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Veröffentlicht am 17.09.2017

Hat meine Erwartungen nicht erfüllt.

Irresistible - Ein Baby kommt selten allein
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Lex Martin – Irresistible, Ein Baby kommt selten allein

Brady Shepard ist nicht gerade begeistert darüber, dass sich sein jüngerer Bruder Cal aus dem Staub macht und die Verantwortung für den Familienbetrieb ...

Lex Martin – Irresistible, Ein Baby kommt selten allein

Brady Shepard ist nicht gerade begeistert darüber, dass sich sein jüngerer Bruder Cal aus dem Staub macht und die Verantwortung für den Familienbetrieb Brady überlässt, der seine kranken Eltern unterstützt und nebenbei sein Studium, seine Harley und seine Leidenschaft als Tätowierer unter einem Hut bringen muss.
Als Cal ihm eines Nachts eine SMS schreibt, ist Brady zu stolz um zurück zurufen, und das Unfassbare geschieht. Nur Stunden später bekommt er die Todesnachricht von seinem Bruder und seiner Ehefrau Melissa. Die schlechten Nachrichten haben weitreichende Folgen, denn sein Vater erleidet erneut einen Herzinfarkt und auch sein Leben hängt am seidenen Faden.
Da seine Eltern nicht hin fliegen können, muss Brady Cals Angelegenheiten regeln, die Beerdigung planen und die Lavendelfarm in Texas besichtigen.
Als er dort ankommt lernt er den Wirbelwind Katherine kennen, die beste Freundin von Melissa und sie hat noch eine Überraschung: die kleine Isabella, Cals und Mels einjährige Tochter, die laut Testament nun Brady zugesprochen werden soll.
Er fühlt sich nicht bereit, weder für ein Kind noch für die Farm samt Tiere, auch wenn Katherine ihn unterstützt, macht ihm das alles höllische Angst und außerdem ist in Boston ja auch noch der Familienbetrieb, der seine Hilfe braucht.
Wie wird sich Brady entscheiden?

Die Leseprobe hatte mir gut gefallen, auch wenn mir dort schon der lockere, saloppe Sprachstil aufgefallen ist, der mich aber von der interessanten Story abgelenkt hat.
Die Story selbst ist im Verlaufe des Buches meistens spannend, emotional aber auch mit einer guten Portion Humor gewürzt, aber sie ist auch abwechslungsreich aus Sicht beider Hauptfiguren Brady und Kat geschrieben, und es gab auch kleinere Überraschungen sowie Klischees die dieses Genre bedienen und die für mich auch einfach dazugehören.

Aber leider hat mich der Sprachstil immer wieder erheblich im Lesefluss gestört. Die teils überzogen kitschige Wortwahl war wirklich nicht meins, die ständigen Wortwiederholungen und Redewendungen (voll gut, voll krass, voll...) hatten die Story etwas eintönig und langatmig werden lassen, was ich sehr bedauere.
Ich hatte kurzfristig sogar überlegt mir die englische Version zu kaufen, da es auch durchaus an der Übersetzung liegen könnte.
Ich hab mich dagegen entschieden und das Buch zu Ende gelesen, weil mir die Story und die Grundidee selbst doch noch gefallen hat.
Die Charaktere sind allesamt gut ausgearbeitet, wirken überwiegend lebendig. Ich konnte mich gut in die Gefühlswelt von Brady hinein versetzen, der anfänglich ein wenig oberflächlich und fies wirkt, dann aber sehr schnell zu einem Sympathieträger wird. Ein Blick hinter die Fassade hat ausgereicht um ihn ins Herz zu schließen. Sein Umgang mit der kleinen Izzy ist super, und was mir besonders gut gefiel war die Zerissenheit zwischen Verantwortung und das was er sich vom Leben erhofft. Ob er nun der typische Badboy ist, darüber lässt sich sicherlich streiten, für mich ist er keiner nur weil er Harleys mag und tätowiert ist.
Katherine war sicherlich ebenfalls liebenswert, aber sie wirkte mit ihren 23 Jahren einfach noch sehr unreif und jung, sie findet Brady sofort anziehend und ich habe bereits spätestens nach dem vierten Mal verstanden, das er tolle Tattoos hat und sexy ist. Zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheit wird sie von Heulattacken überschattet, die mir persönlich ein bisschen too much gewesen sind.
Wenn ich so darüber nachdenke, hat sich die „Beziehung“ zwischen den beiden sehr schleichend entwickelt, was hier nicht gerade ein Vorteil ist.
Izzy ist ein kleiner Sonnenschein und das kleine Mädchen mit einer Vorliebe für Hühner hat der Story einen schönen emotionalen Flair gegeben.
Aber es hat trotzdem nicht ausgereicht das Ruder herumzureißen.

Das Cover ist niedlich und gefällt mir gut, da es in dezenten Farben gehalten ist und eine schöne Gemütlichkeit ausstrahlt.

Ich habe einfach etwas anderes erwartet und das ist das erste Buch aus dem Verlag, das mich enttäuscht hat, da die Qualität (Übersetzung? Englische Version? Story?) zu wünschen übrig lässt. Eine Leseempfehlung gibt es für jeden, der gerne ein bisschen oberflächliche Liebesschnulze mag, mir persönlich war es einfach insgesamt von allem zu wenig.
Ich bedauere das ich keine positivere Rezension schreiben kann.

Fazit: Hat meine Erwartungen nicht erfüllt. 2,5 Sterne.

Veröffentlicht am 11.09.2017

kurzweiliges, super spannendes Highlight und Auftakt einer neuen Fantasyreihe, die man unbedingt gelesen haben sollte.

Die Bibliothek der flüsternden Schatten - Bücherstadt
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Akram El-Bahay ­ Bücherstadt, Flüsternde Schatten

Samir ist ein Dieb und er ist sehr gut darin. Ein letzter Auftrag soll noch für die „Elstern“ erledigt werden, danach will er ein anderes Leben antreten. ...

Akram El-Bahay ­ Bücherstadt, Flüsternde Schatten

Samir ist ein Dieb und er ist sehr gut darin. Ein letzter Auftrag soll noch für die „Elstern“ erledigt werden, danach will er ein anderes Leben antreten.
Die königliche Palastwache ist sein Ziel und er hat Glück, er bekommt einen Job, doch zuerst muss er sich beweisen. Er soll eines der Eingangstore zur Bücherstadt bewachen.
Jeden Abend kommt die Beraterin Sabah des weißen Königs in die Bücherstadt und dringt in das Herz von Paramythia ein, um sich ein Buch für die Nacht auszusuchen.
Doch schon bald geschehen seltsame Dinge und Sam kann seinen Augen nicht trauen, als er und die anderen Wächter angegriffen werden. Geflügelte Wesen bringen den Tod und mittendrin ist eine Dienerin, die keine Angst zu haben scheint.

Wow!
Akram El-Bahay hat nach seiner Trilogie „Flammenwüste“ nun ein weiteres Fantasyhighlight geschrieben, der den Auftakt zu einer neuen Serie gibt.
„Bücherstadt, Flüsternde Schatten“ ist genauso spektakulär, faszinierend, mitreißend, spannend und kreativ, sodass ich das Buch nicht zur Seite legen konnte und in eine Welt voller Fantasy, magischer Wesen, Geheimnisse und Rätsel eingetaucht bin. Es gibt Helden, es gibt Bösewichte, es gibt Überraschungen und es gibt Wendungen, mit denen man nicht rechnen kann.
Ein lockerer, flüssiger Schreibstil zieht uns in die Welt von Mythia und Paramythia, die kaum bildhafter beschrieben werden könnte, sodass ich hätte denken können, ich würde mir einen Film anschauen.

Die Charaktere sind allesamt detailliert und facettenreich beschrieben, sodass sie zum Leben erwachen und man sich ihnen Nahe fühlen kann. Egal ob Bösewicht oder Held, egal ob Kreatur oder Beraterin des Königs, die Charaktere harmonieren in dieser Geschichte so perfekt miteinander, sodass sie rund und stimmig wirkt.
Samir, Sam, will bei den Elstern aussteigen, eine Diebesbande zu denen er von Kindesbeinen an gehört. Ein schwerer Verlust bewegt ihm zum umdenken und er hat wirklich vor, sein Leben zu ändern. Aber manchmal plant das Leben eben anders. Er ist von Anfang an sympathisch, obwohl er ein Gesetzesbrecher ist. Er ist mutig, er hat das Herz am rechten Fleck und er hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt.
Kani hat es mir zu Anfang gleich leicht gemacht, sie zu mögen. Sie ist mutig und anfänglich hat man das Gefühl, dass sie ein Geheimnis hat. Sie ist schlagfertig, liebenswert, aber auch ein wenig störrisch.
Shagyra hat mich hier besonders beeindrucken können, er erinnert mich an einen Mustang, voller Wildheit, Tatendrang und Stolz, ein Kämpfer, schlagkräftig aber mit einer Weichheit und Sensibilität ausgestattet, die mich sehr gerührt hat.
So könnte ich wahrscheinlich noch mehr schreiben, aber ich will nicht spoilern.

Das Cover ist ein Blickfang, die goldene Schrift, die nachtblaue Farbe, das Buch im Vordergrund, die Bibliothek im Hintergrund. All das spiegelt den Inhalt der Story wieder.

Ich kann das Buch jedem Fantasy-Fan empfehlen, egal ob jung oder alt. Es gibt Geheimnisse zu lösen, Schlachten zu schlagen und zu sich selbst zu finden. Dabei ist die Kulisse die der Autor erschafft eindrucksvoll und besonders. Wer „Flammenwüste“ kennt, weiß, dass der Autor viele Überraschungen in seine Geschichten einbringt und so bleibt man neugierig und die Spannung bleibt von Anfang bis Ende erhalten.
Ich bin begeistert.

Fazit: kurzweiliges, super spannendes Highlight und Auftakt einer neuen Fantasyreihe, die man unbedingt gelesen haben sollte. 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Originalität
  • Handlung
Veröffentlicht am 10.09.2017

Leider wurde das Buch in das falsche Genre eingeordnet, trotzdem schöne Geschichte.

In tiefen Schluchten
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Anne Chaplet – In tiefen Schluchten

Carl und Tori, die eher aus pragmatischen Gründen geheiratet haben, aber woraus dann doch eine unendlich tiefe und vertraute Liebe wurde, ziehen nach Belleville, in ...

Anne Chaplet – In tiefen Schluchten

Carl und Tori, die eher aus pragmatischen Gründen geheiratet haben, aber woraus dann doch eine unendlich tiefe und vertraute Liebe wurde, ziehen nach Belleville, in ein Dorf im Süden Frankreichs. Eigentlich weiß Tori nicht viel über die Vergangenheit ihres Mannes und erst nach dem Tod, erfährt sie über ihn Einzelheiten und den Hugenotten, die sie sehr faszinieren. Auch das Haus in dem die beiden gezogen sind, Maison Sarrasine, hat einen interessanten historischen Hintergrund.
Die ehemalige Rechtsanwältin wird neugierig, als bei ihrer Freundin ein Feriengast abhanden kommt, Adriaan ist von seinem Ausflug nicht zurück gekommen und als es dann auch noch einen Todesfall im Dorf gibt, gibt es genug Spekulationen, die unterschiedlicher nicht sein können.
Die eingeschworene Dorfgemeinschaft sieht die tragischen Fälle nicht in einem Zusammenhang, aber Tori will Spuren nachgehen und fällt dabei selbst sehr tief und gerät in Lebensgefahr.

„In tiefen Schluchten“ ist mein erster Roman von Anne Chaplet, die unter ihrem Klarnamen Cora Stephan bereits einige Bücher veröffentlicht hat.
„In tiefen Schluchten“ wurde als „Ein Kriminalroman aus dem Süden Frankreichs“ angepriesen.

Zuerst das Positive:
Der Roman liest sich flüssig und durch die relativ kurzen Abschnitte, die die Kapitel unterteilen ist ein Wiedereinstieg in die Geschichte problemlos möglich.
Der Roman wird sehr atmosphärisch beschrieben, mit vielen detaillierten Beschreibungen von Land und Bewohner des Dorfes. Dazu gibt es haufenweise historische Fakten die gut recherchiert erscheinen und dem Roman einen schönen Flair gibt und was die Idylle des Romans unterstreicht.
Die Charaktere sind hier besonders gut ausgearbeitet und lebendig und detailliert dargestellt, sodass man sich schnell die Leute vorstellen kann, die dieses wundersame Fleckchen Erde bewohnen. Ihre Eigenheiten sind ebenfalls sehr gut dargestellt, sodass sich eine buntgemischte Menschenmenge ergibt, die im Hinblick auf einen historischen und religiösen Hintergrund nicht unterschiedlicher sein können.
Schon allein deswegen hätte der Roman 4 Sterne verdient.

Leider hab ich allerdings einige Kritikpunkte:
Zum einen handelt es sich hier sicherlich um einen spannenden Roman, wenn man die historischen Begebenheiten bedenkt und diese in den Vordergrund stellt, allerdings ist dieses Buch für mich überhaupt kein Krimi. Natürlich gibt es Tote, es gibt auch ein großes Geheimnis, aber das reicht für mich überhaupt nicht aus, dieses Buch als Krimi darzustellen.
Der Spannungsbogen geht immer wieder verloren, durch die sehr schönen, aber doch langatmigen Beschreibungen der Schauplätze und der Personen.
Dazu kamen wirklich sehr viele angefangene Fakten, von der Suche über Einhörner bis hin zu den Hugenotten, katholischen Kriege, Kreuzzüge und letztendlich dann auch noch fiktiver Fähigkeiten der Hauptperson Tori, die nicht wirklich für die Spannung der Geschichte wichtig gewesen wären.
Ich mag Tori, sie ist sympathisch, erschien bis zur ersten Hälfte des Buches zwar noch genauso blass wie zu Anfang, was sich aber im späteren Verlauf deutlich änderte. Sie ist liebenswert, hat das Herz am rechten Fleck und sie hat ihren Mann sicherlich geliebt, dennoch wundert es mich, dass sie sich so schnell fremden Leuten anvertraut und Geheimnisse recht schnell ausplaudert. Was da allerdings die merkwürdigen Halluzinationen/Visionen in der Geschichte sollen, bleibt für mich unklar und wirkt doch stark konstruiert.
Nico, ein ehemaliger Polizist, der mit seinen Dämonen hadert, empfand ich da als ehrlicher, realer und irgendwie trotz seiner Neugier auch zugänglicher.
Meine Lieblingsfigur in diesem Roman war July, ein schwarzer Pittbull, der die Geschichte immer wieder aufgelockert und zu einigen Problemlösungen beigetragen hat.

Insgesamt hat mich der Roman unbefriedigt zurück gelassen, da ich mir mehr Antworten auf meine Fragen und vor allem der vielen, vielleicht überflüssigen, Handlungsstränge gewünscht habe.
Es soll zwar Fortsetzungen zu dem Roman geben, aber die Frage ist, ob diese Geschichte hier noch mal aufgegriffen wird oder ob die Anwältin vielleicht ein neues Abenteuer erlebt.

Mir persönlich fehlte das gewisse Etwas, war ich sehr bedauerlich finde, da ich mich auf die Geschichte gefreut habe.

Ginge es um einen historischen Roman hätte ich 4 Sterne vergeben, als Krimi kann ich leider nicht mehr als 2 Sterne vergeben. Und deswegen bekommt das Buch leider nur knappe 3 Sterne, denn mehr ist beim besten Willen für mich leider nicht drin.
Es tut mir leid, keine positivere Rezension schreiben zu können.

Das Cover ziert ein wunderschönes Landschaftbild, dass die Dorfidylle gut einfängt.

Fazit: Leider wurde das Buch in das falsche Genre eingeordnet, trotzdem schöne Geschichte.

Veröffentlicht am 03.09.2017

Spannend, faszinierend, chaotisch, kurzweilig.

Beautiful Liars, Band 1: Verbotene Gefühle
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Katharine McGee – Beautiful Liars, Verbotene Gefühle

Irgendwann in der Zukunft: Nach zehn Monaten kommt Averys Bruder Atlas endlich wieder nach Hause. Sie hat ihn vermisst und ihre Welt hat sich zwar ...

Katharine McGee – Beautiful Liars, Verbotene Gefühle

Irgendwann in der Zukunft: Nach zehn Monaten kommt Averys Bruder Atlas endlich wieder nach Hause. Sie hat ihn vermisst und ihre Welt hat sich zwar weiter gedreht, aber immer war ihr Bruder in ihren Gedanken. Die perfekte Avery und ihre Familie, die in der obersten Etage eines 1000 Stöckigen Wolkenkratzers leben, wird von allen bewundert: sie ist hübsch, intelligent und ein Vorbild, nur von einem scheint sie diese Bewunderung nicht zu bekommen, von ihrem Bruder.
Ihre beste Freundin Leda hat den Sommer über in einer Entzugsklinik verbracht. Um nicht ihr Ansehen bei Avery zu verlieren, will sie ihr nichts davon erzählen, aber auch ihre Gedanken kreisen um Atlas, der plötzlich verschwunden war.
Eris, die gemeinsame Freundin hat privat ein paar Schläge einzustecken und schottet sich ab, nach dem Umzug lernt sie Mariel kennen, die das Leben auf einer ganz anderen Weise sieht und scheinbar damit glücklich ist.
Watt wohnt ebenfalls in dem Hochhaus in den unteren Etagen, er ist ein Hacker und ein Auftrag bringt ihn näher an die „Highliers“.. Er trifft dabei auf die ungewöhnlichste Frau, zu der er sich sofort hingezogen fühlt.
Und nicht zuletzt Cord, dessen Eltern vor einiger Zeit gestorben sind und nun seine Einsamkeit mit Spitzenpartys zu überwinden glaubt und dabei jemand trifft, der hart für sein Überleben kämpfen muss.

Mein Lieblingszitat aus diesem Buch lautet: „Manchmal liegen Liebe und Chaos nah beieinander“ Seite 378

Nichts könnte dieses Buch treffender beschreiben als dieser kleine Satz. „Verbotene Gefühle“ ist mein erstes Buch von der Autorin.
Die kurzen Kapitel, die jeweils aus der Sicht einer anderen Hauptfigur geschrieben wurden, kombiniert mit dem lockeren, flüssigen Schreibstil machen das Buch innerhalb kürzester Zeit zu einem Pageturner, sodass ich die 510 Seiten innerhalb weniger Stunden durchgelesen hatte.

Mein erster Eindruck war, dass hier das pure Chaos herrscht, gleich zu Anfang gibt es unendlich viele Namen, Situationen und Gedanken, die ich erst mal ordnen musste. Es dauerte aber nicht lange, dann war ich von der Geschichte gefesselt und konnte mich in sie hineinfallen lassen, denn das muss man, um mit der temporeichen, chaotischen, spannenden und vielschichtigen Story mitzukommen.
Die Handlung ist abwechslungreich, es gibt viele Überraschungen, es gibt Sackgassen, es gibt die unterschiedlichsten Emotionen, Geheimnisse und Rätsel, sowie jede Menge Täuschungsmanöver und Luftlöcher, doch am Ende, findet die Geschichte zusammen und beantwortet einen ganzen Haufen an Fragen.
Da es der erste Band ist, gibt es einen kleinen Cliffhanger, aber alle wichtigen Fragen werden beantwortet.

Die Figuren sind allesamt detailliert ausgearbeitet. Sie wirken facettenreich und lebendig, es gibt nicht eine einzige Person in diesem Buch, die nur „gut“ oder nur „böse“ ist. Jeder hat eine dunkle/helle Seite, jeder trägt eine Unmenge an Geheimnissen mit sich.
Avery die aus dem Genpool ihrer Eltern stammt ist perfekt, auch wenn sie es nicht sein möchte. Sie ist verliebt in ihren Bruder, das scheint der einzige Makel zu sein, erstmal... , sie ist sympathisch, sie ist liebenswert, aber sie verletzt ihre Umwelt, obwohl sie es nicht mal mitbekommt. Sie „spielt“ mit einem Jungen, nur um über ihren Bruder hinweg zu kommen.
Atlas, der supertolle, viel begehrte Bruder, ist charmant, charismatisch und ein Augenschmaus, er verdreht den Mädels Reihenweise den Kopf. Er ist ein schwer durchschaubarer Charakter, der es einem nicht leicht macht, ihn zu mögen.
Leda, ich mochte sie von Anfang an nicht sonderlich, obwohl sie es wirklich nicht leicht hat, sie ist in Atlas verliebt und dafür geht sie auch mal an die Grenze des Legalen, um mehr Informationen über ihn zu bekommen. Das sie Drogen genommen hat und dagegen ankämpft, ist bewundernswert.
Watt war mir neben Riley am sympathischsten, sie gehören nicht zu den „Highliers“, sie tun was sie müssen um zu überleben, aber sie verlieren ihre Menschlichkeit dabei nicht.
So könnte ich noch mit Eris, Cord, Mariel, Hiral und Co weiter machen, ich will nur soviel sagen, die Charaktere könnten unterschiedlicher nicht sein aber sie machen die Story erst rund und stimmig, was sehr beeindruckend ist. Denn das Buch bzw. die Hauptfiguren sind Chaos mit System.

Die Schauplätze sind eindrucksvoll und bildhaft beschrieben, ein tausend Stockwerke hohes Haus, auf jeder Etage ist es wie in einer Stadt. Häuser, Straßen, Einkaufs- und Arbeitsmöglichkeiten, Transportmittel. Hier hat die Autorin eine Welt erschaffen, die erschreckend aber auch faszinierend zu gleich ist.

Mir hat die Geschichte gut gefallen, sie hat mich unterhalten, war kurzweilig und faszinierend. Das Chaos das die einzelnen Figuren mitbrachten, hat dafür gesorgt, dass das Buch von der ersten bis zu letzten Seite spannend blieb. So viele Intrigen, Machtspielchen und Geheimnisse findet man nur in Serien über mehrere Staffeln wieder, hier passiert das alles in einem Buch.

Das Cover ist ein hübscher Blickfang, ein Mädchen unter dem Sternenhimmel, sie scheint zu schweben und im Hintergrund der Tower. Wenn man die Schutzhülle abnimmt, ist das Buch ohne das Mädchen in der selben Optik bedruckt.

Fazit: Spannend, faszinierend, chaotisch, kurzweilig. 5 Sterne.

Veröffentlicht am 02.09.2017

Klare Leseempfehlung. Spannend, sehr gute Mischung aus Action und Thrill.

Projekt Orphan
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Gregg Hurwitz – Projekt Orphan

Anna ist verzweifelt, sie hat einen schrecklichen Fehler gemacht, aber sie hat eine Telefonnummer bekommen, eine Nummer die ihr helfen könnte. Der „Nowhere-Man“ Evan Smoak ...

Gregg Hurwitz – Projekt Orphan

Anna ist verzweifelt, sie hat einen schrecklichen Fehler gemacht, aber sie hat eine Telefonnummer bekommen, eine Nummer die ihr helfen könnte. Der „Nowhere-Man“ Evan Smoak hilft denen, die Hilfe benötigen.
Doch als der ehemalige Killer der Regierung seinen Auftrag beendet und den Mädchenhändler Hector Contrell ausschaltet, wird er kurz darauf selbst zum Opfer, bevor er ein weiteres Mädchen aus den Fängen retten kann.
Rene will Evans Geld, er verschleppt ihn und will ihn brechen, doch hat er keine Ahnung, wen er sich da ins Haus geholt hat. Den Projekt Orphan hat für seine Schützlinge in allen erdenklichen Lagen Notfallpläne ausgearbeitet und Evans Mentor Jack hat ihn auf alle Eventualitäten vorbereitet.
Oder doch nicht? Denn neben Rene gibt es noch die anderen Orphans aber auch viele weitere Gegner die Rache und Vergeltung fordern und auf der Suche nach Orphan X sind.
Und dann gibt es noch ein junges Mädchen, dass Evans Hilfe braucht und sein Gebot: Lasse niemals einen Unschuldigen sterben.

Nach „Orphan X“ hat Gregg Hurwitz nun eine Fortsetzung seines Bestsellers geschrieben.
Auch bei „Projekt Orphan“ der locker, flüssig und temporeich geschrieben ist, konnte ich mich schnell in die Geschichte fallen lassen, denn diese wurde innerhalb weniger Seiten zum Pageturner.
Die Handlung war sehr spannend, mitreißend und war eine gute Mischung aus Action und Thrill, sodass ich kaum zum Luft holen gekommen bin. Am laufenden Band gab es Überraschungen, die Story selbst war abwechslungsreich und vielleicht an manchen Stellen ein klein wenig übertrieben, aber ich könnte mir vorstellen, dass das Buch auch verfilmt wird.
Die Grundstimmung des Buches ist eher düster und beklemmend, alles erscheint intensiver, egal ob es Emotionen oder Gefahren sind.
Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet, wirken lebendig und glaubhaft, facettenreich und besitzen eine schöne emotionale Tiefe, sodass ich sie mir gut vorstellen konnte und sie real wirken.
Evan Smoak hat mich im ersten Band schon mitreißen können, auch hier ist er wieder sympathisch, obwohl er ein Killer ist, der um seine Menschlichkeit ringt. Klug, stark, charismatisch aber auch schlagfertig (im wahrsten Sinne des Wortes), humorvoll und ein wenig grüblerisch, das macht aus ihm eine eindrucksvolle Figur, die mich überzeugen konnte.
Es gab auch ein Wiedersehen mit Tommy Stojack und mit Melinda, was mir sehr gut gefiel.
Natürlich dürfen Mia und ihr kleiner Sohn Peter nicht fehlen, allerdings haben die beiden eine nur sehr kleine Nebenrolle, was ich bedauerlich finde.
Die neuen Charaktere wie zum Beispiel Rene und vor allem Dex wissen hier mit dem unterschwelligem Bösen zu begeistern, es schleicht sich an, ist subtil, aber es ist deutlich vorhanden. Dex, der Handlanger und die rechte Hand von Rene, möchte man meilenweit weg von sich wissen, grausam und als wenn ihm all die Handlungen am Po vorbei gehen würden.
Auch die Schauplätze konnte ich mir sehr gut vorstellen. Es gibt bildhafte Beschreibungen vom Wald, oder von dem Haus, die die Story sehr gut abgerundet haben.

Die immer wiederkehrenden Flashbacks lassen uns noch tiefer in die Vergangenheit von Evan blicken, was die Geschichte noch faszinierender und interessanter macht.

Ich könnte hier noch deutlich mehr schreiben, aber zum einen will ich nicht spoilern und zum anderen möchte ich das Buch all denjenigen empfehlen, die auf einer guten Portion Thrill mit Action und außergewöhnlichen Charakteren stehen.

Das Cover ist schlicht in grau gehalten, dazu die Rückansicht eines Mannes mit einer Waffe in der Hand und dem grellorangen Schriftzug.

Fazit: Klare Leseempfehlung. Spannend, sehr gute Mischung aus Action und Thrill. 5 Sterne.