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Veröffentlicht am 20.03.2021

zieht Euch an und "ab nach draußen"

52 kleine & große Eskapaden Für alle Jahreszeiten
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Manchmal wünsche ich mir eine Glaskugel und die Fähigkeit in die Zukunft zu blicken. Gerne würden wir in diesem Jahr mal wieder Urlaub an einem weit entfernten Strand machen. Die gegenwärtige Situation ...

Manchmal wünsche ich mir eine Glaskugel und die Fähigkeit in die Zukunft zu blicken. Gerne würden wir in diesem Jahr mal wieder Urlaub an einem weit entfernten Strand machen. Die gegenwärtige Situation und die immer wieder angekündigte „dritte Welle“ löst diesen Traum wie eine Seifenblase zerplatzen. Im letzten Jahr wollten wir eigentlich auf die Kap Verden fliegen. Daraus wurde dann glücklicherweise noch ein Urlaub an der deutschen Nordsee. Wir haben bisher nichts geplant und erst recht nichts gebucht. Stattdessen schauen wir uns vor der eigenen Haustür um und lassen und durch dementsprechende Reiseliteratur inspirieren.

Dazu hat der DuMont-Verlag eine schöne Reihe auf den Markt gebracht, aus der wir schon ein paar Rezensionen veröffentlicht haben. Diesmal geht es um 52 Eskapaden in Deutschland für jede Jahreszeit.

Wie immer sind die 52 kleinen und großen Eskapaden auf drei Kapitel verteilt:

• im Norden (von Berlin über das Wendland bis nach Norderney)
• im Herzen (von der Eifel über das Ruhrgebiet bis nach Niederlausitz)
• im Süden (vom Hunsrück über die schwäbische Alp bis zum Chiemsee)

Natürlich geht es unter dem Motto „Ab nach draußen“ wieder raus in die Natur, um einfach mal die Seele baumeln zu lassen. Zu Corona-Zeiten wird der Aufenthalt im Freien eh favorisiert und wenn es mal in geschlossene Räume gehen sollte, sollte man an die AHA-Regeln (Abstand, Hygiene und Alltagsmaske) denken, auch wenn man schon geimpft sein sollte.

Die einzelnen Eskapaden sind zu besseren Orientierung wie folgt aufgebaut:

• ein prägnanter Titel mit Ortsnennung und ein kurzer Einstiegstext
• ein informativer Text mit Hinweisen
• ein knappes farblich hervorgehobenes Fazit
• unter „Hin & Weg“ Informationen zu Anfahrt mit Auto, öffentlichen Verkehrsmitteln oder Rad, sowie von Parkmöglichkeiten
• wann die „Beste Zeit“ für die Tour ist
• „Dauer & Strecke“ zur besseren Planung
• Tipps zur „Ausrüstung“ für Unterwegs
• und unter „Wenn es Nacht wird“ gibt es Empfehlungen für eine Übernachtung.

Hier findet wirklich jeder etwas. Man kann einfach nur mal „Abhängen“, Wandern, Boot fahren, Klettern, Tauchen, Zug oder Mountainbike fahren, Segeln, Kunst bestaunen, abgelegene Orte erkunden und vieles mehr. Familien mit Kindern werden hier ebenso bedient, wie Einzelreisende. Neben den Textinformationen finden sich tolle Fotos und auch eine kleine Karte mit den beschriebenen Orten oder Touren.

Natürlich sind in diesem Buche, nicht immer alle Informationen enthalten. In Waldbröl, ca. 40 Kilometer von Köln entfernt, befindet sich das „Panarbora“. Es ist ein großer Naturerlebnispark mit einer dazugehörigen Jugendherberge. Hier gibt es eine tolle 40 Meter hohe Aussichtsplattform und einen Baumwipfelpfad. Ich wollte im letzten Jahr mit einem unserer Söhne übers Wochenende dort hin. Kurzfristig waren wir dann aber noch einmal an der Nordsee. Als ich jetzt die Vorstellung im Eskapaden Buch (#29 ... im Naturerlebnispark Panarbora) gelesen habe, habe ich noch mal nach der Möglichkeit eines Besuches der Anlage geschaut. Im Buch wird von einer Buchung der Jugendherberge geredet. Was jedoch fehlt ist die Information, dass man auch als „Tages-Kunde“ die Aussichtsplattform besteigen und den Baumwipfelpfad begehen kann. Die Preise für das Jahr 2021 findet man auf der dazugehörigen Homepage.

Zum Ende findet sich noch ein Kapitel mit der Überschrift "Sonst noch wichtig". Hier werden die einzelnen Autoren vorgestellt. Es handelt sich um 30 Autoren/ innen. Es ist ein bunt gemischter „Haufen“, welcher verteilt über ganz Deutschland lebt. Die meisten haben eine eigene Website, dessen Adresse in der kurzen Vorstellung genannt werden. Darunter finden noch weitere Informationen und auch tolle Fotos. Wer die Touren vertiefen möchte, kann dies mit seinem Smartphone tun. Am Ende des Buches findet sich ein QR-Code und eine dazugehörige Internetadresse. Hier kann man sich hier die Touren als GPX-Datei herunterladen und zum Beispiel in die App von Komoot importieren.

Ich finde die Eskapaden Reihe wirklich toll und kann auch einen Blick auf die anderen Bücher empfehlen. Hier findet sich schnell und informativ eine Idee für einen Tagesausflug, ein Wochenende oder auch für einen Kurzurlaub.

Zum Schluss noch ein Hinweis in eigener Sache. Immer wieder lese ich in anderen Bewertungen von Infos die fehlen oder einer fehlenden ausführlichen Beschreibung der Orte, Attraktionen, Touren, Karten und so weiter. Der Käufer sollte sich beim Kauf von Reiseführern immer bewusstmachen, dass die Autoren der Bücher IHREN Eindruck und Tipps weitergeben. Ich verlasse mich auch nicht nur auf einen Reiseführer. Es gibt diverse Informationsquellen und diese sollte man nutzen, um ein persönliches „Day by Day“ zu erstellen. So nehmen wir für unsere Urlaubsplanung diverse Reiseführer zur Hand und arbeiten diese durch, um einen erholsamen Urlaub zu erleben. Wir schauen auch immer nach Angeboten für Familien mit Kindern, die leider nicht alle Reiseführer mitbringen…In unseren anderen Rezensionen werden sie immer wieder mal den ein oder anderen Reiseführer finden.

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Veröffentlicht am 13.03.2021

"Es trägt zum inneren Gleichgewicht bei, die Welt mal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten."

Barnie und die heimlichen Denker
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Die Corona-Zeiten sind nicht nur beruflich eine Herausforderung, wenn man so wie ich im Krankenhaus arbeitet. Es ist auch für uns als Eltern mit pubertierenden Kindern im Distanzunterricht eine zusätzliche ...

Die Corona-Zeiten sind nicht nur beruflich eine Herausforderung, wenn man so wie ich im Krankenhaus arbeitet. Es ist auch für uns als Eltern mit pubertierenden Kindern im Distanzunterricht eine zusätzliche Belastung. Das wird sicherlich vielen Eltern so gehen. Klar geht es auch oftmals vor die Tür, um einfach mal durchzuatmen. Bei dem trüben regnerischen Wetter zieht man sich auch gerne mal mit einem heißen Tee, einer warmen Decke und einem guten Buch zurück. Und vielleicht muss es dann nicht immer ein Thriller, Action-Titel oder dystopischer Roman sein. Einfach mal runterkommen und sich auf die "Basics" besinnen. Aus dem Grund habe ich mir ein Kinderbuch in die Hand genommen, welches ich Ihnen in meiner folgenden Rezension einmal vorstellen möchte.

Mit zunehmendem Alter fällt es schwerer, sich in Kinder und deren Sicht der Dinge einzulassen. Diese leben in ihrem eigenen "Mikrokosmos", in dem andere Regeln und Abläufe herrschen. Da wird das Kinderzimmer zum Beispiel zu einem Schloss, einem Pferdestall, einem StarWars Universum oder einem Baumhaus. Der Fantasie der Kinder sind (glücklicherweise) keine Grenzen gesetzt. Wahrscheinlich wird es ihnen daher auch nicht schwerfallen, sich auf dieses Buch einzulassen.

Ehrlich gesagt, brauchte ich zu Beginn ein wenig Zeit, mich auf diese Geschichte einzulassen. Das liegt aber eher daran, dass ich immer eine Weile brauche mich mit einem Buch zu erden, um in die Geschichte zu kommen. Meist habe ich abends gelesen und habe damit den Alltagsstress gut hinter mir lassen können. Oft ging mir beim Lesen ein Lächeln über das Gesicht und manchmal brachte mich das ein oder andere Kapitel zum Nachdenken.

Das Buch selber liegt mir als Taschenbuch-Ausgabe vor. Es ist ordentlich verarbeitet und hat ein Hochglanz-Cover. Auf der Frontseite schaut mich der tierische Protagonist der Geschichte "Barnie" mit seinen unterschiedlichen gefärbten Augen direkt an. Auf der Rückseite gibt es eine kurze Inhaltsangabe und Informationen zur Autorin Marieluise Ritter, sowie zur Illustratorin Sylvia Ritter. Die Seiten sind beidseits gut gefüllt und die Schriftgröße ist gut gewählt. Hin und wieder finden sich kursiv dargestellte Abschnitte, in denen die "Erzählerin" uns ein paar weitere Informationen zur Geschichte liefert oder einfach mal ihre Meinung äußert. Aufgelockert wird der Text durch teils farbig und Schwarz-weiß gestaltete Illustrationen.

Wer meine Rezensionen kennt weiß, dass ich nicht viel über die Geschichte selber berichte. Aber woher soll der ein oder andere Interessierte dann wissen, warum er das Buch lesen sollte? Da bleibt mir nur zu sagen, sich einfach mal wieder auf ein Abenteuer einzulassen. Wie ich schon oben kurz anriss, eine andere Perspektive einzunehmen und die Welt mit anderen Augen zu sehen. Und auch die Autorin greift genau diesen Aspekt in ihrem Buch auf Seite 24 auf und schreibt dazu:

"Da sieht man es wieder! Es trägt zum inneren Gleichgewicht bei, die Welt mal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten" (aus "Barnie und die heimlichen Denker" Seite 24)

Passend dazu findet sich auch ein Bild einer "kopfstehende" Heidschnucke in der unteren Ecke.

Wie ich schon schrieb, hat mir der Inhalt des Buches das ein oder andere Lächeln auf das Gesicht gezaubert. Vor allem liegt es an der Darstellung und der Interaktion der im Buch auftauchenden menschlichen und tierischen Charaktere. Marieluise Ritter gelingt es den Leser in die unterschiedlichen Welten von Menschen und Tieren mitzunehmen, indem sie uns an den Gedanken der Protagonisten teilhaben lässt. So erfährt der Leser was der Schäfer Bastian und die anderen menschlichen Akteure denken fühlen und von sich geben und auf der anderen Seite nimmt sie uns mit in die mögliche Gedankenwelt der tierischen Darsteller wie den Hunden Barnie, Gobbo und Zuckerschnucke. Um aber auch nicht die "Realität" nicht völlig zu vermischen, können Mensch und Tier nicht miteinander "reden". Klar gibt es hier, wie im echten Leben, Kommandos für die Hüte-Hunde, aber auch die Hunde können durch ihr agieren auf ihre Wünsche aufmerksam machen.

Dadurch, dass der Leser in die unterschiedlichen Welten von Mensch und Tier eintauchen kann und damit alle versteht, bekommt er einen tieferen Einblick von allem. So entsteht eine tolle Geschichte, die zum Weiterlesen anregt und ein schönes Ende findet. Hin und wieder musste ich an "Shaun das Schaf" denken. Auch hier gibt es ein "intelligentes" Schaf, welches aber mit der Zeit herausfindet, dass es nicht alleine ist. Intelligenz bedeutet aber hier nicht, dass die Schafe wie Menschen Denken oder Handeln. Sie unterscheiden sich aber von den anderen Tieren der Herde, welche sich in erster Linie nur für das Futter vor ihrer Nase interessieren. Zuckerschnucke findet in der Herde aber schnell Gleichgesinnte und so bilden sie den Club der "Heimlichen Denker". Sie beobachten ihren Schäfer Bastian und sein tägliches Tun; die Gruppen von Menschen, welche sich als "Touristen" der Schafherde nähern und auch den Hüte-Hund Gobbo und dem neu hinzugekommenen Border Collie Barnie. Toll ist es einfach, wie sie genau diese andere Welt wahrnehmen. So hört Zuckerschnucke immer zu, wenn Bastian das Radio einschaltet. Sie versucht die dort gehörten Dinge zu verstehen und sich ein Bild von der Welt zu machen. Dabei entstehen aber immer wieder lustige Wortschöpfungen und Blickweisen. So hört sie zum Beispiel im Radio einen Nachrichten-Bericht über "Rebellen und Schafschützen", macht daraus aber "Reh-Bellen und Schaafschützen". Daraus ergibt sich dann für sie die Frage, warum den nun auch Rehe das Bellen erlernen. Sollen sie die Hüte-Hunde unterstützen? Der Wagen, der eines Tages Barnie mitbringt, ist auch kein "LKW" sondern ein "Elkkaweh". Diese Wortwitze und Gedankengänge ziehen sich durch das ganze Buch und bringen eine gehörige Portion Humor in die Geschichte.

Es bleibt aber nicht nur beim Spaß und Humor. Marieluise Ritter baut in ihre Geschichte aber auch Wissen und Informationen ein. Klar geht es dabei in erster Linie um das Leben und dem Beruf des Schäfers mit allen seinen Facetten. Es ist aber nicht wie ein Lehrbuch aufgebaut. Vielmehr kommen diese Hintergründe häppchenweise dazu und so habe ich vieles über den Sinn und Zweck der Schafherden in der Lüneburger Heide in Erfahrung bringen können. In der "Danksagung" zum Schluss kann man sich auch die diversen Informationsquellen ansehen, die Marieluise Ritter zu Rate gezogen hat.

Zu guter Letzt erzählt die Autorin aber auch von Ängsten, Hoffnungen und Wünschen von Mensch und Tier. Und genau das hat mich zwischendurch zum Nachdenken angeregt. Ein Appel sich seinen Ängsten zu stellen, seinen Weg zu gehen, über seinen Schatten zu springen, sich selber wahr zu nehmen und Selbstbewusst zu werden, mutig zu sein, Gemeinschaft zu erleben, Freundschaften zu schließen, auch mal Fehler machen zu dürfen und sich mit der Zeit immer weiter zu entwickeln. Hier spielt die Autorin ihre langjährige Erfahrung als Märchenerzählerin für Erwachsene und Kinder, sowie Vorleserin und Geschichtenschreiberin für Theater, Hörspiele, Bilderbücher und Erzählbände für Kinder und Erwachsene aus.

Ich kann das Buch nicht nur der angesprochenen Altersgruppe von 8 bis 12 Jahren empfehlen, sondern auch jugendlichen und erwachsenen Lesern. Hier gibt sich auch die Gelegenheit mit seinem Kind ins Gespräch zu kommen und die im vorherigen Abschnitt genannten Themen zu thematisieren. Es eignet dadurch auch hervorragend als "Vorlesebuch". Die tollen eingestreuten Illustrationen sind kindgerecht gehalten und fördern die Fantasie des Lesers. Lassen sie sich einfach darauf ein und lassen den Alltag hinter sich!

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Veröffentlicht am 07.03.2021

Deutschland (wieder) neu entdeckt…..

DuMont Bildband Paradiese vor der Haustür
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Die deutschen Wälder, Naturerholungsgebiete und Naturparke erleben seit der Corona-Pandemie ein Comeback. Immer mehr Menschen zieht es nach draußen. Sie gehen spazieren, wandern oder mit den Kindern die ...

Die deutschen Wälder, Naturerholungsgebiete und Naturparke erleben seit der Corona-Pandemie ein Comeback. Immer mehr Menschen zieht es nach draußen. Sie gehen spazieren, wandern oder mit den Kindern die Natur erleben. Gerade wo jetzt die Temperaturen wieder langsam steigen, zieht es die Menschen vor die Tür. Es muss nicht immer eine Kreuzfahrt sein, oder ein Inselurlaub im tiefen Süden. Deutschland hat da auch einiges anzubieten. Davon erzählt auch der DuMont Bildband "Paradiese vor der Haustür", der uns "Naturparke Deutschland" zusammen mit dem DuMont-Verlag vorstellt.

Das vor mir liegende Buch wiegt gut 1700 Gramm. Mit den Abmessungen von 30,5 x 24,5 x 3,0 cm beinhaltet es 256 Seiten. Der Einband ist hochwertig gebunden. Auf dem Frontcover hat ein alter knorriger Baum seinen Platz gefunden. In geschwungener Schrift sind der Buchtitel und der Herausgeber aufgeführt. Auf der Rückseite findet sich ein Foto einer Moorlandschaft mit einem kurzen Informationstext zum Inhalt. Leider gibt es kein Leseband.

Das Buch erscheint in der vierten aktualisierten Auflage 2021 und wurde in Kooperation mit dem Verband Deutscher Naturparke e.V. (VDE) erstellt. Zu den Partnern zählen sowohl öffentliche Institutionen als auch Verbände und Partner aus der Wirtschaft. Mit jedem Partner verbindet den VDN eine individuelle Kooperation.

Gleich zu Beginn des Buches gibt es eine Übersichtskarte der Naturparke. Daneben findet sich eine Inhaltsübersicht. Diese ist nach den einzelnen Bundesländern von Norden nach Süden sortiert. Jeder Naturpark ist mit einer Nummer versehen, die man dann auch schnell auf der Karte erkennen kann. Im Vorwort begrüßt den Leser der Präsident des VDE mit ein paar einleitenden Worten. Danach finden sich eindrucksvolle Zahlen unter dem Thema “Nachgezählt”. Im Buch selber findet sich dann eingestreut Themen aus der Rubrik “Schon gewusst?”. Hier sind auf einer Doppelseite nützliche Informationen zum Beispiel zu “Wolf, Luchs und Co” oder “Gesund ohne Rezept” zu finden.

Die einzelnen Kapitel sind nach den Bundesländern aufgeteilt. Zu jedem Bundesland gibt es eine Doppelseite mit einer kleinen stilisierten Karte und der Auflistung der dort zu findenden Naturparke. Jeder Naturpark wird auf einer Doppelseite vorgestellt. Der Aufbau ist gut und übersichtlich gestaltet. Es findet sich die genaue Adresse des Parks mit einer dazugehörigen Telefonnummer und einer Internetadresse. Ein kurz gehaltener Text stellt dem Leser den Park vor. Meist werden hier die Besonderheiten des Parks, die Tier- und Pflanzenwelt sowie geschichtliche Hintergründe erwähnt. Im farblich abgesetzten Teil “Nicht verpassen” sind drei Highlights aufgeführt, die sich der Besucher nicht entgehen lassen sollte.

Natürlich spielen in diesem Bildband auch Fotos eine Rolle. Hier gibt es tolle Motive zu sehen. Einige sind auf Doppelseiten zu finden. Neben beeindruckenden Landschaftsmotiven finden sich auch tolle Tieraufnahmen. Zu jedem Foto gibt es einen kleinen Informationstext. Die Fotos geben einen ersten Eindruck der Parks und machen Lust auf mehr. Jeder Park hat seine individuellen Eigenheiten, die ihn unverwechselbar machen.

Was bleibt zusammenfassend zu sagen? Der Bildband ist zuletzt in der dritten Ausgabe 2016 auf den Markt gebracht worden. Viele Fotos sind identisch. Informationen sind sicherlich aktualisiert, aber das war es dann auch schon. Die deutschen Lande erfahren gerade in der Coronazeit einen Boom. Dazu gehören auch die Naturparke. Und auf diesem Zug springt auch der Verband Deutscher Naturparke auf. Ich habe Augenmerk auf die tollen Fotos und die Inspirationen gelegt. Unter diesem Gesichtspunkt ist es ein tolles Mitbringsel für Deutschland-Liebhaber. Bis dahin bleiben sie gesund!

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Veröffentlicht am 28.02.2021

Die Schönheit des Nordens in atemberaubenden Fotos festgehalten

DuMont Bildband Nordwärts
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Der Virus hat uns immer noch in der Hand und die ersten Ferien des Jahres stehen vor der Tür. Ostern in einem anderen Land zu verbringen, wird wohl nur ein Wunsch bleiben. Trotzdem bleibt die Sehnsucht ...

Der Virus hat uns immer noch in der Hand und die ersten Ferien des Jahres stehen vor der Tür. Ostern in einem anderen Land zu verbringen, wird wohl nur ein Wunsch bleiben. Trotzdem bleibt die Sehnsucht nach ein Stück Normalität und die Hoffnung auf weitere Lockerungen. Heute habe ich mich bei dem sonnigen Wetter in den Garten gesetzt und eine "Reise" in den hohen Norden unternommen. Ein toller Bildband aus dem Dumont Verlag hat mich "begleitet". Diesen möchte ich in diesem Beitrag vorstellen.

Bei diesem Bildband handelt es sich um einen hochwertig gebundenen Einband. Auf dem vorderen Buchdeckel findet sich neben dem Titel ein Foto des Autors. Das Foto steht hier definitiv im Vordergrund und gibt den ersten Eindruck auf den Inhalt des Buches. Auf der Rückseite findet sich ein kurzer Begleittext als Appetitanreger und ein weiteres Foto. Ein Leseband hilft dabei, die richtige Seite im Buch wieder zu finden.

Schon nach den ersten Seiten war ich hin und weg. Die Art der Bilder haben mich an die Werke der "German Roamers" erinnert und ich habe mal im Netz "nachgeschlagen". Und ja, ich hatte den richtigen Riecher. Die German Roamers sind ein Zusammenschluss aus 13 Fotografen, die sich im Januar 2015 gegründet haben. Die Kernidee der Gruppe besteht darin, das Potenzial der besten deutschen Outdoor-Fotografen auf Instagram zu bündeln. So möchten sie zum einen auf die wunderbare Natur Deutschlands aufmerksam machen und zum anderen einen Ort für Inspiration, Austausch und Community schaffen.

In diesem Bildband hat er die Fotos seiner Reisen in den hohen Norden zusammengestellt. Begleitet werden diese Bilder von kurzen, aber informativen Texten. Seine Reisen führten ihn zusammen mit seiner Freundin Natascha Klein auf die Lofoten, die Färöer-Inseln, Schweden, Norwegen, Island und Finnland. In dem Bildband war er für die Fotos und Texte zuständig. Seine Freundin hat sich für die Gestaltung verantwortlich gezeigt. Für die Reisen haben sich die beiden eine VW-Bus umgebaut, den sie liebevoll "Wilma" getauft haben.

Natürlich stehen die Fotos im Vordergrund. Und die sind einfach umwerfend und beeindruckend. Sie zeigen die unberührte Natur aus einer natürlichen Perspektive, so wie der Titel schon sagt "auf der Suche nach Weite und Stille". Viele der Bilder sind in den kalten Jahreszeiten entstanden und bringen die Natur in all ihrer Rauheit aber auch Schönheit zur Geltung. Daniel Ernst beweist ein tolles Auge für den Augenblick. Neben seiner Kamera nutzt er auch eine Drohne für seine Aufnahmen und schafft es so noch mal einen anderen Blickwinkel zu schaffen. Die Fotos sind abwechslungsreich auf den Seiten platziert. Viele Fotos gehen auch über eine Doppelseite und haben bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Vor Jahren war ich einmal in Schweden mit dem Kanu unterwegs. Und ja, die Natur war wirklich beeindruckend.

Auch abseits der Wege sucht Daniel Ernst nach dem passenden Motiv. Dabei nimmt er zusammen mit seiner Freundin und weitern Freunden auch stundenlange Wanderungen auf sich. Natürlich wurden auch bekannte "Foto-Spots", wie zum Beispiel die Troltunga (zu Deutsch "Trollzunge") in Norwegen von ihm besucht. Statt sich aber in die Schlange von Touristen zu stellen, kommt er einfach später noch mal wieder, um diese Orte in aller Ruhe abzulichten. Um den besonderen Augenblick festzuhalten, nehmen sie auch Wintercamping auf sich. Mit dem Rucksack und einer ausreichenden Menge Brennholz geht es zum Beispiel an verschneite Strände. Dort angekommen warten sie auf den magischen Moment, wenn die Nordlichter auftauchen und den Himmel in ein beeindruckendes Kunstwerk verwandeln.

Zwischen den einzelnen Locations sind im Buch immer ein paar Seiten zu speziellen Themen eingearbeitet. So erfährt der Leser einige Hintergrundinformationen zu "Nordlichtern", unter dem Titel "Vanlife" wie "Wilma" entstanden ist, was es heißt "Draußen unterwegs" zu sein und keine Spuren zu hinterlassen und im "FAQ" beantwortet Daniel Ernst Fragen zu seiner fotografischen Entwicklung, seinem Equipment und Tipps zu einem gelungenen Reisefoto. Zum Ende hin verrät er uns auch noch seine Reiseträume. Er möchte gerne noch mal nach Nepal, um im Himalaya zu Trekken. Es ist also noch einiges zu erwarten.

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Veröffentlicht am 21.10.2020

"Einmal um die ganze Welt.... " und das vom Sofa aus!! Klasse!!

LONELY PLANET Bildband Einmal um die Welt
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"Einmal um die ganze Welt.... Davon hab' ich schon als kleiner Bub geträumt." so sang Karel Gott im Jahr 1970 von einem Traum, den viele von uns mit sich tragen. Der Traum einer Weltumrundung ist aber ...

"Einmal um die ganze Welt.... Davon hab' ich schon als kleiner Bub geträumt." so sang Karel Gott im Jahr 1970 von einem Traum, den viele von uns mit sich tragen. Der Traum einer Weltumrundung ist aber nicht neu. Auch Jule Verne hat diesen schon in seinem am 30. Januar 1873 erschienenen Roman "In 80 Tagen um die Welt" beschrieben. Der Roman beruht auf der Weltreise des Amerikaners George Francis Train, der 1870 jene Reise und 1890 sowie 1892 noch zwei weitere Weltreisen unternahm, 1892 sogar in nur 60 Tagen.

Die verrücktesten Reisen hat Lonely Planet nun in einem Bildband mit dem Titel "Einmal um die Welt" zusammengestellt.

Bei dem Buch handelt es sich um einen hochwertig gebundenen Einband. Auf dem vorderen Buchdeckel findet sich neben dem Titel ein Coverbild. Natürlich ist es schon so rund wie ein Globus. Hier sind schon einige der Fortbewegungsmittel zu sehen, mit denen eine Weltumrundung durchgeführt wurde. Auf der Rückseite findet sich ein kurzer Begleittext als Appetitanreger und eine Bildercollage. Ein Leseband hilft dabei, die richtige Seite im Buch wieder zu finden.

Noch bevor ich das Buch richtig durchschauen konnte, haben es sich schon unsere 14-jährigen Zwillinge geschnappt. Erst hat der eine und dann der andere durchgeblättert. Sie haben sich die ein oder andere Story durchgelesen und sich die Faltkarten angesehen. Beide sind wirklich gefesselt von dem Buch und schauen zwischenzeitlich immer noch rein. Doch nun habe ich es mir erst einmal für meine Rezension "zurückgeholt".

Relativ schnell wurde mir klar, warum es sie so gefesselt hat. Aber eins nach dem anderen. Zu Beginn des Buches gibt es eine doppelseitige Übersicht über den Inhalt der gut 288 Seiten. ..... 288 Seiten? Sollten es nicht 328 Seiten sein? Nein, es handelt sich dabei definitiv nur um die 288 Seiten. Nach der Inhaltsübersicht gibt es ein Vorwort. Den Autorinnen und Autoren wurde demnach schnell bewusst, dass es mehr Weltumrundungen gab als erwartet. Um die Geschichten hinter den Reisen um die Welt übersichtlicher zu gestalten, wurde es in neun Kapitel unterteilt. Jedes der Kapitel widmet sich einem anderen Verkehrsmittel:

• mit dem Schiff
• mit dem Fahrrad
• mit dem Flugzeug
• mit dem Boot
• zu Fuß
• mit dem Auto
• mit dem Ballon
• mit dem Zug
• mit dem Motorrad

Zu jedem Kapitel gibt es eine kurze Einleitung und mehrere Geschichten. Das erste Kapitel ist dem Schiff gewidmet. Und das hat auch seinen Grund. Ferdinand Magellan verließ 1519 mit seiner aus fünf Schiffen bestehenden Flotte Spanien. Nur ein Schiff kam drei Jahre später nach erfolgreicher Weltumrundung zurück. Magellan selbst starb auf seiner Reise. In dem Kapitel finden sich mehr Informationen, als ich hier erwähnt habe. Neben dem gut geschriebenen Text finden sich diverse Fotos, Zeichnungen und eine ausklappbare Faltkarte mit den einzelnen Stationen der Reise.

Die anderen Kapitel stehen dem in nichts nach und so wird das Buch zu einem packenden Nachschlagewerk, was seinesgleichen sucht. Der Pioniergeist der Männer und Frauen springt einem förmlich entgegen. Das Buch macht keinen Hehl daraus, das es nicht immer gut ausgegangen ist. Die Geschichten sind informativ aufgebaut und lassen den interessierten Leser das Buch nicht so schnell zur Seite legen. Ganz nebenbei bekommt man auch noch Geografie- und Geschichtsunterricht. Es handelt sich jedoch nicht um ein typisches Schulbuch. Die beeindruckenden Fotos lockern das Buch auf und lassen einen guten Eindruck der unterschiedlichen Reisen entstehen. Die Aktualität lässt ebenfalls nicht zu wünschen übrig. So wird auf Seite 131 auch von Greta Thunbergs Bootsreise im November 2019 aus den USA zum Klimagipfel in Madrid berichtet. Zur Abwechslung finden sich auch "verrückte Rekordfahrten" mit unterschiedlichen Autos oder die "schönsten Ballonfahrten" der Welt. Es wird definitiv nicht langweilig.

Jetzt sollte es ihnen auch klar sein, warum unsere Jungs so gefallen an dem Buch gefunden haben. Es ist ein abwechslungsreiches tolles Werk, aus dem man noch einiges lernen kann. Wer sich für die Thematik interessiert, wird begeistert sein. Nebenbei schafft es Lonely Planet auch, die Welt aus einer anderen Perspektive zu zeigen und den Leser "Lust auf mehr" zu vermitteln. So ging es mir bei dem Buch, wo mich persönlich auch die wundervollen Fotos angesprochen haben. Das Buch ist ein tolles Geschenk, nicht nur für Weltenbummler, sondern auch für reisefreudige und wissbegierige Menschen. Da wir aufgrund der aktuellen Situation bei den Reisen eingeschränkt sind und die dunkle Jahreszeit vor der Tür steht, kann man hier einfach mal träumen und sich vielleicht ein Reiseziel heraussuchen, was man nach Corona gerne besuchen möchte. Bis dahin bleiben sie gesund!

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