Für mich kein Thriller, teils arg langatmig und stetiger Spannungsabfall bei überwiegend unsympathischen Charakteren.
Dark Memories - Nichts ist je vergessenWendy Walker – Dark Memories, Nichts ist je vergessen
Jenny Cramer wird im Wald nach einer Schulparty brutal vergewaltigt. Sie wird gefunden, ins Krankenhaus gebracht, und ihre Eltern beschließen ihr ...
Wendy Walker – Dark Memories, Nichts ist je vergessen
Jenny Cramer wird im Wald nach einer Schulparty brutal vergewaltigt. Sie wird gefunden, ins Krankenhaus gebracht, und ihre Eltern beschließen ihr mit Medikamenten die Erinnerung zu nehmen, sodass Jenny unbeschwert weiter leben kann.
Doch das ist ein Trugschluss, denn auch wenn sie sich nicht erinnern kann, weiß Jenny, das etwas nicht stimmt und so versucht sie sich selbst zu töten. Ihre Mutter Charlotte findet sie. Erst jetzt bekommt Jenny einen Therapeuten zur Seite gestellt, der herausfinden soll, was passiert ist. Doch wird die Erinnerung jemals zurück kommen? Wird der Täter jemals gefasst werden können? Wird Jenny diesen brutalen Übergriff jemals verarbeiten können?
Es wurde soviel Werbung für dieses Buch gemacht und die Leseprobe war sehr spannend, sodass ich mir das Buch unbedingt kaufen musste. Was soll ich sagen? Hätte ich mal besser gewartet.
Der Roman beginnt vielversprechend, spannend und macht neugierig. Erst sehr viel später wird klar, dass der Roman aus der Sicht des Psychiaters Alan Forrester geschrieben ist, der sich immer wieder in Details und Zeitsprüngen verstrickt, die anstrengend und ermüdend sind, sodass ich öfter das Buch zur Seite legen musste. Als Thriller ausgewiesen fehlte mir wirklich alles, was einen Thriller ausmacht.
Jenny, die mir sympathisch aber natürlich distanziert erschien, hatte mein Mitgefühl. In einer scheinbar heilen Welt aufgewachsen, passiert ihr das Schrecklichste, was einer jungen Frau passieren kann. Sie blieb trotzdem recht blass, da die Erzählweise des Psychiaters einfach wenig Emotionen aufkommen lassen.
Charlotte Kramer, die Mutter die für den äußeren Schein der perfekten kleinen Familie steht ist eine Person, die in mir einen Widerwillen aufkommen lässt, den ich gar nicht in Worte fassen kann. Eiskalt, berechnend und dann auch noch eine Affäre haben, ihrer Tochter erklären, dass einfach nichts passiert ist, dass das Leben schon wieder wird. Furchtbare Person.
Der Vater, der mehrere Autofilialen besitzt bzw leitet ist so ein Weichei, dass ich mich gefragt habe, wie er überhaupt zurecht kommt.
Ach und dann gibt es noch Bob Sullivan, das genaue Gegenteil von Vater Tom, der zuviel Ego und Selbstherrlichkeit besitzt.
Alles in allem konnte mich keine der Personen wirklich überzeugen, die zwar detailreich und auch mit verschiedenen Facetten ausgearbeitet sind, dennoch irgendwie blass blieben.
Die Handlung hätte so spannend sein können, denn die Geschichte hat wirklich Potenzial, aber in dieser Form konnte es mich einfach nicht überzeugen.
Hier hat die Chemie nicht gestimmt und es ist leider kein Funke übergesprungen, was mir wahnsinnig Leid tut, hauptsächlich weil das Buch knappe 15 Euro kostet.
Ich war selten von einem Thriller so enttäuscht.
Das Cover ist aber ein Blickfang, hat mich sofort neugierig gemacht und in den dunklen Farben strahlt es etwas Düsteres und Bedrohliches aus.
Fazit: Für mich kein Thriller, teils arg langatmig und stetiger Spannungsabfall bei überwiegend unsympathischen Charakteren.
Von mir gibt es eine eingeschränkte Leseempfehlung und 2 Sterne.