Ein sehr spannender Auftakt zur Reihe um Tim Rackley.
Die ScharfrichterGregg Hurwitz – Die Scharfrichter
Es ist ein rabenschwarzer Tag im Leben von US-Marshal Tim Rackley und seiner Ehefrau, die LAPD Polizistin, Andrea, als sie erfahren das ihre siebenjährige Tochter Ginny ...
Gregg Hurwitz – Die Scharfrichter
Es ist ein rabenschwarzer Tag im Leben von US-Marshal Tim Rackley und seiner Ehefrau, die LAPD Polizistin, Andrea, als sie erfahren das ihre siebenjährige Tochter Ginny grausam ermordet und missbraucht wurde. Der Täter ist aufgrund eines anonymen Anrufes schnell gefasst und Tim hat die Chance dem Täter eine besondere Gerechtigkeit zuzuführen. Kein Kollege hätte es ihm verübelt. Doch Tim vertraut auf das Gesetzt, entscheidet sich gegen die Hinrichtung und bereut diesen Entschluss bitter, als der Täter aufgrund eines Formfehlers freigelassen wird.
In seiner dunkelsten Stunde bietet ihm ein Mann erneut an, über Recht und Ordnung abzustimmen. „Die Kommission“ will in L.A. Täter dingfest machen, die aufgrund von Schlupflöchern im Gesetz nicht belangt werden konnten.
Schon bald findet Tim Gefallen an der Idee, doch was ist der richtige Weg? Ist Recht gleich Gerechtigkeit? Gibt es ihm und die anderen das Recht das Gesetz in die eigene Hand zu nehmen? Ist Selbstjustiz manchmal der richtige Weg?
Ich kenne den direkten Nachfolger „Die Sekte“ aus der Tim Rackley-Reihe sowie die Orphan-Reihe aus der Feder von Greg Hurwitz.
„Die Scharfrichter“ hat mir sehr gut gefallen. Auch hier kann der Autor mit einem lockeren, fesselndem Erzähstil punkten. Aufgrund der kleinen Kapitelcliffhanger wollte ich das Buch überhaupt nicht aus der Hand legen. Die Grundgeschichte ist spannend und wirft viele moralische Fragen auf. Der Thriller ist streckenweise sehr detailliert und grausam, an Brutalität und Gewalt mangelt es nicht. Gerade im Bezug auf die abscheulichen Morde an Ginny und eines der Opfer aus dem Keller eines Voodo-Priesters.
Die Charaktere wirken allesamt lebendig und glaubhaft. Tim Rackley ist hier facettenreich dargestellt. Als Leser konnte ich seine ungeheuere Wut, seinen Verlust und die Trauer spüren. Ich habe selbst mit mir gehadert, über die teils kaltblütige Präzision die er an den Tag legt, aber zum Glück hat er seinen richtigen Weg wieder gefunden.
Ich will gar nicht so viel zu den Nebenfiguren sagen, da dieser Thriller immer wieder überraschende Wendungen nimmt und sich in Sackgassen und Irrwegen hineinmanövriert. Dazu gibt es einiges an Fachwissen, das sehr gut und nicht störend in die Geschichte integriert wurde. Tim kann niemanden vertrauen und er fragt sich nicht nur einmal, wer Freund und wer Feind ist.
Der aufmerksame Leser wird sicherlich schnell eine Ahnung haben, worum es geht und warum Ginny sterben musste, aber trotzdem schafft der Autor es immer wieder den Fokus auf andere Dinge zu lenken. Neben dem Thrill-Feeling kommt auch eine gute Portion Action in diesem Buch vor. Die dunkle Atmosphäre des Thrillers ist sehr gut eingefangen, die Hoffnungslosigkeit und Beklemmung ist deutlich zu spüren.
Auch die Schauplätze sind detailliert und anschaulich dargestellt.
Der Thriller ist mit über 600 Seiten komplex und durchgängig spannend. Kurzweilig, fesselnd, düster und emotional wird hier der Weg eines Vaters beschrieben, der alles verloren hat: seinen Job, seine Frau, seine Tochter und seinen Weg.
Von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung.
Das Cover passt zu „Die Sekte“ und gefällt mir mit den dezenten Farben ganz gut.
Fazit: Ein sehr spannender Auftakt zur Reihe um Tim Rackley. 5 Sterne.