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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.02.2018

Guter erster Teil der Lovestory zwischen Sage und Luca, vorhersehbar aber kurzweilig

Berühre mich. Nicht.
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Laura Kneidl – Berühre mich. Nicht.

Als Sage endlich in Nevada, viele Tausend Meilen von Maine entfernt, studiert, lernt sie gleich an ihrem ersten Tag die sympathische April kennen. Mit wenig Geld, ...

Laura Kneidl – Berühre mich. Nicht.

Als Sage endlich in Nevada, viele Tausend Meilen von Maine entfernt, studiert, lernt sie gleich an ihrem ersten Tag die sympathische April kennen. Mit wenig Geld, einem alten Transporter und nur wenigen Kisten versucht sich Sage ein neues Leben aufzubauen und sucht sich einen Job in der Bibliothek. Abgeschieden und in Ruhe Geld verdienen können, sich von den Männern fern halten und bloß nicht auffallen, das ist ihre Divise.
Doch schon wenig später trifft sie auf den großen, tätowierten Luca, der mit ihr den Arbeitsplatz teilt. Ihre Ängste nehmen überhand, Panikattacken überfallen sie, denn bei ihrem Erlebten nimmt es ihr die Luft zu atmen.
Als ein Diebstahl sie dazu zwingt ihre Situation zu überdenken, erkennt sie wer ihre wahren Freunde sind und nimmt die Hilfe dankbar an, auch wenn sie weiß, das jede Hilfe ihren Preis hat... oder doch nicht?

„Berühre mich. Nicht.“ ist mein erstes Buch von Laura Kneidl und es handelt sich hierbei um den ersten Band eines Zweiteilers. Daher ist die Handlung nicht abgeschlossen und das Buch endet mit einem Cliffhanger.
Der Schreibstil ist locker und flüssig, man fliegt durch die Seiten. Eine angenehme, emotionale, kurzweilige und interessante Story wird auf ca 460 Seiten in der ich-Perspektive aus Sage´s Sicht erzählt.
Die Charaktere werden allesamt angenehm ausgearbeitet, wirken lebendig und vielschichtig, bleiben in manchen Punkten aber dennoch blaß, was sich die Autorin sicherlich für den zweiten Teil aufhebt.
Hauptfigur ist hier Sage, die ihre Familie verlässt um in Nevade zu studieren. Sie ist sympathisch, aber wird immer von ihren Ängsten und Panikattacken überwältigt. Nähe zu Männern kann sie nicht ertragen und schon recht schnell ist klar, dass sie ein Problem hat. Sie ist zurückhaltend, in vielen Dingen distanziert, aber in ihr steckt auch eine gewisse Herzlichkeit ihren Freunden gegenüber.
April hat sie gleich als Freundin adoptiert. Ich hätte gerne mehr über die junge Frau erfahren, die mir gleich ans Herz gewachsen ist mit ihrer lebendigen und liebenswerten Ausstrahlung.
Luca, groß, tätowiert, distanziert, aber auch charmant und ein Weiberheld hat mir hier sehr gut gefallen. Ein Blick hinter seine Fassade lässt einen vielschichtigen, freundlichen, hilfsbereiten und sensiblen jungen Mann erahnen, der eine Maske aufsetzt. Er fordert nichts, hat keine Erwartungen, aber wenn ihm jemanden am Herzen liegt, ist er für denjenigen da. Er sieht mehr, als andere und genau das hat ihn in diesem Buch zu meinen Lieblingscharakter gemacht.

Die Autorin hat Story, Land und Leute bildhaft ausgearbeitet, sodass ich mir während des Lesens alles gut vorstellen konnte.
Die Liebesgeschichte in diesem Buch wird sehr langsam, wenn auch vorhersehbar aufgebaut, es gibt leider nicht so viele Überraschungen, aber dennoch ist es abwechslungsreich und interessant, kurzweilig und emotional. Das Ende des Buches konnte mich leider nicht überzeugen´genau wie die „erotische Erfahrung“, auch wenn ich gerade in diesem Genre einige Klischees erwarte, war mir das dann doch ein wenig „zu viel“, „zu gewollt“ und das ist wirklich schade.
Dennoch will ich das Buch gar nicht schlecht reden, denn ich habe mich gut unterhalten gefühlt, und einmal angefangen, hab ich das Buch auch nicht zur Seite legen können. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung und kann das Buch jedem empfehlen, der eine Liebesgeschichte mit Höhen und Tiefen lesen möchte.

Das Cover ist blumig, mit einem weißen rautenförmigen Rand, was das ganze zu einem Blickfang macht.

Fazit: Guter erster Teil der Lovestory zwischen Sage und Luca, vorhersehbar aber kurzweilig. Knappe 4 Sterne.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Wunderschöne, berührende chick lit Romance.

Wenn Funken über Wolken tanzen
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Sandra Binder – Wenn Funken über Wolken tanzen

Tina ist es leid ihrer besten Freundin Nico dabei zu zusehen, wie sie immer weniger am Leben teilnimmt, nachdem sie sich von ihrem Mann Markus getrennt hat. ...

Sandra Binder – Wenn Funken über Wolken tanzen

Tina ist es leid ihrer besten Freundin Nico dabei zu zusehen, wie sie immer weniger am Leben teilnimmt, nachdem sie sich von ihrem Mann Markus getrennt hat. Als die beiden eines abends die Galerie ihres gemeinsamen Bekannten betreten und Nico sich betrinkt, trifft sie auf den gutaussehenden Kosta, mit dem sie eine Nacht verbringt.
Sofort fühlt sie sich zu ihm hingezogen, denn Kosta weckt etwas in ihr, dass sie schon lange nicht mehr gefühlt hat. Erst nach dem zweiten Date wird ihr bewußt, dass die beiden in verschiedenen Welten leben. Nico ist 33, Autorin und obwohl sie im Herzen jung geblieben ist, ist sie irritiert das Kosta erst 19 ist und noch zuhause wohnt. Doch der junge Mann lässt sich nicht abschrecken und seine Hartnäckigkeit wird belohnt, bis... ja bis Freunde und Familie hinter das Geheimnis kommen, denn bei so einem Altersunterschied kann das ja nicht die wahre Liebe sein,... oder?

Ich kannte bisher noch kein Buch von Sandra Binder und bei „Wenn Funken über Wolken tanzen“ hat mich schon die Leseprobe neugierig gemacht und ich wollte unbedingt das Buch lesen, da es innerhalb weniger Seiten zum Pageturner wird.
Temporeich, witzig und lockerleicht erzählt die Autorin die Geschichte zwischen Nico und Kosta abwechselnd aus der Sicht beider Hauptfiguren, die beide auf Anhieb sympathisch und lebendig wirken. Hierbei handelt es sich um einen typischen chick lit Roman: eine kurzweilige Story, sympathische, facettenreiche Charaktere, humorvoller Schlagabtausch zwischen den Charakteren, einige Fettnäpfchen, ehrliche Emotionen, aber auch ernste Themen, denn hier werden Freundschaften auf die Probe gestellt, es wir gelitten, verflucht und nicht zuletzt auch ein paar Fehler gemacht, die aber der schönen, spannenden und emotionalen Geschichte eine besondere Tiefe gibt.
Die Geschichte der Beiden hat mich berührt, begeistert und auch Gänsehautmomente beschert, denn Nico hat mich von der ersten Seite an fasziniert. Eigentlich ist sie eine starke, toughe und kluge Frau, die allerdings tief verletzt wurde. Leider führt das dazu, dass sie mehr auf ihre Freunde hört, als das sie auf sich selbst und ihr Herz hört. Das führt natürlich zu einigen Problemen, und die schlagfertige, witzige Nico wird zwischenzeitlich zu jemanden, den man am liebsten schütteln möchte.
Kosta dagegen ist erfrischend ehrlich, sympathisch und charmant. Obwohl er erst 19 ist hat er eine gewisse Reife, auch wenn seine Freunde manchmal ein wenig „untere Schublade“ sind und vielleicht ein wenig von der Autorin übertrieben dargestellt wurden.
Sicherlich wollte die Autorin hier noch mal den Altersunterschied verdeutlichen, was ihr sehr gut gelungen ist.

Ich bin jedenfalls verzaubert von der tollen Story, die mich berühren und verzaubern konnte. Ich musste ständig schmunzeln, weil manche Alltagssituationen so realtitätsnah beschrieben wurden. Dabei habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt und ich bin mir sicher, dass ich weitere Bücher der Autorin lesen werde, weil mir Story und Schreibstil gefallen haben.

Das Cover ist jetzt nicht ganz so meins, es macht sicherlich neugierig, weil es so anders ist. Der Titel selbst hat nicht wirklich etwas mit dem Inhalt des Buches zu tun.

Fazit: Wunderschöne, berührende chick lit Romance. 5 Sterne.

Veröffentlicht am 24.01.2018

hat mich absolut begeistert.

Game on - Trotz allem du
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Kristin Callihan – Game on, Trotz allem du

Chess ist Fotografin und ihr neuer Auftrag verspricht heiß zu werden, denn sie soll das Football-Team für einen Charity-Kalender nackt fotografieren. Die gutgebauten, ...

Kristin Callihan – Game on, Trotz allem du

Chess ist Fotografin und ihr neuer Auftrag verspricht heiß zu werden, denn sie soll das Football-Team für einen Charity-Kalender nackt fotografieren. Die gutgebauten, etwas aufdringlichen Männer machen nicht sofort den allerbesten Eindruck, aber einer sticht aus der Masse heraus. Der Quarterback Finn Mannus bringt sie schon nach wenigen Sekunden auf die Palme. Doch Chess merkt, dass sie sich gerne von ihm ärgern lässt, denn eigentlich lohnt sich ein Blick hinter die Fassade.
Finn hat den Ruf weg, sich nur auf ONS einzulassen, auch die freche, sexy Chess würde er gern unter sich haben, doch die ist eigentlich so gar nicht sein Typ und trotzdem mag er sie recht gerne.
Als Chess in Not kommt, eilt er ihr zur Hilfe und kommt ihr so näher, als beide eigentlich wollten... und die Funken fliegen auch immer heftiger...

„Game on, Trotz allem du“ ist mein erstes Buch von Kristin Callihan, aber bereits der vierte Band der „Game on“-Reihe.
Ich war sofort gefesselt von dem lockeren, flüssigen Schreibsti und der Story, die sehr schnell zu einem Pageturner wird und von Anfang bis Ende spannend bleibt. Dazu kommt eine große Portion Humor, denn der Schlagabtausch zwischen den verschiedenen Charakteren ist einfach gekonnt in Szene gesetzt worden und nicht zu vergessen viele sinnliche Szenen, die meistens geschmackvoll ausgearbeitet wurden. Wer ein bisschen auf Dirty Talk steht, wird eine Kleinigkeit geboten bekommen, zum Glück nimmt das aber nicht überhand.
Natürlich werden einige Klischees bedient, die ich aber auch in diesem Genre erwarte, größtenteils hat mich die abwechslungsreiche Story dennoch auch überraschen können, weil die Charaktere anders reagieren als vermutet. Das hat mir besonders gut gefallen.
Die Charaktere wirken lebendig und facettenreich, sind detailliert und authentisch ausgearbeitet, und da die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Chess und Finn geschrieben wurde, bekommen wir hautnah die Emotionen und Gedanken mit.
Chess ist tough, sie weiß meistens was sie will und sie liebt ihren Job. Sie ist ein wenig halsstarrig, aber mir gefallen die Ecken und Kanten an ihr. Sie und Finn im Schlagabtausch zu erleben ist einfach göttlich.
Auch Finn hat mir vom ersten Moment an gefallen, ein wenig dominant, ein wenig frech, trotzdem irgendwie auch verspielt und charmant. Ich hatte das Geheimnis recht schnell erahnt, bin aber angenehm überrascht gewesen, wie er mit der Situation umgegangen ist.
Das hat der Geschichte weitere Pluspunkte eingefahren.
Auch die Nebenfiguren haben einiges zu bieten, James hat mir genauso gut gefallen wie Jake, auf dessen Geschichte ich gespannt bin. Ein wenig erschreckt war ich vom Finale, aber ich bin mir sicher, dass die Autorin sich da schon was bei gedacht hat.
Die Autorin legt auch viel Wert darauf das ihre Handlung und die Schauplätze bildhaft und anschaulich beschrieben wurden, sodass ich mich noch besser in der Story zurecht finden konnte.

Ich habe mich wirklich sehr gut unterhalten gefühlt, die Story war kurzweilig und sinnlich, humorvoll aber auch emotional, authentisch und überraschend. Ich werde mir die Vorgängerbände ebenfalls kaufen und bei Gelegenheit lesen, denn ich bin richtig begeistert von der Story.
Einziger Kritikpunkt... ich kann das Wort lutschen nicht mehr lesen, hier hätte man es auch ein wenig anders umschreiben können, dennoch das ist meckern auf hohem Niveau.

Das Cover ist ein sinnlicher Blickfang, die goldene Schrift wirkt geschmackvoll auf dem schwarzweißen Cover.

Fazit: hat mich absolut begeistert. Knappe 5 Sterne.

Veröffentlicht am 22.01.2018

Spannender Krimi mit einigen Längen

Das Lied der toten Mädchen (Jan-Römer-Krimi 3)
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Linus Geschke – Das Lied der toten Mädchen

Jan Römer und Stefanie Schneider sind beides Journalisten in Köln und stolpern über einen zwanzig Jahre alten Mordfall der noch ungelöst ist. Die damals neunzehnjährige ...

Linus Geschke – Das Lied der toten Mädchen

Jan Römer und Stefanie Schneider sind beides Journalisten in Köln und stolpern über einen zwanzig Jahre alten Mordfall der noch ungelöst ist. Die damals neunzehnjährige Sonja Risse wurde mit einem Stich ins Herz getötet, auffällig positioniert und als „Grabbeigabe“ wurde eine kleine Spieluhr gefunden.
Jan Römer, in dessen Privatleben es nicht gerade besonders gut läuft, nimmt den Fall dankbar an, auch wenn er manchmal von den privaten Umständen überrannt wird.
Dann geschieht ein weiterer Mord und Stefanie alias Mütze und Jan ermitteln...

„Das Lied der toten Mädchen“ ist mein erstes Buch von Linus Geschke und bereits der dritte Band aus der Reihe um die beiden Journalisten.
Ich kenne den Vorgänger nicht und obwohl dieser Band eigenständig gelesen werden kann, fehlten mir doch ein paar Informationen um gerade auch die Nebenstränge zu verstehen.
Der Schreibstil ist weitestgehend flüssig und die Geschichte lässt sich gut lesen. Eine angenehme Spannung wird aufgebaut und durchgängig gehalten. Es gibt einige Überraschungen, eine abwechslungsreiche Handlung die aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird und eine düstere, zum teil beklemmende Atmosphäre.
Dennoch gab es immer wieder arg überdetaillierte Beschreibungen und einige Längen, die mich im Lesefluss behindert haben.
Die Charaktere wurden gut ausgearbeitet, auch wenn ich hier gerade bei den beiden Hauptfiguren das Gefühl hatte, dass es da noch mehr gibt, aber das wurde wahrscheinlich in den ersten beiden Bänden ausgearbeitet.
Insgesamt waren mir aber beide Journalisten sympathisch, auch wenn für mich Stefanie Schneider (Mütze ist trotzdem ein blöder Spitzname) nicht ganz so leicht zu fassen war, wie Jan Römer, der erhebliche Eheprobleme hat und dadurch nervlich auch ein wenig angespannt, was ihn manchmal etwas sehr emotional erscheinen lässt.
Arslan hat mir hier am besten gefallen, seine lockere Art konnte mich von sich überzeugen und ich hätte wirklich gern mehr über ihn gelesen.
Linus Geschkes Schauplatzbeschreibungen sind bildhaft und anschaulich, sodass ich noch besser in die Geschichte reingekommen bin.

Insgesamt habe ich mich gut unterhalten gefühlt, die Geschichte war spannend, überwiegend kurzweilig, es gab die eine oder andere Überraschung. Das Finale allerdings hat mir nicht so gut gefallen, aber das ist ja auch Geschmackssache. Hier ging es mir erst etwas zu holprig und dann plötzlich ist die Lösung aller Lösungen da.
Trotzdem hat mir das Buch so gut gefallen, dass ich sicherlich noch mal etwas vom Autoren lesen werde.

Das Cover ist genretypisch und mit den vielen Details sicherlich ein Blickfang.

Fazit: Spannender Krimi mit einigen Längen. Knappe 4 Sterne.

Veröffentlicht am 21.01.2018

angenehme, erotische Gay-Romance mit tollen Charakteren.

Different Boys
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Norman Stark – Different Boys, Sammelband

Die Kölner Zwillinge Tom und Colin könnten nicht unterschiedlicher sein, obwohl beide die selbe Leidenschaft teilen: Männer.
Während Tom sich mit einem kleinen ...

Norman Stark – Different Boys, Sammelband

Die Kölner Zwillinge Tom und Colin könnten nicht unterschiedlicher sein, obwohl beide die selbe Leidenschaft teilen: Männer.
Während Tom sich mit einem kleinen Designladen, dem A-Tom, selbstständig gemacht und mit Basti seinem Assistenten ein gut florierendes Geschäft auf die Beine gestellt hat, arbeitet Tom als Flugbegleiter und ist immer auf eine neue erotische Bekanntschaft aus. Er liebt es, sich der Leidenschaft hinzugeben und mag das Spiel, sich die Männer zu angeln.
Das wichtigste für ihn ist „safe“, woran er sich eisern hält. Doch manchmal passiert im Eifer des Gefechtes etwas, das sein komplettes Leben verändern könnte...
Tom dagegen wartet auf den Richtigen, und als er sich gegen seiner sonst eher lauen sexuellen Begierde am 29. Geburstag Sascha hingibt, wird er am nächsten Morgen bitter enttäuscht. Und zu all dem Übel wird er auch noch von einem Radfahrer umgefahren, der mit seinen blauen Augen Tom um den Verstand bringt. Doch Michael ist in einer festen Partnerschaft, und so versucht Tom gegen seine Gefühle anzukämpfen...

Der Sammelband „Different Boys“ enthält die Episoden eins bis sechs der bisher erschienen gleichnamigen Kurzgeschichten aus der Feder von Norman Stark.
Die Shortstorys werden im Buch nochmal durch relativ kleine Kapitel unterteilt, die das Lesen und den jederzeit möglichen Einstieg in das Buch deutlich vereinfachen.
Der Schreibstil ist locker, flüssig und temporeich und obwohl es sich hier um Kurzgeschichten handelt wirkt die Story zu keiner Zeit oberflächlich.
Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht der beiden Brüder Tom und Colin dargestellt.
Die Charaktere werden im Verlaufe des Buches detailliert ausgearbeitet, wirken facettenreich und lebendig, dadurch baut der Leser Nähe zu ihnen auf.
Colin hat es mir anfänglich nicht ganz so leicht gemacht. Er ist sympathisch, keine Frage, aber er wirkt auch etwas oberflächlich, da er scheinbar nur für den erotischen Kick mit Männern lebt. Im Verlaufe des Buches kann man aber hinter seine Fassade blicken, und ich war überrascht, wieviel Tiefe sich in ihm verbirgt. Seine Ecken und Kanten, sein untrügliches Selbstbewußtsein, aber auch seine Ängste haben ihn zu einem interessanten Charakter gemacht. Trotzdem hätte ich gerne noch mehr über ihn erfahren, vielleicht wird es ja irgendwann eine Fortsetzung geben.
Tom mochte ich von Anfang an sehr gerne, bodenständig, vielleicht manchmal ein wenig komplexbeladen und verträumt, hat er die Vorstellung seinen Märchenprinzen zu finden. Ungewollt tappt er dabei ab und an in ein Fettnäpfchen, was ihn aber nur noch sympathischer macht. Auch hier schafft es der Autor der Figur eine tolle Entwicklung zu geben, die mich beeindrucken konnte.
Besonders schön finde ich auch die Nebencharaktere: Lisa, die kleinere Schwester, die nun mit einem Tyrannen verheiratet ist und zwei Kinder hat, oder Mutter Ela, die eine Kneipe besitzt und herzlich aber auch ein wenig eigensinnig ist.

Es gibt viele erotischen Szenen, die aber nicht bis ins kleinste Detail ausgearbeitet wurden, was hier viel Platz für Fantasie lässt, welches ich sehr angenehm finde.

Die Handlung aber auch die Schauplatzbeschreibungen sind bildhaft und anschaulich, sodass ich mich schnell in die Geschichte fallen lassen konnte. Der Autor schafft es innerhalb kürzester Zeit eine angenehme, energie- und emotionsgeladene Atmosphäre zu schaffen, die immer wieder durch humorvolle Augenblicke aufgelockert wird.

Die kurzweilige Story konnte mich fesseln und berühren, sodass ich sicherlich noch weitere Bücher des Autors lesen werde.

Das Cover ist ist sinnlich und die zwei Männer lassen auf das Genre schließen. Ein hübscher Hingucker.

Fazit: angenehme, erotische Gay-Romance mit tollen Charakteren. 4 Sterne und eine Leseempfehlung.