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Veröffentlicht am 05.06.2021

Mitreißende, magische Geschichte-nicht nur für Jugendliche

Amari und die Nachtbrüder
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Amari Peters wächst als dunkelhäutiges Mädchen in einem Problemviertel auf. Da Amari aber sehr intelligent ist, kann sie durch ein Stipendium eine gute Schule besuchen-dies ist den reichen Töchtern ...

Amari Peters wächst als dunkelhäutiges Mädchen in einem Problemviertel auf. Da Amari aber sehr intelligent ist, kann sie durch ein Stipendium eine gute Schule besuchen-dies ist den reichen Töchtern und ihren Müttern aber ein Dorn im Auge und sie tun alles um Amari zu schikanieren. Nach einem Vorfall fliegt Amari auch tatsächlich von der Schule. Als zusätzliche Sorge kommt hinzu, dass Amaris großer Bruder Quinton seit 6 Monaten spurlos verschwunden ist, die Polizei tappt im Dunkeln. Nach dem Rauswurf aus der Schule erhält Amari ein mysteriöses Packet von ihrem Bruder, in dem auch eine Einladung für eine Sommerakademie enthalten ist. Amari findet heraus das es sich um eine magische Institution handelt, in der sie die Chance hat eine Ausbildung zu bekommen. Dafür muss sie aber einige Prüfungen ablegen und gleichzeitig möchte sie unbedingt mehr über das verschwinden ihres Bruders rausfinden. Da wären gute Freunde willkommen, aber auch auf einer magischen Schule fällt das für ein Mädchen wie Amari schwer...

Dies ist wirklich ein ganz besonders tolles, magisches Jugendbuch, dass aber auch erwachsenen Lesern durchaus viel Spaß machen kann! Das Buch zeigt immer wieder auf, wie schwer es für einen Menschen mit Vorurteilen sein kann, egal ob arm oder dunkelhäutig oder beides-wichtige Themen, die ins Buch einfließen ohne mit erhobenem Zeigefinger daher zu kommen! Dinge wie Zusammenhalt in der Familie, gute Freunde und der Glaube an sich selbst aber auch Mobbing, Feindschaft und Missgunst machen die Handlung zu einer interessanten und aktuellen Lektüre für Jugendliche.

Gleichzeitig hat der Autor aber auch eine komplexe, sehr gut durchdachte, magische Welt geschaffen, die einfach Spaß macht und der man anmerkt mit wie viel Liebe zum Detail hier geschrieben wurde!

Fazit: Ein tolles Buch, das etwas sozialkritisch ist, aber ohne den erhobenen Zeigefinger. Gleichzeitig eine sehr fantasievolle, gut gestaltete Welt die das Herz jedes Fantasyliebhabers höher schlagen lässt. Ich kann das Buch nur empfehlen und bin sehr begeistert!

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Veröffentlicht am 04.06.2021

Die Psyche der Killer!

Der Blutkünstler (Tom-Bachmann-Serie 1)
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Tom Bachmann, der auch schon fürs FBI gearbeitet hat und sich mit den schlimmsten Killern der USA auskennt, nimmt mehr oder weniger aus Zufall einen Fall in Deutschland an. Ein brutaler Mörder ...

Tom Bachmann, der auch schon fürs FBI gearbeitet hat und sich mit den schlimmsten Killern der USA auskennt, nimmt mehr oder weniger aus Zufall einen Fall in Deutschland an. Ein brutaler Mörder foltert Frauen stundenlang, bevor er sie ganz besonders drapiert. Schnell wird der Fall in der Mordkommission deshalb zum "Blutkünstler". Tom und sein Team analysieren nicht nur die Mordmethode, sondern auch die Psyche des Killers und kommen so immer näher und näher an den Mörder und sein Motiv heran...

Dieses Buch ist wirklich brutal und nichts für schwache Nerven! Der Autor Chris Meyer hat es sich zur Aufgabe gemacht herauszufinden warum ein Mensch zum Serienmörder wird. Auf äußerst spannende Weise führt er den Leser hier in die Welt der menschlichen Abgründe, aber vorallem auch in die Psyche der brutalen Killer ein! Der Schreibstil ist einfach, sehr spannend und zieht den Leser in seinen Bann! Einmal angefangen ist es schwer das Buch auch nur für ein paar Stunden aus der Hand zu legen! Ich bin fasziniert und gefesselt von diesem Auftakt und freue mich schon sehr auf weitere Fälle von Tom Bachmann!

Der Protagonist ist kein vordergründiger Sympathieträger, trotzdem ist er ein interessanter Charakter mir einer krassen Vergangenheit, die er jeden Tag zu meistern versucht! Mir ist er im Laufe des Buches immer sympathischer geworden, genauso sein Team. Egal ob es der Chef ist, der wegen dem Umweltschutz darauf achtet, dass das Team lieber mit dem ICE fährt, statt zu fliegen oder die Kollegin der Frauenrechte über alles gehen. Jeder ist auf seine Weise einzigartig und dies macht das ganze Team sehr realistisch und sympathisch.

Im Buch wird nicht nur der Fall des Blutkünstlers behandelt, sondern man erfährt auch über Fälle aus Toms Vergangenheit. Damit wird immer wieder sehr gut erklärt wie Fallanalyse funktioniert und wie der Täter denkt und vorgeht-hochinteressant. Auch war ich tatsächlich etwas platt, dass ich einen Täter durchaus gut verstehen konnte und kein großes Mitleid mit den Opfern hatte, was bei mir wirklich selten vorkommt. Das Ende des Buches fand ich rundum gelungen, auch wenn ich schon eine Ahnung hatte wer der Täter war.

Fazit: Eine tolle neue Buchreihe, die ich auf jeden Fall weiter verfolgen werde. Ein sympathisches Team, brutale Fälle und vorallem das "eintauchen in die Psyche der Mörder" machen das Buch zu einer sehr spannenden, einzigartigen und fesselnden Lektüre. Nichts für schwache Nerven, aber eine sehr große Empfehlung für Thrillerleser!


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Veröffentlicht am 03.06.2021

Steckt voller Überraschungen

Die Frauen von Kopenhagen
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4.5 Sterne

In Kopenhagen 1885 hat Marie in der Weberei von Rubens Tuchfabrik einen schweren Unfall. Alle in der Fabrik verhalten sich daraufhin eigenartig und nur Schwägerin Nelly macht sich auf Antworten ...

4.5 Sterne

In Kopenhagen 1885 hat Marie in der Weberei von Rubens Tuchfabrik einen schweren Unfall. Alle in der Fabrik verhalten sich daraufhin eigenartig und nur Schwägerin Nelly macht sich auf Antworten zu finden. Doch das ist kein ungefährliches Unterfangen, und so erzählt Nelly nicht mal ihrem Liebsten Johannes davon. Johannes Schwester Anna wiederum kommt zu dieser Zeit nach Kopenhagen, da sie von einer Hochzeit auf dem Land flieht und ein wichtiges Telegramm von Johannes erhält. Kann sie die Rätsel um Nelly, Johannes und die Fabrik aufklären!?

Dieses Buch hat doch immer wieder voll Überraschungen und Wendungen gesteckt. So wird der erste Teil des Buches aus Sicht von Nelly erzählt, die in der Tuchfabrik arbeitet. Man lernt das Leben und die Bedingungen (gerade die der Frauen) zur Zeit der Frauenbewegung kennen. Im zweiten Teil des Buches wird dann plötzlich zur Sicht von Anna gewechselt, die auf dem Land aufgewachsen ist. Sehr schön werden hier die Unterschiede von Frauen zwischen Stadt und Land näher gebracht, welche Vor-und Nachteile es jeweils gab! Man kann sich bei diesem Buch nie ganz sicher sein, wie es weiter geht. Wer ist Protagonist in der Geschichte, wie geht es mit den einzelnen Personen weiter, es gibt sehr viele Überraschungen und Wechsel. Das ganze macht das Buch aber auch so lesenswert und niemals langweilig! Erfrischend ist auch, dass das Buch überhaupt nicht kitschig oder liebes-lastig ist, Liebe spielt eine kleine Rolle, überlagert aber nicht die eigentliche Handlung. Das ganze Buch ist sehr realistisch geschrieben und es geht auch mal dreckig und schmutzig zu, wie das damals eben auch war! Das Buch hat mich sehr begeistern können, bis auf das Ende. Es war nicht ganz so rund wie ich es mir gewünscht habe, ich hatte ich den Eindruck es müsste noch ein weiteres Buch geben, da vieles bis kurz vor Ende noch offen war. Ausserdem hätte ich mir noch mehr zum Thema Frauenbewegung gewünscht. Das Thema kommt im Buch zwar vor, war mir aber doch zu wenig, deshalb einen halben Stern Abzug und die Rundung auf 4 Sterne.

Fazit: Ein tolles Buch mit angenehmen Schreibstil. Sehr realistisch geschrieben, nichts wurde beschönigt, die Bedingungen der Frauen wurden gut auf den Punkt gebracht. Das Ende hätte ich mir aber noch etwas runder gewünscht und ich hätte gern noch mehr von der Frauenbewegung gelesen!

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Veröffentlicht am 24.05.2021

Langatmige erste Hälfte

Eine perfekte Ehe
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Die New Yorker Anwältin Lizzie Kitsakis wird von einem alten Schulfreund angerufen, der sie um Hilfe bittet. Zachs Frau Amanda wurde nach einer auswärtigen Party von Freunden ermordet Zuhause ...

Die New Yorker Anwältin Lizzie Kitsakis wird von einem alten Schulfreund angerufen, der sie um Hilfe bittet. Zachs Frau Amanda wurde nach einer auswärtigen Party von Freunden ermordet Zuhause aufgefunden. Als Zach seine Frau findet, ruft er sofort den Notruf aber trotzdem wird er verdächtigt und sitzt nun in einer berüchtigten Haftanstalt. Lizzie macht alles um Zach da rauszubekommen, stößt aber auch nach und nach auf Ungereimtheiten...

Das Buch wird abwechselnd aus Sicht von Lizzie geschrieben und aus Sicht des Opfers Amand, ein paar Tage vor der Tat. Ausserdem lockern immer wieder Protokolle von Zeugenaussagen den Inhalt auf!
Ich muss sagen,dass mir die erste Hälfte des Buches nicht sehr gefallen hat. Es wurde langatmig über Lizzie und ihre verkorkste Beziehung zu Ehemann Sam geschrieben, bei Amanda drehte sich alles um Probleme der gehobenen Gesellschaft wie zum Beispiel ob die Kinder regelmäßig aus dem Feriencamp schreiben. Das alles war sehr langatmig und langweilig zu lesen und hätte in meinen Augen deutlich gekürzt werden können. Die Personen waren mir auch eher unsympathisch und oft konnte ich ihre "Probleme" nicht nachvollziehen, da sie einfach in einer anderen Welt leben als die normale, arbeitende Bevölkerung. Weder mit Lizzie noch mit Amanda konnte ich als Person etwas anfangen.

Zur Mitte hin beginnt Lizzie tatsächlich mehr über Zach, Amanda und die Party rauszufinden und bei Amanda bekommt man langsam mehr von ihrer Vergangenheit mit. Ab diesem Zeitpunkt hat mir das Buch besser gefallen und es gab auch einige unvorhersehbare Wendungen in der Geschichte. Trotzdem ist das Buch bis zum Ende hin kein richtiger Thriller für mich, dafür hat mir einfach die Spannung gefehlt. Vielmehr ist es ein psychologischer Roman über die Probleme die in einer Ehe auftreten (können) und wie weit man gehen kann-mehr Krimi als Thrill. Ist die erste Hälfte des Buches noch sehr langatmig gewesen, hat mich die zweite dann doch noch ganz gut unterhalten. Thrillerfans könnten allerdings enttäuscht sein, da sehr wenig Spannung aufkommt, und auch nur gegen Ende.

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Veröffentlicht am 19.05.2021

Ein ungewöhnliches Leben

Die Frau von Montparnasse
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3.5 Sterne

Die junge Simone de Beauvoir lernt während ihres Studiums den jungen Jean-Paul Sartre kennen. Die beiden haben von Anfang an eine starke Verbindung zueinander, sie tauschen sich aus, schreiben ...

3.5 Sterne

Die junge Simone de Beauvoir lernt während ihres Studiums den jungen Jean-Paul Sartre kennen. Die beiden haben von Anfang an eine starke Verbindung zueinander, sie tauschen sich aus, schreiben und diskutieren, bald werden sie ein Liebespaar. Das konservative Liebesleben mit einer Ehe oder Monogamie liegt ihnen jedoch nicht, so beschließen sie einen Packt der ihre Liebe und dabei sexuelle Freiheit sichern soll. Kann das gut gehen und hat Simone dabei die Konzentration zu schreiben?

Dieses Buch ist mir nicht immer leicht gefallen zu lesen. Mal sind die Seiten nur so dahin geflogen, aber einiges zog sich auch ganz schön in die Länge. Der Schreibstil war dabei einfach und verständlich, aber auch trocken. Ganz zu Anfang begleiten wir Simone eine zeitlang während ihres Studiums. Simone als Charakter mochte ich ganz gerne, bei Sartre hatte ich allerdings große Probleme. Er ist mir nie ganz sympatisch geworden während des Buches, er und seine Lebensvorstellung sind interessant aber ich mochte ihn nicht leiden. So ist mir auch der Start in die Geschichte nicht leicht gefallen. Das kann auch daran gelegen haben, dass das Leben der beiden zwar fortschrittlich im Denken ist, aber ich wollte selber so nicht leben! Deshalb war es auch nicht immer einfach das Handeln und die Gedanken der beiden nachzuvollziehen, bei Simone ist mir dies aber noch eher gelungen. Ich mochte ihre große Liebe zu den Büchern, die Zeit die sich sich fürs lesen und schreiben genommen hat, die körperliche Ertüchtigung durch wandern und auch ihre Lust am Reisen. Hier konnte ich mich als Person auch wieder finden!

Vorallem Simone als Frau und Autorin konnte ich im Buch besser kennen lernen, dies hat mir gut gefallen auch wenn ich immer wieder von ihrer Lebensphilosophie verblüfft war! Auch Sartre kam ich ein Stückweit näher durch dieses Buch, auch wenn ich ihn bis zum Ende nicht mochte und nicht verstanden habe was Simone oder auch andere Frauen an ihm gefunden haben. Die Nebencharaktere hingegen blieben mir im gesamten Buch zu blass. Ausserdem waren sie mir zu zahlreich. Manches mal hat es sich eher wie eine Biografie gelesen, in der möglichst alle Menschen die Simone kennen gelernt hat,rein sollen, aber wirklich "kennen gelernt" habe ich von diesen Nebenpersonen keinen wirklich.

Fazit: Einerseits habe ich Simone de Beauvoir besser kennen lernen dürfen und war auch fasziniert von ihrem Leben und dem Zusammenwirken mit Sartre, aber stellenweise blieb es mir vom Schreibstil zu trocken und erinnerte mich dadurch mehr an eine Biografie als einen Roman. Wen das aber nicht stört und wer mehr über diese tolle Frau erfahren möchte, der sollte hier zugreifen!

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