Spitzenweiber-Finale
Nadel verpflichtetObwohl sich Lore als ständiger Gast bei Enkelin Stine einquartiert hat, ist Stine mit ihrem Simon endlich im Himmel des Glücks. Allerdings ist es auch nicht gerade toll, die eigene Oma andauernd um sich ...
Obwohl sich Lore als ständiger Gast bei Enkelin Stine einquartiert hat, ist Stine mit ihrem Simon endlich im Himmel des Glücks. Allerdings ist es auch nicht gerade toll, die eigene Oma andauernd um sich zu haben und ihren Liebeskummer zu ertragen, nachdem sie so Schiffbruch mit ihrem Ex erlitten hat. Währenddessen kümmert sich Franzi mit Lukas und ihrem Sohn um die eigene Saftbar, was nicht immer einfach ist. Babette und Dana sind von der Männerwelt enttäuscht, was allerdings auch Unfrieden zwischen den beiden verursacht und ihre Freundschaft auf eine harte Probe stellt. Werden endlich mal alle Spitzenweiber eine Glückssträhne haben?
Frida Lamberti hat mit „Nadel verpflichtet“ den vierten und letzten Teil ihrer Spitzenweiber-Serie vorgelegt, der ebenso unterhaltsam ist wie die Vorgänger. Die Reihe sollte man allerdings in der gegebenen Reihenfolge lesen, um den ganzen Verwicklungen und Beziehungen untereinander folgen zu können. Der Schreibstil ist flüssig und mit einen guten Prise Humor gespickt. Auch in diesen Teil wird es nie langweilig, da es wieder jede Menge Hochs und Tiefs bei den Damen gibt. Die Situationen sind oftmals wie aus dem richtigen Leben gegriffen, so dass der Leser sich gleich mit den Protagonisten wohlfühlt. Manche Situationen sind so urkomisch und veranlassen einen zum Dauergrinsen. Die Perspektiven wechseln von Kapitel zu Kapitel und steigern so die Spannung, was wohl als nächstes um die Ecke kommt. Gleichzeitig ist der Leser immer unsichtbar an der Seite der jeweiligen Protagonistin und erfährt aus erster Hand, wie es um ihr Gefühlsleben und ihre Gedanken bestellt ist.
Die Charaktere bestechen durch Natürlichkeit und Individualismus, weshalb der Leser sich gut in sie hineinversetzen und die meisten Situationen gut nachvollziehen kann. Lore ist die gute Seele unter den Frauen. Auch im Alter hat sie noch Träume, möchte nicht mehr allein sein. Doch leider bleibt die Enttäuschung nicht aus und nun hängt sie ihrer Enkelin auf der Pelle, die ihr Leid ertragen muss. Aber Blut ist nun mal dicker als Wasser. Stine ist eine nette Frau, die endlich ihr Glück gefunden hat, doch mit einem Dauerhausgast kann sie es gar nicht so richtig genießen, fehlt es doch an Zeit für Zweisamkeit. Babett entwickelt sich in diesem Teil zu einer wahren Xantippe und macht es dem Leser nicht leicht, sie weiterhin zu mögen. Auch Dana und Franzi tragen mit ihren eigenen Episoden zum Unterhaltungswert der Geschichte maßgeblich bei.
„Nadel verpflichtet“ ist ein unterhaltsamer und schöner Abschluss der Reihe, dessen Frauen einem mit jedem Teil mehr ans Herz gewachsen sind. Tolle und kurzweilige Unterhaltung mit Leseempfehlung!