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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2024

Düsteres England im 17. Jahrhundert

Die Hexen von Cleftwater
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Basierend auf realen historischen Ereignissen berichtet die Autorin hier von der Hexenverfolgung in East Anglia im 17. Jahrhundert. Protagonistin ist hier die "alte" (46) Magd Martha. Sie ist außerdem ...

Basierend auf realen historischen Ereignissen berichtet die Autorin hier von der Hexenverfolgung in East Anglia im 17. Jahrhundert. Protagonistin ist hier die "alte" (46) Magd Martha. Sie ist außerdem noch Pflanzenkundige und Hebamme. In ihrem Dorf Cleftwater scheint sie ein gutes Ansehen zu genießen, obwohl sie wegen ihrer Stummheit schon eher zu den Außenseitern gehört. Für ihren Dienstherren Kit würde sie alles tun, hat sie ihn doch sogar selbst großgezogen und fühlt sich, als wenn er ihr eigener Sohn wäre. Als nun der Hexenverfolger Makepeace ins Dorf kommt, werden viele Frauen wegen der haarsträubendsten Gründe als Hexen angeklagt. Unter anderem Freundinnen und die junge Küchenhilfe Prissy. Martha Hallybread muss dem Hexenjäger gegen ihren Willen als Gehilfin zur Seite stehen, um bei den Angeklagten Teufelsmale zu finden. Mich hat dieses Thema sehr interessiert. Es ist erschreckend, was vor ein paar hundert Jahren möglich war. Da wurden (überwiegend) Frauen bezichtigt, mit dem Teufel im Bunde zu sein, bloß, weil beim Nachbarn die Kuh krank geworden ist, oder weil die Ernte verregnet war. Die Frauen wurden aufs übelste gequält und letztendlich gehängt. Dementsprechend düster war die ganze Stimmung im Roman. Der Schreibstil der Autorin hat mir nicht wirklich gefallen. Es war alles so sehr bildlich dargestellt. Ich mag klare, deutliche Aussagen, wo man weiß, was Sache ist und nicht jeder sonstwas hinein interpretieren kann. Die Geschichte ansich war nicht langweilig, da man ja immer darauf gewartet hat, dass Martha ihre Freundinnen rettet und man sich Gedanken darüber gemacht hat, wie das wohl gehen wird. Sehr interessant war für mich auch der Glaube an den "Atzmann", ein kleines Wachspüppchen, das zum Einen Talismann und Glücksbringer und zum Anderen so etwas wie eine Voodoo-Puppe war. Kann der Atzmann Martha helfen?

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Veröffentlicht am 20.03.2024

Die Mühlbach-Saga geht weiter

Für immer, dein August (Mühlbach-Saga 2)
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Schon lange war es der Wunsch von Autorin Barbara Leciejewski ihre eigene Familiengeschichte festzuhalten. Mit "In Liebe deine Lina" hat sie dazu den grandiosen Auftakt gemacht, der sich jetzt mit dem ...

Schon lange war es der Wunsch von Autorin Barbara Leciejewski ihre eigene Familiengeschichte festzuhalten. Mit "In Liebe deine Lina" hat sie dazu den grandiosen Auftakt gemacht, der sich jetzt mit dem zweiten Teil der Mühlbach-Saga "Für immer dein August" fortsetzt. Ging es in Teil eins noch um Karl und Lina, die Urgroßeltern, so geht es jetzt um August und Lotte, die Großeltern der Autorin. Die Beiden waren seit Kindheitstagen gut miteinander befreundet. Wir begleiten diese Freundschaft und spätere große Liebe durch die schlimmsten und dunkelsten Jahre der Deutschen Geschichte. Zunächst ist August als blutjunger Musiker während des Ersten Weltkriegs im Internierungslager in England in Haft. Der Briefwechsel mit seiner Freundin Lotte lässt ihn diese Zeit überstehen. So ist auch Lotte in Bremen die erste Anlaufstelle nach seiner Entlassung. Die Beiden verlieben sich und gründen eine Familie. In Mühlbach gelten beide eher als Außenseiter, aber sie kämpfen sich durch alle Widrigkeiten. Immer wieder geht auch der Blick nach Bremen zu Karl und Lina, sowie deren Freunde. Darunter viele Juden.
Barbara Leciejewski beschreibt in ihrer wundervollen, einfühlsamen Art die Zeit zwischen 1914 und 1946. Teilweise hoch emotional, so dass mir mehrfach die Tränen übers Gesicht liefen. Die Charaktere (teilweise fiktiv) sind alle wunderbar ausgearbeitet. Jeden einzelnen von ihnen hatte ich direkt vor Augen. Auch dieses Buch stellt für mich wieder einmal ein Jahres-Highlight dar. Es ist ein großartiges Werk Deutscher- und Familien-Geschichte, das uns eine große Liebe miterleben, aber auch in tiefste Abgründe blicken lässt. Meine Hochachtung für jemanden, der SO schreiben kann!
Nicht unerwähnt lassen möchte ich das tolle Cover! Vom Stil her passt es wunderbar zum ersten Teil. Es ist ein Pärchen abgebildet, so, wie man sich August und Lotte vorstellt. Außerdem rundherum die Äpfel, die im Buch auch von Bedeutung sind.
Von mir eine uneingeschränkte Empfehlung!

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Veröffentlicht am 19.03.2024

Das Glück der Erde am Deich

Der kleine Pferdehof am Deich
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Direkt angesprochen hat mich das Cover mit dem typisch Norddeutschen Reetdachhaus und den Pferden. Ich liebe meine Heimat, den Norden, genau wie die Protagonistin Lara es tut. Nur war sie seit der Trennung ...

Direkt angesprochen hat mich das Cover mit dem typisch Norddeutschen Reetdachhaus und den Pferden. Ich liebe meine Heimat, den Norden, genau wie die Protagonistin Lara es tut. Nur war sie seit der Trennung ihrer Eltern nie wieder auf dem Pferdehof ihrer Oma. Nach deren Tod erbt Lara gemeinsam mit dem Pferdetrainer André den Hof. Allerdings müssen sie ihn 1 Jahr lang gemeinsam leiten. André geht von Anfang an in Abwehrhaltung, aber Lara möchte sich darauf einlassen, da ihre momentane Lebenssituation es zulässt.

Die Autorin hat einen schönen Schreib- und Erzählstil, der einen leicht in die Geschichte finden lässt. Das ganze Setting ist wunderschön und es wird einem die Niedersächsische Küstenregion und das Wattenmeer näher gebracht. Hervorzuheben ist auch das Pferdewissen der Autorin, insbesondere über artgerechte/alternative Pferdehaltung, dass man auch als Nicht-Kenner absolut nachvollziehen kann. Lara ist eine sympathische junge Frau, die im Laufe der Story zu ihren Wurzeln zurückkehren kann. Nur für die Auswahl ihrer Männer scheint sie kein Händchen zu haben! Zuerst Lars, aufgeblasener Wichtigtuer und dann André, der auch ein sehr schwieriger Charakter zu sein scheint. Sehr herzerwärmend ist, wie Lara mit den Kindern arbeitet und sich um Lily kümmert.

Insgesamt liest sich die Geschichte sehr schön und hat mich gut unterhalten. Ein Sternchen Abzug gibt es, weil die Idee nicht neu ist. Hat man in ähnlicher Form schon öfter gelesen.

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Veröffentlicht am 19.03.2024

Sehr spannend!

Aller-Rache
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Dies ist nun der dritte Teil der Aller-Leine-Krimireihe. Für mich war es der erste und man kann ihn auch wirklich gut lesen, ohne Teil 1 und 2 zu kennen. Ich lese selten Krimis, aber dies war wirklich ...

Dies ist nun der dritte Teil der Aller-Leine-Krimireihe. Für mich war es der erste und man kann ihn auch wirklich gut lesen, ohne Teil 1 und 2 zu kennen. Ich lese selten Krimis, aber dies war wirklich der Beste bisher!
Ein kleines Polizeiteam aus Walsrode soll eine ganze Mordserie aufklären und den nächsten Mord verhindern. Hinterlassene Botschaften an den Toten weisen darauf hin, dass es hier in Wahrheit um den pensionierte Richter Hager geht. Sein Suizid wird verlangt. Andernfalls geht das Morden weiter. Da die Kripo total unterbesetzt ist, helfen der Ex-Kriminologe Carsten und seine Familie, allen voran Flora, Enkelin und Journalistin, mal wieder aus. Sie sind maßgeblich an der Mörderjagd beteiligt, aber auch Kommisar Zufall mischt mit.
Ein toller, verständlicher Schreibstil und Spannung von Anfang bis Ende lässt einen nur so durch die Seiten fliegen. Alles ist meiner Meinung nach sehr authentisch und die Charaktere gut beschrieben. Der bedrohte Ex-Richter hat eine große Wandlung in seinem Charakter durchgemacht, die aber sehr gut erklärt und nachvollziehbar ist. Auch der Lokalkolorit muss hier hervorgehoben werden. Selbst wenn man sich in der Gegend nicht auskennt, die Beschreibungen machen es einem leicht, sich zurecht zu finden. Ich habe diesen Krimi geliebt, da er so abwechslungsreich, sehr spannend und unvorhersehbar ist.
Zuletzt ein Lob für dieses tolle Cover!

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Veröffentlicht am 07.03.2024

Unterhaltsamer Jugendroman

Celebrity Crush
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Im ersten Teil der "Celebrity"-Reihe, der für 12 -18 jährige empfohlen ist, geht es zunächst um die 14 jährige Karoline. Sie darf die Sommerferien nicht alleine mit ihrer besten Freundin Emma in deren ...

Im ersten Teil der "Celebrity"-Reihe, der für 12 -18 jährige empfohlen ist, geht es zunächst um die 14 jährige Karoline. Sie darf die Sommerferien nicht alleine mit ihrer besten Freundin Emma in deren Familien-Hütte verbringen, sondern muss mit Oma auf den Campingplatz. Was zunächst als Supergau erscheint, wird der beste Sommer ihres Lebens! Auf Hersjøen lernt Karoline Norah kennen und erlebt mit Mathias ihre erste große Liebe. Aber der scheint ein Geheimnis zu haben ...
Die Autorin hat hier eine richtig schöne Jugendgeschichte geschrieben, mit der sich die jungen Leserinnen ganz sicher identifizieren können. Die Story ist nicht nur sehr leicht verständlich geschrieben worden, sie sprudelt auch nur so über vor Jugendsprache (cringe, weird, hint, celebrity ...) Übrigens ist das Setting in Norwegen. Es werden genau die Themen behandelt, die bei den Jugendlichen (Mädchen) ganz vorne an stehen: die erste große Liebe, Verehrung eines Idols, Social Media Präsenz, die Abnabelung von den Eltern. Ich finde, dass die Autorin es ganz wunderbar geschafft hat, das in diesem Jugendroman wiederzugeben und aufzuzeigen, dass doch alles ganz anders sein kann, als erwartet. Mal besser und mal schlechter. Auch ich als Erwachsene habe diesen Roman gerne gelesen. Was mich arg gestört hat ist der riesige Cliffhanger am Ende. Na ja, so lange müssen die Leser/innen nicht warten. Teil zwei erscheint im April und drei im Mai. Das Cover ist schön bunt, modern, die Schrift in Glitter und die Kapitel haben eine angenehme Länge.

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