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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.08.2023

Ein schönes Mitmachbuch für Kinder

Nobbi, der Mutmachhase (Band 3) – mach mit, hab Mut und alles wird gut!
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Die Tiere des Waldes wollen ein Freundschaftsfest feiern. Nobbi der Mutmachhase macht sich auch auf den Weg. Dabei trifft er den Uhu, der seine Brille sucht. Zusammen mit den Kindern hilft er ihm. Auf ...

Die Tiere des Waldes wollen ein Freundschaftsfest feiern. Nobbi der Mutmachhase macht sich auch auf den Weg. Dabei trifft er den Uhu, der seine Brille sucht. Zusammen mit den Kindern hilft er ihm. Auf dem Fest wird getanzt und die Kinder helfen dem Siebenschläfer seine Angst vor dem Tanzen zu überwinden. Nachdem alle Tiere Torte gegessen haben, zeigen die Kinder dem Bibermädchen Lilli, wie man richtig seine Zähne putzt.

"Nobbi der Mutmachhase" ist ein wunderschön illustriertes Kinderbuch zum Mitmachen. Die Kinder müssen Kitzeln, Schütteln, Pusten und noch mehr. Das Buch ist für Kinder zwischen 4 und 6 Jahren gedacht.

Uns gefällt das Buch sehr gut und wir vergeben 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 20.08.2023

Die Suche nach einem Familiengeheimnis

Perlensommerträume
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Emilia und Michael sind ein Paar. Als sie eines Abends in ihrem Lieblingsrestaurant einen schönen Abend verbringen wollen, macht Michael Emilia einen Heiratsantrag vor allen Gästen. Emilia ist so überrumpelt, ...

Emilia und Michael sind ein Paar. Als sie eines Abends in ihrem Lieblingsrestaurant einen schönen Abend verbringen wollen, macht Michael Emilia einen Heiratsantrag vor allen Gästen. Emilia ist so überrumpelt, dass sie zunächst ja sagt. Kurz darauf teilt sie ihm mit, dass sie Bedenkzeit benötigt. Doch Michael hat den Antrag live ins Netz gestellt und außerdem arbeiten die beiden beim gleichen Sender, wo Michael der Morning Mike ist. Das macht es nicht gerade leichter für Emilia. Sie beschließt eine Auszeit zu nehmen und reist spontan nach Istrien,

Emilias Großmutter Lorena und Großtante Jara sind in Istrien aufgewachsen bevor sie nach Deutschland kamen. Doch sie reden nicht über diese Zeit und sind zerstritten. Einmal hat Emilia zufällig eine Schatulle entdeckt, in der alte Fotos und Dokumente lagen, doch Oma Lorena hat sie schnell wieder verschlossen. Was hat es wohl damit auf sich?

Emilia reist nach Istrien und zwar nach Rovinj. Sie hat gesehen, dass ihre Oma am Laptop nach diesen Ort gesucht hat. Sind Jara und sie hier aufgewachsen? Emilia bezieht ein Zimmer in einem kleinen Hotel des kroatischen Küstenstädtchens. Dort trifft sie auf Luka. Er zeigt ihr das Städtchen und wo sie sich Klamotten besorgen kann, da es Probleme mit ihrem Gepäck gab.

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt. Einmal in der heutigen Zeit und vor 45 Jahren. Dabei wechselt die Sichtweise zwischen Emilia, Lorena und Jara. Durch die Wechsel wird es dem Leser möglich tief in die Geschichte einzutauchen. Nach und nach kommt man dem Geheimnis auf die Spur, warum Lorena und Jara so zerstritten sind, obwohl sie doch früher ein Herz und eine Seele waren.

Emma Wagner erzählt die Geschichte in ihrer gewohnt flüssigen Weise. Ich habe mich schnell in die Geschichte hineingefunden und habe mit Emilia das Geheimnis gelüftet. Die Erzählung über zwei Zeitebenen gefällt mir sehr gut. Wie bei der Autorin üblich, gibt es auch wieder jede Menge Liebe und Romantik und ein Happy End. Mir hat das Buch schöne Lesestunden beschert und ich vergebe 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.08.2023

Ein gelungener Auftakt der Münchner Krimireihe

Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 1)
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München, 1912: Anna Zech hat ihre Ausbildung zur Krankenschwester abgeschlossen und beginnt bei der Münchner Gerichtsmedizin als Assistentin. Gleich an ihrem ersten Arbeitstag ist Anna bei der Obduktion ...

München, 1912: Anna Zech hat ihre Ausbildung zur Krankenschwester abgeschlossen und beginnt bei der Münchner Gerichtsmedizin als Assistentin. Gleich an ihrem ersten Arbeitstag ist Anna bei der Obduktion der Schauspielerin Adele Röckl dabei. Ihre beiden Kollegen sind positiv überrascht, wie gut sie mit den Toten klarkommt und innerhalb kurzer Zeit wollen sie Anna als Kollegin nicht mehr missen.

Fritz Nachtwey ist Reporter einer Klatschzeitung. Er hört vom Tod Adele Röckls und will für einen Beitrag weitere Informationen. Da er keine Kontakte zur Gerichtsmedizin hat, spricht er Anna an und tut so, als ob er sie mit jemandem verwechseln würde. So kommen sie ins Gespräch und Fritz lädt sie auf einen Kaffee ein, da sie recht blass wirkt. Anna geht auf das Angebot ein, da ihr nach dem ersten Arbeitstag etwas schummrig ist.

So beginnt der erste Teil der neuen Buchreihe von Petra Aicher. Die Wahl der beiden Hauptprotagonisten gefällt mir gut. Zum einen ist da das junge Fräulein Anna, das vom Lande in die Großstadt kommt und auf der anderen Seite Fritz, der nicht nur ein windiger Reporter ist, sondern in Wirklichkeit ein Adliger, der zum Zeitvertreib eine Zeitung gegründet hat und dort als Reporter unter falschem Namen arbeitet. Da Anna nach der Ausbildung das Schwesternheim verlassen muss, besorgt Fritz ihr eine Wohnung für die Anna nur eine kleine Miete zahlen braucht. Als Anna diesbezüglich Zweifel bekommt und befürchtet, dass Fritz im Gegenzug gewisse Dinge von ihr erwartet, beruhigt er sie. Er ist nicht abgeneigt, in ihr Schlafzimmer zu kommen, aber er wird sie zu nichts drängen. So beginnt zwischen den beiden eine eigenwillige Beziehung. Fritz kommt regelmäßig, um die Miete zu kassieren und nebenbei Anna den Hof zu machen und Anna begleitet ihn gern auf Ausflüge, aber ihre Wohnung bleibt für Fritz verschlossen.

Neben der Beziehung der beiden geht es aber auch weiter um den Tod der Schauspielerin. Die Fakten aus der Obduktion lassen den Verdacht zu, dass es sich um ein Tötungsdelikt handelt. Die Polizei ist jedoch nicht sonderlich an einer Mordaufklärung interessiert und will das ganze als Freitod abtun.

Die Kriminalgeschichte ist kurzweilig geschrieben. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut. Petra Aicher lässt den Hörer in das Münchner Leben der 1910er Jahre eintauchen. Wir erleben sowohl die adlige Gesellschaft als auch das verruchte Nachtleben. Gelesen wird das Buch von Susanne Schroeder, der es sehr gut gelingt die Atmosphäre der Prinzregentenzeit herüberzubringen.

Mich hat das Hörbuch sehr gut unterhalten und ich vergebe 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 11.08.2023

Die Geschichte einer verordneten Brieffreundschaft zwischen West und Ost

Nackt auf Usedom
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"Nackt auf Usedom" ist keine Urlaubsgeschichte auf der Sonneninsel Usedom. Ganz im Gegenteil. Das Buch spielt in Dortmund und Leipzig. Wir schreiben das Jahr 1982. Der 16-jährige Torsten ist auf Grund ...

"Nackt auf Usedom" ist keine Urlaubsgeschichte auf der Sonneninsel Usedom. Ganz im Gegenteil. Das Buch spielt in Dortmund und Leipzig. Wir schreiben das Jahr 1982. Der 16-jährige Torsten ist auf Grund seiner schlechten Leistungen bereits zu Beginn des zweiten Schulhalbjahres stark versetzungsgefährdet. Seine Lehrerin bietet ihm an, zur Rettung ein Referat über das reale Leben in der DDR zu halten. Ihre Tochter hat in der BRAVO nach Brieffreunden gesucht und zahlreiche Zuschriften erhalten. Darunter auch von Andreas Schröder aus der DDR. Torsten oder Tose, wie ihn seine Freunde nennen, soll nun diesem Andreas antworten und mit ihm einen Briefwechsel beginnen.

Tose ist alles andere als begeistert von dieser Idee einem Halbrussen zu schreiben. Er ist jedoch Mitglied der Band "Die pfantastischen Pfümpf". Wenn er kleben bleibt, so seine Befürchtung, wird die Band auseinanderbrechen. Daher lässt er sich widerwillig auf das Angebot ein.

Als Andreas Post aus Dortmund bekommt ist er zunächst verwirrt, dass ihm nicht wie erhofft ein Mädel sondern irgend ein Typ aus dem Westen antwortet. Obwohl er nicht sicher ist, ob das nicht ein Trick der Stasi ist, lässt er sich auf die Brieffreundschaft ein. Andreas ist Musikfan und wittert die Chance von Torsten vielleicht als Gegenleistung für seine Hilfe eine neue Schallplatte von den Dire Straits zu bekommen.

So entwickelt sich tatsächlich ein Briefwechsel zwischen Torsten und Andreas. Als Andreas die Schallplatte trotz Versprechungen nicht bekommt, denkt er, dass Tose in verarschen will und beschließt dem ahnungslosen Wessi auch ein wenig zu verarschen. So schreibt er ihm u.a., dass es auf Usedom eine Nacktpflicht gibt, was Tose zwar merkwürdig findet, aber dennoch für bare Münze nimmt.

Die Geschichte wird im Wechsel aus der Sicht von Torsten und Andreas erzählt. Das Besondere ist hierbei, dass der Part von Torsten vom Dortmunder Autor Kaelo Michael Janßen und der Part von Andreas vom Leipziger Thomas Nicolai geschrieben wurde. So konnten die beiden Autoren ihre Erinnerungen an die eigene Jugend in West und Ost mit einfließen lassen.

Der erste Teil des Buches gibt den Briefwechsel wieder. Nach dem Ende des Schuljahres bricht der Briefkontakt ab. Der Leser erfährt aber, wie es mit Tose und Schröddel, wie Andreas mittlerweile genannt wird, weitergeht. Wir begleiten sie bei der Ausbildung und der Einberufung zur Bundeswehr bzw. Nationalen Volksarmee (NVA). Hin und wieder müssen sie noch an den jeweils anderen denken. Als dann die Wende kommt, bietet sich die Möglichkeit zu einem persönlichen Treffen. Doch irgendwie kann sich keiner der Beiden dazu durchringen.

Das Buch begleitet die Protagonisten von 1982 bis 2009. Es zeigt einen kleinen Einblick in zwei Leben in zwei Systemen. Dabei sind Torsten und Andreas gar nicht so verschieden. Sie lieben Musik, spielen in einer Band und suchen die große Liebe. Vieles lässt den Leser schmunzeln. Es gibt aber auch traurige Momente.

Das Cover des Buches finde ich sehr gelungen. Trotz seiner Einfachheit steht die Briefmarke für den Briefwechsel und der Poststempel zeigt, dass ein Teil in Leipzig im Jahre 1982 spielt.

Mich hat das Buch sehr gut unterhalten. Ich vergebe 5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 07.08.2023

Eine hanseatische Familiensaga

Elbleuchten
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Hamburg 1886: Lily Karsten, Tochter eines Reeders, soll zur Schiffstaufe eine Rede halten. Da sie mit dem Ankleiden und Frisieren trödelt, fährt ihr Bruder ohne sie zum Hafen. Auf die Schnelle bekommt ...

Hamburg 1886: Lily Karsten, Tochter eines Reeders, soll zur Schiffstaufe eine Rede halten. Da sie mit dem Ankleiden und Frisieren trödelt, fährt ihr Bruder ohne sie zum Hafen. Auf die Schnelle bekommt sie keine andere Kutsche. Sie schnappt sich das Fahrrad ihres Bruders und fährt mit diesem zum Termin. Eigentlich wollte sie es kurz vor dem Ziel abstellen, doch als sie um die Ecke biegt, hat sie plötzlich die Menschenmenge vor sich. Sie ist bereits zu spät und alle Augen sind auf sie gerichtet. Einige blicken interessiert, doch viele schütteln nur den Kopf. Schließlich schickt es sich für eine Dame aus feinem Hause nicht, Fahrrad zu fahren.

Als nach der Taufe ein Sturm aufzieht, weht Lilys Hut ins Hafenbecken. Ein Hafenarbeiter, der ihr helfen will, gerät zwischen Schiff und Kaimauer und wird schwer verletzt. Nur dem Hafenarbeiter Johannes Bolten ist es zu verdanken, dass er überhaupt wieder lebend aus dem Becken kommt. Doch das Leid des Familienvaters scheint niemanden zu stören. Lilys Vater ordnet zwar an, dass die Arztkosten bezahlt werden, doch wie der verletzte Mann in Zukunft seine Familie ernähren soll, ist auch ihm egal. Nur Lily fühlt sich schuldig und will helfen.

Mit der Hilfe von Johannes Bolten, nimmt Lily Kontakt zur Familie des Verletzten auf. Durch ihren Umgang mit Jo lernt Lily, was es bedeutet im Gängeviertel zu wohnen. Obwohl Lily bereits einem Mann namens Henry versprochen ist, fühlt sie sich immer mehr zu Jo hingezogen. Mit ihm kann sie über alles reden und muss sich nicht an irgendwelche Regeln halten.

Miriam Georg entführt uns in eine längs vergangene Zeit der Hamburger Geschichte. Doch beim Hören hat man schnell das Gefühl dabei zu sein. Ihre Beschreibungen wirken sehr realistisch und die Geschichte hat mich von Anfang an gefesselt. Neben der aufkeimenden Liebe zwischen Lily und Jo werden auch viele Probleme der damaligen Zeit angesprochen. Sei es die Armut und die damit verbundenen Krankheiten im Gängeviertel oder die Diskussionen über Frauenrechte und der Ruf nach mehr Sicherheit für die Arbeiter. Sehr gut wird der starke Gegensatz zwischen den Armen und den Menschen aus der Oberschicht dargestellt.

Gesprochen wird das Hörbuch von Tanja Fornaro. Ich kenne ihre Stimme bereits von den Hörbüchern der "Das Tor zur Welt"-Reihe. Sie bringt die historische Geschichte gut herüber. Das Hörbuch hat mich sehr gut unterhalten und ich vergebe 5 von 5 Sterne.