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Veröffentlicht am 04.08.2018

Das verschollene Gemälde

Träume der Provence
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Die alleinerziehende Marie lebt mit ihrem 15-jährigen Sohn Robin in Berlin und schlägt sich mit einem Kellnerjob in einem Museumscafé gerade so durch. Robin leidet an einer Autoimmunkrankheit und sie braucht ...

Die alleinerziehende Marie lebt mit ihrem 15-jährigen Sohn Robin in Berlin und schlägt sich mit einem Kellnerjob in einem Museumscafé gerade so durch. Robin leidet an einer Autoimmunkrankheit und sie braucht dringend Geld, um die für ihn nötige Behandlung bezahlen zu können. Als sie mit ihrem Sohn das Haus ihrer verstorbenen Mutter ausräumt, findet Robin auf dem Dachboden ein altes Foto von einem Gemälde, dass seine Großmutter als junge Frau und Aktmodell vor einem Lavendelfeld zeigt. Marie ist völlig überrascht, wusste sie zwar, dass ihre Mutter in jungen Jahren einige Zeit in Frankreich verbracht hatte, doch dass sie einem Maler Modell gestanden hat, ist für sie neu. Ein Zettel zeigt an, dass das Gemälde ein Geschenk des Malers an Maries Mutter ist. Doch das Gemälde ist nicht auffindbar. Maries enger Freund und Galerist Bennett stellt schnell fest, dass der Maler Vincent Soleil recht bekannt ist und das Gemälde einiges an Wert hätte. So reisen Marie und Robin in Begleitung von Bennett nach Saint-Paul-de-Vence in Südfrankreich, um das Gemälde zu finden. Während ihres Aufenthaltes in dem Künstlerort stoßen sie bei ihrer Suche auf allerlei Ablehnung und erfahren bei ihrer Suche nach dem Gemälde nach und nach von einem alten Geheimnis…
Anja Saskia Beyer hat mit ihrem Buch „Träume der Provence“ einen unterhaltsamen und spannenden Roman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und nimmt den Leser schnell mit in die gegenwärtige Welt von Marie, wo er ihr als stiller Beobachter bei ihrem Handeln und ihren Gedanken zur Seite steht und eine Reise in die Vergangenheit unternimmt. Die Handlung wird in zwei Zeitebenen erzählt, der erste behandelt die Gegenwart um Marie, Robin und Bennett, der zweite gewährt dem Leser Einblick in das Leben von Maries Mutter Anne in den frühen 60er Jahren und ihre Erlebnisse in Saint-Paul-de-Vence. Durch die unregelmäßigen Perspektivwechsel lässt die Autorin die Spannung innerhalb der Handlung steigern, der Leser ist den Protagonisten immer einen Schritt voraus, die sich die jeweiligen Informationen mühsam über die Einwohner zusammentragen müssen. Die Landschaftsbeschreibungen sind bildreich und farbenfroh, der Leser kann die Lavendelfelder und die herrliche südfranzösische Landschaft vor dem inneren Auge regelrecht vor sich sehen, während der wunderbare Duft von reifen Aprikosen, Kräutern und anderen Köstlichkeiten einem in die Nase zu steigen scheint. Die Autorin schneidet zudem ein Thema an, was für viele Eltern leider alltäglich und nicht sehr einfach ist, denn alleinerziehend zu sein und sich mit den Problemen einer seltenen Krankheit bei seinem Kind auseinandersetzen zu müssen, stellt für viele eine zusätzliche Belastung dar.
Die Charaktere sind sehr liebevoll ausgearbeitet, sie wirken lebendig und realistisch, so dass sich der Leser gut in sie hineinversetzen kann. Marie ist eine sympathische Frau, die sich und ihren Sohn mehr schlecht als recht durchs Leben bringt. Sie liebt ihr Kind abgöttisch und würde alles dafür tun, damit Robin endlich geheilt wird und sich wie ein normaler 15-jähriger fühlen kann. Marie ist hilfsbereit, offen und ehrlich, was ihr so manches fremde Herz öffnet. Robin ist ein Teenager, der unter seiner Krankheit leidet und sich ausgegrenzt fühlt. Er ist eher zurückhaltend und scheu, dabei träumt er von der ersten Liebe und so manchem, was er tun würde, wenn er nicht krank wäre. Bennett ist seit Jahren Maries bester Freund und besitzt eine eher schlechtgehende Galerie. Er ist ein herzlicher und gutmütiger Mann, der gleichzeitig auch einen Ruhepol bildet zwischen Marie und Robin. Maries Mutter Anne war eine naive junge Frau, der von ihrer eigenen Familie übel mitgespielt wurde, so dass sie aus ihrem Elternhaus flüchtete, ohne wirklich einen Plan zu haben. Anne liebt die Malerei und die Kunst, doch während ihrer Zeit in Frankreich muss sie erkennen, dass die Flucht sie neben einer großen Liebe nur Opfer weiterer Schwierigkeiten ist.
„Träume der Provence“ ist ein Roman über die Liebe und alte Familiengeheimnisse, der recht unterhaltsam und kurzweilig ist. Genau die richtige Geschichte für heiße Sommertage, bei der man in eine traumhafte Gegend entführt und einen gedanklichen Kurzurlaub hinlegen kann. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 29.07.2018

Loretta - eine starke Frau

Die Frauenburg
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14. Jh. Grafschaft Sponheim. Als Tochter eines Adligen, der hoch verschuldet ist, wird die junge Loretta mit dem reichen Grafen Martin von Starkenburg-Sponheim zwangsverheiratet. Loretta bleibt nichts ...

14. Jh. Grafschaft Sponheim. Als Tochter eines Adligen, der hoch verschuldet ist, wird die junge Loretta mit dem reichen Grafen Martin von Starkenburg-Sponheim zwangsverheiratet. Loretta bleibt nichts anderes übrig, als sich in ihr Schicksal zu fügen. Obgleich ihr Mann nicht attraktiv ist und sogar körperlich versehrt, bekommt Loretta mit ihm drei Kinder, bevor ihr Ehegemahl stirbt. Ab nun ist Loretta gezwungen, das Erbe für ihre Kinder zu sichern, vor allem für ihren ältesten Sohn Johann. Bis Johann mündig und selbst als Regent auftreten kann, übernimmt Loretta als Vertreterin die Regentschaft und hat in einer Männerdomäne als Frau kein leichtes Leben. Aber Loretta wächst über sich hinaus, kann sie doch auf die Unterstützung des Kurfürsten Balduin von Trier zählen. Dieser hat insgeheim ihr Herz erobert und lässt sie endlich die Liebe spüren, die sie bis dahin vermisst hat. Außerdem plant Loretta den Bau einer Burg. Wird es ihr gelingen, dass Erbe ihres Sohnes gegen alle Widerstände zu erhalten und den Burgbau zu realisieren?
Marita Spang hat mit ihrem Buch „Die Frauenburg“ einen sehr unterhaltsamen historischen Roman vorgelegt, der dem Leser auf spannende Weise in einem Porträt das Leben der historisch belegten Person Loretta von Starkenburg näher bringt. Der Schreibstil ist flüssig, bildgewaltig und fesselt von der ersten Seite, der Leser tritt eine Reise ins Mittelalter an, um dort unsichtbar mit Loretta eine aufregende, aber auch harte Zeit erleben zu dürfen. So erfährt er hautnah Lorettas Gefühls- und Gedankenwelt, was sie sehr lebendig wirken lässt. Die Autorin hat akribisch recherchiert und versorgt den Leser nicht nur mit Informationen über die damaligen Lebensumstände, die Position der Kirche und die gesellschaftlichen Unterschiede, sondern lässt in ihrer Geschichte auch gebräuchliche Redewendungen aufleben, die sie in einem Glossar am Ende des Buches erklärt und die die Handlung noch glaubhafter wirken lassen. Das Verweben von historisch belegten Details und Fiktion sind hier meisterlich gelungen, so dass der Leser das Gefühl hat, Geschichte leibhaftig mitzuerleben. Ein Personenverzeichnis, Karten und ein Nachwort der Autorin vervollständigen das außergewöhnliche Buch und geben dem Leser einen sehr guten Rundumblick.
Die Charaktere sind liebevoll ausgestaltet und mit individuellen Eigenschaften versehen. Sie wirken durchweg sehr real und authentisch und geben dem Leser die Möglichkeit, sich in sie hineinzuversetzen. Loretta ist eine sympathische Frau, die schon in jungen Jahren einige Höhen und Tiefen erleben musste. Sie musste schon früh lernen, dass sie sich den Wünschen anderer zu fügen hat, obwohl sie ganz eigene Träume hat. Als junge Frau wirkt sie oft unbedarft und musste durch eine harte Schule. Nach dem Tod ihres Gatten entwickelt sie neben Diplomatie einen Mut und eine Stärke, die einem Respekt abringt. Gleichzeitig zeigt sie Herz und auch einige Schwächen, doch sie setzt sich über Widerstände hinweg, kämpft für ihre Familie, für ihre Vorstellungen und erlebt endlich auch noch die Liebe, die sie so lange entbehren musste. Balduin ist ein Kirchenmann und schon lange im Herzen von Loretta verankert. Er ist wie ein Chamäleon, mal ist er warmherzig und charmant, dann wieder wirkt er unterkühlt und hart. Auch die weiteren Protagonisten steigern mit ihrem Auftreten die Spannung und geben der Handlung zusätzliche Impulse.
„Die Frauenburg“ ist ein hervorragender und packender Roman über die historisch belegte Person Loretta von Starkenburg. Der Autorin gelingt es mit diesem Buch auf wunderbare Weise, den Leser Geschichte lebendig miterleben zu lassen. Absolute Leseempfehlung für ein außergewöhnliches Buch!

Veröffentlicht am 29.07.2018

Der bittersüße Klang des Bandoneons

Tango, der dein Herz verbrennt
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1880 Argentinien. Ramón Díaz ist erst fünf Jahre alt, als er mit seinem Vater von Spanien aus in Argentinien einwandert. Seit Ramóns Mutter starb, sind sein Vater Roque und er für sich. Ihre erste Anlaufstelle ...

1880 Argentinien. Ramón Díaz ist erst fünf Jahre alt, als er mit seinem Vater von Spanien aus in Argentinien einwandert. Seit Ramóns Mutter starb, sind sein Vater Roque und er für sich. Ihre erste Anlaufstelle ist das Anwesen von Don Manuel Posse, wo sie sich ihren Lebensunterhalt verdienen und sich langsam ein eigenes Standbein in Buenos Aires aufbauen. Als sie dem deutschen Einwanderer Gérman Frisch begegnen, der das landestypische Bandoneon zu spielen versteht wie kein anderer, verliebt sich Ramón in diese Musik und die anrührenden Töne, die ihn mitten ins Herz treffen und ein Leben lang begleiten werden. Frisch wird bald schon ein enger Freund der Familie und kümmert sich um Ramón, damit der Junge sich in Argentinien richtig einlebt. Roque baut sein Geschäft immer weiter aus, wird recht wohlhabend und findet in Teresia eine neue Liebe. Als Erwachsener übernimmt Ramón das Geschäft seines Vaters und wird ein einflussreicher Mann, der seine alte Heimat Spanien erst einige Jahre vor Ausbruch des spanischen Bürgerkrieges wiedersieht…
Horacio Vazquez-Rial hat mit seinem Buch „Tango, der Dein Herz verbrennt“ einen spannenden historischen Roman über die spanisch-argentinische Geschichte der fiktiven Familie Díaz vorgelegt, der dem Leser über einen Zeitraum von knapp 50 Jahren einen guten Einblick über die Lebenssituation von spanischen Einwanderern gibt und gleichzeitig die sich zuspitzende politische Lage in dem südamerikanischen Land wiederspiegelt. Der Schreibstil ist flüssig und lässt den Leser während der Lektüre schnell in die damalige Zeit wandern, um hautnah am Leben von Roque und Ramón teilzuhaben und sie vom ersten Schritt an in Argentinien zu begleiten. Die Handlung teilt sich in drei Abschnitte, wobei der erste die Einwanderung und die ersten Jahre des Fußfassens beschreibt, der zweite beschäftigt sich mit dem Aufbau des Familiengeschäfts und der Ausbildung Ramóns durch Gérman Frisch, während der dritte Teil sich um ausschließlich um Ramón als Erwachsenen und Nachfolger seines Vaters dreht. Unterbrochen werden diese Teile immer wieder durch eingestreute Kapitel, in denen Freunde und Familienmitglieder von Ramón zu Wort kommen und dem Leser eine etwas andere Sichtweise zum besseren Verständnis vermitteln. Der Autor versteht es sehr gut, dem Leser neben der Familiengeschichte auch die fürchterlichen Lebensverhältnisse der Einwanderer und auch die politische Entwicklung in Argentinien nahe zu bringen.
Die Charaktere sehr gut und detailliert ausgestaltet. Sie besitzen individuelle Ecken und Kanten und wirken gerade deshalb sehr real und authentisch sowie stellvertretend für alle damaligen Auswandererfamilien, die nach einem Neuanfang streben und sich mit harter Arbeit und auf ehrliche Weise ein neues Leben aufzubauen versuchen. Roque, durch den Tod seiner Ehefrau bereits vom Schicksal geschlagen, ist mutig genug, mit seinem kleinen Sohn in ein fremdes Land auszuwandern, um dort sein Glück zu suchen. Er ist ehrlich, fleißig und hat den Traum von einem eigenen Geschäft. Seine Hartnäckigkeit und seine mentale Stärke ebenso wie Fleiß lassen diesen Traum wahr werden. Gérman Frisch ist ein talentierter Musiker und wird Roques bester Freund und Vertrauter, ja sogar zu einem Familienmitglied. Er ist hilfsbereit und kümmert sich rührend um Ramón, damit der Junge sich in dem fremden Land zurechtfindet und gleichzeitig auf dem rechten Weg bleibt. Ramóns Entwicklung über die Jahre ist wunderbar zu beobachten. Die Liebe zur bittersüßen Bandoneonmusik begleitet sein ganzes Leben und spiegelt das Auf und Ab seines Lebens sowie des Landes wieder. Er ist intelligent, fleißig und setzt das Werk seines Vaters fort. Auch die übrigen Protagonisten wie Teresia geben der Handlung weitere Impulse und machen die Geschichte rund.
„Tango, der Dein Herz verbrennt“ ist die Familiengeschichte einer spanischen Einwandererfamilie, die in Argentinien ein neues Leben beginnt. Die Töne des Bandoneons schwingen während der Lektüre leise mit und geben der Geschichte den geeigneten Rahmen. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung für ein spannendes südamerikanisches Epos!

Veröffentlicht am 29.07.2018

Eine neue Zeit bricht an

Die Stimmlosen
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Endlich ist der Krieg vorbei, Hamburg gleicht einem Trümmerhaufen. Das Ärzteehepaar Paula und Richard Hellmer leben mit dem gemeinsamen Freund Fritz Ellerweg und acht anderen in ihrem Elternhaus, das glücklicherweise ...

Endlich ist der Krieg vorbei, Hamburg gleicht einem Trümmerhaufen. Das Ärzteehepaar Paula und Richard Hellmer leben mit dem gemeinsamen Freund Fritz Ellerweg und acht anderen in ihrem Elternhaus, das glücklicherweise intakt geblieben ist. Lebensmittel sind knapp, und der nahende Winter setzt ihnen allen zu, doch für die Versorgung ihrer Patienten nehmen sie allerlei Hürden auf sich. Wenigstens ist die Nazizeit vorbei und alle können aufatmen. Doch so einfach ist es dann doch nicht, denn Richard hat in seiner Funktion als Psychiater schon immer gegen das Regime gekämpft und versucht hat, Menschen zu retten, muss leider miterleben, dass sich Anhänger der alten Regierung mühelos unter den neuen Machthabern integrieren konnten. Als Richard als Zeuge gegen seinen früheren Vorgesetzten aussagen muss, wendet sich das Blatt und es sieht fast so aus, als wenn Richard der Angeklagte wäre…
Melanie Metzenthin hat mit ihrem Buch „Die Stimmlosen“ den Nachfolgeband ihres historischen Romans „Die Lautlosen“ vorgelegt, der dem Vorgänger an Gefühl, Dichte und Atmosphäre in nichts nachsteht. Der Schreibstil ist flüssig und gefühlvoll, schnell wird der Leser in die Geschichte hineingesogen und kann sich der fesselnden Handlung bis zum Ende nicht entziehen. Die Autorin erzählt ihre Geschichte so packend und lebendig, dass der Leser die entbehrungsreiche und harte Zeit nach dem Krieg regelrecht vor Augen hat und die leeren Lebensmittelläden, das ausgebombte Hamburg und die obdachlosen Menschen während der Lektüre plastisch vor sich sieht. An der Seite von Paula, Richard und Fritz erlebt der Leser den Versuch eines Neuanfangs in einem zerstörten Land, wobei die Sorge für die Patienten genauso im Vordergrund steht wie der mühsam hochgehaltene Optimismus und die Hoffnung für ein besseres Leben nach dem Schreckensregime. Ebenso steht einem deutlich vor Augen, dass sich alte Schergen des Nazi-Regimes über Beziehungen, Lügen und Betrug in neue Positionen mogeln und ohne Reue ein normales Leben ohne Repressalien führen konnten, was einem ein angewidertes Kopfschütteln entlockt. Mit geschickten Wendungen gelingt es der Autorin, die Spannung innerhalb der Handlung immer weiter zu steigern.
Die Charaktere sind liebevoll und detailliert ausgearbeitet und besitzen neben individuellen Eigenheiten vor allem Persönlichkeit. Sie wirken durchweg authentisch und sehr lebendig, wodurch es dem Leser leicht fällt, sich in sie hineinzuversetzen und sich ihnen verbunden zu fühlen. Richard ist ein sympathischer Mann, der mit Ruhe und Empathie seine Patienten versorgt und sich um seine Familie kümmert. Er ist allerdings auch ein Mann, der wohlüberlegt Missstände anprangert und Ungerechtigkeiten ans Licht bringt. Er kämpft für ein Recht auf Leben und lässt sich davon durch niemanden abbringen. Durch seine optimistische Art ist ihm der Rückhalt seiner Familie und seiner Freunde sicher. Ehefrau Paula hält alle zusammen und versucht, ihrem Mann eine Stütze zu sein. Freund Fritz ist ebenfalls ein Mann voller Hoffnung auf eine Zukunft. Gemeinsam mit Robert und Paula bildet er ein tolles und enges Team, die jederzeit zusammenhalten, welche Schwierigkeiten und Gefahren auch auf sie zukommen. Auch die weiteren Protagonisten wie z.B. Arthur tragen mit ihrem Erscheinen zur Bereicherung der Handlung bei.
„Die Stimmlosen“ ist ein wunderbarer historischer Roman, der nicht nur ein Stück Zeitgeschichte wieder lebendig werden lässt, sondern den Leser hautnah daran teilhaben lässt. Absolute Leseempfehlung für eine fesselnde und spannende Geschichte!

Veröffentlicht am 28.07.2018

Schlimmer geht's immer

Das kleine Château in den Hügeln
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Emmy ergattert tatsächlich einen Job auf einem südfranzösischen Weingut und reist voller Erwartungen dorthin, um neu durchzustarten. Kaum dort angelangt lernt sie sowohl den attraktiven Charlie, der das ...

Emmy ergattert tatsächlich einen Job auf einem südfranzösischen Weingut und reist voller Erwartungen dorthin, um neu durchzustarten. Kaum dort angelangt lernt sie sowohl den attraktiven Charlie, der das Weingut mal erben wird, als auch Isaac kennen, der mit ihr zusammenarbeiten wird. Wie dumm nur, dass Emmy von Wein so gar nichts versteht und nun alles versuchen muss, damit das nicht auffällt. Dass ihr das gar nicht so leicht fällt, hat vor allem mit den zwei Männern zu tun, die ihr Herz zum Flattern bringen. Wird sie ihren geplanten Neuanfang in die Tat umsetzen können?
Jo Thomas hat mit ihrem Buch „Das kleine Chateau in den Hügeln“ einen Roman vorgelegt, der unausgegorener nicht sein könnte. Der Schreibstil ist zwar flüssig, doch die Zähigkeit der Handlung lässt sehr schnell Langeweile beim Leser aufkommen. Schnell wird klar, dass die Geschichte nicht gut durchdacht ist und es hinten und vorne an Logik fehlt. Unspektakuläre Dialoge tun ihr Übriges dazu. Da fragt man sich schnell, wieso die Hauptprotagonistin auf einem Weingut arbeiten will, wenn sie so gar keine Ahnung vom Fach hat? Ist sie auf einem Selbstfindungstrip? Oder hat sie eine blauäugige und romantische Vorstellung vom Weinanbau und dessen Verarbeitung, wobei jeder weiß, wie hart und kräftezehrend diese Arbeit wirklich ist? Als Leser gewinnt man leider sehr schnell den Eindruck, dass hier mit wenig Aufwand schnell Kasse gemacht werden soll und wundert sich gleichermaßen, wie so eine wenig durchdachte Story einen Verlag findet.
Die Charaktere wirken eindimensional, starr und künstlich erschaffen, der Leser hat nicht den Hauch einer Chance, sich in sie einzufühlen und mitzufiebern.
„Das kleine Chateau in den Hügeln“ bietet leider so gar keinen Unterhaltungswert und ist damit durchgefallen.