Interessant und spannend, aber mit Luft nach oben
Liber Bellorum. Band IMich hat das Cover des Buches sofort angesprochen, die Gestaltung ist wirklich ein absoluter Traum! Auch auf die Geschichte dahinter habe ich mich sehr gefreut und habe Kyle und Raven ganz gerne auf ihrer ...
Mich hat das Cover des Buches sofort angesprochen, die Gestaltung ist wirklich ein absoluter Traum! Auch auf die Geschichte dahinter habe ich mich sehr gefreut und habe Kyle und Raven ganz gerne auf ihrer Reise begleitet, auch wenn für mich noch viel an Luft nach oben war.
Ich bin gut in die Geschichte gestartet, der Schreibstil hat sich sehr leicht und angenehm gelesen und mich so schnell mitgenommen. Warda Moram hat wirklich Talent dafür, einen neugierig auf alle Entwicklungen und die gesamte Story zu machen, sodass man möglichst schnell alles erfahren möchte. Dadurch bin ich nur so durch die Seiten geflogen und habe ich das Buch auch an einem Stück durchlesen können.
Das Konzept hinter der Welt fand ich wirklich interessant und war spürbar, wie viele Gedanken sich die Autorin darüber gemacht hat. Es gab einige spannende Details, die sich auch in der Gestaltung des Buches wiederfinden und die eine gute Grundlage für ein gutes Setting legen. An einigen Ecken hat es mir dann aber an der Ausarbeitung gefehlt, an mehr Hintergrund und Geschichte, sodass die Welt so wirklich zum Leben erwacht wäre.
Uff, die Charaktere. Raven und Kyle sind sehr unterschiedliche Protagonisten, in ihrem Denken, Handeln und ganzem Auftreten, sodass man wohl zuerst nicht denken würde, dass sie Brüder sind. Eine Gemeinsamkeit, die sie aber leider hatten, war, dass sie mir nicht wirklich sympathisch waren.
Raven ist noch der anständigere der beiden, den ich anfangs auch besser verstehen konnte. Kyle war mir am Anfang extrem unsympathisch, mit der Zeit ist das ein wenig besser geworden, da man etwas über seine Vergangenheit erfahren und ihn so ein bisschen besser verstehen konnte. Dennoch konnte ich zu den beiden keine richtige Bindung aufbauen, da sie immer wieder nicht nachvollziehbar und oberflächlich gehandelt haben. Etwas Tiefe war aber da, weshalb ich schon noch Potenzial für eine weitere Entwicklung sehe. Auch die anderen Charaktere waren in meinen Augen eher flach ausgearbeitet und teils wirklich nur da, um eine gewisse Rolle auszufüllen, ohne wirklich mehr Bedeutung und Geschichte zu haben.
Den Start in die Story fand ich super vielversprechend, da ich auch das Konzept sehr gerne mochte. Warda Moram hat es geschafft, mich sofort neugierig zu machen und kam auch schnell Spannung auf. Die anfänglichen Entwicklungen konnten mich noch komplett überzeugen, mit der Zeit hat das aber ein wenig nachgelassen. Zu oft kamen mir Geschehnisse irgendwie unvollständig vor, es haben Erklärungen gefehlt oder haben für mich Dinge einfach nicht ganz zusammen gepasst. Ich habe mir da von der Geschichte einfach noch ein wenig mehr gesondert gehabt, besonders durch den vielversprechenden Anfang. Sehr spannend fand ich aber noch das Magiesystem, über das man schon ein paar Informationen bekommt und das ich wirklich interessant ausgearbeitet fand. So konnte mich das Buch zwar nicht so überzeugen, wie erhofft, aber hat dennoch gute Ansätze, die schon neugierig auf weitere Entwicklungen machen. Ob ich den zweiten Band lesen werde, weiß ich aber noch nicht sicher.
Fazit: Leider nicht so gut wie erhofft. „Liber Bellorum“ überzeugt mit einer super Grundidee, einer interessanten Welt und einem fesselnden Schreibstil, der mich schnell durch die Seiten getragen hat. Doch konnten die Charaktere nicht viele Sympathiepunkte sammeln, die Geschichte lässt nach einem starken Start etwas nach und es fehlt an Logik und Stabilität. Ich habe mir einfach ein wenig mehr gewünscht, aber sehe Potenzial für Band 2.