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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.10.2022

Familiengeschichte im Bergbau des Erzgebirges

Die Sehnsucht nach Licht
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Thema des Romans ist die Geschichte einer Bergarbeiterfamilie im Lagerstättenrevier Schlema-Alberoda (Erzgebirge). Die fiktiven Geschehnisse erstrecken sich im Zeitraum 1908 bis 2019. In zwei Handlungssträngen ...

Thema des Romans ist die Geschichte einer Bergarbeiterfamilie im Lagerstättenrevier Schlema-Alberoda (Erzgebirge). Die fiktiven Geschehnisse erstrecken sich im Zeitraum 1908 bis 2019. In zwei Handlungssträngen wird die Geschichte der Familie Steiner erzählt, einer in der Vergangenheit und einer mehr in der Gegenwart, in der die Tochter Luisa die Umstände des Verschwindens ihres Urgroßonkels Rudolf ermitteln will.
Dabei gibt es sehr gut recherchierte Bezüge zu Alltag, Bräuchen und Traditionen im Schlemaer Revier. Auch die historischen Hintergründe in regionaler und überregionaler Politik (zwei Weltkriege, Besatzung, Uranbergbau, Wendezeit) werden anschaulich und spannend wiedergegeben.
Durch den empathischen Erzählstil von Kati Naumann war der Roman sehr spannend und flüssig zu lesen. Es ist eine lohnende und mitreißende Lektüre, in der ich mit den Protagonisten regelrecht mitgefühlt habe.

Veröffentlicht am 27.10.2022

Für Freunde der griechischen Mythologie

Elektra, die hell Leuchtende
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Der Roman erzählt die Geschichte um die mykenische Königsfamilie aus der griechischen Mythologie. Die klassische sophokleische Trägodie wird im Roman aus der Perspektive der Frauen, insbesondere der Mutter ...

Der Roman erzählt die Geschichte um die mykenische Königsfamilie aus der griechischen Mythologie. Die klassische sophokleische Trägodie wird im Roman aus der Perspektive der Frauen, insbesondere der Mutter Klytämnestra und (ihrer Tochter) Elektra geschildert.
Dabei folgt Jennifer Saint recht genau der Handlung des ursprünglichen Mythos. Es geht wie hier um das Leid und dem daraus entstehenden Kreislauf der Rache. Nach dem Prinzip der Selbstjustiz wird Leid mit Leid beglichen, Tod durch Tod gerächt. Es stellt sich die Frage, ob diese Verhaltensweise gerechtfertigt ist.
Durfte Klytämnestra Agamemnon umbringen, da dieser doch ihre Tochter Iphigenie opferte? War Elektra dann nicht genauso im Recht, als sie Rache an Klytämnestra forderte, da sie den Tod ihres Vaters durch die Mutter erleben musste?
Diese Fragen stellen sich dem Leser, und führen zum Mitleid, der Empathie.
Interessanter Lesestoff für Freunde der griechischen Tragödie und der Mythologie.

Veröffentlicht am 02.10.2022

Spannender zweiter Fall des Wiener Ermittlers

Das Mädchen und der Totengräber (Die Totengräber-Serie 2)
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Mit dem Kriminalroman "Das Mädchen und der Totengräber" ist Oliver Pötzsch wieder ein packender Kriminalroman gelungen. Leopold von Hertzfeldt ermittelt in dem Fall eines mumifizierten Ägyptologen. Und ...

Mit dem Kriminalroman "Das Mädchen und der Totengräber" ist Oliver Pötzsch wieder ein packender Kriminalroman gelungen. Leopold von Hertzfeldt ermittelt in dem Fall eines mumifizierten Ägyptologen. Und quer durch die unterschiedlichen Wiener Bezirke zieht sich eine Spur von grausam zugerichteten jungen Männern. Leopold und seine Freundin, die Polizeifotografin Julia Wolf ermitteln in der ganzen Stadt. Dabei werden sie auch in diesem Fall vom Totengräber Augustin Rothemeyer unterstützt. Aber der Täter ist dem Trio immer einen Schritt voraus.
Auch in dem zweiten Band der Hertzfeld Kriminalromene verbindet Oliver Pötzsch das Genre Krimi mit dem Thema des historischen Romans wieder in überzeugender Weise. Die Geschichte liest sich flüssig und ist spannend. Dabei ist der historische Hintergrund sehr gut recherchiert. Es ist interessant beim Lesen das Leben und die Atmosphäre Wiens im zu Ende gehenden 19. Jahrhundert nachvollziehen zu können.
Darum an dieser Stelle meine absolute Lese-Empfehlung von "Das Mädchen und der Totengräber" für Leser von Kriminalromanen, die einen profunden historischen Hintergrund schätzen.

Veröffentlicht am 02.10.2022

Hochspannung von Daniel Silva

Die Cellistin
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Bereits auf den ersten Seiten nimmt Daniel Silvas Thriller rasantes Tempo auf.
In London wird ein russischer Milliardär, durch Nowitschok vergiftet, tot aufgefunden. Aus dieser Situation entwickelt sich ...

Bereits auf den ersten Seiten nimmt Daniel Silvas Thriller rasantes Tempo auf.
In London wird ein russischer Milliardär, durch Nowitschok vergiftet, tot aufgefunden. Aus dieser Situation entwickelt sich die Jagd auf die Täter.
Gabriel Allon, der Chef des israelischen Geheimdienstes, leitet die Aktion. Die Strukturen der russischen Geldwäscheströme sowie das Vermögen des russischen Präsidenten sollen zerstört werden. Die Geschichte spielt vorwiegend in der Schweiz.
Gestört haben mich etwas die häufigen, sich wiederholenden und oft banalen Bezüge zur Corona-Pandemie.
In zum Erzähl-Tempo passenden knappen, an Presseberichte erinnernden Stil schreibt der Autor die Geschichte.
Dabei überzeugen wie immer bei Silva die aktuellen Bezüge zu den politischen Entwicklungen der letzten Jahre. Sie sind gut recherchiert und liefern der fiktiven Geschichte reelle Hintergründe zu aktuellen Geschehnissen.
Zusammenfassend stellt das Buch für Freunde der Hochspannung eine lohnende Lektüre dar.

Veröffentlicht am 02.10.2022

Fesselnde Auswanderergeschichte

Susanna
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Die Brooklyn Bridge auf dem Titel versinnbildlicht als damals revolutionäres Ingenieursmeisterwerk die Wandlungen der in dem Roman beschriebenen Umgebung sowie der Romanhandlung recht gut.
Immer nah an ...

Die Brooklyn Bridge auf dem Titel versinnbildlicht als damals revolutionäres Ingenieursmeisterwerk die Wandlungen der in dem Roman beschriebenen Umgebung sowie der Romanhandlung recht gut.
Immer nah an den historischen Ereignissen wird das Leben der aus Basel stammenden Susanna beschrieben. Mutig und neugierig erobert die Auswanderin ihre neue Umgebung in Amerika. Die Abenteuer der Romanheldin sind fesselnd und unterhaltend. In bildhaft schöner und eindrücklicher Weise werden die tiefgreifenden technischen, wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen der Epoche der Industrialisierung und technischen Erfindungen (Elektrizität) von Alex Capus wieder gegeben.
Ein zentrales Thema wird im Verlauf des Buches der Gegensatz zwischen dem Luxus in den Städten und dem Leben der Ureinwohner, für die sich Susanna schließlich einsetzt.
Ein Lesevergnügen besonders für historisch interessierte Leser.