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Veröffentlicht am 04.04.2018

tolle Grundidee, schlechte Umsetzung.

Das Verlangen des Jägers
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Linda Howard und Linda Jones – Das Verlangen des Jägers

Der kleine Elijah sieht wie „Onkel Bobby“ seine Mutter erwürgt und vor lauter Panik flieht er aus dem Haus und landet in dem Haus seines Freundes ...

Linda Howard und Linda Jones – Das Verlangen des Jägers

Der kleine Elijah sieht wie „Onkel Bobby“ seine Mutter erwürgt und vor lauter Panik flieht er aus dem Haus und landet in dem Haus seines Freundes Zack um sich dort im Schrank zu verstecken. Ausversehen erweckt er dort eine Tarotkarte zum Leben, nämlich die Kraft, und bittet sie um Hilfe.
Lenna Frost gehört der großen Arkana an und wird plötzlich aus ihrer Welt in eine Fremde gezogen und sofort rührt der kleine Junge, der sie unwissentlich gerufen hat, ihr Herz. Schnell ist klar, dass sie nicht zurückkehren kann ohne dem Jungen geholfen zu haben. Ihr bleiben fünf Tage um den Mörder ausfindig zu machen, vielleicht auch weniger, denn wenn ihr Verschwinden bemerkt wurde, werden sicherlich schon Jäger auf sie angesetzt worden sein.
Einer davon ist Caine. Er ist der mächtigste und stärkste Jäger, und er hat nur ein Ziel, Lenna zurück zu bringen und das Kartendeck dem Herrscher zu übergeben, jedoch hat er nicht mit der starken, mutigen Frau gerechnet, die sich nicht so leicht einfangen und zurückbringen lässt.
Im Gegenteil, Lenna schafft es einen Deal mit Caine auszuhandeln, sodass er ihr hilft und dabei kommen sich die beiden sehr nahe...

Das Cover und der Klappentext haben mich sofort überzeugt, denn hier wird eine für mich neue Idee präsentiert. Tarotkarten, die zum Leben erwachen, Jäger die sie einfangen müssen und dazu noch leidenschaftliches Knistern.
Leider hatte ich meine Erwartungen sehr hochgeschraubt, sodass ich im Nachhinein enttäuscht war, dass die Story nicht das gehalten hat, was sie versprach.
Der Lesefluss ist recht holprig, es wird zwar schnell Spannung aufgebaut, die verfliegt aber auch immer wieder, denn es gibt ständig Wiederholungen der Ereignisse und Begebenheiten, was mich ziemlich gestört hat. Neben einem leicht vulgären Touch und ständigen Schimpfworten kommt die eigentliche Story ein wenig zu kurz, was ich wirklich bedauere.
Es gibt Passagen, die sind super stimmig und kurzweilig, sprudeln vor Emotionen und das Lesen macht richtig Spaß, und dann gibt es wieder Momente wo ich das Buch zur Seite legen musste, weil es so langatmig und unspektakulär war, dass ich mich gelangweilt habe.
Und immer wieder wird die Geschichte wiederholt, immer wieder wird erklärt warum Lenna innerhalb fünf Tage zurück sein muss, immer wieder musste ich lesen, dass Jäger nicht weinen und immer wieder das die Tarotkarten so schwer sind. Das sind nur einige Beispiele.

Die Charktere sind gut, aber oberflächlich ausgearbeitet, auch wenn ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht hätte, konnte ich sie mir gut vorstellen. Sie wirkten facettenreich und lebendig.
Besonders Elijah ist mir schnell ans Herz gewachsen bei dem, was der kleine Kerl alles durchmachen mußte.
Lenna Frost verbindet eine zarte, zerbrechliche und naive Persönlichkeit mit einer starken, mutigen und fordernden „jungen“ Frau, die genau weiß was sie will. Das wirkt manchmal ungewollt komisch, sodass sie zwar sämtliche Informationen aus Caine „lesen“ kann, aber sowas wie ein BH verunsichert sie.
Caine ist dominant, dunkel und irgendwie zwiegespalten. Er steht auf Lenna, aber er will sie auch von sich schubsen. Leider geschieht das in so einem rasanten Tempo, dass es nur unglaubwürdig und aufgesetzt herüber kam.
Die Dynamik zwischen den beiden konnte ich oft nicht nachvollziehen.

Menno, ich bin wirklich traurig, das Buch hätte Potenzial zu einem absoluten Highlight, so eine tolle Grundidee und dann soviel Potenzial verschenkt.
Dann gibt es auch noch so dämliche Logikfehler, zum Beispiel: erst weiß Caine nicht wie viele Jäger Veton geschickt hat, dann plötzlich sind es zwei, nur um ganz am Ende wieder nicht zu wissen, wieviele Jäger es wohl sein könnten? Und das ist nur einer von vielen.

Für all die unwissenden Leser wäre eine kurze Einführung ins Tarot gut gewesen. Ein kleiner Gedanke zum Buch, das fehlte mir hier aber völlig.

Auch war die Auflösung der Handlung um „Onkel Bobby“ viel zu einfach und unspektakulär, warum wird der Mörder des Mörders nicht bestraft? Überhaupt laufen hier ein paar Fäden einfach nicht zusammen. Ist eine Fortsetzung geplant?

Im Großen und Ganzen hat mich das Buch einfach unbefriedigt (und nicht nur wegen der kaum vorhandenen knisternden Erotik) und enttäuscht zurück gelassen, und ich möchte gerne noch mal betonen, dass ich die Grundidee wirklich gut finde, aber nicht was daraus gemacht wurde.
Schade schade schade.

Das Cover ist ein hübscher Blickfang und ist mir sofort ins Auge gestochen.

Fazit: tolle Grundidee, schlechte Umsetzung. 2 Sterne.

Veröffentlicht am 04.04.2018

zähe, etwas langatmige Story mit vielen nicht wirklich sympathischen Charakteren.

Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück
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Lauren Weisberger – Die Rache trägt Prada

Andrea Sachs ist schon seit Jahren nicht mehr bei „Runway“ dem Magazin, das unter Miranda Priestlys Fuchtel steht. Vor knapp zehn Jahren hat sie selbst alles ...

Lauren Weisberger – Die Rache trägt Prada

Andrea Sachs ist schon seit Jahren nicht mehr bei „Runway“ dem Magazin, das unter Miranda Priestlys Fuchtel steht. Vor knapp zehn Jahren hat sie selbst alles stehen und liegen gelassen, ihre beste Freundin Lilly ist weggezogen und Andy hat sich mit Jobs über Wasser gehalten, bis sie ausgerechnet bei einem Kochkurs ihre ehemalige Kollegin Emily trifft, mit der sie sich tatsächlich anfreundet und „The big Step“ ins Leben ruft, ein nobles Hochzeitsmagazin, dass schnell zum Renner wird.
Auch privat könnte es so gut laufen, denn Andy ist in ihren Max verliebt und beide stehen kurz vor der Hochzeit. Doch ab dem Moment in dem Andy einen Brief seiner Mutter findet, in dem sie ihrem Sohn rät, Andy in den Wind zu schießen, ab da geht alles schief...
Und plötzlich steht auch Miranda auf der Bildfläche und stiftet wieder Unruhe.

Ich kenne den Film „Der Teufel trägt Prada“ und in der Bibliothek hab ich mir dieses Hörbuch geliehen, in der Hoffnung die schräge Miranda, die charmante Andy und die biestige Emily wieder zu treffen.
Leider bin ich etwas enttäuscht von der Story, die zwar von Marie Bierstedt charmant und fesselnd erzählt wird, aber Andy deswegen leider noch lange nicht sympathischer erscheinen lässt.
Was ist nur mit der aufgeweckten jungen Frau los, die in diesem Buch/Hörbuch zu einer jammernden, komplexbeladenen und verweichlichten, meistens sogar unlogischen Ehefrau und Mutter geworden ist?
Schade, wirklich sehr schade.
Die Charaktere sind weitestgehend gut ausgearbeitet, keine Frage, die Autorin hat hier die Emotionen den Figuren angepasst und leider muss ich gestehen, dass mir kaum einer davon wirklich nah ans Herz ging. Vielleicht hat hier einfach nicht die Chemie gestimmt, oder aber ich mehr erwartet, als ich bekommen habe, was durchaus passieren kann und meine persönliche Meinung ist.
Klar gab es ein paar Überraschungen, die Story war abwechslungsreich und hatte auch kurzweilige Momente. Genauso gab es auch unzählige Wiederholungen, wie schlecht sich Andy fühlt, wie enttäuscht sie ist, wie glücklich sie ist nicht mehr unter Miranda arbeiten zu müssen, alles in allem wirkte die Story dann aber doch sehr aufgesetzt, was ich selbst für einen chick lit viel zu übertrieben finde.
Schade, wirklich sehr schade.

Die Synchronsprecherin Marie Bierstedt hat ihr Bestes gegeben, und ich mag ihre Stimme, wie sie die Figuren zum Leben erweckt und wie sie die richtige Stimmung der Story rüberbringt. Aber leider hat es für mich persönlich diesmal nicht gereicht, da die Story immer wieder holprig und zäh wurde. In gewissen Situationen hatte ich das Gefühl, dass hier nur Seiten gefüllt wurden ohne das die Story vorangetrieben wird.
Die Rückblenden sind schon ein interessanter Aspekt, aber dadurch geht auch die Spannung der Handlung in der Gegenwart verloren.

Fazit: zähe, etwas langatmige Story mit vielen nicht wirklich sympathischen Charakteren. 2 Sterne.

Veröffentlicht am 03.04.2018

Akils Band ist absolut zu empfehlen und zeigt ihn von einer ganz anderen Seite

Die Archive der Seelenwächter: Weg des Kriegers
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Nicole Böhm – Die Archive der Seelenwächter: Weg des Kriegers

Während Jaydee, Jess und der Rest der Seelenwächter gegen den Emuxor und Ralf kämpfen, muss Akil sich seinem ganz eigenen Abenteuer und vor ...

Nicole Böhm – Die Archive der Seelenwächter: Weg des Kriegers

Während Jaydee, Jess und der Rest der Seelenwächter gegen den Emuxor und Ralf kämpfen, muss Akil sich seinem ganz eigenen Abenteuer und vor allem seiner Vergangenheit stellen.

Er wird von einem Ex-Lover entführt und muss sich mit seiner sterblichen Vergangenheit auseinandersetzen. Noah will ihm nicht verraten, wer sein Auftraggeber ist, doch die plötzlichen Flashbacks von Akils Vergangenheit nehmen zu und bringen ihn zusätzlich in Lebensgefahr, denn seit er seine Gabe und die Affinität zur Erde verloren hat, ist er ein Mensch.
Immer wieder taucht er in seine Vergangenheit, erlebt in Persien im Jahre 215 v Chr seine Menschlichkeit und die damit verbundenen Schwierigkeiten wieder bis er eines Tages einen Beutel mit Münzen stiehlt, die sein Leben komplett verändern...

Ich war gespannt auf Akils Geschichte, denn das er in der „Chroniken der Seelenwächter“-Reihe einfach ausstieg und seine Freunde den Kampf allein führen lässt, war eigentlich nicht zu fassen.
Dieses Buch ist am Ende der ersten Staffel angesiedelt und obwohl dieser Band unabhängig von den anderen gelesen werden kann, sollte man alle Bücher kennen, um den Hintergrund besser zu verstehen.

Der Schreibstil/Erzählstil von Nicole Böhm ist auch hier wieder modern und flüssig, sodass man sich schnell in die Geschichte fallen lassen kann, die mit vielen kleinen Details bei Landschaft, Story und Charaktere punkten kann.
Die Story wird in zwei Erzählsträngen jeweils aus der Sicht von Akil erzählt, zum einen 215 v Chr in Persien, der andere beginnt 5 Tage zuvor in der Gegenwart.
Schritt für Schritt erleben wir wie sich das Puzzle um Akils Vergangenheit zusammensetzt und die kleinen Kapitelcliffhanger machen neugierig, sodass man stets weiter lesen möchte.
Die Charaktere wirken lebendig und facettenreich.
Akil ist in ärmlichen Verhältnissen aufgewachen und hat es mit seiner Familie nicht einfach gehabt. Er muss stehlen um zu überleben, ihm zur Seite stehen nur seine Freunde bis er eines Tages von einem Fremden 3 Münzen klaut und diese ihn ins Verderben stürzen. Zumindest scheint es erst mal so.
In der Gegenwart hat Akil seine Fähigkeiten verloren und trifft auf Noah, einen besonderen Lover aus seiner Vergangenheit, der sich mit Akils Gefangennahme seine Freiheit erkaufen will.
Wir lernen in diesem Buch viele Facetten von Akil kennen, der stets gut gelaunte, charismatische Ex-Seelenwächter war mir über die vorherigen Bücher sehr ans Herz gewachsen. Doch hier lernen wir auch die dunkle, schwermütigere Seiten und einige Überraschungen kennen.
Auch Jaydee und Jess treffen wir kurz wieder, genau wie Ilai, der ebenfalls einen Platz in der Geschichte hat.

Die Story war wieder sehr spannend, es gab einige Überraschungen, eine gute Balance zwischen Emotionen und Action, mich konnte die Story berühren und wie immer war sie sehr kurzweilig.

Das Cover ist ein Hingucker und passt gut zur Reihe, andersherum punktet es auch wieder mit schönen Details.

Fazit: Akils Band ist absolut zu empfehlen und zeigt ihn von einer ganz anderen Seite. Schönes Highlight der Reihe. 5 Sterne.

Veröffentlicht am 30.03.2018

spannender Thriller der weniger auf Brutalität dafür auf unterschwellige Angst aufgebaut wird

NACHTWILD
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Gin Phillips – Nachtwild

Kurz bevor Joan gerade mit ihrem vierjährigen Sohn den Zoo verlassen will, hört sie Schüsse und kurz darauf sieht sie am Eingang auch die ersten Leichen. Nur noch den Gedanken ...

Gin Phillips – Nachtwild

Kurz bevor Joan gerade mit ihrem vierjährigen Sohn den Zoo verlassen will, hört sie Schüsse und kurz darauf sieht sie am Eingang auch die ersten Leichen. Nur noch den Gedanken im Kopf ihren Sohn zu retten flüchtet sie wieder in Richtung der Gehege und versucht dort ein geeignetes Versteck zu finden. Blitzschnell muss sie sich entscheiden, doch Lincoln ist ein wissbegieriges Kind und löchert sie mit Fragen. Joan muss sich geschickt darauf konzentrieren einerseits ihren Sohn zu bändigen und andererseits nicht aufzufallen, denn die Mörder scheinen immer in ihrer Nähe zu sein.

Ich kenne noch kein Buch von Gin Phillips und der Thriller „Nachtwild“ hat mich mit der Leseprobe sehr neugierig gemacht. Es handelt sich dabei nicht um einen typischen Thriller, denn obwohl auch hier Morde geschehen, versteht die Autorin, dass die unterschwellige Angst und Bedrohung hier weitaus mehr Thrill ausübt, als blanke Brutalität es könnte.
Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen, da ich es nicht aus der Hand legen konnte, die Spannung wird subtil aber stetig aufgebaut und durchgängig gehalten. Die Balance aus Beschützerinstinkt und Kampfbereitschaft wird hier gut gehalten und ich bin einfach nur fasziniert und gefesselt von dem Buch gewesen, dass einige Themen der aktuellen Zeit miteinander verknüpft (Terrorismus, Amoklauf,...).
Anfänglich wirkt es vielleicht ein wenig zu detailliert, aber schon bald ist klar, dass gerade diese auführlichen Beschreibungen von Schauplätzen oder der Charaktere, die Momentaufnahmen und die wirren Gedanken von Joan sowie das vermeintlich unsinnige Plappern von Lincoln diesen Reiz des Buches ausmachen. In den Abendstunden ist es dunkel, man kann sich auf die Augen nicht mehr verlassen, man muss den anderen Sinnen vertrauen und nicht nur einmal ist mir während des Lesens eine Gänsehaut über den Rücken gejagt.
Jedes Geräusch könnte zur Entdeckung führen.
Die Charaktere wirken lebendig, facettenreich und sehr detailliert beschrieben.
Da der Thriller insgesamt in einem Drei-Stunden-Zeitraum spielt, hat man das Gefühl das man in Echtzeit bei dem Geschehen dabei ist. Joan ist sympathisch, wirkt sehr auf ihr Kind fokussiert und während der Zeit im Zoo wirkt sie leicht überfordert, aber trotzdem kämpferisch. Das hier manchmal unpassende gedankliche Ausschweifungen passieren, ist nur allzu menschlich und auch wenn ich das in anderen Büchern bemängele, hier ist es absolut passend, da das Buch eben in einer so kurzen Zeitspanne spielt.
Lincoln ist gerade mal vier, er fragt viel, hat wie ein Kind auch Stimmungsumschwünge, er wird von Hunger und Durst geplagt, all die kleinen „normalen“ Situationen können plötzlich zu einer Bedrohung für Leib und Leben werden.

Mich hat der Thriller gefesselt, der Schreibstil ist flüssig trotz der vielen Details, die düstere, bedrohliche Grundstimmung ist sehr gut eingefangen und ich kann diesen Thriller auf jeden Fall weiter empfehlen.

Das Cover ist schwarz mit einer roten Wildkatze und weißer Schrift. Leider passt es nicht ganz zum Inhalt, macht aber auf jeden Fall neugierig.

Fazit: spannender Thriller der weniger auf Brutalität dafür auf unterschwellige Angst aufgebaut wird. 4 Sterne.

Veröffentlicht am 30.03.2018

solider Krimi. Leider aber auch nicht mehr.

Schweigegelübde (Ein Emma-Vaughan-Krimi 2)
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Barbara Bierach – Schweigegelübde

Emma Vaughn ist eine irische Polizistin, alleinerziehend, hat einen fünfzehnjährigen Sohn und wird in der Abteilung nicht sonderlich gemocht. Dazu kommt das ihr Exmann ...

Barbara Bierach – Schweigegelübde

Emma Vaughn ist eine irische Polizistin, alleinerziehend, hat einen fünfzehnjährigen Sohn und wird in der Abteilung nicht sonderlich gemocht. Dazu kommt das ihr Exmann mit der Terroristenvergangenheit und auch so scheint Emma nicht gerade vom Leben geküsst.
Als dann auch noch ihr Chef anordnet, sie möge sich einem Drogentest wegen ihres auffälligen Tablettenkonsums zu unterziehen, wird sie geradewegs in einen neuen Fall hineingezogen.
Dr. Michael Mc Caffrey ist der Ehemann eine Freundin und ihm fallen verdächtige Todesfälle auf. Er bittet Emma um Mithilfe.
Doch das gestaltet sich schwieriger als anfänglich gedacht...

Ich kenne bereits „Lügenmauer“ von der Autorin und mir gefiel der Vorgänger recht gut, trotz seiner manchmal arg ausufernden Beschreibungen und den geschichtlichen Ausschweifungen.
Von dem neuen Krimi habe ich mir einiges erhofft und auch die Leseprobe hatte schon einen ersten Eindruck vermittelt, weswegen ich das Buch unbedingt lesen wollte. Das Buch ist in sich abgeschlossen und Vorkenntnisse werden nicht benötigt, auch wenn ich grundsätzlich der Meinung bin, man sollte eine Reihe von Anfang an lesen.

Die Autorin hat einen modernen Erzählstil, wenn auch zeitweilig ziemlich ausschweifend. Die eingestreuten historischen Fakten haben zwar nicht immer unbedingt etwas mit dem Fall zu tun, wirken aber als nette Ergänzung auf die Story und manchmal auch ein wenig als Lückenfüller.
Dennoch, auch wenn vieles vorhersehbar war, war die Story schon irgendwie spannend und hat mich schnell in ihren Bann ziehen können, auch wenn der aufmerksame Leser recht schnell einen Verdacht hat, wer der Todesengel ist, was ich persönlich sehr bedauerlich finde, denn ich mag Krimis, wenn sie überraschend und abwechslungsreich bleiben.
Die Charaktere wirken gut ausgearbeitet und lebendig, dennoch gibt es nicht wirklich viele neue Aspekte zum ersten Buch, und dadurch das auch der vorherige Fall wieder „neu aufgerollt“ bzw. verarbeitet wird, hätte ich mir im Nachhinein auch fast den ersten Band schenken können.
Ich verstehe die Beweggründe der Autorin, keine Frage, aber hier hätte ich mir schon etwas „eigenes“ gewünscht, einen intensiveren Fall, mehr Action, mehr Thrill, ja auch mehr Emotionen und noch mehr Spannung und irgendwie fehlte mir doch das gewisse Etwas.
Emma ist sympathisch, keine Frage, aber dennoch hat sie es mir stellenweise überhaupt nicht leicht gemacht. Ihre Alleingänge, ihr Umgang mit ihrer Krankheit, die Beziehung zu ihrer Familie und insbesondere zu ihren Sohn haben oft nur „gestellt“ wirkt. Da war nicht viel mit Glaubhaftigkeit, dennoch gab es auch wieder Momente, die mich berühren und fesseln konnten.

Ich weiß diesmal wirklich nicht, was ich so recht von der Story halten soll, einerseits war ich neugierig und so habe ich das Buch schnell durchgelesen, andererseits dachte ich am Ende: Das wars jetzt? Irgendwas fehlte und wenn ich die beiden Bücher im Vergleich sehe, dann schwächelt der zweite Band gewaltig.
Keine Frage, es ist ein solider Krimi mit einer soliden Geschichte, aber leider auch nicht mehr, was ich sehr schade finde, denn die Grundidee hat eine Menge Potenzial.

Schön waren die Beschreibungen von Irland und die Schauplätze insgesamt waren bildhaft, was mir half, mich noch besser in der Geschichte zurecht zu finden.

Das Cover ist idyllisch und genretypisch.

Fazit: solider Krimi. Leider aber auch nicht mehr. Knappe 3 Sterne.