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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.09.2018

Klare Leseempfehlung

Mein Herz schlägt in deinem Takt
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Es ist noch gar nicht so lange her, da hat sich Tobias' Leben von jetzt auf gleich verändert. Es ist noch gar nicht so lange her, da hat er die Liebe seines Lebens für immer verloren.
Allein gelassen mit ...

Es ist noch gar nicht so lange her, da hat sich Tobias' Leben von jetzt auf gleich verändert. Es ist noch gar nicht so lange her, da hat er die Liebe seines Lebens für immer verloren.
Allein gelassen mit zwei Jungs versucht er ihn ein so guter Vater zu sein, wie er es eben kann. Oft vergisst er sich dabei selbst.
Als er Adrian - den Sänger der Band Crazysofar! - kennenlernt, scheint er endlich einen Freund gefunden zu haben, der ihm auch mal zuhört, der für ihn da ist.
Doch Adrian macht von Anfang an keinen Hehl daraus, dass er sich mehr von Tobias wünscht. Gefühle, die über Freundschaft hinausgehen.
Tobias hadert mit sich und seinen eigenen Gefühlen, doch ein Kuss zwischen ihnen ändert alles.
Aber kann das wirklich gut gehen? Können sich Herz und Verstand wirklich miteinander arrangieren? Kann Tobias sich selbst etwas verbieten, wonach sein Herz sich sehnt und was selbst seine Kinder noch lange vor ihm begreifen?

Hach, ich kann euch sagen, der Schreibstil von Bettina Kiraly ist einfach toll. Durch den ersten Band ihrer Racing Love - Reihe, den ich ebenso förmlich durchgesuchtet habe, weiß ich, wie sehr man sich in ihrem Schreibstil verlieren kann.
Tobias war mir von Anfang an sympatisch. Als zweifacher Vater, der durch den Tod seiner Frau aus der Bahn geworfen wird, versucht er alles, um Job und Privatleben unter einen Hut zu bekommen. Seine Kinder sind sein Ein und Alles und stehen immer an erster Stelle.
Als er Adrian kennenlernt, gerät seine Welt erneut ins Wanken. Wenn auch eher aufgrund der Tatsache, dass er Gefühle für ihn entwickelt, die er unmöglich zulassen kann.
Immerhin ist Adrian ein Mann und er steht ja wohl zweifelsohne auf Frauen. Oder etwa doch nicht?

Adrian war echt so dieser Typ Mann, der mich sofort zum Schmunzeln, aber auch zum Seufzen gebracht hat. Er wusste genau, welche Knöpfe er quasi bei Tobias drücken musste, um diesen aus der Bahn zu werfen.
Mit Erfolg.
Dass er sich dabei auch mit den Kinder seines Schwarm verbündet, mag Tobias vielleicht anfangs wie Verrat vorgekommen sein.. irgendwie. Aber ich fand es einfach nur zuckersüß, wie Adrian mit den beiden Jungs umgangen ist.
Als würde er sie schon sein Leben lang kennen. Als wäre er schon längst Teil der Familie.

Um es den beiden nicht zu einfach zu machen, hat Bettina Kiraly wieder eine Menge Herzschmerz in die Geschichte eingebaut. Sei es zwischen den beiden Männern selbst oder aufgrund von Tobias' Arbeitsstelle oder der Familie.
Selbst Adrians Vergangenheit hat keine so unerhebliche Rolle gespielt.
Ich fürchte, dass diese Rezension einer Liebeserklärung an Bettina Kiraly gleich kommt, aber ihr Schreibstil ist einfach so wundervoll. Darf ich bei dir in die Lehre gehen?
Humor, Herzschmerz, eine Welt voller Gefühlen aller Art. Was will das Leserherz mehr.
Charaktere, die man von Anfang an lieben muss. Charaktere, die man auf jedem ihrer Wege begleiten möchte und muss.
Ein Buch, dass ich einfach nicht aus der Hand legen konnte und von dem ich ganz genau weiß, dass ich es nicht zum letzten Mal gelesen habe. Es hat mich quasi in eine andere Welt entführt und mich meine eigene für einen Moment lang vergessen lassen.
Genau das, was ich momentan brauche.
Danke liebe Bettina, für ein erneutes wunderbaren Leseerlebnis, zu dem mir nur noch eins zu sagen bleibt: Mehr. Ich brauche unbedingt mehr davon.

Veröffentlicht am 04.09.2018

Voller Emotionen

Untouchable
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Eigentlich hat Marley das perfekte Leben. Sie hat einen tollen Mann an ihrer Seite, ein tolles Haus und sie hat zusammen mit ihm ein Anwaltskanzlei und ein Leben, um das sie so manch einer bestimmt beneiden ...

Eigentlich hat Marley das perfekte Leben. Sie hat einen tollen Mann an ihrer Seite, ein tolles Haus und sie hat zusammen mit ihm ein Anwaltskanzlei und ein Leben, um das sie so manch einer bestimmt beneiden würde.
Aber eben nur fast. Der Schein trügt, denn Cole ist oft auf Geschäftsreisen, während sie die Stellung vor Ort hält.
Eine Entfemdung ist nur eine Frage der Zeit, besonders als sich Marley während Coles Abwesenheit um einen ganz besonderen Klienten kümmert: River Holtz.
Je länger sie mit River zusammenarbeitet, umso mehr fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Umso mehr fühlt sie, was ihr in ihrer Ehe mit Cole eigentlich fehlt.
Marley wird immer wieder von ihrem schlechten Gewissen eingeholt, immerhin kann sie cole unmöglich betrügen.
Oder doch?

Der Schreibstil der Autorin war toll. Sofort auf den ersten Seiten hat mich sich direkt in der Geschichte "Zuhause" gefühlt.
Der Schreibstil ist flüssig und nachvollziehbar geschrieben. Immer dann, wenn River und Marley aufeinander getroffen sind, konnte man die Funken förmlich sprühen sehen. Ich muss allerdings auch gestehen, dass ich es manchmal ein wenig zu schnell fand, wie sie ihm verfallen ist.
Ihr Gewissenskonflikt war zwar durchaus nachvollziehbar und auch in den Storyverlauf gut eingebaut, aber diese Anziehungskraft, die sie .. sagen wir gefühlsduselig lässt, fand ich manchmal irgendwie ein wenig.. übertrieben.
Die erotischen Stellen hingegen wirkten keinesfalls übertrieben. Sie haben sich dem Storyverlauf angepasst und waren auch vom Schreibstil selbst her nicht zu überladen oder an den Haaren herbei gezogen.

An Marley hat mir besonders gut ihr Selbstbewusstsein gefallen. Sei es ihrem Mann gegenüber, sei des River gegenüber oder manchmal auch sich selbst gegenüber. Es gab Momente, da habe ich sie sogar darum beneidet.
Sie ist ein Kämpferin, was sie auch durch das komplette Buch hindurch beweist.
Bei Cole war mir auf den ersten Seiten schon klar, dass ich ihn nicht mögen würde und das hat sich auch einfach nicht geändert.
Er behandelt seine Frau wie der letzte Dreck und beweist einmal mehr, was für ein Arschloch er eigentlich wirklich ist.
Längst nicht mehr der Mann, den Marley kennen und lieben gelernt hat.
River war da ganz anders. Bei River fühlt sie sich wohl. Bei River hat sie das Gefühl, sich wieder geborgen und begehrt zu fühlen.
Ihn konnte ich manchmal wirklich nur schwer einschätzen, aber die Wandlung, die er im Laufe des Buches vollzogen hat, hat mir wirklich sehr gut gefallen.
Seine hintergrundgeschichte hat mir auch sehr gefallen, auch wenn sie vielleicht etwas vorhersehbar war.
Untouchable - Du darfst ihn nicht lieben, war ein Buch voller Höhen und Tiefen. Mit Spannung, mit Emotionen und einem Gefühlschaos, dass ich manchmal sogar nachvollziehen konnte.
Ich möchte auf jeden Fall mehr Bücher von Lisa de Jong lesen, denn ihr Schreibstil hat es mir wirklich angetan.

Veröffentlicht am 03.10.2017

Klare Leseempfehlung

Nachtblumen
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Der Schreibstil der Autorin hat mir wirklich gefallen. Carina Bartsch schreibt nachvollziehbar und auch die Charaktere sind sehr ausgereift. Sie wachsen im Laufe der Geschichte durchaus über sich hinaus.
Gerade ...

Der Schreibstil der Autorin hat mir wirklich gefallen. Carina Bartsch schreibt nachvollziehbar und auch die Charaktere sind sehr ausgereift. Sie wachsen im Laufe der Geschichte durchaus über sich hinaus.
Gerade Jana hat eine Verwandlung vorgenommen, die mir eigentlich ganz gut gefallen hat. Sie ist anfangs ein sehr schüchterner Mensch, der auf Sylt ein neues Leben beginnen soll.
Nach einer schwierigen Vergangenheit und dem Tod ihrer Eltern landet sie bei dem Ehepaar Völkner, dass, neben ihr, auch schon ein paar andere Jugendliche bei sich aufgenommen haben.
Das Ehepaar will diesen Jugendlichen, die alle aus schwierigen Verhältnissen stammen, ein neues Leben ermöglichen, in dem sie ihnen Ausbildungsplätze anbietet.
Jana bekommt so einen Ausbildungsplatz und lernt dort, sich nicht nur mit ihrer Zukunft, sondern auch mit ihrer Vergangenheit auseinander zu setzen.

Mit Collin als ihren persönlichen Gegenpart lernt sie einen Menschen kennen, der fast noch zurückhaltender zu sein scheint als sie. Er malt sehr viel, redet kaum und scheint nur bei Jana nach und nach aufzutauen. Momente, in denen die beiden sich näher kommen, kommen häufiger vor. Nach und nach entwickelt sich aus dem einfachen Interesse eine tiefe Verbundenheit, die auch zarte Gefühle entstehen lässt.
Ich fand es manchmal wirklich einfach nur ... ja, fast schon niedlich, wie scheu die beiden miteinander umgegangen sind. Wie sie sich annähern und wieder entzweien und einfach merken, dass sie nicht richtig ohne einander können.

Mein persönlicher Lieblingscharakter war jedoch die Psychologin Dr. Thea Flick. Sie unterstützt Jana und versucht ihr nicht nur als Ärztin eine Hilfe, sondern ihr auch eine Freundin zu sein.
Sie erschien mir als sehr herzensguter Mensch, der sich wirklich auf Jana - und auch auf Collin und ihre anderen Patienten - einlässt, sich wirklich für sie interessiert.

Zum Ende passiert etwas eher ungewöhnliches. Anfangs, als ich die ersten Zeilen nach diesem "Ereignis" gelesen habe, konnte ich die Reaktionen der Charaktere, inbesondere die Reaktion Collins, einfach nicht richtig nachvollziehen.
Als dann jedoch die Aufklärung kam, warum er so ist, wie er ist, war mein Gedanke einfach nur ein "Ach, Collin...", und ich wollte nichts mehr, als ihn in den Arm nehmen.
Ich fand es toll, wie die Autorin Jana hat reagieren lassen. Sie hat emotionale Momente geschaffen, die man einfach lieben muss.
Momente, die emotinal waren.
Momente, die zum Nachdenken angeregt haben.
Momente, die die Charaktere noch liebenswerter gemacht habe, als dass sie das eigentlich eh schon waren. Jeden einzelnen von ihnen.

Ich kann Carina Bartsch lediglich dafür danken, dass sie es auf ihren 544 Seiten geschafft hat, dafür zu sorgen, dass ich das Buch in jeder freien Minute in dieser Woche in die Hand nehmen musste.
Alleine heute habe ich die letzten 250 Seiten, die ich noch übrig hatte, regelrecht verschlungen.
Meiner Meinung nach ein Buch mit allen Höhen und Tiefen, wie man es sich als Leser nur wünschen kann.
Was bleibt mir da anderes übrig, als eine klare Leseempfehlung auszusprechen?

Veröffentlicht am 03.10.2017

Ein kleines Lesehighlight

Seelenlos
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Lucy ist 13 Jahre alt und lebt dort, wohin andere nur dann hingehen, wenn sie einen geliebten Menschen verloren haben: Auf dem Friedhof. Mitten in Edinburgh lebt sie mit ihrem Vater auf dem dortigen Friedhof, ...

Lucy ist 13 Jahre alt und lebt dort, wohin andere nur dann hingehen, wenn sie einen geliebten Menschen verloren haben: Auf dem Friedhof. Mitten in Edinburgh lebt sie mit ihrem Vater auf dem dortigen Friedhof, wo er als Friedhofswärter fungiert.
Lucy ist anders, als andere Mädchen. Sie kann die dortigen Geistern nicht nur sehen, sondern auch fühlen. Außer ihre besten Freundin Amelia weiß jedoch niemand davon. Nicht einmal ihr Vater. Als sich merkwürdige Geistervorfälle häufen, begeben sich Amelia und Lucy gemeinsam auf die Suche nach der Ursache. Ohne zu ahnen, was sie dabei herausfinden und lostreten werden.

Lucy war mir als jungen Mädchen sofort sympatisch. Ihr Humor und ihr Sarkasmus haben sie auf den ersten Blick total liebenswert gemacht. Durch ihre Leben auf dem Friedhof hat sie nicht sonderlich viele Freunde, genauer gesagt nur Amelia. Sie lässt sich davon aber dennoch nicht unterkriegen. Ihrem Vater gegenüber legt sie die typischen Teenagerallüren an den Tag, die uns allen bekannt vor kommen sollten.
Ihr Vater ist mit der Situation oftmals überfordert. Gerade, weil seine Frau - Lucy Mutter - vor zwei Jahren einfach verschwunden ist.
Er war mir mit seiner ruhigen, vielleicht auch manchmal etwas mürrischen Art, aber dennoch sehr sympatisch und authentisch.

Besonders gut gefällt mir die Tatsache, dass diese ganze, eigentlich fiktive Geschichte, auf einer wahren Begebenheit beruht. Man hat wirklich gemerkt, dass sich die Autorin Gedanken darüber gemacht hat. Sie hat Recherchearbeit betrieben, die sie mit ihre Geschichte wirklich gut miteinander verbunden hat.

Ich mochte den Schreibstil der Autorin wirklich sehr. Daran gibt es wirklich nichts auszusehen. Ich als Person, die dem empfohlenen Alter nun wahrlich weit vorraus ist, habe mich zwar nicht so sehr gegruselt, aber dennoch ist das Buch wirklich empfehlenswert.
Die Spannung baut sich von Seite zu Seite aus. Man hat genug Zeit, die Charaktere kennenzulernen. Humor, Freundschaft und Familiensinn, alles in allem bietet das Buch genug Argumente, um es wirklich zu mögen.
Werte, wie Mut, Respekt oder auch Vertrauen werden ganz groß geschrieben und haben das Buch für mich persönlich zu einem echten Lesehighlight werden lassen.

Veröffentlicht am 03.10.2017

Ein Buch, dass gleichzeitig berührt und beeindruckt

Zwischen zwei Leben
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Guido Westerwelle beschreibt in seinem Buch seine Anfänge in der Politik. Auslandsreisen, die ihn an seine Grenzen gebracht haben und diesen einen fatalen Moment, als - eigentlich bei einer Routineoperation ...

Guido Westerwelle beschreibt in seinem Buch seine Anfänge in der Politik. Auslandsreisen, die ihn an seine Grenzen gebracht haben und diesen einen fatalen Moment, als - eigentlich bei einer Routineoperation am Knie - die heimtückische Krankheit festgestellt wird.
Zwischen Hoffen und Bangen hält ihn vor allem die Liebe zu seinem Partner am Leben, die Hoffnung, doch seine letzten Lebensabende mit dem Mann zu verbringen, den er über alles liebt.

Obwohl ich es wirklich verschlungen habe, hatte ich auch Momente, die eher ein beklemmendes Gefühl hinterlassen haben. Momente, die mir das Weiterlesen wirklich erschwert haben.
Fast schon schonlungslos beschreibt Guido Westerwelle in Zusammenarbeit mit David Wichmann nicht nur die Ausläufer seiner Krankheit, sondern auch politische Hintergründe.
Natürlich steht die Krankheit im Vordergrund, aber dennoch beschreibt er auch Zeiten in seinem Leben, die im Bereich der Politik zuhause sind.

Dieses Buch strahlt eine Menge Zuversicht aus, es strahlt eine Menge Lebensmut aus. Angesichts der Tatsache, dass sein Kampf gegen die Krankheit leider umsonst war, hinterlässt es sogar einen kleinen, faden Beigeschmack.
Vor allem der letzte Satz.
Alles in allem kann ich dieses Buch wirklich nur jedem empfehlen, der hinter die Fassade eines Politikers blicken will, den das Leben gekennzeichnet hat.
Natürlich gibt es auch "Normalos", die ebenso von solch einer Krankheit gekennzeichnet sind, aber dieses Buch gibt einen Einblick in ein Leben, dass genauso normal ist bzw. war, wie das von jedem anderen auch. Mit einer heimtückischen Krankheit im Rücken.
Es war schlicht und einfach... menschlich. Weit weg, von dem Guido Westerwelle, den man aus den Medien kennt.