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Veröffentlicht am 09.09.2018

Liebeschaos im mystischen Peru

... und über uns der Himmel von Peru
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Emilia studiert Medizin und hängt sich richtig rein, denn ihr Professor nimmt jedes Jahr seinen besten Studenten mit auf eine Reise nach Peru, wo er für einige Wochen in einem Krankenhaus arbeitet. Und ...

Emilia studiert Medizin und hängt sich richtig rein, denn ihr Professor nimmt jedes Jahr seinen besten Studenten mit auf eine Reise nach Peru, wo er für einige Wochen in einem Krankenhaus arbeitet. Und Emilia möchte diesmal unbedingt diese Reise antreten, fühlt sie sich doch dem Land auf unerklärliche Weise eng verbunden. Diese Verbundenheit wird noch stärker, als ihre Großmutter Emilia ein Medaillon zum Geschenk macht, dass den Sonnengott Inti zeigt und vor langer Zeit von einer Urahnin aus Peru mitgebracht wurde. Tatsächlich hat Emilia Glück und darf mit ihrem Professor in das Land ihrer Träume reisen. Schon gleich bei der Ankunft hat sie Schmetterlinge im Bauch, denn der junge Mann, der sie am Flughafen abholt und zum Krankenhaus bringen soll, hat es ihr angetan. David ist allerdings auf dem besten Wege, Priester zu werden. Sein Bruder Marc arbeitet ebenfalls als Arzt im Krankenhaus und hat ein wachsames Auge auf seinen Bruder, merkt er doch schnell, dass sich zwischen Emilia und David etwas anbahnt. Dabei würde er die junge Frau selbst gern näher kennenlernen…
Jani Friese hat mit ihrem Buch „…Und über uns der Himmel von Peru“ einen Liebesroman vor der exotischen Kulisse Perus vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und gefühlvoll, der Leser ist gedanklich schnell an Emilias Seite und darf sie bei ihrem Abenteuer begleiten, wobei ihre Gedanken und Gefühle ein offenes Buch sind. Die Handlung wird aus Emilias Perspektive in der Ich-Form erzählt. Die Autorin hat sich mit diesem Roman einen Wunsch erfüllt und eine Geschichte in ihrem Traumland angesiedelt. Die Landschaftsbeschreibungen sind sehr bildgewaltig und vermitteln einen guten Eindruck von der Vielfalt Perus. Hier liegen Urwald, alte mystische Inkastätten und Bergformationen so dicht zusammen, auch die kulturellen Riten wie die Anbetung des Sonnengottes und die heilige Ruinenstätte Machu Picchu spielen eine große Rolle innerhalb der Handlung. Die eindeutig fantastisch anmutende Begegnung an der Ruinenstätte passt in die Geschichte allerdings einfach nicht hinein und wirkt viel zu konstruiert.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und besitzen alle Ecken und Kanten, die sie menschlich und realistisch erscheinen lassen. Emilia ist eine sehr ehrgeizige junge Frau, die ihr Herz auf der Zunge trägt und recht forsch daher kommt. Dadurch wirkt sie oftmals selbstgefällig und arrogant, was sie unsympathisch macht. Sie hat einen Sturkopf, was nicht immer schlecht ist, aber hier verrennt sie sich und will partout ihren Willen bekommen, was zu einem Desaster führt. Darüber kann man als Leser nur den Kopf schütteln. Auch ihre Wankelmütigkeit sowie Sprunghaftigkeit macht sie nicht liebenswerter. David ist ein netter junger Mann, der sein Leben genau vor Augen hat, aber er ist auch nur ein Mann. Es fehlt ihm noch an Standhaftigkeit und eisernem Willen, was er auf die harte Tour noch lernen muss. Marc ist erst ein arroganter Schnösel, der sehr von sich eingenommen ist. Die Liebe zu seinem Bruder ist echt, jedoch übertreibt er seine Sorge aus Eigennutz. Doch Marc ist auch hilfsbereit und hartnäckig. Auch die übrigen Protagonisten wie Yuka und der Professor geben der Handlung zusätzliche Impulse.
„…Und über uns der Himmel von Peru“ ist ein Liebesroman vor peruanischer Landschaft, der gut zu lesen ist. Die Akteure kommen dem Leser aufgrund ihres Verhaltens allerdings nicht nahe, und auch der Ausflug in die mystische Inkakultur kann nicht überzeugen. Für zwischendurch ganz nett, aber mehr leider nicht. Eingeschränkte Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 09.09.2018

Unterhaltsamer Liebesroman

Ein Bett in Cornwall
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Die Schweiz ist das Zuhause von Sophie und ihrem Mann Jürgen, wo die beiden glücklich miteinander leben. Das dachte Sophie zumindest bis zu dem Moment, als sie durch die Polizei vom Unfalltod ihres Mannes ...

Die Schweiz ist das Zuhause von Sophie und ihrem Mann Jürgen, wo die beiden glücklich miteinander leben. Das dachte Sophie zumindest bis zu dem Moment, als sie durch die Polizei vom Unfalltod ihres Mannes erfährt. Der Schock und die Trauer sind groß, doch alles wird noch schlimmer, als sie in seinen Hinterlassenschaften einen Brief an sie findet, der ihr offenbart, dass Jürgen sie verlassen und ein neues Leben mit einer anderen Frau geplant hatte. Sophie ist außer sich und kann an nichts anderes mehr denken, als „einfach nur weg“. Zusammen mit ihrem Kater Pepe und einigen eilig gepackten Sachen flüchtet sich Sophie an den einzigen Ort, den sie mit einer glücklichen Zeit verbindet – nach Cornwall, wo sie erst einmal bei dem älteren Ehepaar Marlowe eine Unterkunft findet. Nach einigen Tagen Verschnaufpause und dem tröstlichen Einfluss der cornischen Landschaft und deren Bewohner beschließt Sophie, hier ihr neues Leben zu starten. Sie möchte ein Bed & Breakfast zu eröffnen und sucht nach einem passenden Haus, wobei ihr Lucas Anderson eine große Hilfe ist, wenn er auch vom Typ her eher gewöhnungsbedürftig ist…
Alexandra Zöbeli hat mit ihrem Buch „Ein Bett in Cornwall“ ihren Debütroman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig-leicht, gefühlvoll und stellenweise sogar tiefgründig. Er lässt den Leser schnell in die Geschichte eintauchen, um Sophie durch eine schwere Zeit und ein großes Abenteuer zu begleiten. Dabei darf man hautnah eine Gefühlsachterbahn erleben, denn die Emotionen der Protagonistin sind greifbar und vor allem sehr nachvollziehbar. Es geht um Vertrauensverlust und die Gestaltung eines neuen Lebens nach einem Schicksalsschlag, was gar nicht so leicht ist. Der Spannungsbogen wird gleich zu Beginn gut angelegt und steigert sich gemächlich bis zum Ende. Die Landschaftsbeschreibungen sind farbenfroh und bildgewaltig, der Leser fühlt sich direkt in die malerische Gegend hineinversetzt und fühlt sich dort gleich wohl.
Die Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet und wirken aufgrund ihrer Ecken und Kanten sehr individuell und authentisch. Der Leser kann sich gut in sie hineinversetzen und mit ihnen leiden, fühlen und hoffen. Sophie ist eine sympathische Protagonistin, der man sich schnell verbunden fühlen kann. Sie wurde durch einen Schicksalsschlag in ihren Grundfesten erschüttert, nicht nur muss sie durch eine Trauerphase, viel schlimmer ist der Betrug des geliebten Menschen, der ihr noch mehr zu schaffen macht und ihr Grundvertrauen zerstört hat. Sophie ist eine offene und ehrliche Frau, die sich aufrappeln muss, um ihr Leben neu zu definieren und sich darüber klar zu werden, wohin die Zukunft sie führen wird. Dabei zeigt sei eine Stärke und viel Mut. Lucas ist ein undurchsichtiger Mann. Dass er durch seinen Beruf recht prominent ist, hält er zurück, jedoch zeigt er ein großes Maß an Misstrauen, was oftmals schon als arrogant und selbstherrlich erscheint. Aber er hat auch eine freundliche und hilfsbereite Seite, die zum Vorschein kommt, wenn es darauf ankommt. Auch die weiteren Protagonisten vervollständigen die Geschichte mit ihrem Erscheinen und machen sie rundum gelungen.
„Ein Bett in Cornwall“ ist ein unterhaltsamer und gefühlvoller Liebesroman, der schöne und entspannte Lesestunden garantiert. Als Urlaubslektüre bestens geeignet und eine Leseempfehlung auf jeden Fall wert.

Veröffentlicht am 08.09.2018

"Was man in der Jugend wünscht, hat man im Alter die Fülle" (J.W. v. Goethe)

Tee mit Mrs Dallimore
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Lizzie hat ihren Job als Rechercheurin bei einem Londoner Radiosender verloren, weil sie sich auf ein Verhältnis mit ihrem Chef eingelassen hat, der auch noch verheiratet und Vater ist – ein absolutes ...

Lizzie hat ihren Job als Rechercheurin bei einem Londoner Radiosender verloren, weil sie sich auf ein Verhältnis mit ihrem Chef eingelassen hat, der auch noch verheiratet und Vater ist – ein absolutes No-Go! Durch die fehlende Einnahmequelle kann sie sich London nicht mehr leisten und kriecht bei ihren Eltern in ihr altes Kinderzimmer auf dem Land unter, um dort ihr Mütchen zu kühlen und sich von ihrer Pechsträhne zu erholen. Über ihre Mutter, die ehrenamtlich in einem Seniorenheim arbeitet, findet sie einen Aushilfsjob und lernt dort Mrs. Clarissa Dallimore kennen. Die alte Dame hatte ein bewegtes Leben und immer, wenn Lizzie Pause hat, erzählt Mrs. Dallimore ihr von ihren Erlebnissen, die so spannend wie einschneidend sind, dass Lizzie ihre eigenen Probleme bald hinter sich lässt und den Mut aufbringt, ihrem Leben einen neuen Sinn zu geben…
Erica James hat mit ihrem Buch „Tee mit Mrs. Dallimore“ einen wunderschönen gefühlvollen Roman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig, mitreißend und emotional, der Leser wird direkt in die Geschichte hineinkatapultiert und darf mal an der Seite von Lizzie, mal an der von Clarissa stehen, um mehr über ihr Leben, ihre Gedanken und Gefühle zu erfahren und die Beziehung der beiden zueinander zu erleben. Die Handlung wird auf zwei Zeitebenen erzählt, die eine behandelt die Gegenwart von Lizzie und Clarissa, während die zweite die Vergangenheit von Clarissa beleuchtet und der Leser so von einem sehr bewegten Leben erfährt mit vielen Schicksalsschlägen, aber auch einer tiefen Verbundenheit zu guten Freunden. Die Autorin weiß sehr geschickt ein Leben auf dem Land während des Zweiten Weltkriegs in England zu schildern, hält die Lebensmittelknappheit sowie die schlimmen Verluste von Angehörigen wieder vor Augen, aber auch den Zusammenhalt der Menschen auf dem Land sowie die Aufnahme von entsandten Kindern, um diese mit durch die schwere Zeit zu bringen und ihnen ein Zuhause zu geben. Durch die Perspektivwechsel wird nicht nur die Spannung auf einem guten Niveau gehalten, sondern zeigt auch Parallelen auf zwischen verschiedenen Familienverhältnissen, die jedoch alle füreinander da sind und sich gegenseitig stützen.
Die Charaktere sind sehr liebevoll ausgestaltet und mit individuellen Eigenschaften versehen worden. Sie wirken sehr lebendig, glaubhaft und authentisch, was es dem Leser leicht macht, mit ihnen zu fühlen, zu leiden und zu hoffen. Lizzie ist eine junge Frau, die sich von einem Fettnäpfchen ins andere rettet. Sie suhlt sich eine Weile in ihrem Selbstmitleid, doch durch ihre Freundschaft zu Clarissa sowie die Arbeit im Seniorenheim wird ihr Blick für die Dinge um sie herum wieder frei und offen. Lizzie ist eine sympathische Protagonistin, die ehrlich und hilfsbereit ist. Sie trägt das Herz auf der Zunge, ist impulsiv und stolpert mehr durchs Leben, anstatt auf festem Fuß zu stehen. Je mehr Kontakt sie zu Clarissa hat und den Rückhalt ihrer Familie spürt, umso stärker wirkt sie und packt endlich ihr Leben an. Clarissa ist einfach eine Frau, die man lieben muss. Sie besitzt einen guten Humor, ist trotz vieler Schicksalsschläge nicht mutlos und hat einiges an Weisheit parat, was zu Lizzie durchdringt und ihr so ermöglicht, neue Wege zu gehen. Auch die übrigen Protagonisten wie Mr. Sheridan, Luke, Lizzies Eltern, Simon oder auch Ingrid tragen dazu bei, dass dem Leser eine sehr schöne und in sich geschlossene Handlung präsentiert wird.
„Tee mit Mrs. Dallimore“ ist ein Roman, der sich in zwei Handlungen aufteilt, die aber ineinandergreifen und so eine tolle Lektüre ergeben. Eine Geschichte über eine ungewöhnliche Freundschaft und dass man von alten Menschen doch sehr viel lernen kann. Eine echte Entdeckung und eine mehr als verdiente Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 08.09.2018

Abschied von Maxton Hall

Save Us
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Als Ruby Bell von Direktor Lexington persönlich von Maxton Hall College verwiesen wird, glaubt sie erst an einen bösen Alptraum. Das kann doch nicht wahr sein! Aber je mehr sie klar denken kann, kommt ...

Als Ruby Bell von Direktor Lexington persönlich von Maxton Hall College verwiesen wird, glaubt sie erst an einen bösen Alptraum. Das kann doch nicht wahr sein! Aber je mehr sie klar denken kann, kommt für sie nur einer in Frage, der ihr das eingebrockt hat; James Beaufort! Dabei war er doch so nah und sie haben so viel geteilt. Doch das alles scheint ihm nicht so viel wert zu sein wie Ruby. Sie krempelt die Ärmel hoch und kämpft mit allen Mitteln, die Situation aufzuklären und vor allem darum, ihr Studium doch noch zuende zu bringen. Währenddessen muss sich James gemeinsam mit seiner Schwester Lydia mit aller Kraft gegen ihren Vater wehren, um eine eigene Zukunft zu haben. Wird es ihnen gelingen? Und werden James und Ruby sich doch noch zusammenraufen und eine gemeinsame Zukunft haben?
Mona Kasten hat mit ihrem Buch „Save Us“ den dritten Band ihrer Maxton-Hall-Trilogie vorgelegt, der den krönenden Abschluss bildet. Die Trilogie sollte allerdings der Reihe nach gelesen werden, um die Entwicklung der Protagonisten von Beginn an mitverfolgen zu können. Der Schreibstil ist flüssig und gefühlvoll, der Leser wird direkt mit ins Geschehen hineingenommen und begleitet im Wechsel die beiden Hauptprotagonisten Ruby und James bei all ihren Erlebnissen, Gedanken und Gefühlen. Durch verschiedene Perspektivwechsel, in denen auch andere Protagonisten zu Wort kommen, erhält der Leser ein rundum gelungenes Bild, wobei auch jede Menge Emotionen im Spiel sind – ein Auf und Ab der Gefühle. Gleichzeitig wird die Spannung gesteigert bis zum finalen Schluss, der nicht so ist, wie man ihn erwartet, aber doch zufriedenstellend, da der Leser sich eigene Gedanken machen kann. Die Handlung ist zu keinem Zeitpunkt vorhersehbar und überrascht den Leser immer wieder.
Die Charaktere sind liebevoll und detailliert ausgearbeitet. Sie besitzen individuelle Ecken und Kanten, die sie real und authentisch wirken lassen. Betrachtet man die Entwicklung von Ruby seit dem ersten Band, war sie von Beginn an eine starke Persönlichkeit, hilfsbereit und gleichzeitig unheimlich fleißig und ehrgeizig. Nun kann man sie auch mal verunsichert erleben, doch dann erhebt sie sich wie Phönix aus der Asche und kämpft um ihr Leben für ihren Traum. Ruby hat auch eine nachdenkliche Seite gewonnen, die sie manches besser durchdenken und sich nicht so impulsiv aus dem Bauch raus handeln lässt. James hat mehr und mehr an Selbstvertrauen und Persönlichkeit gewonnen. Er steht für die Dinge ein, die ihm wichtig sind und will seine Zukunft selbst gestalten. James hat ein enges Verhältnis zu seiner Schwester und auch Ruby hat einen sehr wichtigen Platz in seinem Herzen. Auch die weiteren Protagonisten wie Wren, Ember, Ophelia oder Alistair gestalten die Geschichte durch ihr Erscheinen sehr unterhaltsam und abwechslungsreich.
Mit „Save us“ ist Mona Kasten ein gelungener Abschluss ihrer Trilogie gelungen. Die Spannung hält sich bis zum Schluss, das Buch kann den Leser am Ende sogar überraschen. So geht gute Unterhaltung mit jeder Menge Gefühl. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 08.09.2018

Lebensträume

Das Versprechen, dich zu finden
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Nachdem Tina Hopgoods beste Freundin tot ist, kann ihr gemeinsamer Traum nicht mehr verwirklicht werden. So schickt Tina einen Brief nach Dänemark an Professor Glob, der am dortigen Museum arbeitet. Er ...

Nachdem Tina Hopgoods beste Freundin tot ist, kann ihr gemeinsamer Traum nicht mehr verwirklicht werden. So schickt Tina einen Brief nach Dänemark an Professor Glob, der am dortigen Museum arbeitet. Er hatte zu ihrer Jugendzeit ihrer Klasse ein Buch gewidmet und tiefen Eindruck hinterlassen. Doch inzwischen ist auch der Professor verstorben, weshalb ihr Brief vom Museumskurator Anders Larsen beantwortet wird. Zwischen den beiden entsteht ein reger Briefwechsel, der zwischen den Zeilen erkennen lässt, wie einsam die beiden mittlerweile sind und die Post des anderen gerade deshalb umso mehr genießen. Sowohl Tina als auch Andrew haben noch Träume. Werden sie den Mut aufbringen, sich noch einmal ins Leben zu stürzen?
Anne Youngson hat mit ihrem Buch „Das Versprechen, dich zu finden“ einen unterhaltsamen, aber auch nachdenklich stimmenden Roman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen. Die Handlung wird aus dem wechselseitigen Briefwechsel bestimmt. Der Leser lernt sowohl Tina als auch Andrew durch deren Zeilen sehr gut kennen, denn nicht nur ihre Interessen liegen vor ihm wie ein offenes Buch, sondern auch ihre Gedanken, Gefühle und Träume, die sie vom Leben hatten. Die Autorin vermittelt dies so geschickt, dass man als Leser das Gefühl hat, den beiden direkt in die Seele zu schauen. Gleichzeitig gibt sie die versteckte Botschaft, dass man das Leben anpacken und sich etwas zutrauen muss, um sich seine Wünsche zu erfüllen. Denn irgendwann ist es zu spät, und man wird es immer bedauern, nicht den Mut gehabt zu haben, Dinge zu wagen. Schön zu beobachten ist auch die wachsende Vertrautheit, die die beiden Protagonisten zueinander gewinnen, je länger der Briefwechsel fortschreitet. Man könnte fast sagen, dass sich hier in ihrer Einsamkeit eine Zweisamkeit entwickelt.
Die Charaktere sind schön ausgestaltet und in Szene gesetzt. Der Leser kann sich gut in sie hineinversetzen, denn sie gewähren ihm einen guten Einblick in ihr Leben. Sowohl Tina als auch Anders sind inzwischen über 60 Jahre alt und haben den größten Teil ihres Lebens hinter sich. Beide haben Verluste erlitten, die sie hart getroffen haben und gleichzeitig den Spiegel vorhielten, dass das Leben endlich ist. Nun reflektieren sie die vergangene Zeit und fragen sich, was sie noch zu erwarten haben. Aber leben heißt nicht, auf Dinge zu warten, sondern selbst auch die Initiative zu ergreifen, damit es spannend und lebenswert bleibt.
„Das Versprechen, dich zu finden“ ist ein eher leises Buch, dass den Leser zum Nachdenken anregt, um über das eigene Leben nachzudenken und vielleicht die ein oder andere Erkenntnis daraus zu gewinnen. Eine verdiente Leseempfehlung für alle, die Bücher in Form von Briefform mögen!