Ruhig aber intensiv
Der Gesang der FlusskrebseKya Clark lebt in den 1960er Jahren mit ihrer Familie mitten im Marschland, als erst ihre Mutter und dann ihre Geschwister die Familie verlassen. Irgendwann lebt Kya ganz allein in der kleinen Hütte mitten ...
Kya Clark lebt in den 1960er Jahren mit ihrer Familie mitten im Marschland, als erst ihre Mutter und dann ihre Geschwister die Familie verlassen. Irgendwann lebt Kya ganz allein in der kleinen Hütte mitten in der Natur, wie eine Einsiedlerin. Ins Dorf geht sie fast nie und nur zwei junge Männer schaffen es sie zu faszinieren...als einer davon tot aufgefunden wird, könnte dies Kya zum Verhängnis werden, denn die ruhige Küstenstadt Barkley Cove schafft schon viele Jahre die wildesten Gerüchte über das "Marschmädchen"
Zuallererst muss ich sagen, dass dies ein sehr besonderes Hörbuch ist. Der Schreibstil hat fast etwas poetisches und ist sehr lieblich und tiefgründig. Die Marschlandschaft mit seiner Natur und den Tieren wird auf einzigartige Weise beschrieben und zieht einen in den Bann.
Kya ist ebenfalls ein besonderes Mädchen. Früh wird sie von den Familienmitgliedern verlassen und muss schon in früher Jahren allein durchkommen und sich mit einfachsten Mitteln durchschlagen. Sie merkt schnell, dass sie mit ihrer Art bei den Bewohnern der Hafenstadt aneckt und zieht sich daraufhin zurück.
Das Hörbuch befasst sich in großen Teilen mit dem Leben als Einsiedlerin, einsam und verbunden mit der Natur. Als Mensch wird man dadurch vielleicht etwas naiv und doch hat man genauso Gefühle wie alle anderen. In Teilen war mir Kya dann doch zu naiv und ich konnte manchen Ausgang schon lang bevor er eintrifft voraus ahnen...
Die Handlung ist sehr ruhig aber dennoch wird alles auf eine intensive Art erzählt. Das erste mal in die Schule gehen, der erste Kuss, das erste mal mit einem Mann. Teilweise hat sich die Handlung etwas für mich hingezogen und etwas Spannung kam lediglich im letzten Drittel des Buches auf, inder es vermehrt um die Gerichtsverhandlung rund um den Toten jungen Mann geht...
Die Sprecherin hat so eine angenehme Stimme, wie ich sie selbst in Hörbüchern nicht oft vernommen habe. Diese passt ganz hervorragend zu dieser ruhig erzählten Geschichte und gibt dieser zusätzlich Tiefe und Intensität. Sehr gelungen gelesen!
Fazit: Eine besondere Geschichte, die ruhig erzählt wird und etwas mehr Spannung vertragen hätte. Für Fans von leisen aber intensiven Büchern aber eine absolute Empfehlung!