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Veröffentlicht am 12.07.2021

Eine große Künstlerin!

Die Bildhauerin
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4.5 Sterne

Die Autorin Pia Rosenberg hat mit diesem Buch eine sehr fesselnde Romanbiographie über Camille Claudel geschrieben. Die junge Frau brennt schon seit ihrer Kindheit für die Kunst der ...

4.5 Sterne

Die Autorin Pia Rosenberg hat mit diesem Buch eine sehr fesselnde Romanbiographie über Camille Claudel geschrieben. Die junge Frau brennt schon seit ihrer Kindheit für die Kunst der Bildhauerei, diese ist jedoch eine "Männerdomäne". Unterstützung bekommt sie von ihrem Vater und so darf sie in Paris auf eine private Schule gehen in der auch Bildhauerei unterrichtet wird. Bald wird der berühmte Auguste Rodin auf sie aufmerksam, er unterrichtet sie und lässt sie schließlich für sich arbeiten. Darüber kommen die beiden sich näher und beginnen eine Liebesbeziehung. Doch wird Rodin seine Affären und Frauengeschichten für Camille beenden?

Dies ist wieder ein Buch, das mir zugleich Spaß gemacht hat zu lesen, bei dem ich aber auch wieder viel über eine tolle Persönlichkeit lernen durfte. Der Schreibstil ist sehr bildhaft, locker und leicht, da sind die Seiten nur so dahin geflogen und ich habe das Buch in wenigen Tagen beendet. Manche Romanbiografien sind vom Schreibstil etwas trocken, dies ist aber bei diesem Buch überhaupt nicht der Fall, weshalb ich es sehr empfehlen kann!

Sowohl Camille als auch Rodin sind beide sehr eigenwillige Charaktere, nicht unbedingt sonderlich sympathisch aber sie haben eine Stärke an sich und gerade Camille merkt man einen unbändigen Willen an, sich in der Männerwelt zu behaupten, dies hat mir sehr gefallen. Sowohl die beiden Protagonisten als auch die Nebencharaktere wurden sehr lebendig beschrieben und dargestellt. Immer wieder trifft man auf berühmte Persönlichkeiten, so hat auch Debussy immer wieder kurze Auftritte im Roman. Im Buch werden auch immer wieder die verschiedenen Werke von Camille und Rodin erwähnt, dies macht Lust diese zu googeln und zu bestaunen. Die Kust der Bildhauerei wird sehr lebendig beschreiben und man hat als Leser fast den Staub des bearbeiteten Marmors in der Nase.

Etwas schade fande ich am Schluss, dass das Buch gar kein Nachwort hat. Die Geschichte endet sehr offen und da hätte ich ein paar Sätze der Autorin wie das Leben von Camille Claudel weiterging und schließlich endet sehr schön gefunden. Ansonsten aber ein Buch, das mich voll von sich überzeugen und begeistern konnte. Und ganz nebenbei hat man wieder viel wissenswertes über eine tolle Persönlichkeit gelernt! Ich kann das Buch nur weiterempfehlen!

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Veröffentlicht am 09.07.2021

Lügen und Betrügen zwischen Ost und West

Grenzgängerin aus Liebe
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Die junge, hübsche Sophie aus Weimar hat eine Liebesbeziehung zu dem verheirateten Karsten. Karsten hält sie hin, beteuert aber immer wieder er wolle seine Frau verlassen wenn die Kinder nur etwas älter ...

Die junge, hübsche Sophie aus Weimar hat eine Liebesbeziehung zu dem verheirateten Karsten. Karsten hält sie hin, beteuert aber immer wieder er wolle seine Frau verlassen wenn die Kinder nur etwas älter sind. Im Urlaub, den Sophie allein antritt, lernt sie den gutaussehenden Hermann kennen, der ihr vom Westen vorschwärmt. Er lebt dort mit seinen Eltern und möchte bald deren Hotel übernehmen. Wie soll Sophie sich entsdcheiden?

Ich habe schon einige Geschichten nach wahren Begebenheiten von Hera Lind gelesen und diese haben mir sehr gut gefallen, ich war also gespannt auf ihre neueste Geschichte, die ich diesmal angehört habe. An die Sprecherin musste ich mich erst einmal gewöhnen, sie laß in meinen Augen ziemlich monoton und vorallem hat sie die tieferen Männerstimmen sehr unnatürlich betont gesprochen. Nachdem ich mich aber daran gewöhnt hatte, konnte ich mit der Sprecherin doch ganz gut leben.

Auch in die Geschichte musste ich erst einmal reinkommen. Vorallem Sophie kam mir sehr naiv und leichtgläubig vor, was ich dann aber mit ihrem Alter in Einklang bringen konnte. Als sie dann Herrmann kennen lernt, hat mir die Geschichte zunächst dann doch ganz gut gefallen, ich war gespannt wohin sie führt. Tja, geführt hat sie vorallem zu sehr viel Lügen und betrügen auf allen nur erdenklichen Seiten! Ich war regelrecht entsetzt wie hier die einzelnen Personen untereinander vera***t werden. Ich konnte damit nicht umgehen und es hat mich irgendwann nur noch genervt. Weiter geärgert hat mich Sophie mit ihrem immer sprunnghaften Verhalten. Sie sagte immer es passiert alles aus "Liebe", dabei hatte ich den Eindruck sie rennt nur dem bequemeren Leben hinterher. Und füchterlich Leid hat sie sich getan, wollte immer von ihren Männern "gerettet" werden und meinte durch ihr gutes Aussehen müssten alle möglichen Leute sie gut behandeln.

Aber auch von den Personen, die ich anfangs leiden konnte und Mitleid hatte, wurde ich dann auch wieder enttäuscht. Würde es nicht auf dem Cover stehen, würde ich meinen diese Geschichte ist unglaublich, da voll von Lug und Trug!

Einzig die geschichtlichen Hintergründe und die Ausreise mit all seinen Sorgen fand ich interessant zu hören und hat noch zu 2 Sternen verholfen. Ich konnte mich leider überhaupt nicht in die Personen reinversetzten, konnte ihre Handlungen nicht mal im Ansatz verstehen! Ganz zum Ende hin wurde Sophie erwachsener und ich fand das sehr positiv, bis sie sich dann wieder einen "Schuldigen" gesucht hat, um ja von ihrer eigenen Dummheit abzulenken...

Leider war dies überhaupt nicht meine Geschichte, ich habe die ganzen Betrügerein und vorallem auch Sophie nur schwer ertragen können. Wer sich für eine wirklich berührende Geschichte in der DDR interessiert, die ebenfalls auf wahren Begebenheiten beruht, dem kann ich "Wenn nur dein Lächeln bleibt" von Hera Lind empfehlen!

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Veröffentlicht am 09.07.2021

(Über-) Leben auf einem fremden Planeten

Sturmglas
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4.5 Sterne

Die Passagiere sind mit ihrer Weltraumarche unterwegs zum Planeten Alpha Centauri, als ein Unglück geschieht. Die Arche explodiert, viele Kapseln fallen auf den nahegelegenen Planeten. Mattie ...

4.5 Sterne

Die Passagiere sind mit ihrer Weltraumarche unterwegs zum Planeten Alpha Centauri, als ein Unglück geschieht. Die Arche explodiert, viele Kapseln fallen auf den nahegelegenen Planeten. Mattie überlebt den Abstutz und muss erst einmal den fremden Planeten erkunden, andere Überlebende finden und dann macht sie auch noch eine gehörnte, einheimische, furcheregende Kreatur auf sich aufmerksam...

Ich habe bereits den Roman "Akkretion" der Autorin gelesen, der zur gleichen Zeit auf einem anderen Planeten spielt. Dieser hat mich sehr begeistern können und so wollte ich auch mit dem neuen Buch versuchen.

R. M. Amarein gelingt es auch diesmal wieder ein sehr authentisches, spannendes Buch mit einigen Wendungen und Überraschungen zu schreiben! Der Planet wird sehr bildhaft beschrieben mit all seinen funkelnden Kristallen, die sich auch auf dem Cover wunderschön wiederfinden. Obwohl die Autorin sehr viele eigene Ideen ins Buch einbringt, spricht sie auch in Rückblicken von unserem Planeten Erde und dem Klimawandel. Dadurch wird das Buch noch erschreckender und zugleich realistischer.

Mattie ist nicht die strahlende Heldenfigur, an die man vielleicht denkt, wenn man Star Wars gesehen hat. Sie ist nachdenklicher, unsicher und voll Selbstzweifel, dies machte sie mir aber umso sympatischer. Im Buch kommen noch andere Personen vor, die wieder ganz andere Charakterzüge aufweisen und trotz der geringen Seitenzahl von knapp 200 Seiten gelingt es der Autorin immer wieder dem Buch viel Tiefe zu geben. Das Ende ist überraschend, rundet aber die Geschichte perfekt ab.

Fazit: Ein sehr authenstischer Science-Fiction Roman mit einer sympatischen Protagonistin und vielen Wendungen und Überraschungen. Teilweise hätte ich es mir noch etwas ausführlicher gewünscht, aber ansonsten kann ich den Roman Fans des Genres nur empfehlen. Und auch Leser die sonst nicht so viel über den Weltraum lesen, kann ich das Buch als Einstieg ans Herz legen, weil es im Buch wenig um Technisches und KI geht, sondern vielmehr um den fremden Planeten und Leben im All.

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Veröffentlicht am 07.07.2021

Etwas schwächer als der erste Teil der Reihe

Wolfszeit
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3.5 Sterne

Die Gefährten begleiten die Elfe Elais in den Elfenwald, nachdem diese bei der Schule der Magier nicht aufgenommen worden ist. Doch Lord Eisens Armee versperrt den Gefährten den Weg dorthin. ...

3.5 Sterne

Die Gefährten begleiten die Elfe Elais in den Elfenwald, nachdem diese bei der Schule der Magier nicht aufgenommen worden ist. Doch Lord Eisens Armee versperrt den Gefährten den Weg dorthin. Und dann erfahren die Freunde auch noch von einem mysteriösen Magier, der sein Unwesen treibt...

Dies ist bereits der zweite Teil der Reihe von "Wolfszeit". Der erste Band hat mir damals gut gefallen, ein gelungener Auftakt in der die Gefährten nach und nach eingeführt wurden. Dieser Teil der Reihe lässt mich etwas zwiegespalten zurück. Es gab in der Story durchaus spannende Momente und gute Ideen, die ich gern gelesen habe, aber immer wieder gab es auch Momente, in denen die Handlung über viele Seiten auf der Stelle zu stehen schien. Dies waren immer wieder zähe, langatmige Episoden, die das Leseerlebnis für mich gestört haben. Dafür fiehl dann der Showdown ziemlich knapp und kurz aus, hier hätte ich mir mehr Ausführlichkeit gewünscht.

Etwas gefehlt haben mir auch die eigenen Ideen in diesem Buch. Der erste Teil hatte viele eigene Ansätze an guten Ideen, die mir hier gefehlt haben. So wirkte der Antiheld zum Beispiel auf mich stereotyp und etwas klischeehaft. Erst zum Ende hin konnte ich von den guten Ideen der Autorin wieder etwas in der Story entdecken, was mich neugierig auf den nächsten Band gemacht hat. Dieser zweite Teil wirkte etwas sprunghaft auf mich, der rote Faden hat gefehlt, die Charaktere haben sich nicht sehr weiter entwickelt und ich konnte ihre Handlungen nicht immer nachvollziehen.

Sehr positiv empfand ich wieder den schönen, bildhaften Schreibstil, ich hatte die Welt schön vor Augen, auch wenn sie immer wieder stark an andere Fantasybücher erinnert hat.

Fazit: Eine Fortsetzung, die seine Höhen und Tiefen hatte, mir hat vorallem der rote Faden und eigene Ideen gefehlt. Wer aber den ersten Teil der Reihe gern gelesen hat, der sollte sich diesen auf jeden Fall näher ansehen. Und gerade im Bereich der Fantasy ist der zweite Band ja oft der Schwächste der Reihe.

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Veröffentlicht am 05.07.2021

Eine ganz persönliche Trauerbewältigung

Betreff: Falls ich sterbe
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In diesem autofiktionalen Buch erzählt die Autorin eine besondere und bewegende Geschichte. Ehemann Aksel sendet eines Tages eine Mail mit dem Betreff: "Falls ich sterbe". Die Mail enthält die ...

In diesem autofiktionalen Buch erzählt die Autorin eine besondere und bewegende Geschichte. Ehemann Aksel sendet eines Tages eine Mail mit dem Betreff: "Falls ich sterbe". Die Mail enthält die wichtigesten Passwörter und Dokumente. Was keiner ahnen kann: ein paar Monate später stirbt Aksel tatsächlich an Herzversagen, eines Nachts, unbemerkt im Bett. Was dies mit seiner Frau macht, wie sie die Trauer bewältigen kann und was in ihr während dieser schweren Zeit vorgeht, kann man in diesem Buch lesen. Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen. Einmal nach dem Tod von Aksel, und dann enthält die Geschichte aber auch viel aus der Vergangenheit des Paares, das erste Kennenlernen, Reisen, gemeinsame Wohnung und schließlich auch die Geburt ihres Sohnes.

Ich finde es immer sehr schwierig ein Buch zu bewerten das so persönlich geschrieben wurde und dann noch so ein traumatisches Thema behandelt. Ich ziehe den Hut vor jedem, der so eine ganz persönliche Geschichte mit einer großen Leserschaft teilt. Der Schreibstil ist leicht verständlich und eher distanziert geschrieben, dennoch blitzen immer wieder Augenblicke durch, die sehr emotional geschrieben sind. Und ich verstehe auch diese gewisse Distanz, denn es muss eine große Überwindung sein überhaupt mit so einem Thema die Geschichte zu beginnen. Die Geschichte handelt zum großen Teil um die Trauerbewältigung, um den Umgang mit dem Tod, wie unterschiedlich die Reaktionen ausfallen von der Familie, von Freunden, Bestattern und sogar Ärzten! Teilweise war ich wirklich entsetzt und schockiert wie gerade vom "Fachpersonal" mit einer leidenden Person umgegangen wird! Aber es gibt nicht nur negative Erfahrungen in der Zeit der Trauer, auch sehr viel Zusammenhalt und Stärke erfährt Carolina von Familie und Freunden, die sie immer wieder aufbauen und unterstützen wo sie können!

Der Zweig in der Vergangenheit liest sich meiner Meinung nach auch etwas distanziert, vielleicht liegt es daran, dass hier immer wieder große Zeitsprünge in der Handlung sind und die Themen so nicht wirklich vertieft werden, was ich oft schade fand! Ausserdem hatte ich oft den Eindruck es liegt auch an der Persönlichkeit des Paares. Carolina erwähnt einmal, dass beide nicht sehr emotionale Menschen sind und das merkt man im Buch immer wieder. So kann ich auch nicht immer hundert Prozent ihre Entscheidungen nachvollziehen. Andererseits finde ich es unglaublich toll wie ehrlich die Autorin alles schreibt und nichts beschönigt wird.

Am Ende muss ich sagen, dass ich das Buch gern gelesen habe und auch interessant fande, ich aber nicht so sehr an die Protagonisten rangekommen bin wie ich erst vermutet habe. Ich habe auch mit Carolina mitgelitten, aber es konnte mich nicht ganz so berühren wie ich dache, was am eher distanzierten Schreibstil lag. Trotzdem kann ich das Buch weiterempfehlen, wenn einen die Thematik Trauerbewältigung interessiert.

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