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Veröffentlicht am 25.11.2017

solide erotische Story mit angenehmen Charakteren. Trotzdem fehlte mir etwas.

Kiss. Play. Love.
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Tawna Fenske – Kiss.Play.Love

Simon Traxel ist jung, reich und etwas nerdig, vor allem aber hat er sich geschworen nie wieder eine Frau an ihn heranzulassen, nicht zuletzt wegen seiner Schwester Junie. ...

Tawna Fenske – Kiss.Play.Love

Simon Traxel ist jung, reich und etwas nerdig, vor allem aber hat er sich geschworen nie wieder eine Frau an ihn heranzulassen, nicht zuletzt wegen seiner Schwester Junie. Doch womit Simon nicht gerechnet hat ist das die ebenfalls nerdige Cassie in seinem Laden mit einem hochroten Kopf kommt und ihn bittet ihren Laptop zu reparieren, auf dem eine geheimnisvolle Liste zu sehen ist. Sogleich fragt sich der gutaussehende junge Mann ob es sich um eine Fantasie oder um die Realität handelt, denn ohne es zu wollen ist er von der Bodenanalystin angeturnt und fasziniert.
Er beschließt noch am selben Abend bei ihr vorbei zu fahren, vielleicht lässt sie sich darauf ein, ein paar Punkte der Liste mit ihm „abzuarbeiten“.
Cassie hat keine Ahnung wer Simon wirklich ist, nur das er ihr gefällt und sie sich vorstellen kann die Liste komplett mit ihm abzuarbeiten. Doch ihr ist klar, mehr darf daraus auf keinen Fall werden...

Einerseits finde ich den locker flüssigen Schreibstil sehr angenehm zu lesen, denn das Buch ist in mehreren Kapiteln aufgeteilt, die abwechselnd aus der Sicht von Simon und Cassie geschrieben wurden, andererseits bezieht sich der Großteil der Story auf die Liste und den erotischen Begegnungen von den beiden Hauptfiguren und lässt wenig Spielraum für eine Nebenhandlung.
Ich musste mich erst mal daran gewöhnen, dass ich als Leser direkt aus dem Buch heraus angesprochen wurde, was einerseits merkwürdig ist, anderseits aber auch gut gelungen ist.
Die Vorlieben von Cassie sind sehr detailliert beschrieben, bis auf Kleinigkeiten wirken die erotischen Szenen angenehm und ausgefallen, aber wirken nicht billig oder vulgär.
Die Handlung selbst ist jetzt nicht unbedingt ein Highlight, auch wenn ich mich sehr gut unterhalten gefühlt habe, das Zwischenmenschliche kommt nicht zu kurz, es gibt Spannung, es gibt Emotionen und doch ist es für mich persönlich etwas zu wenig.
Trotzdem hat die Autorin mich einfangen können, sodass ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen habe, dir Protagonisten waren sympathisch, facettenreich und lebendig ausgearbeitet. Es werden kritische Themen angesprochen und wir erleben Emotionen.

Simon ist reich, ist Waise und sorgt für seine Schwester die an dem Down Syndrom leidet. Er hat viel Pech mit Frauen, denn das er reich und auch noch sexy ist, erschwert ihm das Leben. Obwohl er ein wenig nerdig ist, ist er tough und da er selbst an ADHS leidet, ist er auch fleißiger Fitnessstudiobesucher um seine Energie abzubauen. Ich mochte ihn, er war sympathisch, rücksichtsvoll aber auch dominant.
Cassie liebt ihren Job, sie ist nicht reich, kommt aber aus, sie läuft lieber in gemütlichen Klamotten rum, als sich hübsch zu machen, und sie hat ein Faible für sämtliche Listen. Sie ist anders als ihre Schwestern und sie hat ausgefallene Fantasien. Auch sie war sympathisch, hat das Herz am rechten Fleck.

Insgesamt ist eine solide erotische Story, nicht schlecht, aber leider auch nicht sehr anspruchsvoll. Ich hab mich gut unterhalten gefühlt, weil neben der erotischen Handlung eine angenehme Atmosphäre und auch ein wenig Humor vorhanden ist.
Schade, dass ich keine positivere Rezension schreiben kann, aber manchmal stimmt leider die Chemie zwischen Buch und Leser nicht zu hundert Prozent, aber da mir der Schreibstil sehr gut gefällt, werde ich sicherlich noch mal ein Buch der Autorin lesen.

Das Cover ist ein sehr schöner Blickfang und auch der Titel passt sehr gut zum Buch.

Fazit: solide erotische Story mit angenehmen Charakteren. Trotzdem fehlte mir etwas. 3 Sterne.

Veröffentlicht am 24.11.2017

Lovestory mit einigen Längen

Mit allem, was ich habe
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Jodi Ellen Malpas – Mit allem, was ich hab

Jake ist ein Elitesoldat, ein Scharfschütze, der für sein Vaterland gekämpft hat bis ihn ein Vorfall so aus der Bahn geworfen hat, dass er seiner Berufung nicht ...

Jodi Ellen Malpas – Mit allem, was ich hab

Jake ist ein Elitesoldat, ein Scharfschütze, der für sein Vaterland gekämpft hat bis ihn ein Vorfall so aus der Bahn geworfen hat, dass er seiner Berufung nicht mehr nachgehen konnte. Nun ist er bei Lucinda angestellt und verdient sein Geld mit Personenschutzaufträgen.
Sein neuester Auftrag führt ihn zu einem Skrupellosen Geschäftsmann, der seine Tochter beschützen will. Camille Logan ist nach außen hin ein verwöhntes Mädchen, dass durch viele Partys und Drogenkonsum auffällt. Schuld ist ihr Ex Sebastian, der sie in die Szene mit hineingezogen hat.

Doch als Camille erfährt, was ihr Vater nun wieder ausgeheckt hat um ihre Freiheit zu beschränken, wehrt sich die angehende Modedesignerin und Model mit allen Kräften gegen Jake, nur um festzustellen, dass sie ihn eigentlich sehr gern in ihrer Nähe hat.
Und auch Jake muss feststellen, dass die Dämonen seiner Vergangenheit in der Nähe von Camille endlich schweigen und dafür ein Feuer der Leidenschaft entzündet wird.

„Mit allem, was ich hab“ ist mein erstes Buch der Autorin und sowohl der Klappentext als auch die Leseprobe haben mich angesprochen.
Der Schreibstil ist locker und flüssig, die Grundidee gefällt mir gut, doch nach ca 1/3 des Buches hat mich die Story aufgrund zahlreicher Wiederholungen und immer unrealistischer werdende Aktionen verloren. Ich weiß, es handelt sich hier um eine fiktive Geschichte, aber zwischendrin hatte ich das Gefühl, das es nur um den seitenlangen erotischen Akt und nicht mehr wirklich um die Gefahr geht, die über Camille schwebt. So wirklich viele Überraschungen hält das Buch, das in der ich-Perspektive abwechselnd aus der Sicht von Camille und Jake erzählt wird, nicht bereit. Im Gegenteil, auch wenn ich einige Klischees erwarte, war es stellenweise so unglaublich kitschig, dass ich das Buch mehrfach zur Seite legen musste.

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, werden detailliert und lebendig dargestellt. Doch wirklich sympathischer werden sie dadurch nicht.
Jake ist smart, stark, dominant und ein Kämpfer. Er leidet unter Panikattacken, posttraumatischer Belastungsstörung, die aber sehr schnell keine Rolle mehr spielen. Er schafft es ohne mit der Wimper zu zucken gleich vier Angreifer niederzustrecken, aber wenn es um Camille geht mutiert er zu einem hirnlosen Weichei, der schon nach wenigen Tagen das Bedürfnis hat sie zu heiraten. Ehrlich... ich mag Bücher mit Liebe auf den ersten Blick und auch einer guten Portion Leidenschaft, aber leider hat mich dieses Schleudertrauma-Verhalten von Jake einfach nur genervt. Das ist so schade, denn als den toughen Kämpfer und Bodyguard mag ich ihn gern. Ich weiß gar nicht, wie oft ich gelesen habe, dass er im Zwiespalt ist wegen der Gefühle von Cami und wie gut er in seinem Job ist.
Camille war da schon sympathischer, auch wenn sie manchmal Mädchen-mäßig rüber kam, dieses kindische Gehabe ihn los zu werden, was natürlich nicht fruchtet, war anstrengend. Zum Glück verläuft sich das im weiteren Verlauf des Buches. Ein Blick hinter die Fassade zeigt, dass sie eine eigenständige Frau ist, die ihr Leben leben will, am besten weit weg von ihrem Vater.

Das Buch hatte so seine Längen, das Finale war dann aber ziemlich schnell herbeigeführt und für mich auch nicht wirklich nachvollziehbar, denn es gab keinen wirklichen Hinweis auf den/die Täter, und auch das Motiv wirkte sehr konstruiert. Das ist wirklich so schade, denn ich hatte mir einiges von dem Buch erhofft.

Lobenswert sind die anschaulichen Beschreibungen der Handlungsorte sowie die Grundidee. Leider hatte ich eine andere Vorstellung und so war ich ein wenig von der Geschichte enttäuscht, die aus einem sehr großen Anteil aus der sehr leidenschaftlichen Beziehung zwischen Camille und Jake besteht. Das ständige „Wow“ das sich die Hauptfiguren während des leidenschaftlichen Aktes ständig zugeworfen haben, fand ich persönlich arg übertrieben, genau wie „Bang“ und die „pustige Lussy“ (was auch immer das sein soll).

Wem empfehle ich das Buch weiter? Leser/Innen die viel Freude an einer hocherotischen, schmachtenden und sämtliche Klischees erfüllenden Liebesgeschichte mit einer kleinen Portion Crime gut finden, werden hier mit Sicherheit sehr gut unterhalten. Unter diesem Aspekt ist die Geschichte sicherlich gelungen.

Das Cover ist ein hübscher Blickfang, so wie der Mann die Frau in den Armen hält. Es hat etwas tröstliches, besitzergreifendes und doch auch etwas verletzliches an sich. Mir gefällt das Cover sehr gut.

Fazit: Lovestory mit einigen Längen, 2,5 Sterne.

Veröffentlicht am 14.11.2017

Super schöner Staffelanfang mit sympathischen Charakteren und toller Story.

Hot Chocolate - Ein Song für Holly
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Charlotte Taylor – Hot Chocolate, Ein Song für Holly

Nachdem die Mädels Ava, Jill, Kate und Lisa aus der Hot Chocolate WG ausgezogen sind, ist nun Platz für neue Bewohner und wer wäre da besser geeignet ...

Charlotte Taylor – Hot Chocolate, Ein Song für Holly

Nachdem die Mädels Ava, Jill, Kate und Lisa aus der Hot Chocolate WG ausgezogen sind, ist nun Platz für neue Bewohner und wer wäre da besser geeignet als Holly Hanson, Ava Kings Cousine, deren Mutter Sally ein berühmtberüchtigter Countrystar ist und ihre Tochter mit ihrer nichtvorhandenen Liebe erdrückt.
Auch Hollys Leidenschaft ist die Musik und als sie das Angebot bekommt den Platz von Ava zu besetzen sagt sie gleich zu.
Das jedoch liegt nicht einzig allein an der Leidenschaft zur Musik, denn auch der Gitarrist Raoul lässt ein paar Saiten in ihr klingen, die schon ein Weilchen eingestaubt waren.
Doch ist es eine so gute Idee ausgerechnet mit einem Bandmitglied etwas anzufangen?

Mit „Ein Song für Holly“ wird die dritte Staffel um die Hot Chocolate WG von der Autorin Charlotte Taylor eingeleitet.
Ehrlich gesagt, hatte ich ja ein bisschen Bammel vor der neuen Staffel, denn die vier Mädels Ava, Jill, Kate und Lisa sind mir über die Jahre doch sehr ans Herz gewachsen, aber was soll ich sagen?

Vollkommen unbegründet, denn mit Holly wirbelt ein frischer Wind durch die WG und ich mochte sie vom ersten Augenblick an. Auch Kermit, Entschuldigung Madison, sorgt für einige Turbulenzen, und diesmal gibt es mit Ryan Bishop sogar einen männlichen WG Partner und auch Rachel konnte mich schnell für sich einnehmen.
Die Charaktere wirken lebendig und facettenreich. Da in dieser Geschichte der Fokus auf Holly gelegt wurde, bleiben die anderen Charaktere noch ein wenig blass, aber das ist vollkommen in Ordnung und ich bin gespannt wer als nächstes in den Fokus gerückt wird. Detaillierte Beschreibungen der Personen und der Schauplätze führen dazu, dass ich mich noch schneller in die Story fallen lassen konnte.
Raoul war mir sofort sympathisch, ein wenig distanziert, aber doch sehr leidenschaftlich, er weiß eben was er will und er konnte mich überzeugen. Harte Schale, weicher Kern. Ein Blick hinter die Fassade lohnt sich auf jeden Fall.
Es gibt ein Wiedersehen mit Lynn, was hab ich diese Frau vermisst, mit ihren lockeren Sprüchen und ihrem „speziellem“ Temperament. Wer Lynn kennt, kann sich denken, wie lustig es mir ihr wird.
Freddy Cooper, der Barbesitzer, darf natürlich nicht auch nicht fehlen.

Die Handlung ist, wie nicht anders zu erwarten von der Autorin, wieder lockerflockig, mit einer guten Portion Humor, temporeich, spannend und mit einer ganzen Emotionspalette versehen, von Freude über Traurigkeit und heißer Leidenschaft ist wieder alles dabei.
Insgesamt erscheint die Episode etwas abgeschlossener als die vorherigen Bände, sodass man nicht ganz so böse Cliffhanger erlebt, dennoch bleibt genug Spielraum für Spekulationen, was ich ganz besonders gelungen finde.

Es hat keine fünf Seiten gedauert, und ich hatte das Gefühl nach hause zu kommen, trotz (oder gerade wegen) der neuen Mitbewohner und des neuen Formats. Eine sehr gelungene Fortsetzung der Serie, die mich fesseln und verzaubern konnte.
Einfach toll.

Das Cover ist ein hübscher Blickfang, romantisch werden die zwei Silhouetten dargestellt vor der Sykline von Los Angeles.

Fazit: Super schöner Staffelanfang mit sympathischen Charakteren und toller Story. 5 Sterne und natürlich gibt es eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 14.11.2017

Wunderschöne, sanfte wie sinnliche Lovestory.

Hot Chocolate - Ein Herz für Ryan
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Charlotte Taylor – Hot Chocolate, Ein Herz für Ryan

Ryan bereut es schon fast nach Los Angeles gekommen zu sein um sein Studium zu beenden, obwohl er in einer tollen WG wohnt, im „Hot Chocolate“ arbeitet ...

Charlotte Taylor – Hot Chocolate, Ein Herz für Ryan

Ryan bereut es schon fast nach Los Angeles gekommen zu sein um sein Studium zu beenden, obwohl er in einer tollen WG wohnt, im „Hot Chocolate“ arbeitet und in einer erfolgreichen Tierarztpraxis sein Können unter Beweis stellt.
Doch die verrückten Hundemamis sehen in ihm eher einen Toyboy und immer öfter wird er zu Hausbesuchen der anderen Art gerufen. Doch Ryan hat die Nase voll von den reichen Tussis, überdrehten Promis und Schosshündchen.
Doch dann steht plötzlich Claire in der Praxis...

Mit „Ein Herz für Ryan“ hat Charlotte Taylor diesmal eine sehr zarte, berührende und sanfte Lovestory der „Hot Chocolate“-Reihe geschrieben, die direkt ins Herz geht. Die Balance aus sinnlich und emotional ist hier fantastisch geglückt und steht den anderen „Hot Chocolate“-Episoden in nichts nach.
Die Geschichte wird sehr schnell zum Pageturner durch den flüssigen Schreibstil, der temporeichen, spannenden und sinnlich wie emotionalen Story und vor allem durch die tollen Charaktere, die mir sofort ans Herz gewachsen sind.
Wie immer hat Charlotte Taylor es geschafft ihre Figuren lebendig, facettenreich und authentisch zu gestalten, sodass es immer wieder wie „Heim kommen im Hot Chocolate-Universum“ ist.
Diesmal steht Freddys Neffe Ryan im Vordergrund, der charmant und sanft ist, sich mit Selbstzweifeln plagt, aber dennoch genau weiß was er will, und vor allem wen er will.
Claire konnte sofort mein Herz erobern, denn in der klugen, toughen und leicht verunsicherten Frau werden sich sicher viele Leserinnen wiederfinden.
Die Handlungsorte hat die Autorin wieder bildlich und anschaulich beschrieben.

Ich bin wieder einmal begeistert und die Story ist natürlich wieder viel zu kurz, denn von Ryan kann man einfach nicht genug bekommen.

Das Cover ist ein sehr hübscher Blickfang und passt sehr gut zur dritten Staffel der Reihe.

Fazit: Wunderschöne, sanfte wie sinnliche Lovestory. 5 Sterne.

Veröffentlicht am 13.11.2017

solide Story, zu wenig Thrill.

Untiefen (Ein Nora-Watts-Thriller 1)
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Sheena Kamal - Untiefen

Es ist ein schrecklicher Tag als die Vergangenheit die Privatdetektivin Nora Watts einholt. Vor einer gefühlten Ewigkeit hat sie ihre Tochter, die durch eine Vergewaltigung gezeugt ...

Sheena Kamal - Untiefen

Es ist ein schrecklicher Tag als die Vergangenheit die Privatdetektivin Nora Watts einholt. Vor einer gefühlten Ewigkeit hat sie ihre Tochter, die durch eine Vergewaltigung gezeugt wurde, zur Adoption frei gegeben, in der Hoffnung das sie es mal besser haben werde. Doch nun scheint das Mädchen ihren Adoptiveltern davon gelaufen zu sein, und die wenden sich ausgerechnet an Nora. Vollkommen überfordert und mit anfänglicher Abscheu übernimmt die trockene Alkoholikerin den Fall, und ihre besonderen Fähigkeiten Lügen zu entdecken helfen ihr dabei. Doch je tiefer sie gräbt, desto mehr schlägt ihre Vergangenheit über sie zusammen und je mehr schlittert sie selbst wieder auf den Abgrund zu.
Wird sie ihre Tochter finden? Wird sie den Versuchungen wieder stehen können? Ist sie stark genug um ihren Weg zu gehen?

Ich habe die Leseprobe zum Buch gelesen und der Einstieg gefiel mir gut: spannend, temporeich, düstere Grundstimmung, interessante Idee.
Doch je weiter ich gelesen habe, desto öfter hat mich das Buch verloren und ich musste es zur Seite legen. Ich kann noch nicht mal genau sagen, woran es letztendlich gelegen hat, vielleicht an der sehr unsympathischen Hauptfigur, vielleicht an den etwas übertrieben wirkenden Aktionen, die ich nicht immer nachvollziehen konnte, vielleicht lag es aber auch einfach an mir, weil ich nicht zum Buch passe.
Der Schreibstil war durchgängig flüssig, manchmal war es arg ausschweifend, trotz der Schwere der Thematik fehlten mir oft emotionale Momente, und es gab Längen, die das Tempo aus dem Buch herausgenommen haben. Dann war es aber auch phasenweise wieder spannend und mitreißend.
Die Hauptfigur wurde detailliert und facettenreich ausgearbeitet, die Autorin hat ihr Leben eingehaucht, auch wenn sie nicht gerade "lebendig" wirkte. Ich wurde mit ihr nur schwerlich warm. Natürlich ist bei dem Hintergrund von Nora auch wenig anderes zu erwarten, denn Obdachlosigkeit, Missbrauch und Alkoholabhängigkeit hinterlassen ihre Spuren. Von daher hat die Autorin ein gutes Bild von ihr gezeichnet, aber ich konnte die Distanz einfach nicht überbrücken. Das sie mit ihrem Hund eine persönlichere Beziehung als zu den Menschen hat ist nachvollziehbar, passt aber für mich nicht unbedingt in die Handlung und zu ihrem Job.
Die anderen Charaktere blieben überwiegend blass, hier hätte ich mir vielleicht ein wenig mehr Ausarbeitung gewünscht.
Handlungsorte und Schauplätze sind gut ausgearbeitet.
Die Handlung selbst ist düster und beklemmend, die Grundidee ist interessant, aber mir fehlte hier das gewisse Etwas. Es gab ein paar gelungene Überraschungen, aber leider war einiges auch nicht nachvollziehbar und wirkte auf mich instruiert.

Dieses Buch hat es mir schwer gemacht, es gab einiges positives, aber auch einiges was mir nicht so besonders gefallen hat. Dennoch ist es eine solide Story, ob ich sie ins Thriller-Genre packen würde weiß ich nicht, dafür fehlte mir stellenweise die Spannung.
Manchmal passt der Leser nicht zum Buch, manchmal stimmt die Chemie dann doch nicht, das ist schade, aber leider nicht zu ändern.

Das Cover ist dezent und erst beim zweiten Mal hinschauen, hab ich die Frau darauf erkennen können.

Fazit: solide Story, zu wenig Thrill. 3 Sterne.