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Veröffentlicht am 07.06.2024

Düsterer Skandinavienkrimi

COLD CASE - Das letzte Bild
4

Cold Case – Das letzte Bild ist der vierte Band um die Cold-Case-Ermittlerin Tess.
Ich kannte die Reihe nicht, bin also mit dem 4. Band eingestiegen, was kein Problem war. Man kommt, auch ohne die vorherigen ...

Cold Case – Das letzte Bild ist der vierte Band um die Cold-Case-Ermittlerin Tess.
Ich kannte die Reihe nicht, bin also mit dem 4. Band eingestiegen, was kein Problem war. Man kommt, auch ohne die vorherigen Bände zu kennen, gut mit. Zum Inhalt siehe Klappentext des Buches.
Was mir am besten gefallen hat: der Schreibstil
- Die Autorin versteht es ausgezeichnet, Handlung, visuelle Eindrücke/Beschreibungen und die emotionalen Befindlichkeiten der Figuren ausgewogen zu mischen. Das hat mich sehr beeindruckt, weil es mir mittlerweile bei vielen Büchern so geht, dass ich Beschreibungen von Gefühlen oder von der Umgebung als unnötig ausufernd empfinde. Sie bremsen für meinen Geschmack die Handlung und damit die Spannung zu sehr. Besonders bei Krimis. Aber Tina Frennstedt schafft es, einem mit wenigen Sätzen den kalten Winter an Südschwedens Küste vor Augen zu führen und zugleich die Handlung voranzutreiben. Hut ab!
- Die Art und Weise, wie die Opfer zu Tode kommen, ist bei genauer Betrachtung eigentlich unfassbar grausam. Aber auch hier gelingt es der Autorin, die „richtige Dosis“ zu finden. Es ist nicht zu gruselig (bis auf die Einstiegsszene vielleicht), dennoch wird immer klar, was Sache ist. Gespanntes Mitfiebern ist absolut gegeben.
Auch mochte ich die allmähliche Spannungssteigerung. Der Fall zog mich mehr und mehr in seinen Bann, sodass ich das Buch schließlich nicht mehr aus der Hand legen konnte. Es gibt etliche Fährten und wer bei Krimis gern Ermittlungsarbeit mitverfolgt und miträtselt, ist hier richtig. Daneben gibt es – wie bei den meisten Krimis heute – Situationen aus dem Privatleben von Tess, die den Leserinnen und Lesern den Menschen Tess näherbringt. Dabei dominiert der private Teil nicht, was ich als angenehm empfand.
Einziger Wermutstropfen: Eigentlich bin ich kein Fan von Krimis mit Serientätern, weil ich an Krimis insbesondere die Täter-Opfer-Beziehung verstehen möchte. Die psychopathischen Motive von Serientätern kann ich kaum nachvollziehen. Aber das ist Geschmackssache.
Alles in allem: eine Empfehlung für alle, die düstere Skandinavienkrimis mögen.

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Veröffentlicht am 15.04.2024

Für einen Thriller nicht allzu düster, aber stringent und spannend zu lesen

Liebste Tochter – Du lügst so gut wie ich
0

Saffy und Tom, ein junges Paar Mitte 20, sind in das Häuschen von Saffys Großmutter Rose eingezogen und renovieren es von Grund auf. Da werden bei Erdarbeiten im Garten zwei Leichen entdeckt ... Was weiß ...

Saffy und Tom, ein junges Paar Mitte 20, sind in das Häuschen von Saffys Großmutter Rose eingezogen und renovieren es von Grund auf. Da werden bei Erdarbeiten im Garten zwei Leichen entdeckt ... Was weiß die demente Großmutter Rose darüber und hat sie etwas damit zu tun?

Der Thriller von Claire Douglas beginnt eigentlich wie ein klassischer Krimi. Als Leserin stellte ich mir die klassischen Fragen nach dem Wer und Warum. Die Autorin schafft es, gute Spannung zu erzeugen, indem sie Rätsel für Rätsel schafft und auflöst - und dabei gleich wieder neue Rätsel und Fragen aufwirft. Und natürlich gibt es einige zunächst unerwartete Wendungen.

Für einen Thriller ist der Roman einigermaßen "zahm" - ich hatte jedenfalls zu keinem Zeitpunkt Herzrasen oder Beklemmungen, wie es mir bei anderen Thrillern ergeht, wenn die Hauptfigur in Gefahrensituationen kommt. Eher ist es ein Roman, indem es um alte Geheimnisse geht, die sukzessive ans Licht kommen. Dennoch - oder gerade deswegen - las sich die Geschichte für mich interessant und spannend genug, um sie in einem Rutsch durchlesen zu wollen. Was neben den Wendungen sicher auch an den gut gezeichneten Figuren und ihren Beziehungen zueinander zu tun hatte.

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Veröffentlicht am 15.04.2024

Mehr Frauenroman als Thriller

One of the Girls
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Sechs Freundinnen im Alter von Ende 20 bis Mitte 30 reisen nach Griechenland, um Junggesellinnenabschied zu feiern. Diese Reise endet mit einer Leiche auf den Klippen unterhalb der Villa – kein Spoiler, ...

Sechs Freundinnen im Alter von Ende 20 bis Mitte 30 reisen nach Griechenland, um Junggesellinnenabschied zu feiern. Diese Reise endet mit einer Leiche auf den Klippen unterhalb der Villa – kein Spoiler, den dies wird schon im Klappentext angekündigt und:
Nur die Frage, wer die Leiche ist und wie es zu ihrem Tod kam, ließ mich bei diesem Buch bis zum Schluss durchhalten. Sonst hätte ich vermutlich abgebrochen, denn ich hatte die meiste Zeit das Gefühl, dass rein gar nichts passiert und ich definitiv zu alt für Bücher bin, in denen es die meiste Zeit um Trinkgelage, Aussehen und um die Frage geht, wie man bei anderen ankommt. Die meiste Zeit ergehen sich die Frauen in inneren Monologen über ihre Beziehungssorgen oder Minderwertigkeitskomplexe und ähnliches mehr. Unter einem Thriller verstehe ich jedenfalls etwas anderes.

Ich muss der Autorin zugestehen, dass sie mit guter psychologischer Beobachtungsgabe die Charaktere und Befindlichkeiten der Figuren darstellt und auch sonst mit viel Detailliebe Gerüche, Geschmäcker und visuelle Eindrücke anschaulich beschreibt. Das tut sie für meinen Geschmack aber so sehr, dass es jeden noch so banalen Fortgang der Handlung oder eines Dialogs ausbremst. Erst das letzte Viertel, in dem sich alles auflöst, ist doch noch spannend und wartet mit einigen Überraschungen auf.
Ich kann mir gut vorstellen, dass die Geschichte ein jüngeres Publikum um die 30 thematisch gut abholt. Ich war eher nicht so die Zielgruppe und werde wohl kein weiteres Buch der Autorin lesen.

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