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Veröffentlicht am 07.08.2020

komplexer Thriller mit durchgängiger Spannung, hohem Tempo und düsteren Geheimnissen

Die verstummte Frau
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Karin Slaughter – Die verstummte Frau

Will Trenton ermittelt in einem neuen Fall der sehr hohe Wellen schlägt und ihn in die Vergangenheit katapultiert. Als es zu einem Gefängnisaufstand kommt, sind auch ...

Karin Slaughter – Die verstummte Frau

Will Trenton ermittelt in einem neuen Fall der sehr hohe Wellen schlägt und ihn in die Vergangenheit katapultiert. Als es zu einem Gefängnisaufstand kommt, sind auch Will und seine Kollegin Faith vor Ort. Einer der Häftlinge erzählt, er wäre reingelegt worden und Chief Jeffrey Tolliver hätte seine Finger im Spiel. Doch da gibt es ein Problem, den der Chief, der von allen verehrt und geliebt wurde, ist nicht nur der Ex-Mann der Gerichtsmedizinerin Sara Linton, sondern auch noch vor 5 Jahren ermordet worden.
Will muss nun seine Kapazitäten spalten, einerseits muss er den grausamen Mord an der jungen Frau in der Gegenwart, aber auch einen ähnlich gelagerten Fall aus der Vergangenheit aufklären. Wird es ihm gelingen und vor allem, wie wird Sara reagieren, denn sie vermisst und liebt ihren verstorbenen Ehemann immer noch.

„Die verstummte Frau“ ist der achte Band aus der Reihe um Will Trenton und Sara Linton aus der Feder von Karin Slaughter. Ich kenne bereits den Vorgänger „Die letzte Witwe“, der mir gut gefallen hat.
Bei diesem Buch handelt es sich um einen sehr komplexen Thriller, der durch verschiedene Perspektivwechsel und mehreren Erzählsträngen in Gegenwart und Vergangenheit glänzt. Es ist kein Buch für zwischendurch, dafür ist der Thriller zu komplex, aber trotz der Länge des Buches ist die Spannung und das Tempo hoch, wird dauerhaft gehalten. Größere Verschnaufpausen werden dem Leser nicht gegönnt.
Der Erzählstil ist überwiegend flüssig, an einigen Stellen holpert es schon mal, aber im Großen und Ganzen hat mich dieser trotz einiger ausschweifenden Momente immer wieder einfangen können. Die Autorin nimmt sich Zeit für ihre Figuren, für die Handlung und für die Schauplätze. Die Tatorte sind oft sehr grausam und blutig beschrieben, ich habe schon schlimmeres gelesen, aber trotzdem sind die detaillierten Beschreibungen nicht ohne.
Dazu kommt ein unterschwelliger Thrill, der der dunklen teils bedrückenden Atmosphäre des Buches geschuldet ist.
Die Charaktere wirken lebendig und facettenreich ausgearbeitet. Ich konnte mir jede Figur gut vorstellen, und auch wenn mir die eine oder andere Kleinigkeit fehlte, hatte ich keine Probleme in der Geschichte zu bleiben.
Will ist mir sympathisch. Ihm droht alles zu entgleiten, so dass er sich emotional in Sackgassen verheddert und mit der Wahrheit nicht immer ganz ehrlich umgeht. Das es deswegen zu Reibereien mit Sara kommt, ist schon vorauszusehen.
Zu Sara kann ich diesmal nicht viel sagen, einerseits trauert sie ihrem Jeffrey immer noch nach, manchmal kommen die Gedanken auch, sagen wir mal zu unpassenden Zeiten. Natürlich ist es für sie nicht einfacher, aber trotzdem hat sie sich nicht immer mit Ruhm bekleckert und die eine oder irrationale Handlung durchgeführt. Alles menschlich, und deswegen passte es auch gut in die Geschichte.

Ich wurde gut unterhalten, mir hat der Thriller gefallen und wenn ich irgendwann mal Zeit habe, werde ich die Reihe in der richtigen Reihenfolge lesen. Kurzweilig und spannend, fesselnd und mitreißend, emotional und trotzdem düster. Von mir bekommt der Thriller eine Leseempfehlung.

Das Cover hat mich jetzt nicht so angesprochen, obwohl das beschlagene Fenster mit dem Herz mal was anderes ist.

Fazit: komplexer Thriller mit durchgängiger Spannung, hohem Tempo und düsteren Geheimnissen. Lesenswert. 4 Sterne.

Veröffentlicht am 05.08.2020

Krimi mit Höhen und Tiefen

Verschollen in Palma
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Mons Kallentoft – Verschollen in Palma

Die sechzehnjährige Emme verschwindet spurlos während eines Partyurlaubes auf Mallorca. Drei Jahre später ist ihr Vater, der ehemalige Polizist und Privatermittler ...

Mons Kallentoft – Verschollen in Palma

Die sechzehnjährige Emme verschwindet spurlos während eines Partyurlaubes auf Mallorca. Drei Jahre später ist ihr Vater, der ehemalige Polizist und Privatermittler Tim Blancks, mittlerweile nach Palma gezogen, arbeitet mehr schlecht als recht als Detektiv und sein Leben ist komplett aus den Fugen geraten. Runtergekommen, abgebrannt und immer wieder in wirre Gedankenkonstrukte verstrickt findet er eines Tages eher zufällig eine Spur zu Emme und landet in der „High Society“ der Gesellschaft von Palma. Könnte seine Tochter doch noch leben?

Sowohl der Klappentext als auch die Leseprobe haben mir gut gefallen, weshalb ich das Buch sehr gerne lesen wollte. Leider verlor mich die Geschichte im Fortgang der Handlung immer wieder. Zugegeben, sie hat mich auch wiedergefunden, aber als es dann auf das Ende zuging, hat mich das Finale regelrecht enttäuscht, und dann endet das Buch auch noch mit einem unvollständigen Satz.
Der Erzählstil ist abgehackt, stockend und wirkt insgesamt irgendwie unfertig. Telegramm-artig oder auch stakkatoartig wäre hier wohl eine passende Wortwahl dafür. Ich konnte mich daran gewöhnen, auch wenn es mir zwischenzeitlich immer mal wieder schwer fiel, der Handlung zu folgen.
Die Handlung selbst ist vielseitig, es gibt viele Perspektivwechsel und auch Zeitwechsel, Erinnerungen oder Flashbacks, Gedankengänge sind kursiv geschrieben, um sie von der üblichen Handlung zu unterscheiden. Dennoch hatte ich oft Schwierigkeiten mich zu orientieren, denn das war nicht immer sofort klar ersichtlich. Die Kapitel und Abschnitte sind eher kurz gehalten.
Die Stimmung des Buches ist erdrückend, düster und beklemmend. Es gibt kaum Auflockerungen durch Humor oder schöne Ereignisse.
Die Charaktere waren gut ausgearbeitet. Viele wirkten detailliert und lebendig, dennoch kam ich an die Figuren nur selten heran. Tim ist ein abgerissener Detektiv, verwahrlost und nicht gerade umgänglich, natürlich kann ich seinen Verlust nachvollziehen, ich kann verstehen, warum er so ist wie er ist und das das Verschwinden seines Kindes aus ihm einen anderen Mann gemacht hat. Er wird immer wieder in Flashbacks zurückgezogen, er wirkt distanziert, unkonzentriert und auch wenn er die Hoffnung nicht aufgegeben hat, ist er gerade in der Abwärtsspirale schon fast unten angekommen.
Nebenfiguren wie Rebecka oder Emme konnte ich mir gut vorstellen, aber dennoch blieben viele Fragen offen. Wie kommt man als Eltern darauf eine Sechzehnjährige alleine in einen Partyurlaub zu schicken? Mir persönlich fehlten hier an einigen Stellen die logischen Erklärungen, vielleicht weil ich das Handeln von Tim oder auch von Emme nicht nachvollziehen konnte.
Das Setting ist gut gewählt, hier werden die Unterschiede zwischen Tourismus und dem tatsächlichen Leben gut erklärt und aufgezeigt. Natürlich war mir bewusst, das nicht alles eitler Sonnenschein ist und der Autor sagt in seinem Nachwort ja selbst, das es ein fiktiver Roman mit einigen Freiheiten ist. Von daher glaube ich schon, das vieles hier auch überspitzt dargestellt wurde.

Ich bin hin und her gerissen, einerseits finde ich die Thematik spannend, andererseits hatte ich wirklich Probleme der Geschichte dauerhaft zu folgen, weshalb ich das Buch immer mal wieder zur Seite legen musste und zwischendurch sogar andere Bücher gelesen habe, um der Düsternis und Beklemmung entgegen zuwirken. Mir fehlte an einigen Stellen die Spannung, die Handlung wirkt gehetzt und deswegen konnte ich mich stellen weise nicht darauf einlassen. Für mich ist es nichts halbes und nichts Ganzes, nicht schlecht, aber auch nicht gut.

Das Cover ist Genretypisch, passt zum Inhalt.

Fazit: Krimi mit Höhen und Tiefen, nicht schlecht, aber ganz sicher auch nicht gut. Komischer Erzählstil und merkwürdiges Ende. Knappe 2,5 Sterne.

Veröffentlicht am 01.08.2020

spannende, aber auch humorvoll-charmante Lovestory

Kiss me twice
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Stella Tack – Kiss me twice

Silver ahnt nichts gutes, als ihr Boss sie zu sich ins Büro bestellt und er ihr mitteilt, dass sie erneut einen Bodyguard-Job verloren hat. Schon der zweite in kurzer Zeit ...

Stella Tack – Kiss me twice

Silver ahnt nichts gutes, als ihr Boss sie zu sich ins Büro bestellt und er ihr mitteilt, dass sie erneut einen Bodyguard-Job verloren hat. Schon der zweite in kurzer Zeit und sie braucht das Geld doch so dringend. Als ihr keine Alternative bleibt, besucht sie ihren besten Freund Ryan, ebenfalls Bodyguard, in Kanada, nur um kurz darauf in eine Auseinandersetzung zu geraten und Prinz Prescot seinen Hintern zu retten.
Der ist von Silver total begeistert und versucht sie direkt als Bodyguard anzuheuern, was sie ablehnt. Eine zufällige Begegnung später und Prescot kann sie doch dazu überreden, und sie zieht kurzerhand in den Palast des Königs als Freundin des besagten Prinzen ein. Doch neben ihren viel zu offensichtlichen Gefühlen zu Prescot muss sie sich mit einem launischen Fast-König, einen charmanten Butler, zwei Zwillingsschwestern, einer streitsüchtigen Cousine, ein paar interessanten Freunden von Prescot herumschlagen und stolpert von einem Fettnäpfchen ins Nächste. Doch wird sie den Prinzen beschützen können?

Ich habe kürzlich von Stella Tack den ersten Band des Jugendbuches „Night of Crowns“ gelesen, der mir wahnsinnig gut gefallen hat. „Kiss me twice“ hat mich also neugierig gemacht, ob die Autorin auch in diesem Bereich ein interessantes Buch schreiben kann und ja, sie kann.
Die Story ist locker leicht, modern, durchgängig spannend, humorvoll und konnte mich fesseln. Die Autorin legt auch hier wieder sehr viel Wert auf eine lebendige, vielschichtige Story, die zu jeder Zeit begeistern kann.
Die Charaktere sind lebendig, facettenreich und vielseitig ausgearbeitet. Es gibt kaum eine Charakterzug zweimal, jede Figur ist detailreich ausgearbeitet und besitzt eine angenehme emotionale Tiefe. Da die beiden Protagonisten um die 20 Jahre jung sind, sind die Dialoge teils sehr salopp, fast schon ein wenig schnoddrig. Das hat mich nicht gestört, hat es doch die Charaktere und die Handlung unterstützt und so konnte ich mich besser in der Geschichte zurecht finden und eine Nähe zu ihnen aufbauen.
Silver hat mir besser als Prescot gefallen, was ich aber auch der Synchronsprecherin Julia Meyer zuschieben kann, die Silver haargenau so getroffen hat, wie ich sie mir vorgestellt habe. Silver ist schlagfertig, tough und verliert ihre Ziele selten aus den Augen. Sie hat mich mit ihrer lebhaften und liebevollen Art total von sich eingenommen. Bad Girl trifft es hier meiner Meinung überhaupt nicht, denn sie ist einfach eine kluge, junge, vielleicht etwas temperamentvolle junge Frau, die weiß was sie will.
Ich mochte Prescot, aber es hat etwas gedauert um mich mit ihm anzufreunden. Einerseits hat der männliche Synchronsprecher Tim Niebuhr, zumindest am Anfang, Prescot sehr jungen- und flegelhaft dargestellt, weshalb mir nicht gelingen konnte, das Alter und Prescot in Einklang zu bringen, andererseits wirkte er an manchen Stellen wie ein kleines Weichei. Das Verlief sich aber im Laufe der Handlung und ich hab ihn ebenfalls gern gehabt. Er hat sich auf jeden Fall im Verlaufe der Geschichte entwickelt.
Die Handlungsorte in und um Kanada, Nova Scotia und Vancouver, wurden von der Autorin detailliert und mit viel Charme dargestellt.
Nicht alle Nebencharaktere konnten mich überzeugen, aber besonders hervorgestochen ist Helena, die Schwester von Prescot und sowohl Ryan als auch Ivy, die ich beide sofort ins Herz geschlossen habe.

Die Story ist witzig, humorvoll, spannend und hat mich von der ersten bis zur letzten Hörminute gefesselt. Auf 2 mp3 CDs wird die Story in ca 12 Stunden und 40 Minuten erzählt, während Silver von Julia Meyer und Prescot von Tim Niebuhr synchronisiert werden. Beide Synchronsprecher haben Leben in die Story gebracht, wobei mir Julia Meyer einfach etwas besser gefiel. Die Story wird abwechselnd aus der Sicht von Silver und Prescot erzählt.
Beide Synchronsprecher haben die Spannung fortlaufend gehalten und die Geschichte in einem angenehmen Tempo erzählt.

Das Cover gefällt mir gut.

Fazit: spannende, aber auch humorvoll-charmante Lovestory, die ich gern gehört habe. 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 01.08.2020

Toller sechster Band der Reihe.

Schattenwandler - Adam
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Jaquelyn Frank – Schattenwandler, Adam

Ruth gelingt es einen erneuten Angriff auf die Dämonen zu organisieren, der so schwerwiegend ist, dass sie dabei den Vollstrecker Jacob und seine Frau Isabella tötet. ...

Jaquelyn Frank – Schattenwandler, Adam

Ruth gelingt es einen erneuten Angriff auf die Dämonen zu organisieren, der so schwerwiegend ist, dass sie dabei den Vollstrecker Jacob und seine Frau Isabella tötet. Ihre kleine Tochter Leah muss das Grausen mit ansehen. Schlimmer noch, der Vampirliebhaber Nico von Ruth will die kleine Leah aussaugen um ihre Kräfte zu rauben.
Jasemin findet das verängstigte Kind und schon bald befindet sie sich in der Obhut ihrer Sidder Eliyah und Lenja, die das Mädchen der Zeit aufziehen. Zehn Jahre muss Leah zuschauen, wie das Volk den Verlust von Jacob und Isabella nicht verkraften kann, zehn Jahre in dem die Dämonengesellschaft ihren Glanz und ihren Mut verlor, wie die Gestaltwandler aber auch die Vampire immer wieder mit der immer mehr Kräfte sammelnden Ruth zurückweichen müssen.
Leah ist wütend, frustriert und fasst einen Plan... sie reist zurück in die Zeit um ihren Onkel Adam zu besuchen, der vor vierhundert Jahren einfach spurlos verschwand.

In der Vergangenheit trifft Adam der Vollstrecker das erste mal auf die Vampirin Jasmine, die gerade erst aus ihrem Schlaf erwacht ist. Ausgerechnet der Vollstrecker erklärt ihr, dass beide Rassen noch im Krieg sind. Doch je mehr er sich mit Jasmine unterhält, desto abwegiger ist es für ihn, sie zu töten, denn sie löst in seinem kalten inneren eine heiße Leidenschaft aus... doch es ist verboten, sich jemand anderem als einer Dämonin hinzugeben. Wird er seinen Schwur als Vollstrecker halten?

„Adam“ ist mittlerweile der sechste Band der Schattenwandler-Reihe und nach „Noah“, der ein klein wenig geschwächelt hat, fand ich „Adam“ wieder besser.
Dadurch das die Autorin hier einen ganz anderen Ansatz gewählt hat und geschickt die Vergangenheit mit der Zukunft und der Gegenwart verbindet, ist ihr diese Geschichte außergewöhnlich gut gelungen, die mich von der ersten bis zur letzten Seite mitreißen und fesseln konnte.
Die Spannung wird schnell aufgebaut, schon der Epilog mit dem Verlust von Jacob und Isabell hat fast dazu geführt, dass ich nicht mehr weiterlesen wollte, denn ausgerechnet meine beiden Lieblingscharaktere tot? Aber da fiel mir ja ein, dass Leah bereits in „Noah“ einen Zeitzauber gewirkt hat.
Spannend geht es weiter und ich muss sagen, mit jeder Seite mehr, wurde die Story zu einem Pageturner, der in einem spektakulärem Finale gipfelte.
Ich bin begeistert davon, wie anschaulich Jaquelyn Frank ihre Handlung und Orte bildhaft und detailliert beschreibt, man hat das Gefühl alles hautnah mitzuerleben, und trotzdem bleibt auch noch ein bisschen was für die eigene Fantasie übrig.
Die Anziehung zwischen Adam und Jasmine ist ebenfalls wunderbar dargestellt, vor allem das „Verbotene“ macht hier den Reiz aus, denn eigentlich sind die beiden ja Todfeinde. Trotzdem werden verschiedene Situationen immer wieder durch Humor und auch durch reizende Provokationen aufgelockert, was mich öfter mal zum schmunzeln brachte.
Den Charakteren wurde hier wieder Leben eingehaucht, facettenreich, glaubhaft und detailliert hat die Autorin sie dargestellt und mit einer guten Portion Emotionen und Sinnlichkeit ausgestattet.
Jasmine kennen wir eigentlich nur als gelangweilte, zynische und emotionslose Vampirin, die eifersüchtig auf Damiens Gefährtin ist und keine Gelegenheit auslässt andere zu trietzen. Allerdings zeigt sie hier auch ihre „liebenswertere“ Seite, ohne ihre Strahlkraft einzubüßen, denn die trägt sie wie ein Schild vor sich. Mir gefallen beide Seiten an ihr, und so ist sie mitunter zu einem der interessantesten Charaktere in dieser Reihe geworden.
Adam der vor vierhundert Jahren einfach verschwand, wirkt in erster Linie gefährlich, dominant aber auch charismatisch. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase in der Gegenwart und einem mächtigen Streit mit seinem Bruder versucht er Ruth zur Strecke zu bringen, die langsam dem Wahnsinn verfällt und einen wirklich teuflischen Plan ausgeheckt hat.
Ich mochte das Zusammenspiel zwischen der Vampirin und dem ehemaligen Vollstrecker, hätte mir aber doch ein paar Antworten gewünscht, die die Zukunft von Gideons Sohn zum Beispiel betreffen. Hier fand ich, hing doch einiges noch in der Luft.

Ich habe mich aber wunderbar unterhalten gefühlt, die Story war spannend, sinnlich, abwechslungsreich und hielt einige Überraschungen parat, ich finde gut, dass hier alle bisherigen Figuren angesprochen wurden und ich muss mal schauen, ob es vielleicht noch eine Novelle oder so gibt, denn auch wenn die nächste Reihe schon bei mir von der Autorin bereit liegt, wäre es schade, die „alten Bekannten“ nicht mehr zu lesen.

Das Cover ist ein Blickfang und passt zur Reihe der Schattenwandler.

Fazit: Toller sechster Band der Reihe. 5 Sterne.

Veröffentlicht am 27.07.2020

Leichte Ausschweifungen bei den Kriegshandlungen und im Gegensatz zu anderen Büchern der Reihe, etwas langatmiger als gewohnt

Gilde der Jäger - Engelskrieg
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Nalini Singh – Gilde der Jäger, 12, Engelskrieg

Der Erzengel Raphael und seine Jägerin Elena wurden aufgrund Kassandras Prophezeiung in einen tiefen Schlaf versetzt, vorher gab Raphael seiner Gefährtin ...

Nalini Singh – Gilde der Jäger, 12, Engelskrieg

Der Erzengel Raphael und seine Jägerin Elena wurden aufgrund Kassandras Prophezeiung in einen tiefen Schlaf versetzt, vorher gab Raphael seiner Gefährtin noch ein Stück seines Erzengelherzens, in der Hoffnung, dass Elenas Bewusstsein überleben wird. Denn in der Kaskade soll sie ein Gefäß seiner Macht werden und allen Voraussagungen zum Trotz, möchte Raphael seine Gefährtin nicht verlieren.
Als Elena tatsächlich mit ihrem Bewusstsein aufwacht, muss sie aber einen herben Schlag einstecken, denn sie hat keinen Flügel mehr, dafür zeigen sich schon bald andere Fähigkeiten.
Wie soll sie Raphael nur im Kampf gegen Lijuan helfen, wenn sie nicht mal fliegen kann? Und wird Raphael trotz all seiner Macht gegen Lijuan, die sich selbst als Göttin sieht, bestehen können, die zu drastischen und grausamen Schritten greift und nun unbesiegbar scheint?

„Engelskrieg“ ist der zwölfte Band aus der Reihe „Die Gilde der Jäger“ und mit fast 700 Seiten schon ein ordentlich dickes Buch. Normalerweise liebe ich jedes einzelne Buch aus der Reihe, die immer kurzweilig, spannend und interessant sowie fesselnd geschrieben sind, doch diesmal war mir die Geschichte etwas zu langatmig, mir fehlte obwohl des düsteren Themas die Leichtigkeit und die Grundstimmung war sehr beklemmend und düster. Natürlich machen Elena und Raphael schwere Zeiten durch, es herrscht Krieg, da ist perse schon nicht alles rosig. Aber dazu kommen diesmal Kapitellange, detaillierte Beschreibungen der Schlachten, die mir irgendwann einfach zu viel wurden.
Das Buch ist gut, keine Frage. Die Story ist interessant, hyperemotional und man kann mit den Figuren mitleiden, mitfiebern, mithoffen und mitbangen, aber ich denke, an einigen Stellen hätte man die Story kürzen können. Wir müssen derbe Verluste erleben und das Buch geht an die Substanz, aber der Krieg ist nervenaufreibend und leider viel zu langatmig.
Trotz allem ist der Erzählstil wieder flüssig und angenehm, auch wenn ich erst mal geschaut habe, ob dieses Buch einen anderen Übersetzer hat. Manchmal gibt es Formulierungen die ich bisher noch in keinem Buch der Reihe – bewusst - gelesen habe. Irgendwann habe ich mich auch daran gewöhnt.
Die Charaktere wirken wieder sehr lebendig und facettenreich ausgearbeitet. Wir dürfen gleich mehrere neue Figuren kennenlernen, darunter auch mindestens drei „Uralte“, die sich aus ihrem Schlaf erheben. Wir müssen uns von einigen Charakteren verabschieden, ob für immer oder vorübergehend, das ist bei einigen unklar.
Elena findet natürlich zu ihrer alten Stärke zurück und darüber hinaus, Raphael bleibt einen Touch menschlich und kratzt hart an der Grenze, sich nicht in der Kälte der Kaskadenkräfte zu verlieren und selten hat man sämtliche Erzengel vereint im Krieg gegen einen Widersacher gesehen.
Die Geschichte lies sich trotz einiger Kleinigkeiten gut lesen.
Die Welt, die Nalini Singh erschaffen hat ist wieder einmal spektakulär, genau wie die Handlung, die immer wieder zu begeistern weiß.

Bis auf die bereits oben genannten Sachen hab ich aber auch nichts weiter zu kritisieren, denn was mir hier besonders gut gefallen hat, ist die Einigkeit, die Verbundenheit, die man zwischen Raphael, Elena, der Gilde und den Sieben, aber auch dem weiteren „Hofstaat“ von Raphael spüren kann.
Leider muss ich diesmal einen Stern abziehen, nichtsdestotrotz ist es wieder ein bewegender, emotionaler und interessanter Band aus der Reihe.

Fazit: Leichte Ausschweifungen bei den Kriegshandlungen und im Gegensatz zu anderen Büchern der Reihe, etwas langatmiger als gewohnt. 4 Sterne.