefallen.

Das Cover passt zur Reihe und ist ein netter Blickfang.

Fazit: Hat mir sehr viel besser als der Vorgänger gefallen. Schöne, spannende und knisternde Story. Knappe 4 Sterne.