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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.07.2020

Gewaltig

Eine Liebe zwischen den Fronten
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Inhalt: Man schreibt das Jahr 1870. Zwischen Preußen und dem französischen Kaiserreich bricht der Krieg aus. Mittendrin feiern die Französin Madeleine und der Deutsche Paul ihre Verlobungsfeier. Dieser ...

Inhalt: Man schreibt das Jahr 1870. Zwischen Preußen und dem französischen Kaiserreich bricht der Krieg aus. Mittendrin feiern die Französin Madeleine und der Deutsche Paul ihre Verlobungsfeier. Dieser Krieg wird beide trennen...und sie stehen auf den unterschiedlichen Seiten. Ausserdem begleiten wir Madeleines Bruder Clément, der von der Verlobung der beiden überhaupt nichts hält und sein Frankreich liebt, sowie Djamila, ein algerisches Hausmädchen und ihren Bruder der als Algerier an der Seite der Franzosen kämpfen muss.

Meine Meinung: Dieses Buch hat mich sehr tief berühren können. Gemeinsam mit den beiden Liebenden stürzt die Meldung des Krieges auch auf den Leser ein. Von einer schönen Nachmittagsgesellschaft findet man sich auf den Schlachtfeldern und in den Lazaretten wieder! Wie kam es zu diesem Krieg? Kämpft jeder Soldat wirklich freiwillig und kann man zwischen all dem Leid und Hass überhaupt noch Freundschaft und Liebe finden? All diesen Fragen und seinen Antworten stellt sich dieses Buch. Es zeigt einem die Französisch-Deutsche Geschichte, ohne eine trockene Geschichtsstunde daraus zu machen. Stattdessen reist einen das Buch aus dem Alltag und lässt einen den Krieg miterleben!

Da man mehrere Personen im Buch begleitet, befasst man sich auch mit deren verschiedenen Gedanken zum Thema Krieg. Zugleich kommen Franzosen, Deutsche und Algerier zum Zug. Als Leser wird man mit diesem Buch ganz leise und nachdenklich. Man merkt einmal mehr in welch guter Zeit man lebt und welchen Luxus man hat. Es gibt keine schreienden, verwundeten Soldaten in Lagern, denen gerade ein Bein amputiert wird oder das Gefühl von Hunger und Durst und man kann dankbar dafür sein.

Trotzdem ist das Buch ganz und gar nicht hoffnungslos! Es erzählt von Liebe, Freundschaft und was ein paar Worte auf Briefpapier manchmal in der Lage sind in einem Menschen auszulösen. Es erzählt vom unerschütterlichen Glaube an Gott und das Gute im Menschen!

Ganz besonders gut getroffen hat die Autorin auch die Situation in den Grenzregionen Elsass und Lothringen. Trotz der Zerrüttung mal zu Frankreich und dann zu Preußen /Deutschland zu gehören verlässt diese Menschen nie der Mut weiterzumachen!

Der Schreibstil der Autorin ist sehr intensiv, gewaltig aber auch wunderschön! Die Liebesgeschichte wirkt nie kitschig oder gekünstelt, die Personen sind perfekt in die geschichtliche Handlung verwoben, und durch ein paar französische Sätze wirkt das ganze noch authentischer. So bewegt Geschichte und so macht sie Spass!

Wissenswertes: Besonders gut gefallen hat mir das Nachwort der Autorin, in dem sie nochmal geschichtliche Hintergründe, aber auch ihre persönliche Geschichte zu Frankreich und Deutschland mit einfließen lässt. Ausserdem befindet sich dort ein Personenregister und die französischen Sätze werden hier übersetzt (wenn man ein bisschen französisch in der Schule hatte wie ich, kann man sich aber auch so alles gut übersetzen). Eine tolle Idee fand ich auch die Reisetipps der Autorin zur Festung Ehrenbreitstein bei Coblenz, Metz, Strassbourg und vieles mehr!

Fazit: Ein Buch, das mich tief bewegt hat und mich auch sehr nachdenklich zurück lässt. Ich habe das Gefühl,ich habe mit den Protagonisten zusammen selbst ein Stück Krieg miterlebt, den Schrecken davon aber auch die Freundschaft und Hilfe vieler einzelner Personen. Am Schluss ist es, als würde ich gute Freunde ziehen lassen, indem ich das Buch zuklappe.

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Veröffentlicht am 02.07.2020

Eine starke Ermittlerin!

DUNKEL
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Das Cover ist schon unglaublich düster und beängstigend und spiegelt sehr schön die Athmosphäre des Buches wieder!
Das Buch handelt von der Kommissarin Hulda, die in wenigen Monaten in den Ruhestand ...

Das Cover ist schon unglaublich düster und beängstigend und spiegelt sehr schön die Athmosphäre des Buches wieder!
Das Buch handelt von der Kommissarin Hulda, die in wenigen Monaten in den Ruhestand geht. Spontan soll sie nun frühzeitig ihren Arbeitsplatz räumen, da dieser von einem jüngeren beansprucht wird. So darf sich Hulda als letzten Fall einen Cold case aussuchen, die Ermittlungen liegen ein Jahr zurück. Es geht um eine junge Frau, die auf Island Asyl gesucht hat. Sie wird an der Küste gefunden,ist ertrunken. Der Fall wurde als Selbstmord zu den Akten gelegt doch stimmt das wirklich?

Das Buch hat mir wahnsinnig gut gefallen, obwohl ich am rätseln bin ob das Buch für mich persönlich nicht mehr Krimi-als Thrillerelemente besitzt. Aber nichtsdestotrotz ein tolles, spannendes Buch!
Das Buch hat für mich eine unheimlich düstere Atmosphäre, dies liegt einfach an Island selbst! Ein raues, sehr gewaltiges Land von einem tosenden Ozean umspült...im Sommer ein toller Ort zum Urlaub machen, in einer märchenhaften Landschaft, doch hier im Buch zeigt Island seine wilde, unberührte Seite! Dies bringt der Autor sehr gekonnt rüber und die Beschreibungen sind gewaltig.
Ein anderer Pluspunkt ist ganz klar die Ermittlerin Hulda! Schon allein eine Ermittlerin zu nehmen, die kurz vor der Persionierung steht ist ungewöhnlich, zudem macht sie eher ihr eigenes Ding und Teamfähig ist sie nicht wirklich-sie beisst sich allein durch. Das Bild des einsamen, kauzigen, männlichen Ermittlers gibt es häufig, doch das einer älteren Frau ist ungewöhnlich und finde ich klasse! Von Anfang an ist mir Hulda sympatisch und nimmt auch privat einen grossen Stellenwert im Buch ein. Sie hat einige private Probleme, was klischeehaft sein könnte, doch in diesem Buch habe ich wirklich mit ihr mitgelitten und mitgefiebert. Wohl auch, da sie ihr Herz am rechten Fleck hat, dies kommt im Buch immer wieder schön zur Geltung.
Auch der Fall ist spannend und gekonnt erzählt und das Thema Asyl spielt hier eine Rolle. Es stimmt einen nachdenklich,wenn man über die Angst einer Abschiebung liest und das Leben in so einem Asylheim.
Der Schluss ist absolut unerwartet und ich hatte damit nicht gerechnet! Das letzte Kapitel ist genial und traurig zugleich, zeigt es doch welch falsches Bild das Umfeld oft von einem Menschen besitzt!

Fazit: Ein toller Reihenaufakt, den man aber auch gut für sich allein lesen kann,mit einer starken Ermittlerin und einem spannenden Cold case!

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Veröffentlicht am 30.06.2020

Robin Hood und Laura

Laura
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Das Cover gefällt mir sehr, man sieht eine bildhübsche junge Frau, die Dr. Laura Brown darstellen soll, ausserdem gibt es am Ende vom Buch noch ein tolles Bild von Robin Hood.

Die Geschichte handelt von ...

Das Cover gefällt mir sehr, man sieht eine bildhübsche junge Frau, die Dr. Laura Brown darstellen soll, ausserdem gibt es am Ende vom Buch noch ein tolles Bild von Robin Hood.

Die Geschichte handelt von Laura, die in Kürze ihren Kollegen und Freund heiraten wird. Doch ein Sturm in Stonehenge bringt alles durcheinander und Laura reist in der Zeit zurück. Sie findet sich zur Zeit Robin Hoods wieder und zieht sich zu ihm hingezogen. Doch in der Gegenwart wartet ihr baldiger Mann auf sie...wen liebt sie wirklich und was ist mit Marian!?

Das Buch ist eine schöne Zeitreisegeschichte mit einer tollen Grundidee! Wer findet Robin Hood nicht anziehend und faszinierend? Wer würde nicht gern wissen wie er gelebt hat?

Ich bin sehr gut ins Buch reingekommen,der Schreibstil war angenehm und Laura war mir von Anfabg an sehr sympatisch als Protagonistin! Die Geschichte ist in grossen Teilen sehr gelungen und macht spass zu lesen! Aber ein paar Kritikpunkte habe ich doch. Als Laura in der Vergangenheit ankommt ist mir die Handlung etwas zu schnell und zu gehetzt, Laura ist gerade im Kerker und wird dann schnell befreit, Robin reagiert mir hier auch etwas unglaubwürdig, dass er so schnell die Frau befreien will, die er weder kennt, noch Informationen hat. Aber dann wird die Handlung ruhiger und beginnt mir viel besser zu gefallen. Man lernt das Leben der Bediensteten und das Leben Lauras als Heilerin kennen. Das sie Heilerin wird und durch einen Steinkreis reist, hat mich schon sehr an die "Outlander-Reihe" erinnert, aber hat mich nicht weiter gestört. Sehr schön finde ich, dass sich die Liebesgeschichte nicht so schnell und kitschig entwickelt sondern langsam und vorsichtig Enttäuschend ist für mich aber der "Hinderrungsgrund" Marian bzw das es diesen in der Geschichte nicht gibt. Die Lösung hierfür hat mir leider nicht gefallen aber dies ist sicher Geschmackssache!

Die Geschichte an sich gefällt mir sehr gut, ist immer spannend zu lesen auch wenn manche Dialoge etwas hölzern daherkommen und die Bediensteten Nebenfiguren etwas blass sind, sodass ich diese auch mal miteinander verwechselt habe.

Alles in allem eine Zeitreisegeschichte die ich sehr gern gelesen habe, mit einer tollen Idee, einer sympathischen Protaginistin aber ein paar Schwächen. Trotzdem sehr zu empfehlen für Zeitreisefans und Fans von Robin Hood.

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Veröffentlicht am 26.06.2020

Krimi in Zeiten Kaiserin Sissis

Der Offizier der Kaiserin
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Das Cover finde ich sehr schön ansprechend und gut gelungen, da es zu diesem historischen Kriminalroman passt!

Es geht im Buch ins Wien 1898, und wir begleiten im ersten Teil vorallem die Angestellten ...

Das Cover finde ich sehr schön ansprechend und gut gelungen, da es zu diesem historischen Kriminalroman passt!

Es geht im Buch ins Wien 1898, und wir begleiten im ersten Teil vorallem die Angestellten des Schloss Hof. Diese sind in heller Aufregung, denn eine Gruppe Offiziere und sogar Kaiserin Sissi planen nach jahrelanger Abwesenheit einen Besuch dort ein! Vorallem Irmis Leben wird hier aufgewirbelt denn sie verliebt sich in einen Offizier. Am nächsten Tag ist dieser jedoch tot und Prospischil und sein junger Kollege Frisch beginnen zu ermitteln....

Der Eintieg ins Buch ist mir ziemlich leichtgefallen, der Schreibstil ist angenehm, mit schönen Beschreibungen des alten Österreich und dem Leben der Bediensteten. Im Buch findet mal viel Lokalkolorit vor und man fühlt sich wirklich wie in Östererich, was mit daran liegt, dass die Personen im Buch mit etwas Akzent sprechen. Für mich persönlich war dies jedoch kein Problem. Anfangs werden im Buch ziemlich viele Tätigkeiten der Angestellten auf Schloss Hof beschrieben, und es entwickelt sich eine Liebesgeschichte zwischen Irmi und dem Offizier. Diese Liebesgeschichte ging mir recht schnell und kam mir etwas hölzern vor, aber das mag dem geschuldet sein, dass die Autorin sich auf den Krimi konzentrieren wollte. Spätestens sobald die Ermittlungen beginnen ist man ganz im Buch drin und kann es kaum noch aus der Hand legen. Die Ermittlungen sind spannend und vorallem Frisch und Pospischil sind beide so sympatisch! Der eine ist jung und sehr interessiert und der andere schon älter mit einer kauzigen, grummeligen aber doch symaptischen Art! Die beiden haben mir sehr gut gefallen und ich kann mir gut vorstellen noch mehr über sie zu lesen! Das Ende konnte mich dann nicht ganz zufrieden stellen, was aber daran liegt, dass alles möglichst realistisch bleiben soll. So kann der Fiesling nicht wirklich gestellt werden aber mehr möchte ich nicht verraten um nicht zu viel vorweg zu nehmen.

Fazit: Ein historischer Kriminalroman der mir viel Spass bereitet hat, mit zwei absolut sympathischen Ermittlern, von denen ich hoffentlich noch mehr lesen werde

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Veröffentlicht am 25.06.2020

Beängstigende Zukunft im Gesundheitssystem

Sanitöter
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Deutschland im Jahr 2035. Überbevölkerung, durch Klimawandel gibt es nicht genug zu essen für alle. Die Lösung ist ein Gesetzbuch, das die Behandlung untersagt, esseiden man hat einen Arbeitsunfall. Wir ...

Deutschland im Jahr 2035. Überbevölkerung, durch Klimawandel gibt es nicht genug zu essen für alle. Die Lösung ist ein Gesetzbuch, das die Behandlung untersagt, esseiden man hat einen Arbeitsunfall. Wir begleiten hier Suse, die Tochter des Bundeskanzlers. Sie ist Euthanasistin, in der Bevölkerung auch "Sanitöter" genannt. Begleitet wird sie von Kira, einer Journalistin, die über die Arbeit der Euthanasistin schreibt. Und zum zweiten begleiten wir die schwangere Krankenschwester Maria, diese findet in ihrer Abteilung ein infiziertes Baby im Korb und fasst dieses ohne Handschuhe an. Da sie dem Leiter der Station sowieso ein Dorn im Auge ist, lässt er Maria nicht behandeln. Sie und ihr Mann müssen in eine Konklave außerhalb der Stadt um dort ihr Glück zu versuchen und ihr ungeborenes Kind zu retten. Die Geschichten aller Protagonisten führen zusammen und es offenbart sich ihnen immer mehr ein Bild des Grauens.

Ich habe dieses Buch sehr gern gelesen, auch wenn es einem wirklich mulmig wird beim lesen. Dies liegt daran, dass das Szenario wirklich erstaunlich realistisch gezeichnet ist,für einen Zukunftsroman. Wer schwache Nerven hat und mit Leid und Ungerechtigkeit in hohem Masse nicht umgehen kann, sollte dieses Buch lieber nicht lesen. Das Buch zeigt aber sehr schön auf was passieren könnte, wenn wir uns jetzt nicht ändern. Wenn der Klimawandel so weiter läuft, Massentierhaltung anhält und das ganze Gesundheitswesen an die Wand gefahren wird mit noch mehr Einsparungen am Personal, unwürdigen Bedingungen und schlechter Bezahlung. Dann bekommen nämlich nur noch die Hilfe, die dafür zahlen können.

Das ganze Buch ist sehr interessant, beängstigend und fesselnd geschrieben. Am Anfabg hab ich einige Zeit gebraucht um ins Buch zu kommen, hier haben mir zu viele Zusatzinformationen gefehlt. Das ganze entwickelt sich dann aber immer mehr Richtung Kriminalroman und erschreckendes Zukunftszenario, sodass man das Buch ab der Hälfte nicht mehr aus der Hand legen kann!

Leider ist mir das Ende dann etwas zu rasch vonstatten gegangen. Es ist ein gutes und passendes Ende, der Weg dahin war mir aber zu schnell. Trotz dieser Kleinigkeiten kann ich das Buch absolut empfehlen, gerade weil das Buch sehr realitätsnah, dadurch aber auch besonders erschreckend ist!

Fazit: Ein sehr fesselndes und beängstigendes Buch, das nah an der Realität bleibt. Nichts für schwache Nerven

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