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Veröffentlicht am 04.11.2016

Dahinter steckt wahres Herzblut

Wir waren doch so jung
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Aachen, die Zeit des Nationalsozialismuses ist gekommen. Jakob wächst bei seinem Eltern, in einem scheinbar wirklich gut behüteten Umfeld auf. Zu seinem Großvater hat er ein gemischtes Verhältnis, auch ...

Aachen, die Zeit des Nationalsozialismuses ist gekommen. Jakob wächst bei seinem Eltern, in einem scheinbar wirklich gut behüteten Umfeld auf. Zu seinem Großvater hat er ein gemischtes Verhältnis, auch wenn er ihn sehr liebt.
1933 gelangen die Nazis an die Macht und das Leben Jakob beginnt sich zu verändern. Selbst Hand, welcher bislang eigentlich sein bester Freund war, wendet sich plötzlich gegen ihn.
Die Verfolgung der Juden und die Verdrängung aus dem öffentlichen Leben bestimmen von nun an seinen Alltag.
Erst, als er Annie kennenlernt, schöpft er ein wenig Hoffnung. Aber hat diese Liebe überhaupt eine Zukunft? Und was hat es mit der Goldmünze auf sich, die sein Großvater ihm kurz vor seinem Tod geschenkt hat?

Ich muss ehrlich gestehen, so sehr mir auch der Schreibstil gefallen hat, umso schwerer ist mir diese Rezension gefallen.
Das Thema ist sehr sensibel und führt selbst beim Lesen zu einer Art Beklommenheit. Durch Familienberichte, weiß ich selbst einiges über die Verhältnisse zu dieser Zeit. Über die Begebenheiten. Das hat mir das Lesen nicht unbedingt einfacher gemacht, aber das ist eine andere Geschichte.

Jakob war mir als Hauptcharakter wirklich sympathisch. Schon von der ersten Seiten an hatte ich das Gefühl, mit ihm mitzuleiden.
Sämtliche Erlebnisse besieren auf wahren Begebenheiten. Obwohl es sich bei diesem Buch eigentlich nur um reine Fiktion handelt, spürt man deutlich, dass sich der Aturo mit der Thematik auseinander gesetzt hat.
Man spürt deutlich, dass er sich Zeitzeugen gesucht hat, um der Geschichte mehr Tiefe zu verleihen.
Ich fand es gut, dass die beiden Autoren die Geschichte aus der Sicht von Jakob geschrieben haben. Aus der Sicht eines Juden.
Es gibt viele Autoren, die sich an dieser Thematik versuchen, es gibt viele Autoren, die auch daran scheitern.
Aber bei Michael Kuhn und Jennifer Riemek ist das meiner Meinung nach nicht der Fall. Man fühlt sich in die Zeit zurück versetzt, man fühlt mit den Charakteren und ist auf irgendeine Art und Weise fast schon froh darüber, dass man das damals nicht so hautnah erleben musste.

Der tolle Schreibstil, das spürbare Herzblut und auch die liebeswerten Charaktere haben das Buch für mich zu einem Werk werden lassen, welches mich begeistern konnte, aber gleichzeitig auch einen kleinen Beigeschmack beibehalten hat.
Trotzdem konnte und wollte ich das Buch nicht an die Seite legen, wollte dasselbe Herzblut beim Lesen spüren, das die Autoren in dieses Buch gesteckt haben.
Klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 04.11.2016

Enthält alles, was das Leserherz begehrt

AMANI - Rebellin des Sandes
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Amani ist 16 Jahre alt und lebt in Dustwalk. Einen Kaff in der Wüste, aus welchem sie so schnell wie möglich raus will.
Die Menschen hier leben eher bescheiden. Die meisten arbeiten in der ansässigen Waffenfabrik ...

Amani ist 16 Jahre alt und lebt in Dustwalk. Einen Kaff in der Wüste, aus welchem sie so schnell wie möglich raus will.
Die Menschen hier leben eher bescheiden. Die meisten arbeiten in der ansässigen Waffenfabrik und doch hat amani das Gefühl, einfach nicht dorthin zu gehören.
Sie ist mir Waffen aufgewachsen und gilt als eine der besten Scharfschützinnen in Dustwalk. Bei einem Schießwettbewerb, bei welchem sie genug Geld verdienen will, um diesen Ort zu verlassen, trifft sie auf Jin.

Geheimnisvoll, ein ebenso guter Schütze wie sie. Obwohl beide nicht sonderlich davon angetan sind, müssen sie aufgrund besonderer Umstände zusammenarbeiten und befinden sich schon bald gemeinsam auf der Flucht.
Aber wohin fliehen sie? Was hat es mit all den magischen Wesen auf sich, die beide auf ihrer Reise begegnen? Und warum ist ihr Schicksal so eng miteinander verbunden, wie es keiner der beiden wahrhaben will.

Oh, was war ich sofort in den Schreibstil verliebt. Selbst meinem Mann ist aufgefallen, dass ich förmlich an den Seiten geklebt und kaum noch etwas wahrgenommen habe.
Der Leser wird sofort in die Geschichte geschmissen, lernt Amani kennen und begleitet sie auf diesen einen bestimmen Schießwettbewerb, der nicht nur ihr Leben verändern wird.
Amani ist ein Charakter, den man einfach sofort ins Herz schließt. Nach dem Tod ihrer Mutter wächst sie bei ihrem Onkel und seiner Familie auf. Wirklich gewollt ist sie hier allerdings nicht, eher.. geduldet.
Sie entwickelt sich im Laufe der Geschichte echt unglaublich weiter. Auf eine Art und Weise, die er Leser wirklich nachvollziehen kann.
Als sie Jin kennenlernt, konnte mich der Schlagabtausch der beiden manchmal wirklich zum Schmunzeln bringen.
Jin trägt genauso einige Geheimnisse mit sich rum, wie es bei der jungen Scharfschützin der Fall ist. Dennoch ist die Anziehungskraft, die von beiden ausgeht, förmlich für den Leser spürbar.
Jin habe ich auch von anfang an... geliebt. Ich hatte zwar manchmal das Gefühl, nicht wirklich hinter seine Fassade blicken zu können, aber das hat ihn nur noch geheimnisvoller und interessanter gemacht.
Er steht Amani zur Seite, auch wenn es manchmal den Anschein hat, als würde er sie nur ... naja, ausnutzen eben.
Der Leser schafft es dennoch ihm ebenso wenig zu widerstehen, wie Amani es kann. Man muss ihn einfach mögen.

Die Autorin schafft es, mit der Wüste eine Welt zu erschaffen, die es dem Leser schwer macht, ihr zu entkommen. Mit allerlei mystischen Wesen [ Djinn, Buraqi (verzauberte Wüstenpferde), Nachtmahre, Ghule, Erstwesen und Halbmenschen, mit den unterschiedlichsten magischen Fähigkeiten] verzaubert sie das Leserherz und die eigene Vorstellungskraft wird nahezu herausgefordert.

Der Spannungsbogen wird konstant aufrecht erhalten und dadurch dass Alwyn Hamilton dem Buch eine kleine, aber fiene politische Note gibt, bekommt das Buch einen leichten Drall in die Richtung, in der sich einige Länder auch in der heutigen Zeit noch befinden.
Machtspiele, Waffen, die nur schwer einzuschätzen sind und Situationen in denen, der Leser nicht weiß, ob er gerade Freund oder Fein gegenübersteht, zwingen förmlich zum Weiterlesen.

Ich muss ehrlich sagen, dass mich Alwyn Hamilton so manches Mal auch ein wenig aufs Glatteis führen konnte.
Touche, Glatteis in der Wüste. lol
Jedenfalls hatte ich eine kleine Ahnung davon, wie Amani, Jin und andere, liebevoll ausgearbeitete Charaktere, die Macht des Sultans unterbinden wollen. Aber als es dann wirklich der Zeitpunkt war, an dem sich hrauskristallisiert hatte, was der Sultan wirklich vorhat und womit, was ich wirklich baff.

Unvorhersehbare Wendungen, Spannung, Humor, Charaktere, die sich weiterentwickeln und ein Spur Liebe.. all das, was mein Leserherz zum höhrschlagen bringt, hat Alwyn Hamilton in diesem Buch vereint.
Ich kann es wirklich nur aus vollstem Herzen empfehlen und ich bin mir jetzt schon sicher, dass ich möglich bald wieder in die Wüste reisen möchte.
Ein zweiter Teil ist nämlich definitiv geplant und ich MUSS ihn einfach lesen.
Da führt kein Weg dran vorbei.

Veröffentlicht am 04.11.2016

Überraschend.. anders.

Unmenschen
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Dieses Buch handelt von drei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten:
Meier, der menschenscheue Hausmeister, welcher an einer Schule sein tägliches Brot verdient.
Die Prostituierte Brigitte, ...

Dieses Buch handelt von drei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten:
Meier, der menschenscheue Hausmeister, welcher an einer Schule sein tägliches Brot verdient.
Die Prostituierte Brigitte, welche ihre besten Jahre bislang hinter sich hat und dennoch noch immer ihre Freier in einem Wohnwagen empfängt.
Und Sven, welcher sich seinen Lebensunterhalt mit kleineren Erpressungen verdient.
Durch Zufall treffen die drei Protagonisten aufeinander und bringen ihr Leben, jeder auf seine Art und Weise durcheinander. Kommt es wirklich zur Katastrophe?

Wenn ich ehrlich sein soll, war ich anfangs etwas skeptisch und hatte auch ein paar Probleme, mich in dem Buch zurecht zu finden.
Das habe ich in letzter Zeit oft gesagt, oder?
Jedenfalls fand ich den Schreibstil wirklich flüssig und auch nachvollziehbar. Die Charaktere sind von Anfang an gut ausgearbeitet und jeden muss man einfach auf seine Art und Weise gern haben.
Sie treffen aus den unterschiedlichsten Bereichen der Gesellschaft aufeinander und doch haben sie eines gemeinsam: Das Leben grenzt sie quasi aus.
Ich fand es wirklich gut, dass der Autor sehr viel über die Gefühlswelten und die Gedanken seiner Charaktere preisgegeben hat.
Jeder hat sein eigenes Packerl mit sich zu tragen und dennoch hatte ich nie das Gefühl, dass es irgendwie... ich weiß nicht recht, wie ich das beschreiben soll. Es hat eben einfach zu den jeweiligen Personen gepasst, so zu sein, wie Jan Holmes sie beschrieben hat.
Ist das jetzt verständlich?

Überraschenderweise hatte ich das Ende so nicht vor mir. Es konnte mich also wirklich überraschen und gerade das mag ich ja an solchen Büchern.
Wer etwas zum Nachdenken haben möchte, mit einer kleinen Prise Humor, vielleicht sogar einem kleinen Spannungsbogen, der ist hier genau richtig.
Ich hätte vielleicht einen anderen Titel gewählt, aber das ist ja Sache des Autors und nicht meine.

Veröffentlicht am 23.10.2016

Positive Überraschung

Noah
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Ich darf an dieser Stelle erwähnen: Bereits nach den ersten 50 Seiten war ich völlig gefangen in dem Schreibstil den der Autor hier an den Tag legt. Im Gegensatz zu dem Buch, was ich zuvor von ihm gelesen ...

Ich darf an dieser Stelle erwähnen: Bereits nach den ersten 50 Seiten war ich völlig gefangen in dem Schreibstil den der Autor hier an den Tag legt. Im Gegensatz zu dem Buch, was ich zuvor von ihm gelesen hatte, war das genaue Gegenteil der Fall. Ich habe mich bereits mit und vor allem nach dem Prolog an Noahs Seite versetzt gefühlt.
Noah, welcher nicht weiß, wer er ist oder woher er kommt, nicht mal weiß, wie alt er überhaupt ist.
Alles, was er weiß, wer er von seinem "Freund" Oscar, welcher ihm im kalten Berlin das Leben gerettet hat und sich seiner angenommen hat.
Noah, welcher vereinzelt Hinweise in seinem eigenen Kopf findet, versucht mit Oscar herauszufinden, wer er ist und woher er kommt, auch wenn ihn das manchmal nur noch mehr verwirrt, als das er das eh schon ist.
Wem kann er trauen? Wer meint es wirklich gut mit ihm und ist auch Oscar wirklich der, der er vorgibt zu sein.

Bereits im Prolog taucht zudem Alicia auf, welche in den Slums von Manila nicht nur um ihr eigenes Leben kämpft, sondern auch um das ihrer Söhne Noel und Jay.
Gerade diese Passagen fand ich angesichts der momentanen besonderen Flüchtlingssituation passend und wirklich realitätsgetreu geschrieben, auch wenn es zu dem Zeitpunkt, zu dem der Roman entstanden ist, vermutlich noch nicht so präsent war wie jetzt.
Alicia muss, um ihr eigenes Überleben kämpfend und auf der Flucht, eine Entscheidung treffen, die nicht nur ihr eigenes Leben verändern wird und ich hätte ehrlich gesagt - auch wenn ich an dieser Stelle nicht sagen werde, was ich meine - an ihrer Stelle nicht gewußt, wie ich mich richtig hätte entscheiden sollen.

Zwei Charaktere, die gerade für Noah auf eine sehr große Rolle zu spielen scheinen, waren Celine und Altmann.
Celine, eine New Yorker Reporterin ist eher zufällig in die ganze Sache verwickelt, auch wenn sie Noah das eine oder andere Mal wirklich behilflich sein kann - mal ohne sich dessen bewusst zu sein, mal durchaus wissend, was sie tut..
Altmann, ein Auftragskiller, welcher Noah eigentlich die Radieschen von unten zeigen soll, hat mir persönlich ja wirklich gut gefallen. Gerade eine seiner ersten Begegnungen mit Noah, nach dessen Wiederauftauchen, habe mich - trotz, dass es in dieser Situation vielleicht nicht mal angebracht war - wirklich zum Schmunzeln gebracht.
Im Laufe des Buches habe ich ihn wirklich lieb gewonnen, zumal er verschiedene Charakterzüge an den Tag gelegt hat, den man von einem Auftragskiller so eigentlich gar nicht erwartet.
Umso mehr es zum Ende hinging, um so mehr hatte ich das Gefühl, selbst an Noahs Stelle zu sein, selbst Licht in meine wirren Gedanken bringen zu können und das auf eine Art und Weise, welche mich regelrecht ans Buch gefesselt hat.
Natürlich werde ich nicht verraten, worauf alles hinaus läuft, aber ich kann durchaus sagen, dass ich es so in der Hinsicht, nicht wirklich hundertprozentig erwartet hätte und Sebastian Fitzek mich in manchen Momenten sogar hat sprachlos machen können: Und das passiert wirklich sehr, sehr selten.

Sebastian Fitzek spricht in diesem Buch vor allem die Überbewölkerung der Welt an und setzt sie - in meinen Augen - so gut um, dass man selbst beginnt, über die ganze Sache noch weiter nachzudenken, als das man das vielleicht eh schon tut.
Mit einer gehörigen Portion Spannung, zusammen mit etlichen fiesen Cliffhängern und auch einer Menge Persönlichkeit und Gefühl hat der Autor einen Thriller geschaffen, den ich nur schwer aus der Hand legen konnte und welcher mich persönlich wirklich überraschen konnte: Positiv.

Veröffentlicht am 23.10.2016

Enthält alles, was asd Leserherz begehrt

Die Tribute von Panem 1
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Ich muss ehrlich gestehen, dass ich sehr hohe Erwartungen an das Buch hatte, dass ich im Vorfeld aber weder die Bücher noch die Filme kannte.
Auch muss ich gestehen, dass ich anfangs etwas schwerer in ...

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich sehr hohe Erwartungen an das Buch hatte, dass ich im Vorfeld aber weder die Bücher noch die Filme kannte.
Auch muss ich gestehen, dass ich anfangs etwas schwerer in das Buch hineingefunden habe, aber zu meinem eigenen .. Glück, habe ich nicht aufgegeben und das hat sich bei weitem gelohnt.

Katniss ist ein jungen Mädchen, welches im sogenannten Distrikt 12 lebt, einem der ärmsten Distrikte in Panem. Jedes Jahr finden die sogenannten "Spiele von Panem" statt, bei welchem sich die auserwählten Jungen und Mädchen gegenseitig bekämpfen, bis am Ende nur noch einer übrig bleibt.
Als die Wahl auf Katniss' jüngere Schwester Prim fällt, meldet sie sich sofort an ihrer Stelle, auch wenn sie weiss, dass sie ihre Schwester und ihre Familie dafür vielleicht nie wieder sehen könnte.
Zusammen mit Peeta, einem anderen Jungen aus dem Distrikt 12 wird sie auserwählt, an den Spielen teilzunehmen.
Obwohl Peeta zu wissen scheint, dass es nur einen Überlebenen geben darf, rettet er Katniss das Leben, gesteht öffentlich die Gefühle gegenüber der jungen Frau, welche nicht mehr weiss, was und vorallem wem sie überhaupt noch glauben darf.

Wie gesagt hatte ich anfangs ein paar Probleme, in das Buch zu kommen, aber das hat dem Lesegenuss keinen Abriss getan. Suzanne Collins hat einen Schreibstil, welchen man ungern an die Seite legen möchte. Dadurch, dass das gesamte Buch in der Ich - Form und somit aus der Sicht von Katniss geschrieben ist, bekommt man von Anfang an einen Einblick in ihre Gefühlswelt, in ihre Gedankenwelt, welche manchmal durchaus nachvollziehbar ist.

Natürlich ist allgemein bekannt, dass es noch zweei Folgebände gibt und auch, dass der zweite Teil der Reihe bald in den deutschen Kinos anlaufen wird.
Ich werde mir die beiden auf jeden Fall auch noch zum Lesen organisieren, denn irgendwo will man ja doch wissen, wie es mit Katniss und ihrer Familie, ihren Gefühlen zu Peeta und ihrem alten Freund Gale weitergeht. Dieses Buch hat mich auf jeden Fall sehr positiv überrascht.