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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.04.2021

Eine einzige Komödie!

Sylt auf unserer Haut
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Maja und Robert fahren wie jedes Jahr nach Sylt in ein Ferienhaus. Beide sind Mitte Fünfzig, die gemeinsamen Kinder erwachsen und schon aus dem Haus. Dieses Jahr aber erleben beide eine Überraschung! ...

Maja und Robert fahren wie jedes Jahr nach Sylt in ein Ferienhaus. Beide sind Mitte Fünfzig, die gemeinsamen Kinder erwachsen und schon aus dem Haus. Dieses Jahr aber erleben beide eine Überraschung! Denn Roberts neuer Arbeitskollege Bernd hat sich nebst junger Freundin quasi selbst eingeladen, und die andere Hälfte des Feriendoppelhauses gebucht. Jetzt sitzt man sich natürlich ständig auf der Pelle! Und nach gemeinsamen Ausflügen, lauen Abenden und langen Gesprächen kommen sich Maja und Bernd näher...

Ich muss ehrlich sagen, dass dieses Buch für mich von vorne bis hinten einer Komödie gleichkam, die ich nicht ernst nehmen konnte aber durchaus sehr amüsant fande! Ob gewollt oder nicht, hatte der Schreibstil etwas derart überspitztes und überzeichnetes, dass die Szenen schon fast "comicartig" rüber kamen! Der Schreibstil war zudem sehr lebendig und ich habe die ganze Handlung und die Personen im Kopfkino vor mir sehen können, wie einen abendlichen Spielfilm! Teilweise gingen die Sätze ganz schön unter die Gürtellinie und wer das Buch nicht mit Humor nehmen kann, der wird das Buch sicher entsetzlich und empörend finden! Aber wenn man beide Augen zukneift und das ganze nicht ernst nimmt, dann bekommt man ein Buch, bei dem man auf gefühlt jeder Seite laut lachen kann, weil es teilweise einfach nur absurd und derart übertrieben ist!

In der zweiten Hälfte des Buches wird es sehr sexlastig, dass hätte ich jetzt nicht unbedingt in diesem Maße gebraucht. Ausserdem nimmt auch der Humor gegen Ende etwas ab. Aber alles in allem hat mich das Buch sehr amüsiert, man muss es allerdings mit einem zwinkern lesen.

Fazit: Wer mit derben Humor klarkommt und auch mal über Sätze und Wörter "unter der Gürtellinie" lachen kann, dem kann ich das Buch empfehlen.

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Veröffentlicht am 19.04.2021

Eine Kreuzfahrt, die ist...tödlich!?

Dampfer ab Triest
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Inspector Bruno Zabini lebt 1907 in Triest. Eines Tages kommt der Fahrer von Graf Urbanau ums Leben, man findet heraus, dass die Bremsen manipuliert wurden. Deshalb wird Bruno befohlen, mit dem Grafen ...

Inspector Bruno Zabini lebt 1907 in Triest. Eines Tages kommt der Fahrer von Graf Urbanau ums Leben, man findet heraus, dass die Bremsen manipuliert wurden. Deshalb wird Bruno befohlen, mit dem Grafen und seiner Tochter auf Kreuzfahrt zu gehen um dort ein Auge auf den Grafen zu haben und diesen im Fall des Falles zu schützen. Dies passt Bruno gar nicht. Er hält nichts von Kreuzfahrten und hätte viel lieber Zeit mit seiner Geliebten verbracht...

Das Buch ist ein Genre-Mix aus Krimi und historischem Roman, wenn auch der historische Teil deutlich überwiegt! Das Buch ist in etwas altertümlicher Sprache geschrieben, wie man es vielleicht aus vielen Fernsehserien wie "Downton Abbey" kennt. Mir hat der Schreibstil aber keinerlei Probleme bereitet, im Gegenteil konnte ich so noch besser gedanklich in der Zeit zurück reisen!

Bruno ist ein sympatischer Charakter mit dem man gern auf Kreuzfahrt geht und auch mit ermittelt. Es gibt sehr viele verschiedene andere Personen mit denen es Bruno auf der Kreuzfahrt zu tun bekommt, hilfreich ist hier ein Personenregister am Anfang des Buches. Zuerst musste ich mich zurecht finden und ein paar Charaktere blieben mir während der gesamten Reise blass, aber andere sind mir sehr ans Herz gewachsen wie die intelligente, emanzipierte Reisejournalistin Therese Wundrak, die für mehr Frauenrechte einsteht und teilweise auch sehr direkt ist ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Man lernt insgesamt viele einzelne Menschen und deren Schicksale kennen von Affären und unerfüllter Liebe, bishin zu Sängerinnen, Teaterdichtern und Poeten. Das bietet natürlich eine breite Masse an Themen und man bekommt sehr viele verscheidene Beispiele wie die Leute damals gelebt und sich verhalten haben.

Immer wieder schafft es der Autor so interessante geschichtliche Themen ins Buch zu bringen und man erfährt einiges an Wissenswertem ganz "nebenbei" und spielerisch. Der Krimianteil hätte aber für meinen Geschmack hier noch deutlich mehr sein dürfen. Das ganze Buch ist interessant geschrieben, aber es findet sich wenig an Krimi-Spannung zwischen den Seiten. Viel mehr ist es ein historischer Roman mit sympatischen Charakteren und kleinen Krimi-Elementen. Durchaus ist es ein guter Einstieg ins Thema Krimi, denn es wird nicht sehr brutal!

Fazit: Eine historische, sehr interessante Kreuzfahrt die mir Spass gemacht hat. Der Krimianteil hätte aber noch etwas mehr sein dürfen!

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Veröffentlicht am 19.04.2021

Sympathische Ermittler und maritimes Flair!

Nasses Grab (Zwischen Mord und Ostsee, Küstenkrimi 1)
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Ina Drews und Jörn Appel sind das neue Team der Flensburger Mordkommission, privat kennen sie sich schon länger, mögen sich allerdings aus privaten Gründen nicht sonderlich und müssen sich erst ...

Ina Drews und Jörn Appel sind das neue Team der Flensburger Mordkommission, privat kennen sie sich schon länger, mögen sich allerdings aus privaten Gründen nicht sonderlich und müssen sich erst zusammen raufen. Diese beiden bekommen es schnell mit ihrem ersten Fall zu tun-am Ostseestrand der Halbinsel Holnis, Dänemark in Sichtweite, wird die Leiche eines Mannes gefunden. Schnell finden beide heraus, dass der Mann auf einem Kutter gearbeitet hat, auf dem nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Nur was ist wirklich passiert!?

Dieser Krimi besticht mit einem sehr sympathischen Ermittlerteam, einem interessantem Mordfall mit aktuellen Hintergrund und Küstenflair zwischen Nord-und Ostsee! Der Schreistil ist einfach, locker und spannend gehalten. Da möchte man gar nicht mehr aufhören zu lesen und die Seiten fliegen nur so dahin! Zudem machen es einem die beiden Ermittler sehr leicht, da man sie schnell ins Herz schließt, vorallem Ina hatte es mir gleich angetan mit ihrer freundlichen und doch bestimmten Art! Die beiden haben private Gründe, weshalb sie sich eigentlich nicht mögen, dies fand ich aber erfrischend, da es andere Probleme sind, als man sonst so liest. Ausserdem sind beide einfach herrlich "normal", öfter auch humorvoll und ich kann mir sehr gut vorstellen noch mehr Fälle mit den beiden zu lösen!

Der Mordfall war sehr interessantzu lesen und besonders gefallen hat mir, dass es einen sehr aktuellen und wichtigen Hintergrund gibt. Allerdings wurde dieser Hintergrund ein bisschen oberflächlich behandelt, ich hätte darüber gern noch einiges mehr gelesen! Ausserdem war mir so ab der Hälfte relativ klar, wohin die Reise geht. Trotzdem wurde es mir nie langweilig und ich habe mich bestens unterhalten gefühlt!
Auch das Ost-und Nordseeflair kommt im Buch immer wieder vor, besonders Flensburg und die Förde lernt man besser kennen. Sehr empfehlenswerter Auftakt der Reihe!

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Veröffentlicht am 14.04.2021

Unsympatische Charaktere und zu viel Privatleben dieser!

Geiger
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Das ältere Ehepaar hat kurz zuvor seine Kinder und Enkel verabschiedet die zu Besuch waren, da klingelt das Telefon und es ertönt nur der Name "Geiger". Daraufhin zieht Ehefrau Agneta eine Waffe und erschießt ...

Das ältere Ehepaar hat kurz zuvor seine Kinder und Enkel verabschiedet die zu Besuch waren, da klingelt das Telefon und es ertönt nur der Name "Geiger". Daraufhin zieht Ehefrau Agneta eine Waffe und erschießt ihren Mann. Was trieb sie zu dieser Tat?

Komissarin Sara Nowak hört von dem kaltblütigen Mord und ist alarmiert . Der ermordete war ein berühmter Schwede, den viele Landsleute kannten und mochten, Sara hat als Kind mit seinen beiden Töchtern gespielt, ging im Haus ein und aus. Sie beginnt zu ermitteln und stößt bald auf Lügen und Verrat, der bis in die Zeit des eisernen Vorhangs und der DDR zurück reicht.

Ich wollte diesen Thriller unbedingt lesen, denn ich fand die Frage faszinierend warum eine Frau nach jahrzehnten den geliebten Ehemann einfach erschießen kann und was der Telefonanruf und das Wort "Geiger" damit zu tun haben. Der Anfang war auch super spannend, fesselnd und rätselhaft geschrieben, leider verliert sich das aber nach kurzer Zeit. Die Geschichte spielt in zwei Handlungssträngen, einmal geht es um Agneta und was sie nach dem Mord an ihrem Ehamann macht, zum anderen geht es um Sara Nowak und ihre Ermittlungen. Der Teil um Agneta hat mir relativ gut gefallen, war spannend geschrieben. Leider kam mir aber nicht alles ganz logisch vor. Vielleicht reagiert die Polizei in Schweden anders als hier, aber oft hatte Agneta viel Glück, da die Polizisten meiner Meinung nach nicht authentisch reagieren.

Der Strang um Sara hat mir leider nicht sehr gefallen, obwohl die Grundhandlung und die Reise in die geschichtliche Vergangenheit der DDR durchaus interessant waren! Leider spielt Saras Privatleben eine sehr grosse Rolle und dies hat mich irgendwann nur noch genervt. Es war einfach nur ermüdend über ihren Ehemann oder ihre frechen Kinder zu lesen und wie viele private Probleme Sara doch hat bzw. sich macht. Zudem geht es auch noch um ihre berufliche Arbeit als Polizistin, die nichts mit dem Fall zu tun hat. Auch hier hätte man deutlich kürzen können.

Spannend und schockierend fand ich aber wie gesagt die geschichtlichen Hintergründe und auch, was Sara bei ihren Ermittlungen alles aufdeckt! Das Ende war sehr spannend und es gab eine sehr unerwarte Wendung, damit hätte ich nicht gerechnet und hat mir gefallen! Leider endet das Buch dann in einem ziemlich fiesen Cliffhanger. Ich weiss, es ist eine Reihe aber so ein Ende muss nicht sein!

Auch mit den Personen im Buch kam ich überhaupt nicht zurecht. Besonders Sara konnte ich oft nicht nachvollziehen, sie war viel zu impulsiv, hat nicht nachgedacht und von Sympathie war keine Spur. Dies hat es für mich schwer gemacht mich in die Figur reinzuversetzen. Aber auch mit den anderen Personen wurde ich nicht warm, konnte nicht mit ihnen mitfiebern.

Fazit: An sich ein spannender und gut durchdachter Fall, der aber nicht immer ganz logisch war. Ausserdem unsympatische Charaktere und viel zu viel unnötiges, nerviges Privatleben.

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Veröffentlicht am 14.04.2021

Queen Elisabeth löst den Fall

Das Windsor-Komplott
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3.5 Sterne

Nach einer Feier auf Schloss Windsor wird ein junger russischer Pianist tot in seinem Zimmer aufgefunden, die Polizei geht schnell von einem Komplott Putins aus...dies passt der Queen ...

3.5 Sterne

Nach einer Feier auf Schloss Windsor wird ein junger russischer Pianist tot in seinem Zimmer aufgefunden, die Polizei geht schnell von einem Komplott Putins aus...dies passt der Queen aber gar nicht und so beginnt sie heimlich selbst zu ermitteln. Ihr zur Seite steht die kürzlich angestellte Privatsekretärin Rozie.

Seit "The Crown" lese ich sehr gerne über das britische Königshaus und die Queen, da wollte ich natürlich unbedingt diesen Kriminalroman kennen lernen. Gut gefallen hat mir in diesem Buch das "private Leben" der Queen. Ihr 90ster Geburtstag steht an, die Queen geht zu Pferdefesten und reitet auch mal mit dem Pony durch den Park oder geht eine Runde mit ihren Hunden spazieren. Ich finde dies wurde alles sehr anschaulich beschrieben und ich kann mir gut vorstellen, dass die Queen tatsächlich so ein ähnliches Leben führen könnte. Die privaten Passagen haben mir Spass gemacht und haben mich durchaus auch an die Fernsehserie erinnert. Auch wie die Queen mit Polizei und Angestellten umgeht ist so oder ähnlich vorstellbar, oft mit einem Augenzwinkern. Das die Angestellten im Haus und Besucher grossen Respekt vor der Königin haben und so auch mal Gespräche verstummen wenn sie den Raum betritt oder der Besuch durchaus nervös ist, ist authentisch erzählt. Die Passagen rund um Prinz Philipp und der Queen haben mir grossen Spass gemacht und auch mal ein grinsen ins Gesicht gezaubert. Prinz Philipp sitzt der Schalk im Nacken! Der Rest der königlichen Familie wird am Rande mal erwähnt, spielt aber keine grosse Rolle.

Der Charakter der Queen hat mir gut gefallen Sie ist lebensnah und authentisch beschrieben. Aber auch Rozie ist ein interessanter Charakter. Sie ist noch relativ neu im Königshaus, muss sich zurecht finden und hat zudem noch eine dunkle Hautfarbe. Die junge Frau ist taff und facettenreich, was mir gefallen hat.

Leider hat mir der Kriminalfall aber in diesem Teil nicht so gefallen. Dies beginnt schon damit, dass zum Einstieg sehr viele Charaktere da sind, die einen verwirrt zurück lassen. Auch war wenig Spannung im Buch zu finden und es lief eher auf einen Roman mit etwas humorvollem Krimitouch heraus. Auch gab es gerade in der zweiten Hälfte des Buches einige Längen, obwohl das Buch ja keine hohe Seitenzahl hat. Auch die verschachtelten Sätze waren ermüdend zu lesen und haben mir zusätzlich Spannung genommen.

Fazit: An sich eine interesante Idee, dass die Queen im Hinergrund die Fäden zieht! Auch das Privatleben fand ich interessant zu lesen. Der Kriminalfall hat mir aber leider nicht gefallen.

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