Eine kluge Frau
Madame Curie und die Kraft zu träumen (Ikonen ihrer Zeit 1)
3.5 Sterne
Im Buch geht es natürlich um die kluge, mutige Marie Curie und ihr Leben. Von der Kindheit in Polen, ihrem Studium in Paris, bishin zu ihrer Liebe zu ihrem Mann Pierre, die physikalischen ...
3.5 Sterne
Im Buch geht es natürlich um die kluge, mutige Marie Curie und ihr Leben. Von der Kindheit in Polen, ihrem Studium in Paris, bishin zu ihrer Liebe zu ihrem Mann Pierre, die physikalischen Entdeckungen und ihre Nobelpreise, wird ihr Leben erzählt.
Der Schreibstil der Autorin ist leicht zu lesen und sehr verständlich, das Leben wird von der älteren Madame Curie selbst in Rückblenden erzählt, an ihre Tochter oder auch deren Freundin gerichtet. Das ganze Leben wird langsam erzählt, die Schreibweise sehr detail-reich. So war ich beispielsweise überrascht, dass ihre Kindheit in Polen ungefähr ein Drittel des ganzen Buches einnimmt. Man lernt dadurch die Person und das junge Mädchen hinter der Wissenschaftlerin sehr gut kennen, es gab aber für mich auch die ein oder andere Länge. Weiter geht es dann mit ihrem Studium, der Schwierigkeit eine Studentin zu sein unter lauter Männern, aber auch wie ehrgeizig sich hier Marie Curie zeigt, um die beste zu sein. Ihre Gesundheit stellt sie damals schon hinten an. Auch dieser Teil ,sowie das Kennenlernen mit ihrer grossen Liebe Pierre werden sehr genau und langsam beschrieben. Immer wieder zog sich die Handlung für mich etwas in die Länge. Da konnten mich andere Romanbiographien einfach noch ein Stück mehr packen.
Erst im letzten Drittel konnte ich dann richtig mit ihr und ihrem Mann Pierre mitfiebern, hatte ihre Liebe sehr schön vor Augen, aber auf immer wieder den Kampf als Frau in einer männerdominierten Welt! Es wird wunderbar beschrieben welche Steine der klugen Frau in den Weg gelegt wurden und wie schwer sie es unter den Wissenschaftlern hatte. Ausserdem fließen auch ein stückweit die gesundheitlichen Schäden der Radioaktivität mit ein.
Leider endet das Buch für mich sehr abrupt. Dafür, dass sich die Autorin so viel Zeit gelassen hat für die erste Lebenshälfte der Wissenschaftlerin, so wenig nahm sie sich für die zweite. Nur im Nachwort werden hier noch ein paar Ereignisse erwähnt, wie sie zum Beispiel in späten Jahren noch ihren Führerschein macht. Sehr schade, da hätte man meiner Meinung nach die erste Hälfte des Buches etwas kürzen können und sich dann noch etwas mehr der zweiten Lebenshälfte widmen können, aber das ist natürlich Geschmackssache. Im Nachwort hätte ich gern noch mehr Informationen darüber gehabt, was nun tatsächlich Fakten und was Fiktion der Autorin war.
Fazit: Eine Romanbiografie, in der man die persönliche Marie Curie auf jeden Fall gut kennen lernt. Für mich hatte das Buch ein paar Längen und das Ende war leider sehr abrupt, dennoch kann ich es weiterempfehlen an Leser, die die kluge Frau näher kennen lernen möchten oder generell gern Romanbiographien lesen.