Spannend, jedoch nicht immer logisch durchdacht
Freefall – Die Wahrheit ist dein TodInhalt:
Als Einzige überlebt die 30-jährige Ally einen Flugzeugabsturz in den Rocky Mountains. Völlig auf sich gestellt kämpft sie sich durch die Wildnis. Doch jemand ist ihr auf den Fersen – jemand, der ...
Inhalt:
Als Einzige überlebt die 30-jährige Ally einen Flugzeugabsturz in den Rocky Mountains. Völlig auf sich gestellt kämpft sie sich durch die Wildnis. Doch jemand ist ihr auf den Fersen – jemand, der sicherstellen will, dass niemand das Unglück überlebt. Tausende von Kilometern entfernt kann Allys Mutter Maggie nicht glauben, dass ihre Tochter tödlich verunglückt sein soll. Jahrelang hatte sie keinen Kontakt zu ihr, jetzt setzt sie alles daran, mehr über ihre Tochter zu erfahren: Ally führte ein glamouröses Leben – aber wie viel davon war echt? Während sie in die Vergangenheit ihrer Tochter eintaucht, gerät Maggie selbst in größte Gefahr.
Meine Meinung:
Trotz weniger Punkte, die ich kritisieren muss, hat mir dieser Thriller sehr gut gefallen! Der Beginn war sehr spannend, da man als Leser natürlich über vieles unaufgeklärt ist. Wie kam es zu dem Absturz? War es ein Unfall? Und vor wem flieht Ally? Diese Fragen waren immer präsent und hielten eine gewisse Grundspannung. Doch nach einigen Kapiteln verlor die Geschichte ein wenig an Reiz, denn Allys Kampf durch die Wildnis fühlte sich im Leseprozess etwas zäh an. Anfangs war es natürlich sehr fesselnd, doch nach einigen Kapiteln, in denen nicht viel Neues passierte, hoffte man auf etwas mehr „Zündstoff“ - etwas, was der Geschichte nochmal einen Kick gibt.
Ich wurde nicht enttäuscht, denn die Geschichte fing sich spannungstechnisch wieder ziemlich schnell! Ich kann leider nicht ins Detail gehen, da ich sonst spoilern würde, aber von da an wurde ich wieder voll mitgenommen und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand nehmen!
Die Handlung spaltet sich in zwei verschiedene Erzählstränge: In einen aus der Sicht von Ally und einen aus der Sicht ihrer Mutter. Zwischendrin gibt es Rückblenden, die die Hintergrundgeschichte näher beleuchten und chronologisch bis zuletzt in der Gegenwart auskommen. Mir gefiel diese Struktur sehr gut, ich mochte die Abwechslung zwischen den beiden Erzählperspektiven und auch die Möglichkeit, die Geschichte nicht nur an einem Ort mitverfolgen zu müssen. Die Rückblenden gefielen mir ebenfalls sehr gut, da sie den Absturz wie einzelne Puzzleteile zusammensetzen und mich diese kleinen, stetigen Schritte der wachsenden Erkenntnis sehr motiviert haben, weiterzulesen.
Am meisten gefallen haben mir die letzten Kapitel, denn da nahm die Handlung noch einmal zusätzlich an Fahrt auf, alles fügt sich zusammen: Die Sicht Allys, die ihrer Mutter und die Rückblenden fügen sich schlussendlich zusammen. Und so kommt es zuletzt, dass der Leser endlich weiß, was passiert ist und wieso es passiert ist. Und: Es gibt einige Wendungen, die ich persönlich immer gerne in Thrillern habe! Das ein oder andere hat man sich im Voraus vielleicht schon gedacht, aber andere Dinge wiederum nicht. Insgesamt aber wirklich ein rundes Ende mit einem gelungenen Pageturner!
Die Charaktere gefielen mir auch sehr gut; Ally, die sich selbst und ihre Vergangenheit durchleuchtet, ist eine Kämpferin und ich denke, dass die meisten Leser mit ihr sympathisieren werden. Sie hat ihre Ecken und Kanten, Fehler gemacht, aber ein gutes Herz und einen unbeugsamen Überlebensinstinkt, ich habe sie sehr bewundert und respektiert. Auch mit ihrer Mutter kann man sich schnell identifizieren, ihre Trauer kommt voll an und man fühlt mit ihr. Auch die ein oder andere Randfigur, die in der Geschichte auftauchte, sorgte immer für Abwechslung.
Ich muss nur leider einen Kritikpunkt loswerden, der für einen etwas negativen Beigeschmack sorgte; die fehlende Logik an manchen Stellen. Es muss an einem Thriller mit Sicherheit nicht alles fehlerfrei sein und ein bisschen Fantasie spielt immer mit, aber auch als Laie kann man an vielen Punkten keinen wirklichen Bezug zur Realität ausmachen. Kleiner Spoiler: Ally wird nach dem Absturz für tot erklärt, ohne, dass man ihre Leiche gefunden hat. Nach ihrer Leiche wird angeblich gesucht, aber wie wird nicht thematisiert. Sie ist schwer verletzt und kann selbst mit einem erheblichen Vorsprung nicht unauffindbar sein, und in so einem Fall schon gar nicht. Es gibt deutlich erheblichere Logikfehler, die ich nur leider nicht thematisieren kann, ohne zu spoilern.
Ich kann das Buch jedem Thriller-Fan empfehlen, der keinen erheblichen Wert auf Logik legt, bzw. über die ein oder andere Unstimmigkeit hinwegsehen kann. Ansonsten ist dies nämlich ein sehr gelungener, spannender Thriller mit einer fesselnden Wendung!