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Veröffentlicht am 15.05.2022

Ein Tor ins Ungewisse

DAS EULENTOR
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Andreas Gruber gehört zu meinen Lieblingsautoren. Meist schreibt er Thriller, die in der heutigen Zeit spielen. Mit seinem 2008 erstmals erschienenen Mystery-Thriller "Das Eulentor" wagt er sich in die ...

Andreas Gruber gehört zu meinen Lieblingsautoren. Meist schreibt er Thriller, die in der heutigen Zeit spielen. Mit seinem 2008 erstmals erschienenen Mystery-Thriller "Das Eulentor" wagt er sich in die Anfänge des zwanzigsten Jahrhunderts. Damals erschien das Buch in einer limitierten Auflage von 888 Exemplaren. Nun hat er das Buch stilistisch überarbeitet und mit einer Rahmenhandlung versehen, die in der Gegenwart spielt, was dazu führte, dass es nun fast doppelt so dick ist.

In der Neufassung begleiten wir Neele auf ihrer Reise zu einer arktischen Forschungsstation im November 2021. Sie hat von ihrer Ururgroßmutter ein Tagebuch des Arztes Alexander Berger bekommen. In diesem beschreibt er seine Forschungsreise im Jahr 1911 an den Rand der Arktis. Zusammen mit dem norddeutschen Jan Hansen, der auch der Walfänger von Rostock genannt wird, dem Schweden Christianson, den beiden Norwegern Vanger und Harpun sowie der Isländerin Marit Ragnarsdóttir will er eine Karte von Spitzbergen anfertigen. Finanziert wird die Expedition größtenteils durch den Wiener Kartenverlag Borenich & Sauter. Doch das Wetter macht ihnen Probleme. Dann stirbt auch noch der Hundeführer Harpun. Doch die anderen wollen nicht aufgeben und setzen die Expedition fort. An einem riesigen Plateau begegnet ihnen eine Schneeeule. Trotz Schneesturm kämpfen sie weiter, doch plötzlich gibt das Eis nach und einer der Schlitten stürzt in die Tiefe. Schnell errichten sie ein Lager und versuchen sich von den Anstrengungen zu erholen. Dann verschwindet Vanger. Er ist ohne Ausrüstung raus in den Schnee gegangen. Eine Suche bleibt erfolglos und Berger überlegt, die Expedition abzubrechen.

In der Nacht füllt sich ihr Zelt auf einmal mit Eiswasser und sie müssen kämpfen, um nicht zu ertrinken. Unter dem Zelt öffnet sich eine Gletscherspalte und er droht alles zu verschlingen. Dabei kommt es zu einem weiteren Todesfall. Als sich die Lage wieder beruhigt hat, stellt Alexander Berger fest, dass es sich nicht um eine Gletscherspalte handelt, sondern um einen Schacht. Dieser befindet sich mitten im Eis und ist kreisrund mit einem Durchmesser von 3,14 m. Scheinbar geht er senkrecht in die Tiefe. Ein Ende ist nicht zu sehen. Berger beschließt auf die weitere Erstellung der Karte zu verzichten, zumal die bisherigen Karten mit ihren Habseligkeiten verschwunden sind. Stattdessen will er den entdeckten Schacht erforschen, doch zunächst müssen sie die nächsten Tage erst einmal überleben...

Neele hat erfahren, dass es weitere Tagebücher von Alexander Berger geben soll. Diese hofft sie im Museum der Forschungsstation zu finden. Doch als sie vor Ort ist, ereignen sich merkwürdige Dinge und sie gerät in Todesgefahr.

Andreas Gruber erzählt die Geschichte im Wechsel aus der Sicht von Neele und aus den Tagebüchern von Alexander. Dabei geht es in beiden Fällen spannend und mysteriös zu. Was hat es mit diesem Schacht auf sich? Wurde er von jemandem erbaut? Wie die heutige Forschungsstation zeigt, dauert die Erforschung über 100 Jahre an. Doch wieso weiß die Welt nicht viel darüber?

Der Schreibstil des Autors gefällt mir sehr gut. Er schafft es, den Leser in seinem Bann zu ziehen. Zusammen mit Alexander und seinen Kollegen tauchen wir ein in die Dunkelheit des Schachtes und begegnen Dingen, die den Gesetzen der Physik trotzen. Wir begegnen verkrüppelten Eulen, die ihre Nester in der Dunkelheit bauen und spüren einen Luftzug aus der Tiefe der nach Schwefel riecht. Dank der bildhaften Beschreibung von Andreas Gruber hat man das Gefühl dabei zu sein. Und es bleibt bis zum Ende spannend, bevor das Geheimnis des Eulentors gelüftet wird.

Die Geschichte zieht sich durch das ganze Jahrhundert ohne dass sie zwischenzeitlich an Spannung verliert. Andreas Gruber hat wieder einmal bewiesen, dass er ein Meister des Schreibens ist und bekommt daher von mir volle 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 07.05.2022

Die Welt der Insekten für Kinder ab 3 Jahren

Das Insektenhotel – Willkommen, liebe Bienen, Käfer und Glühwürmchen
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Das Kinderbuch "Das Insektenhotel - Willkommen liebe Bienen, Käfer und Glühwürmchen!" thematisiert das allseits beliebte Insektenhotel kindgerecht. Zu Beginn des Buches lässt sich die Doppelseite nach ...

Das Kinderbuch "Das Insektenhotel - Willkommen liebe Bienen, Käfer und Glühwürmchen!" thematisiert das allseits beliebte Insektenhotel kindgerecht. Zu Beginn des Buches lässt sich die Doppelseite nach oben aufklappen. Auf dem so entstandenen vierseitigen Bild sieht man einen Querschnitt des Insektenhotels.

Auf den folgenden Seiten wird kurz und knapp erklärt, wie das Insektenhotel aufgebaut ist und wer dort wohnt. Mit Hilfe lustiger Illustrationen lernen die Kinder jede Menge Insekten kennen. Dabei ist dieses Insektenhotel ein ganz spezielles, denn hier gibt es auch einen Pool und eine Disco. In den einzelnen Räumen können die Kinder die verschiedenen Insekten nach ihrem Lebensraum sortiert beobachten. So finden sich am Pool z.B. der Schwimmkäfer oder die Libelle. Sie erfahren etwas über die Besonderheiten der jeweiligen Insekten und werden aktiv in das Geschehen im Insektenhotel mit einbezogen.

Das Buch ist für Kinder ab 3 Jahren gedacht. Mit ihm können sich bereits die Kleinen mit der Welt der Insekten vertraut machen. Es ist verständlich kindgerecht geschrieben. Die Illustrationen sind schön und einfach gehalten. Uns gefällt das Kinderbuch sehr gut und wir vergeben 5 Sterne.

Veröffentlicht am 29.04.2022

Eine Journalistin und ein Kommissar ermitteln auf Usedom

Der Tote im Netz
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Franziska Mai ist Journalistin. Sie arbeitet bei einem kleinen lokalen Radiosender namens Bäderland-Radio auf Usedom. Als der Sender verkauft werden soll, will Franzi unbedingt ihren Job retten. Sie schlägt ...

Franziska Mai ist Journalistin. Sie arbeitet bei einem kleinen lokalen Radiosender namens Bäderland-Radio auf Usedom. Als der Sender verkauft werden soll, will Franzi unbedingt ihren Job retten. Sie schlägt vor, eine neue Sendung ins Leben zu rufen, die zeigt, dass der Sender wichtig für die Insel ist. Unter dem Motto "Franzi und Janis - die Problemlöser" will sich Franzi mit ihrem Volontär Janis um die Sorgen der Inselbewohner kümmern. Die ersten Anrufer lassen dann auch nicht lange auf sich warten. Unter den Anrufern ist auch ein Fischer aus Zeglin, der Ärger mit der Fischereibehörde hat. Franzi will am frühen Morgen mit ihm rausfahren und in Ruhe auf dem Boot mit ihm reden. Doch der Schreck ist groß, als sie bei ihrer Ankunft den Fischer tot in seinem eigenen Netz findet....

Als Franzi im Radio über den Todesfall berichtet, ist der zuständige Kommissar Kay Lorenz von der Kripo Anklam nicht gerade begeistert, doch Franzi einigt sich mit ihm, dass sie ihn bei den Ermittlungen begleiten darf und nach Lösung des Falls darüber berichten darf. Die daraus resultierende "Zusammenarbeit" ist sehr amüsant. Nach zunächst starker Abneigung entwickelt sich im Laufe der Geschichte ein fast freundschaftliches Verhältnis und als auch noch Kays kleine Tochter Greta auftaucht, versucht diese sich als eine Art Kupplerin. Neben diesen humorvollen Szenen fehlt es aber auch nicht an Spannung, denn schließlich gilt es einen Mord aufzuklären. Dabei ist Franzi nicht nur als Beobachterin tätig, sondern schleußt Janis sogar undercover bei einer Tierschutzgruppe ein.

Neben den Tierschützern geht es auch noch um eine Immobiliengesellschaft, die dafür sorgen könnte, das Usedom zu einem zweiten Sylt wird, wo sich die Einheimischen keine Häuser auf der eigenen Insel mehr leisten können. Doch wer steckt hinter dem Mord? Bis kurz vor Ende des Buches bleibt diese Frage offen. Am Ende offenbart sich ein Täter, mit dem ich so nicht gerechnet hatte. Die Erklärungen zum Motiv und dem Tathergang sind aber schlüssig.

Obwohl Frauke Scheunemann schon zahlreiche Bücher veröffentlicht hat, ist "Der Tote im Netz" der erste "richtige" Krimi der Autorin. Bereits im Alter von zehn Jahren hatte sie den Wunsch solch ein Buch zu schreiben. Nun nach vierzig Büchern ist es endlich soweit. Mit ihrem Usedom-Krimi hat sie meinen Geschmack getroffen. Das Buch hat die richtige Mischung aus Spannung und Humor und ich könnte mir vorstellen, dass in einem späteren Buch auch noch eine Beziehung zwischen Franzi und Kay entsteht. Mir hat der Schreibstil der Autorin sehr gut gefallen und ich vergebe volle 5 Sterne.

Gut hat mir auch gefallen, dass vorne im Buch eine Karte von Usedom mit den im Ort auftretenden Orten ist, so dass man eine gute Orientierung hat.

Der zweite Band "Mord am Haff" soll im Frühjahr 2023 erscheinen. Ich werde ihn schonmal auf meinen Wunschzettel setzen.

Veröffentlicht am 18.04.2022

Die Entstehung eines Buches

Von der Idee zum Buch
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Wie entsteht eigentlich ein Buch? Am Anfang steht die Idee zu einem neuen Buch, doch dann folgen sehr viele Schritte. Neben der Autorin sind noch zahlreiche andere Menschen an der Entstehung beteiligt. ...

Wie entsteht eigentlich ein Buch? Am Anfang steht die Idee zu einem neuen Buch, doch dann folgen sehr viele Schritte. Neben der Autorin sind noch zahlreiche andere Menschen an der Entstehung beteiligt. Schritt für Schritt begleiten wir die Entstehung des Buches "Von der Idee zum Buch". Die Idee, die Entstehung eines Buches, genau an selbigem zu zeigen, finde ich toll. So hält man am Ende des Entstehungsprozesses genau das beschriebene Buch in den eigenen Händen.

Wir begegnen der Autorin, der Illustratorin sowie dem Lektor mit seinem Team. Nicht fehlen dürfen auch die Prozesse in der Druckerei sowie die Vermarktung des Buches, denn dieses soll von möglichst vielen Menschen gelesen werden. Dabei helfen u.a. auch die zahlreichen Blogger.

In kindgerechten Illustrationen wird alles sehr gut veranschaulicht und mit kurzen Texten erklärt. Dabei können aber auch die Erwachsenen noch viel lernen. Es ist eine Buch für die ganze Familie.

Uns gefällt das Buch sehr gut. Man erfährt sehr gut, wieviel Arbeit in einem Buch steckt. Es ist ähnlich wie beim Kochen. Während die Vorbereitung oft sehr viel Zeit benötigt, ist das Ergebnis schnell aufgegessen oder eben durchgelesen. Wir werden das Buch aber sich noch öfters zur Hand nehmen. Von uns gibt es für die tolle Idee und die geniale Umsetzung volle 5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.04.2022

Angela Merkel im Ruhestand ermittelt in der Uckermark

Miss Merkel: Mord in der Uckermark
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Angela Merkel hat nach 16 Jahren Bundeskanzlerin ihre wohlverdiente Rente angetreten. Mit ihrem Ehemann Joachim und dem Mops Putin genießt sie den Ruhestand in dem ruhigen Örtchen Kleinfreudenstadt. Um ...

Angela Merkel hat nach 16 Jahren Bundeskanzlerin ihre wohlverdiente Rente angetreten. Mit ihrem Ehemann Joachim und dem Mops Putin genießt sie den Ruhestand in dem ruhigen Örtchen Kleinfreudenstadt. Um sich besser einzuleben, schlägt sie Achim vor, zum Weinfest von Freiherr Philip von Baugenwitz zu gehen, obwohl der eigentlich die Liveübertragung einer Oper sehen wollte.

Im Laufe des Festes wird der Freiherr, mit seiner Ritterrüstung bekleidet, tot im von innen verschlossenen Weinkeller aufgefunden. Während zunächst alle von einem Selbstmord ausgehen, glaubt Angela das nicht. Mit der Unterstützung ihres Ehemanns und dem Leibwächter Mike will sie den Fall aufklären.

Im Laufe ihrer Ermittlungen, findet sie mehrere Tatverdächtige. Als eine davon ebenfalls zu Tode kommt, will Mike das BKA einschalten, doch Angela lehnt das ab und begibt sich damit in Lebensgefahr...

David Safier erzählt einen amüsanten Krimi mit der ehemaligen Kanzlerin als Ermittlerin. Dabei gibt es immer wieder kurze Rückblicke an ihre politische Karriere in Form von Erinnerungen. Neben den bereits erwähnten Protagonisten gibt es auch noch die Polizistin Lena, von der sich Mike angezogen fühlt sowie die Obsthändlerin Angela, die Frau des Freiherrn Alexa und ihre Vorgängerin Katharina. Weiterhin die Stieftochter Philips, die auf ihrem Instagram-Account die aufmüpfige Adlige mimt sowie die dunkelhäutige Marie, die als schwangere Hartz-IV-Empfängerin den Gegenpol zu den Adligen verkörpert.

Mit dieser bunten Mischung ist es dem Autor gelungen einen humorvollen Krimi, dem es nicht an Spannung fehlt, zu erschaffen und den Hörer damit gut zu unterhalten. Gelesen wird das Buch von Nana Spier, die mit ihrer Stimme die verschiedenen Charaktere gut verkörpert. Mich hat das Hörbuch sehr gut unterhalten und ich freue mich schon auf den zweiten Band. Ich vergebe 5 von 5 Sterne.