Absolutes, gesellschaftskritisches Highlight
Blumen für AlgernonWarum Science Fiction? Die medizinischen Fortschritte im Buch, sind bis heute nicht möglich, also ist es Zukunftstechnologie und ins Genre Science Fiction einzuordnen. Aber kommen wir erstmal dazu, wer ...
Warum Science Fiction? Die medizinischen Fortschritte im Buch, sind bis heute nicht möglich, also ist es Zukunftstechnologie und ins Genre Science Fiction einzuordnen. Aber kommen wir erstmal dazu, wer Algernon ist. Diese süße weiße Maus auf dem Cover, ist Algernon und wahrscheinlich die schlauste Maus der Welt. Durch ein Experiment wurde sein IQ erhöht. Nun hat auch Charlie Gordon, unser Protagonist, die Möglichkeit auf Intelligenz, nach der er immer strebte. Die bekommt er auch und mit ihr alle dramatischen Folgen. Die Atmosphäre ist ständig angespannt, auch ein wenig "düster". Charlie ist ein wundervoll herausgearbeiteter Charakter, der einem einfach nur ans Herz gehen kann. Das Buch ist in Fortschrittsberichten geschrieben und am Anfang, durch die ganzen Rechtschreibfehler, die Charlie macht, schwer zu lesen. Das ändert sich mit zunehmendem IQ und dadurch sind wir als Leser quasi live dabei und beobachten seine Entwicklung. Charlie kann plötzlich Erinnerungen hervorholen, die er früher mit Handicap tief in sich verschlossen hatte. Und noch etwas ist der Fall: Der alte Charlie steckt noch irgendwie drinnen und es kommt zu Konflikten. Ich finde es faszinierend, dass er Autor schon zur damaligen Zeit, das Thema "Akzeptanz von Behinderten in unserer Gesellschaft", aufgegriffen hat. Da war er seiner Zeit schon ziemlich voraus. Gleichzeitig wirft er die Frage auf: "Dürfen wir Gott spielen und Behinderte einfach heilen?". Eine sehr berechtigte Frage, die ich, nachdem ich das Buch gelesen habe, mit "Nein", beantworten würde. Schreibt mir gerne eure Meinung dazu in die Kommentare. Das Thema "Behinderte" in Bezug auf unsere Gesellschaft, findet man selten in der Literatur. Außer meinem eigenen Buch und dem hier, kenne ich bisher noch keins. Das Buch ist dazu so gut geschrieben, dass man echt denken könnte, es spielt in unserer heutigen Zeit. Außer der Erwähnung einer Schreibmaschine und einer Monatsmiete von 95$ für eine 4-Zimmer-Wohnung (ein Traum), kann alles auf heute projeziert werden. Ich habe mit Charlie durch das gesamte Buch mitgelitten und besonders zum Schluss hin, hatte ich auch Tränen in den Augen.