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Veröffentlicht am 16.02.2022

Schmetterakorde im Paradies

Marie Käferchen
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Marie Käferchen besticht schon auf den ersten Blick mit einem kraftvollen und ausdrucksstarken Cover! Denn Marie ist nicht wie normale Käferchen: Während alles auf der Wiese fröhlich, friedlich und nett ...

Marie Käferchen besticht schon auf den ersten Blick mit einem kraftvollen und ausdrucksstarken Cover! Denn Marie ist nicht wie normale Käferchen: Während alles auf der Wiese fröhlich, friedlich und nett vor sich hinsummt und singt, schmettert Marie Käferchen so richtig harte und rockige Songs durch die Fauna und Flora, leider zum Unmut der anderen Käferchen.
In Gedichtsform fließt die Geschichte gut dahin, einige Reime sind etwas Quer, trotzdem entsteht ein echter Flow, den man fast singen - oder rocken (?) - könnte.
Die Zentrale Botschaft dieses Buches ist für mich ganz klar die Selbstliebe und das Treu bleiben der eigenen Ziele. Es behandelt das Thema "Anders" und "Aussenseiter" sein und den Umgang mit Zurückweisung der eigenen Fähigkeiten sowie die moralische Komponente der Bewertung, was eigentlich gut ist. Gut für mich. Gut für anderen.
Der letzte, fehlende Stern, ist dann doch der Entwicklung der Geschichte geschuldet. Mir hätte ein pädagogisch etwas anderes Ende besser gefallen, das mehr auf Integration gezielt hätte. Aber auch so hat Marie Käferchen ihr Glück gefunden, und das ist schön.

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Veröffentlicht am 16.02.2022

Im Schatten der Gemeinschaft

Ancora
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Ancora ist als Jugendbuch geschrieben, und als solches auch richtig klasse! Das Cover spricht mich sofort an, auch das Bildspiel mit der Zielscheibe ist im Kontext Tiefgründig.
Wir erleben die Geschichte ...

Ancora ist als Jugendbuch geschrieben, und als solches auch richtig klasse! Das Cover spricht mich sofort an, auch das Bildspiel mit der Zielscheibe ist im Kontext Tiefgründig.
Wir erleben die Geschichte aus der Perspektive von Romy, die, mit ihrem Partner Aurel, einem sehr realitäts- und verstandsbezogenem Menschen, und ihrem besten Kumpel Jannis, jemand augenscheinlich eher weltoffenes, eine Auszeit von 6 Wochen in einer Kommune fernab aller Zivilisation erleben mag. Hoffnung des jungen Paares ist es sich wiederzufinden. Und noch mehr beschäftigt Romy, denn sie hat eine Gabe und auch die Gedichte ihrer Mutter scheinen auf mystische Weise mehr zu sein, als bloße Phantasie.

Die Kommune wirkt auf mich von Anfang an eher etwas creepy. Es geschehen in Rasanter Geschwindigkeit unheimliche Ereignisse, ich glaube, ich wäre schon am ersten Tag direkt abgereist. Romy aber will der Sache auf den Grund gehen, ich mag ihren offenen und forschen Charakter sehr.
Im Laufe der Geschichte lernen wir dann noch viele weitere Charaktere kennen. Dem Autor ist es gelungen ein angemessenes Maß zwischen Sympathie und Apathie zu den einzelnen Dorfbewohnern aufzubauen, sodass man nie ganz weiß wer Freund und wer Feind ist. Schließlich spitzen sich die Ereignisse zu und enden in einem atemraubenden Thrillerhaften Finale mit einer gehörigen Portion Mystik!

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Veröffentlicht am 16.02.2022

Unausgeschöpftes Potential

Das zaubernde Klassenzimmer - Achterbahn statt Stundenplan (Das zaubernde Klassenzimmer 1)
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Das hübsch gestaltete Hardvocer entführt schnell in eine Welt und versprecht jede Menge Magie und Klamauk! Der Klappentext gibt eine grobe Richtung vor um was es gehen soll, im Buch warte ich dann doch ...

Das hübsch gestaltete Hardvocer entführt schnell in eine Welt und versprecht jede Menge Magie und Klamauk! Der Klappentext gibt eine grobe Richtung vor um was es gehen soll, im Buch warte ich dann doch aber ziemlich lange darauf, dass die Geschichte so richtig losgeht. Es gibt zwar einen einfangenden Prolog, wo der Leser einmal an der Magie schnuppern darf, danach wird sich jedoch viel mit Elenas generellem Ankommen beschäftigt. Das wäre für ein gewöhnliches Kinderbuch sehr gut gestaltet, für ein Magisches Fantasy Versprechen aber eindeutig zu wenig, wenn im ersten Drittel einfach kaum was auftaucht. Das mag jemand Erwachsenem vielleicht noch vom Atem her mitnehmen, Kindern wird dann aber doch schneller langweilig, weil die Erwartungen einfach nicht erfüllt werden. Eine weitere Schwierigkeit erlebe ich in der vielschichtigen Erzählweise. So lesen wir nicht nur die Kapitel über Elena, sondern auch andere Protagonisten. Das ist ebenfalls sehr verwirrend und eher störend im Lesefluss.

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Veröffentlicht am 30.01.2022

Einblicke

Manifesto. Warum ich niemals aufgebe. Ein inspirierendes Buch über den Lebensweg der ersten Schwarzen Booker-Prize-Gewinnerin und Bestseller-Autorin von »Mädchen, Frau etc.«
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Mir ist es relativ schwer gefallen diese Biografie zu lesen, da sich einige Stellen sehr in die Länge zogen. Dafür bewunderte ich aber die Offenheit der Autorin und auch den Detailreichtum, mit dem sie ...

Mir ist es relativ schwer gefallen diese Biografie zu lesen, da sich einige Stellen sehr in die Länge zogen. Dafür bewunderte ich aber die Offenheit der Autorin und auch den Detailreichtum, mit dem sie auch die kleinsten Ereignisse ihres Lebens Farbenfroh schillern ließ und uns Leser*innen auch ein sehr umfassendes Bild der anderne Menschen, die sie umgeben zu liefern.

Es ist gut, einmal ein solch anderes Aufwachsen und Erwachsenwerden zu begleiten und auch etwas schockierend, welche ausgewachsenem Rassismus bereits ein Kind begegnet.

Umso schöner ist es, ihren heutigen Erfolg zu erleben und die damit verknüpfte Botschaft niemals aufzugeben.

Nicht immer gelingt es mir, alle Erlebnisse der Autorin so hinzunehmen oder ihre Meinung zu teilen. Es ist ein völlig anderer Einblick in eine ganz andere Lebenswirklichkeit. Einige von ihr beschriebenen Erlebnisse hätte ich im Nachhinein sicherlich nicht so wohlwollend interpretiert wie sie, doch ich freue mich, dass sie mit einigem ihren Frieden schließen konnte und Verständnis aufbringen konnte.

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Veröffentlicht am 30.01.2022

Ein berührendes Zeugnis

Der Erinnerungsfälscher
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Das Buch "Der Erinnerungsfälscher" ist mit seinen gerade mal 128 Seiten wirklich kurz und knackig geschrieben und ich hatte am Anfang doch so meine Zweifel, ob ein solch heftiges Thema auf so wenig Raum ...

Das Buch "Der Erinnerungsfälscher" ist mit seinen gerade mal 128 Seiten wirklich kurz und knackig geschrieben und ich hatte am Anfang doch so meine Zweifel, ob ein solch heftiges Thema auf so wenig Raum wirken würde, oder ob nicht doch etwas Fehlen würde. Tut es nicht. DIe Geschichte ist von Anfang bis Ende richtig schön rund und gibt einen bestechend tiefen und ehrlichen Einblick in ein menschliches Schicksal. Der Protagonist erzählt aus seiner niemals ganz sicheren Perspektive seine Erlebnisse die zum Verlassen der Heimat führten. Dies beginnt beim Zerbrechen des Alltags während einer brutalen Machtergreifung, dramatischen Verschlimmerungsprozessen der Lebensbedingungen der Familie und einem schließlichen Kampf gegen Windmühlen von Schleppern und deutscher Justiz wie es scheint. Keine leichte Reise. Mich hat vor allem beeindruckt, wie nah und realistisch alles geschrieben wurde. Man ist sich nicht sicher, ob es wirklich nur eine Geschichte ist beim Lesen. Vielmehr eine Geschichte, die genau so hätte sein können. Das hat mich sehr berührt. Sie zeigt für mich auch nochmal die drängende Not, die wie ich finde an eine Notwendigkeit gekoppelt ist, für mehr Menschlichkeit zu sorgen.

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