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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.05.2021

Eine Familientragödie, kein Thriller

Girl A
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3.5 Sterne

Alexandra Gracie lebt mit ihren fanatisch-religiösen Eltern und ihren Geschwistern im sogenannten "Horrorhaus". Hunger, Gewalt und Angst sind hier die Tagesordnung, bis Alexandra ...

3.5 Sterne

Alexandra Gracie lebt mit ihren fanatisch-religiösen Eltern und ihren Geschwistern im sogenannten "Horrorhaus". Hunger, Gewalt und Angst sind hier die Tagesordnung, bis Alexandra entkommen kann und ihre Identität als "Girl A" sie berühmt macht, als das Mädchen das entkommen ist!

Jahre später stirbt die Mutter im Gefängnis und Alexandra muss sich erneut mit ihrer Vergangenheit konfrontieren, muss entscheiden was mit dem Nachlass geschehen soll. Auf diesem Weg trifft sie ihre nun erwachsenen Geschwister wieder.

Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich aufgrund des Klappentextes und Inhalts der Geschichte einen Thriller erwartet hatte, dies ist meiner Meinung nach aber nicht der Fall. Viel mehr ist das Buch eine traurige und düstere Familientragödie.

Der Schreibstil der Autorin ist gut verständlich aber auch sehr distanziert. Anders als bei einem Thriller sind die Grausamkeiten und Misshandlungen eher zu erahnen als wirklich zu Papier gebracht, dies ermöglicht es, dass das Buch auch von Menschen gelesen werden kann die weniger über Gräueltaten lesen möchten! Trotzdem ist das Buch aber insgesamt düster und traurig, erinnert an eine Tragödie oder ein Familiendrama. Leider muss ich sagen, dass ich während dem Lesen einige Probleme mit den Zeitsprüngen hatte. Diese kamen so abrupt, dass ich teilweise Absätze mehrmals lesen musste, um einzuordnen ob dieser Erzählstrang nun Vergangenheit oder Gegenwart ist. Ausserdem kamen mir in der Gegenwart viel zu viele unwichtige Nebencharaktere vor, die mich teils verwirrt und meinen Lesefluss gestört haben.
Die Geschichte in der Vergangenheit hab ich dagegen sehr gern gelesen. Ich fand die Handlung interessant und lesenswert, auch wenn es für mich eher kleine Anekdoten waren als eine zusammenhängende Geschichte. Warum die Eltern so wurden, was sie bewegt hat bleibt leider sehr oberflächlich und hat mich deshalb auch enttäuscht.

Ich habe das Gefühl man hätte noch mehr aus der Geschichte herausholen können. Sie ist spannend und interessant zu lesen, aber in der Gegenwart gab es einige Längen mit Nebencharakteren, die sich hingezogen haben, dafür wurde dann auf andere, interessante Sachen leider nur sehr oberflächlich eingegangen.

Fazit: Trotz ein paar Schwächen eine lesenswerte Geschichte mit überraschendem Ende, aber für mich definitiv kein Thriller!

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Veröffentlicht am 11.05.2021

Eine Sklavin zur Römerzeit ermittelt

Die Legion des Raben
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Dies ist bereits der zweite Teil der Reihe rund um das Sklavenmädchen Invita, die in Trier zur Römerzeit ermittelt und Verbrechen aufklärt. Ich kannte den ersten Teil nicht, hatte aber keine Probleme in ...

Dies ist bereits der zweite Teil der Reihe rund um das Sklavenmädchen Invita, die in Trier zur Römerzeit ermittelt und Verbrechen aufklärt. Ich kannte den ersten Teil nicht, hatte aber keine Probleme in der Handlung mitzukommen, denn der Kriminalfall ist in sich abgeschlossen. Wer jedoch mehr zu Invita und ihrer Vorgeschichte erfahren möchte, ist sicher gut beraten die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Nach einer Feierlichkeit im Hause des Stadthalters wird der Duumvir Baetius Quigo auf dem Heimweg ermordet. Schnell wird sein Sklave Hyacintus verdächtigt, der ihn nach Hause begleiten sollte. An Hyacintus und den anderen Sklaven des Hauses Quigo soll nun ein Exempel statuiert werden. Nur Invita glaubt nicht an die Schuld des jungen, sympathischen Sklaven und beginnt zu ermitteln. Unterstützt wird sie dabei von ihrer Herrin Marcella. Ausserdem berührt sich ihr Weg immer wieder mit dem allemanischen Kriegsgefangenen Flavus, der am Abend der Tat Blut auf seinem Gewand hatte. Wird er Invita gefährlich werden?

Der Autorin ist hier ein sehr interessanter Mix aus Krimi und historischem Roman gelungen, der dem Leser ganz nebenbei viel Wissen über die Römerzeit lehrt! Nach nur wenigen Sätzen war ich ganz im Buch gefangen und habe das alte Trier mit den römischen Villen richtig vor mir sehen können! Es war wie eine kleine, sehr spannende Zeitreise. Die Autorin schreibt sehr bildhaft und auch sonst ist der Schreibstil sehr gut verständlich und locker, die Seiten sind nur so dahin geflogen! Der Kriminalfall ist spannend, interessant und man ahnt erst nach und nach wie groß das Ausmaß wirklich ist und was alles hinter dem Mordfall steht! Dabei versteht die Autorin es auch einige falsche Fährten zu legen. Die Auflösung des ganzen ist nachvollziehbar und für mich unvorhersehbar gewesen. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und habe dazu noch viel Neues über die Zeit der Römer lernen können! Am Schluss des Buches gibt es ein interessantes Nachwort, ein Glossar und sogar ein paar Reisetipps, die man sich unbedingt einmal näher anschauen sollte! Ich kann das Buch nur empfehlen und gebe die volle Punktzahl.

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Veröffentlicht am 07.05.2021

Leider nicht mein Humor

Herrn Schröders World of Lehrkraft
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Herr Schröder war früher Deutschlehrer. "Ich führe ein Leben am Korrekturrand der Gesellschaft. Durch meine Adern fließt rote Tinte. Ich wurde mit Buchstabensuppe gestillt." Das sagt der Lehrer selbst ...

Herr Schröder war früher Deutschlehrer. "Ich führe ein Leben am Korrekturrand der Gesellschaft. Durch meine Adern fließt rote Tinte. Ich wurde mit Buchstabensuppe gestillt." Das sagt der Lehrer selbst über sich. Nun ist es weg von der Tafel und packt als Comedian aus! Ein tolles Geschenk für Lehrer, Schüler und alle die seinen Humor mögen!

Positiv ist sicher, dass man dieses Ringbuch überall aufstellen kann, und es eine tolle Geschenkidee ist, nicht nur für andere Lehrkräfte die nach dem harten Alltag etwas zu lachen brauchen. Der Tischaufsteller ist hochwertig und schön gestaltet!

Humor ist ja immer so eine Sache, entweder hat man den selben Humor wie der Comedian oder eben nicht. Ich kannte Herr Schröder vorher nicht und war neugierig auf seinen Lehrer-Humor. Leider habe ich überhaupt nicht den selben Humor und habe nicht mal ansatzweise gelacht oder zumindest gegrinst. Für mich waren es eher "Sparwitze" zum Augen verdrehen. Ich kann mir aber vorstellen, dass viele das Buch toll und witzig finden, denn ich habe auch nicht unbedingt einen einfachen Humor.

Fazit: Schöner Tischaufsteller in hochwertiger Qualität. Leider sind die Sprüche nicht mein Humor, aber sicher sehen das viele anders!

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Veröffentlicht am 07.05.2021

Aktuelles Thema, kindlich verpackt

Ob nah, ob fern, ich hab dich gern!
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In diesem Buch geht es um das aktuelle Thema, dass man im Augenblick einander nicht nah sein kann. Wie es trotzdem gelingt positiv zu denken, einander gedanklich nah zu sein und eine schöne Botschaft zu ...

In diesem Buch geht es um das aktuelle Thema, dass man im Augenblick einander nicht nah sein kann. Wie es trotzdem gelingt positiv zu denken, einander gedanklich nah zu sein und eine schöne Botschaft zu schicken-das ist dieses Buch!

Die Bilder sind wieder einmal ganz zauberhaft und passen immer gut zum Text, lockern diesen nochmal auf. Es gibt auch schon für kleine viel auf den Bildern zu entdecken. Das Verhältnis zwischen Text und Bild ist sehr gut ausgeglichen, dass man das Buch auch schon mit kleinen Kindern ansehen und vorlesen kann, ohne das es langweilig wird!

Der Text ist für Kinder gut verständlich, ein paar mal hängt die Grammatik etwas, aber dies könnte auch an der Reimform liegen!

Fazit: Eine ganz tolle, aktuelle Idee das Thema Nähe ohne sich nah sein zu dürfen, aufzugreifen. Sehr schön gemacht, mit tollen Bildern! Schöne Geschenkidee!

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Veröffentlicht am 06.05.2021

Fesselnder Auftakt der Saga!

Die Senfblütensaga - Zeit für Träume
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4.5 Sterne

Metz 1908 träumt Emma Bergmann davon zu studieren. Stattdessen soll sie mit Carl Seidel, Sohn eines Fuhrunternehmers, verkuppelt werden. Soll Emma alle Träume über Bord werfen? Als ...

4.5 Sterne

Metz 1908 träumt Emma Bergmann davon zu studieren. Stattdessen soll sie mit Carl Seidel, Sohn eines Fuhrunternehmers, verkuppelt werden. Soll Emma alle Träume über Bord werfen? Als sie Carl begegnet kommt aber alles anders, beide verstehen sich auf Anhieb und haben Träume, die noch in weiter Ferne liegen. Den Carl möchte eine eigene Senffabrik gründen. Viele Steine werden ihnen in den Weg gelegt. Können beide trotzdem an ihre Träume glauben und diese realisieren? Die Handlung beruht auf wahren Begebenheiten der Firma Löwenstein.

Ich mochte den Schreibstil von der ersten Seite an sehr gern! Angenehm, locker und einfach zu lesen sind die Seiten nur so dahin geflogen. Teils benutzt die Autorin eher eine moderne Sprache und einzelne Worte passen nicht in die Zeit um 1910, aber ich habe mich trotz allem sehr gut ins Buch fallen lassen, und die Geschichte genießen können!

Emma fand ich schnell sympathisch! Für ihre Zeit kommt sie erst sehr emanzipiert und klug rüber, aber zwischendurch merkt man ihr immer wieder auch das unsichere kleine Mädchen an, das viele Probleme mit ihren Eltern hat. Auch alle anderen Charaktere im Buch sind super ausgearbeitet und haben alle ihre Ecken und Kanten, kaum etwas ist schwarzweiß gezeichnet in der Geschichte. Es ist ausserdem interessant zu sehen, wie sich einige Charaktere immer wieder zwischen sympathisch und furchtbar unsympathisch bewegen, es fiel schwer diese auf Anhieb einzuordnen. Auch dies hat mir gut gefallen!

Die Handlung war sehr abwechslungsreich und für mich unvorhersehbar. Oft kam eine Wendung in der Geschichte, die ich nicht erwartet hatte! Nicht alles ist hundert Prozent schlüssig, wie zum Beispiel das Emma so viel über Buchhaltung weiß, aber da es mir Vordergründig um gute Unterhaltung geht, fand ich die Geschichte spannend und fesselnd, trotz der kleinen logischen Lücken.

Ich habe die Personen sehr in Herz geschlossen und mag eigentlich keine Liebesgeschichten aber da ich die Personen so mochte empfand ich auch die Liebesgeschichte als sehr schön und romantisch, auch wenn manche Dinge hier etwas überzeichnet waren.

Fazit: Ein toller und fesselnder Auftakt der Saga, mit zum Teil sehr liebenswerten oder aber sehr interessanten Charakteren, abwechslungsreicher Handlung und etwas Senfgeruch in der Luft. Ich mochte das Buch sehr und kann es trotz der kleinen, genannten Mängel empfehlen!

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