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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.11.2016

leider wurde das Buch gesplittet

P.I.D. 1 - Im Visier der Vergangenheit
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Andrea Bugla – PID – Im Visier der Vergangenheit

Juliette Jennings kommt in ein Zeugenschutzprogramm, nachdem ihre Freundin Naomi Watts Beweise für die Verbrechen von Mr. Carmichael sammelt und irrtümlich ...

Andrea Bugla – PID – Im Visier der Vergangenheit

Juliette Jennings kommt in ein Zeugenschutzprogramm, nachdem ihre Freundin Naomi Watts Beweise für die Verbrechen von Mr. Carmichael sammelt und irrtümlich Jules eine Videomail schickt. Ihre Familie glaubt, Jules wäre fünf Jahre zuvor bei einem Kidnappingversuch getötet worden.
Als ihre Identität als Lori Wilder auffliegt und sie den für sie zuständigen Marshall nicht erreichen kann, muss Jules fliehen und wendet sich in ihrer größten Not an ihren Bruder John. Aus seiner Militärzeit bittet er seinen besten Freund Nate Cooper um Hilfe, doch das Unglück ist schon passiert als Nate nicht rechtzeitig eintrifft. Als er auf die völlig verstörte Juliette trifft, fühlt er sich schnell zu ihr hingezogen und will ihr einfach nur ihr altes Leben zurückgeben. Doch schaffen sie es gemeinsam, alle Hindernisse zu überwinden?

Der Roman ist flüssig, locker, spannend, temporeich und fesselnd geschrieben und hat mich von Anfang angefangen genommen. Ich konnte mich gut in die Geschichte einlesen und hatte das Gefühl direkt im Geschehen zu stehen.
Der Spannungsbogen wurde im gesamten Buch aufrecht erhalten.
Ich konnte mich sehr gut in die Gefühlswelt beider Hauptpersonen rein versetzen, die mir sofort sympathisch und gut ausgearbeitet erschienen. Man verspürt eine gewisse Nähe zu ihnen. Auch die weiteren Charaktere waren mir sympathisch, gut ausgearbeitet und haben die Geschichte gut abgerundet.
Die Örtlichkeiten und das Geschehen rundherum sind gut beschrieben, was mich noch besser in die Geschichte hinein finden lässt.
Das Cover ist ansprechend und aufwendig gestaltet und hat einen besonderen Charme. Das Cover und auch der Titel stehen im Einklang mit dem Buch.

Eigentlich ein 5 Sterne Buch: Warum gebe ich dann nur 3 Sterne???????

Das Buch war wirklich bis zur letzten Zeile spannend und hat mich überzeugt. Aber leider ist das Ende offen. Nicht ein einziger der vielen Handlungsstränge findet ein Ende. Es bleiben sehr viele unbeantwortete Fragen, der Leser wird hier einfach in der Luft hängen gelassen.
Grundsätzlich habe ich nichts gegen Fortsetzungsromane, wenn sie wenigstens ein paar Fragen beantworten, in sich vielleicht abgeschlossen aber mit einem Aufhänger für das nächste Buch sind. Aber dieses Buch hört einfach mittendrin auf. Nach über 160 Seiten ist man den Antworten keinen Schritt näher.
Gerne bin ich bereit, auch für ein Ebook etwas mehr zu bezahlen, wenn dann wenigstens ein vernünftiges, von mir aus auch ein teilweise offenes Ende entsteht, aber dass ein Buch mitten drin aufhört, das ist für mich ein absolutes NoGo.

Wie mir die Autorin im Nachgang bestätigt hat, war dieses Buch eigentlich nicht als Zweiteiler vorgesehen. Da es nun gesplittet worden sei, blieben leider die Handlungsstränge offen. Aber in Kürze wird der zweite Teil des Buches erscheinen.

Dieses Ebook habe ich Rahmen einer Leserunde gewonnen, wofür ich mich herzlich bei der Autorin Andrea Bugla und dem Verlag bedanke. Ich finde es bedauerlich, dass ich leider nicht mehr Punkte geben kann, obwohl dieses Buch wirklich Bestsellerqualitäten hat.

Veröffentlicht am 08.11.2016

teils arg langatmig

Quantum Dawn
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Thore D. Hansen – Quantum Dawn
Thriller, Europaverlag Berlin

Die Scotland Yard Beamtin Rebecca Winter ist fleissig und überengagiert. Dies führt oft zu Reibereien mit ihren Kollegen. Als Rebecca im Finanzsektor ...

Thore D. Hansen – Quantum Dawn
Thriller, Europaverlag Berlin

Die Scotland Yard Beamtin Rebecca Winter ist fleissig und überengagiert. Dies führt oft zu Reibereien mit ihren Kollegen. Als Rebecca im Finanzsektor ermittelt um kürzliche Selbstmorde in der Finanzbranche aufzuklären und den Wertpapierbetrüger Jarod Denver zu überführen, wird dieser Tod aufgefunden. Schnell wird klar, dass es sich hier nicht um einen Selbstmord handelt. Bei der Durchsuchung des Hauses finden sich mehrere Festplatten. Um die Festplatten zu entschlüsseln wird sie an den BND Kollegen Erik Feg verwiesen. Zusammen versuchen sie den Geheimnissen der Festplatten, des Finanzmarktes und der seltsamen Todesfälle auf die Spur zu kommen und geraten selbst in Gefahr.

Der Roman ist informativ und ausführlich geschrieben. Das Cover ist mit dem orangefarbenen Buchschnitt ansprechend.
Die Idee für den Roman finde ich eigentlich sehr interessant, aber leider hat mich der Thriller nicht gepackt. Alles in allem fand ich den Roman langweilig, aber gut recherchiert. Die Charaktere sind anfänglich nicht sehr sympathisch, aber im Verlaufe des Buches erkennt man ihre Motivation und man kann die Grautöne erkennen, in denen sich die Charaktere bewegen. Das macht sie etwas sympathischer. Der Spannungsbogen wurde nicht durchgängig aufrecht erhalten, die vielen Fachbegriffe und Abkürzungen haben für mich den Lesefluss leider oft gestört. Um mich zu fesseln hätte es mehr Action und auch mehr Thrill benötigt, dafür weniger Politik und Finanzausführungen.

Aber ich will das Buch nicht schlecht reden, die Idee ist gut und ich kann hier nur von meiner persönlichen Meinung sprechen. Ein aktuelles Thema, gut recherchiert, ausführlich beschrieben, mehrere Handlungsstränge die zusammenlaufen und ein politischer und finanzieller Hintergrund bringen auf 450 Seiten einen soliden wenn auch etwas langatmigen Roman zustande.

Veröffentlicht am 04.08.2024

Chaotische, ausschweifende in der Zeit hin und her springende Fantasy-Story mit wechselnden Perspektivfiguren.

Das Erbe der Elfen
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Andrzej Sapkowski – The Witcher, 1, Das Erbe der Elfen

Der Hexer Geralt von Riva hat die königliche Thronerbin Cirilla als Mündel angenommen und bietet ihr nicht nur Schutz sondern auch eine Ausbildung. ...

Andrzej Sapkowski – The Witcher, 1, Das Erbe der Elfen

Der Hexer Geralt von Riva hat die königliche Thronerbin Cirilla als Mündel angenommen und bietet ihr nicht nur Schutz sondern auch eine Ausbildung. Vermutlich schlummern in dem Mädchen magische Kräfte, doch ob sie sie steuern kann oder ob sie nur ein Medium für eine dunkle Macht ist, bleibt vorläufig ungeklärt.
Der Barde Rittersporn ist nicht nur ein guter Freund des Hexers, sondern besingt in seinen Liedern dessen Heldentaten und Geralts Reise mit dem Mädchen. Dadurch begibt sich Rittersporn regelmäßig in Gefahr, denn nicht nur Söldner und Soldaten des Königs sind hinter dem Mädchen her.
Die Magierin Yennefer hatte ein Liebesbeziehung mit dem Hexer, doch sie haben sich vor Jahren aus den Augen verloren. Nun bittet Geralt sie um Hilfe, nachdem Tris, eine weitere Magierin, ihm nicht wirklich bei seinem Problem helfen konnte.
Dann gibt es noch einen die ganze Welt umspannenden Krieg zwischen Elfen, Magiern, anderen Wesen wie Zwergen etc. und Menschen, der das Potenzial hat, die Welt wie Geralt sie kennt komplett auszulöschen, und scheinbar ist Cirilla ein Teil davon.
Und ganz nebenbei soll der Hexer seinem eigentlichen Job nachgehen, nämlich Monster töten.

Sagen wir es mal so: Ich kenne die ersten 1,5 Staffeln der netflix Serie, die mir gut gefällt.
Hätte ich das Buch allerdings zuerst gelesen, so hätte ich die Geschichte nach ca 100 Seiten abgebrochen.
Der Schreibstil ist arg ausschweifend, langatmig und zäh. Es gibt unzählige Wiederholungen, und damit meine ich nicht nur, die Wiederholung der Handlung sondern auch ganze Satz und Wortwiederholungen in einem Absatz.
Die Handlung selbst ist sehr chaotisch. Es wird in der Zeit hin und her gesprungen, die Orte werden innerhalb kürzester Zeit gewechselt, die Perspektivfiguren ausgetauscht und manchmal wusste ich überhaupt nicht, in welchem Kopf ich gerade bin.
Mir fehlte hier ein roter Faden, und klar, durch die Serie weiß ich, wo sich dieser befindet, aber wenn ich diese nicht kennen würde, hätte ich keine Ahnung, wo ich in der Geschichte gerade stehe.
Tatsächlich fehlte es mir in diesem Buch an allem. Es gibt zwar ein paar oberflächliche Beschreibungen der Charaktere, auch den einen oder anderen Beweggrund konnte ich nachvollziehen (obwohl ich nicht sicher bin, dass es nicht daran lag, dass ich die Serie gesehen habe), aber letztendlich ist mir das zu wenig für die Geschichte.
Es gibt so viele Charaktere, die gar nicht beschrieben wurden und plötzlich eine kurzfristige Rolle spielen, dann aber auch wieder genauso schnell abtauchen und nicht mehr gesehen wurden.
Der Sprachstil ist extrem gekünstelt und aufgebauscht. Mal ist die Wortwohl hochgestochen und altbacken, dann wird geflucht und die Sprache gossenhaft. Mag sein, dass gerade diese Kontraste das Lesevergnügen steigern soll, mich hat es einfach nur gestört.

Die Schauplätze hingegen sind gut beschrieben. Ich konnte mir die Städte aber auch die weiten des Landes gut vorstellen.

Ehrlich gesagt, habe ich selten ein Buch so ungern gelesen wie dieses hier. Ich war neugierig, weil mir die Serie gut gefällt, aber wenn ich nur nach dem Buch gehe, ist dies für mich eine Enttäuschung. Mag sein, dass andere Leser:innen die Sprünge durch Raum und Zeit gut finden, ich fand das Buch einfach nur anstrengend und chaotisch.
Ich möchte klar stellen, dass die Abenteuer des Hexers spannend sind und mich neugierig gemacht haben, aber der spezielle Erzählstil hat mir nicht nur den Nerv sondern auch das Lesevergnügen geraubt. Ob ich das Buch weiterempfehle? Eher nicht. Oder vielleicht nur eingeschränkt, wenn man bereit ist eine ungewöhnliche Geschichte zu lesen mit einer ungewöhnlichen Erzählart, inklusive einer chaotischen Struktur und ohne – auf den ersten Blick – erkennbaren roten Faden.
Obwohl ich neugierig bin, wie es weitergeht, werde ich vermutlich kein weiteres Buch der Reihe lesen, wenn überhaupt, dann vermutlich werde ich das Hörbuch ausprobieren.
Es ist so schade, dass mir das Buch nicht besser gefiel und ich keine positivere Rezension schreiben kann.

Das Cover ist wirklich hübsch und gefällt mir gut.

Fazit: Chaotische, ausschweifende in der Zeit hin und her springende Fantasy-Story mit wechselnden Perspektivfiguren. Hätte ich die netflix-Serie nicht schon gesehen, hätte ich überhaupt keinen Zugang zur Handlung und zu den Figuren bekommen. Hat mich leider nicht überzeugen können. 2,25 Sterne.

Veröffentlicht am 18.04.2024

Mir fehlte es an Spannung, an Sympathieträger und Nähe zu den Figuren

Meeresfriedhof
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Aslak Nore – Meeresfriedhof

Nach dem Tod von Familienpatriarchin Vera Lind versucht ihre Enkelin Sasha das verschwundene Testament zu finden. Ihr Vater Olav ist im hohen Alter noch immer der Vorsitzende ...

Aslak Nore – Meeresfriedhof

Nach dem Tod von Familienpatriarchin Vera Lind versucht ihre Enkelin Sasha das verschwundene Testament zu finden. Ihr Vater Olav ist im hohen Alter noch immer der Vorsitzende des Familienunternehmens und stets auf die Erbfolge und die Macht, die der Name repräsentiert, bedacht.
Doch nicht nur Sasha sucht nach dem Testament. Auch Hans Falck, der seit Jahren kaum Kontakt mit dem Rest der Familie hat, sucht nach Antworten.
Zeitweise gemeinsam versuchen Sasha und Hans Familiengeheimnisse zu entschlüsseln und geraten dabei in ein Netz aus Lügen, Korruption und Geheimnissen.
Wird sich das Testament finden?

Ich habe noch kein Buch von Aslak Nore gelesen.
Dieser Roman ist sehr komplex und mit 544 Seiten leider noch nicht auserzählt.
Ich habe mich für das Buch entschieden, weil hier Vergleiche mit Stieg Larsson gezogen wurden, dessen Bücher ein Spannungsgarant sind.
Ich habe für mich ungewöhnlich lange gebraucht, um das Buch fertig zu lesen.
Der Erzählstil ist sehr detailreich und teilweise langatmig, trotz extrem vieler Perspektiv- und Zeitwechsel.
Gleich zu Anfang wird ein extrem großes Figurenensemble aufgefahren, sodass ich einige Zeit brauchte um überhaupt in der Geschichte anzukommen.
Dank des Stammbaumes am Anfang des Buches konnte ich mich orientieren, wer zu welchem Zweig der Familie gehört. Das war auch nötig, um überhaupt ein Gefühl für die Familienstrukturen zu bekommen.
Leider gab es keine durchgängige Spannung, das Tempo war zwar in einigen Abschnitten hoch, dann aber kommt die Handlung fast zum Erliegen während Begebenheiten ausführlich erklärt werden.
Ein Teil der Charaktere wie Sasha, Olav oder Hans sind detaillierter ausgearbeitet während andere Familienmitglieder oder Figuren für mich recht blass blieben.
Im Laufe des Buches konnte mir eigentlich keiner wirklich sympathisch werden, weswegen ich auch das Interesse verlor. Während Sasha am Anfang noch gute Motive hatte, hat sie mich am Ende des Buches absolut enttäuscht, doch mehr will ich gar nicht sagen, denn das Aufdecken der Familiengeheimnisse ist hier einer der Hauptplots.
Sagen wir es einfach mal so, nichts ist wie es scheint, jeder hat seine dunklen Geheimnisse und in dieser Familie herrscht Macht, Korruption und Lügen, was zusammen genommen spannend hätte sein können.

Die verschiedenen Schauplätze sind aber gut herausgearbeitet. Hier wurde darauf geachtet auch gleich die passende Atmosphäre mitzuliefern, die mir beim Lesen geholfen hat.

Ich denke, für mich ist diese Buchreihe damit beendet. Ich hätte mir deutlich mehr Spannung gewünscht und tatsächlich weniger Figuren die mitmischen. Das führte teilweise zu einer langatmigen Handlung die mich mehr und mehr verlor. Das es keine sympathischen Figuren gab, mit denen ich hätte mitfiebern oder hoffen konnte, hat der Geschichte meines Erachtens auch nicht gut getan.
Die Zeitwechsel und Perspektivwechsel waren zwar interessant, aber auch hier gab es viel Unruhe dadurch wurde ich immer wieder aus dem Lesefluss geworfen.
Es gab zahlreiche Wendungen und Sackgassen, es gab noch mehr Stolpersteine für sämtliche Figuren. Wirklich überrascht hat mich das Finale aber doch nicht.
Machmal passt der Leser einfach nicht zum Buch, manchmal stimmt einfach nicht die Chemie, und das war hier der Fall. Die Fortsetzung werde ich nicht lesen, auch wenn ich gern gewusst hätte, wie es ausgeht.

Es tut mir leid keine positivere Rezension schreiben zu können.

Das Cover passt zum Inhalt, hat mich aber nur mässig angesprochen.

Fazit: Mir fehlte es an Spannung, an Sympathieträger und Nähe zu den Figuren. 2,5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.01.2023

Mir fehlte die Balance zwischen "zu viel" und "zu wenig"

NIGHT – Nacht der Angst
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Riley Sager – Night, Nacht der Angst

Auf dem Campus geht ein Killer um. Charlies Mitbewohnerin Maddie ist ebenfalls umgebracht worden und hat die Filmstudentin in eine tiefe Traurigkeit gestürzt. So tief, ...

Riley Sager – Night, Nacht der Angst

Auf dem Campus geht ein Killer um. Charlies Mitbewohnerin Maddie ist ebenfalls umgebracht worden und hat die Filmstudentin in eine tiefe Traurigkeit gestürzt. So tief, dass sie nun die Uni verlassen möchte und dafür eine Mitfahrgelegenheit sucht. Diese findet sie in Josh, auf den ersten Blick nett, auf dem zweiten Blick gibt es ein paar Ungereimtheiten, dennoch entschließt Charlie sich, mit ihm mitzufahren, da das Bedürfnis vom Campus wegzufahren größer ist.
Sie lässt alles zurück: Das Leben an der Uni, ihren Freund Robbie, das gemeinsame Zimmer und vielleicht sogar ihr Leben.

Ich habe noch kein Buch des Autoren gelesen, mir hat aber die Leseprobe gut gefallen.
Der Schreibstil ist relativ... nennen wir es spartanisch. Manche Situationen sind eher stakkatomäßig dargestellt, auf Dauer hat das ein wenig den Lesefluss beeinträchtigt, brachte aber auch eine gewisse Spannung und Neugier.
Die anfängliche Spannung und das Gänsehautfeeling hat mich im Verlauf des Buches öfters verlassen, nicht zuletzt, weil ich an Charlie irgendwie nicht heran kam. Durch ihre gedanklichen Kinofilme und die Möglichkeit während ihrer Gespräche mit anderen Figuren gedanklich soweit abzutauchen und sich alternative Realitäten auszudenken, blieb die Spannung auf der Strecke. Viele Dialoge waren teilweise sehr belanglos und inhaltslos, am Ende des Buches habe ich mich gefragt, warum ausgerechnet dieser Dialog nun wichtig war.
Es gab viele Wendungen, überraschende Ereignisse, Sackgassen, Gruselmomente und auch wenn mich eine dieser Wendungen am Ende überrascht hat, den eigentlichen Täter hatte ich von Anfang an in Verdacht und war so klischeehaft, das ich enttäuscht war. Das Finale fand ich trotzdem gut, weil Charlie endlich anfängt zu kämfen und überleben will.
Das eigentliche Ende allerdings, nun das konnte mich überhaupt nicht überzeugen.
Insgesamt konnte ich mir die verschiedenen Charaktere gut vorstellen, für mich hätten einige etwas mehr emotionale Tiefe bekommen können.
Durch Rückblicke erfahren wir mehr über Charlies Leben, unter anderem auch, warum sie sich nicht selbst hinters Steuer setzt.

Die Atmosphäre des Thrillers ist durchweg düster und beklemmend. Abgesehen von Charlies Gedankensprüngen, konnte mich der Thriller auch unterhalten.
Irgendwie hat mir trtozdem die Balance gefehlt, in manchen Situationen hätte ich mir mehr Details und mehr Emotionen gewünscht, an anderer Stelle hätte ich es dann gern etwas gemäßigter gehabt und nicht so abgedreht und absurd.
Ich will gar nicht sagen, dass die Story schlecht ist, nur konnte sie mich nicht so erreichen, wie ich es mir gewünscht hätte. Das Potenzial ist da, und die vielen guten Rezensionen zeigen ja, dass der Autor es handwerklich drauf hat, nur leider hat die Chemie zwischen mir und dem Buch einfach nicht gestimmt.
Nicht schlimm, vielleicht kann mich der Autor mir seinem nächsten Buch überzeugen, diesmal hat er es leider nicht geschafft.
Wem empfehle ich das Buch? Schwierig. Wer einen wendungsreichen, filmreichen, etwas unübersichtlichen und absurden, leicht übertriebenen Thriller mag, der wird sicherlich auch dieses Buch mögen. Am besten Leseprobe lesen und sich die Rezensionen anschauen.

Das Cover ist düster, in der gelben Schrift erkennt man die einsame Straße. Hat mich angesprochen.

Fazit: Mir fehlte die Balance zwischen "zu viel" und "zu wenig". 2,5 Sterne.