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Veröffentlicht am 22.07.2018

Spitzenweiber-Finale

Nadel verpflichtet
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Obwohl sich Lore als ständiger Gast bei Enkelin Stine einquartiert hat, ist Stine mit ihrem Simon endlich im Himmel des Glücks. Allerdings ist es auch nicht gerade toll, die eigene Oma andauernd um sich ...

Obwohl sich Lore als ständiger Gast bei Enkelin Stine einquartiert hat, ist Stine mit ihrem Simon endlich im Himmel des Glücks. Allerdings ist es auch nicht gerade toll, die eigene Oma andauernd um sich zu haben und ihren Liebeskummer zu ertragen, nachdem sie so Schiffbruch mit ihrem Ex erlitten hat. Währenddessen kümmert sich Franzi mit Lukas und ihrem Sohn um die eigene Saftbar, was nicht immer einfach ist. Babette und Dana sind von der Männerwelt enttäuscht, was allerdings auch Unfrieden zwischen den beiden verursacht und ihre Freundschaft auf eine harte Probe stellt. Werden endlich mal alle Spitzenweiber eine Glückssträhne haben?
Frida Lamberti hat mit „Nadel verpflichtet“ den vierten und letzten Teil ihrer Spitzenweiber-Serie vorgelegt, der ebenso unterhaltsam ist wie die Vorgänger. Die Reihe sollte man allerdings in der gegebenen Reihenfolge lesen, um den ganzen Verwicklungen und Beziehungen untereinander folgen zu können. Der Schreibstil ist flüssig und mit einen guten Prise Humor gespickt. Auch in diesen Teil wird es nie langweilig, da es wieder jede Menge Hochs und Tiefs bei den Damen gibt. Die Situationen sind oftmals wie aus dem richtigen Leben gegriffen, so dass der Leser sich gleich mit den Protagonisten wohlfühlt. Manche Situationen sind so urkomisch und veranlassen einen zum Dauergrinsen. Die Perspektiven wechseln von Kapitel zu Kapitel und steigern so die Spannung, was wohl als nächstes um die Ecke kommt. Gleichzeitig ist der Leser immer unsichtbar an der Seite der jeweiligen Protagonistin und erfährt aus erster Hand, wie es um ihr Gefühlsleben und ihre Gedanken bestellt ist.
Die Charaktere bestechen durch Natürlichkeit und Individualismus, weshalb der Leser sich gut in sie hineinversetzen und die meisten Situationen gut nachvollziehen kann. Lore ist die gute Seele unter den Frauen. Auch im Alter hat sie noch Träume, möchte nicht mehr allein sein. Doch leider bleibt die Enttäuschung nicht aus und nun hängt sie ihrer Enkelin auf der Pelle, die ihr Leid ertragen muss. Aber Blut ist nun mal dicker als Wasser. Stine ist eine nette Frau, die endlich ihr Glück gefunden hat, doch mit einem Dauerhausgast kann sie es gar nicht so richtig genießen, fehlt es doch an Zeit für Zweisamkeit. Babett entwickelt sich in diesem Teil zu einer wahren Xantippe und macht es dem Leser nicht leicht, sie weiterhin zu mögen. Auch Dana und Franzi tragen mit ihren eigenen Episoden zum Unterhaltungswert der Geschichte maßgeblich bei.
„Nadel verpflichtet“ ist ein unterhaltsamer und schöner Abschluss der Reihe, dessen Frauen einem mit jedem Teil mehr ans Herz gewachsen sind. Tolle und kurzweilige Unterhaltung mit Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 21.07.2018

Abschied von Freddy und Gut Mansfeld

Die Zeit der Kraniche
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Mitten im Zweiten Weltkrieg lebt Frederike „Freddy“ mit ihrer Familie auf Gut Mansfeld in Ostpreußen. Bis auf einige Einschränkungen konnte ihnen der Krieg nicht viel anhaben, doch nun stehen die Russen ...

Mitten im Zweiten Weltkrieg lebt Frederike „Freddy“ mit ihrer Familie auf Gut Mansfeld in Ostpreußen. Bis auf einige Einschränkungen konnte ihnen der Krieg nicht viel anhaben, doch nun stehen die Russen fast vor der Tür und die Alliierten nehmen Deutschland immer mehr von der anderen Seite ein. Als ihr Ehemann Gebhard und seine Mutter verhaftet werden, bekommt Freddy zum ersten Mal hautnah die Auswirkungen des Krieges zu spüren. Verzweifelt versucht sie, ihren Mann aus den Händen der Nazis zu befreien, doch es gelingt ihr nicht. Allein mit den Kindern muss sie sich dem Alltag auf dem Gut stellen, wo immer mehr Fremde auf Befehl Unterschlupf finden und wo ein Nazioffizier Teile ihres Besitzes beschlagnahmt. Immer mehr rationiert und eingeschränkt versucht Freddy, die Familie zusammenzuhalten. Aber dann ist auch sie gezwungen, alles zurückzulassen und mit ihren Kindern vor den Russen zu fliehen, um nicht selbst verhaftet zu werden. Freddy muss für sich und die Kinder ein völlig neues Leben aufbauen…
Ulrike Renk hat mit ihrem Buch „Die Zeit der Kraniche“ den letzten Teil ihrer Ostpreußen-Trilogie vorgelegt, der die Geschichte um Freddy und ihre Familie abrundet. Der Schreibstil ist flüssig und nimmt den Leser schnell mit auf das Gut Mansfeld, um sich unsichtbar innerhalb von Freddys Familie und ihren Gutsleuten zu bewegen und sie bei ihren Gedanken und Gefühlen zu belauschen. Gleichzeitig erhält der Leser einen guten Einblick darüber, was die Menschen im damaligen Krieg alles zu ertragen hatten und mit welchen Einschränkungen sie leben mussten. Denunziation und Falschaussagen waren an der Tagesordnung, man wusste nie, wer Freund und wer Feind ist und was oftmals auch einfach nur aus Neid geschah. Der Roman basiert auf wahren Begebenheiten, und die Autorin hat sehr gute Hintergrundrecherche betrieben, um dem Leser ein ausgebombtes Berlin sehr bildhaft zu präsentieren ebenso wie die Zustände in einem Gefängniskrankenhaus oder aber auch die Trecks der Gefangenen aus den Konzentrationslagern sowie das rüpelhafte und zerstörerische Verhalten der Soldaten verschiedener Ländern, die mit ihren Gefangenen nicht gerade zimperlich umgehen. Die drückende und düstere Stimmung wird sehr gut transportiert, so dass der Leser sich annähernd gut in die jeweiligen Situationen hineinversetzen kann.
Die Charaktere sind sehr lebendig und liebevoll ausgearbeitet, sie wirken aufgrund ihrer Eigenschaften individuell und authentisch. Der Leser kann sich gut mit ihnen identifizieren und sich als Teil der Gutsfamilie fühlen. Freddy ist eine mutige und energische Frau, die alles Menschenmögliche versucht, ihre Familie zu beschützen, aber auch die Gutsleute und ihr anvertraute politische Gefangene. Sie behandelt alle gleich gut, ist hilfsbereit und mit Empathie gesegnet. Freddy musste sich schon durch manch schlimmen Schicksalsschlag kämpfen, doch ließ sie sich dadurch nie entmutigen, sondern wurde dadurch nur noch stärker. Aber auch sie ist irgendwann mal mutlos und verzweifelt, kann aber mit der Unterstützung von vielen Freunden und Verwandten rechnen, was mehr als Geld bedeutet. Lore ist die Köchin des Gutes und der Geist des Hauses, sie zaubert aus langweiligen Resten noch etwas Besonderes und bleibt immer warmherzig und loyal. Auch die weiteren Protagonisten wie Gebhard, Caspar oder auch Thea geben der Handlung zusätzlichen Input und Spannung.
„Die Zeit der Kraniche“ ist der krönende Abschluss um die Frederike von Mansfeld und ihre Familie in Ostpreußen. Die Trilogie sollte der Reihe nach gelesen werden, um alle Zusammenhänge und die familiären Verbindungen zu verstehen und nachvollziehen zu können. Der Abschied von Freddy fällt nicht leicht, sind sie doch während der Lektüre zu engen Freunden geworden. Eine Leseempfehlung für ein Stück Zeitgeschichte!

Veröffentlicht am 21.07.2018

Seelenverwandte

Nichts als Liebe
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Im Alter von 13 Jahren lernt Macy Elliot kennen. Er und seine große Familie sind die Nachbarn des Wochenendhauses in den Weinbergen Californiens, das Macys Vater für sie beide gekauft hat, um dort Ablenkung ...

Im Alter von 13 Jahren lernt Macy Elliot kennen. Er und seine große Familie sind die Nachbarn des Wochenendhauses in den Weinbergen Californiens, das Macys Vater für sie beide gekauft hat, um dort Ablenkung von dem Schmerz über den Tod der Mutter zu finden. Schnell werden die beiden die engsten Freunde, denn sowohl Elliot als auch Macy lieben Bücher und sind auf ihre Weise Außenseiter. Die beiden gehen durch dick und dünn und zwischen ihnen entwickelt sich nach langjähriger Freundschaft auch eine Liebesbeziehung. Doch dann macht Elliot einen Fehler und die beiden trennen sich. Über 11 Jahre hatten sie keinen Kontakt. Nun ist Macy Kinderärztin und lebt mit einem Künstler und dessen Tochter zusammen. Bei einem Treffen mit einer Freundin in einem Café steht ihr auf einmal Elliott gegenüber. Plötzlich ist die Vergangenheit wieder präsent und die Gefühle für Elliot kommen wieder hoch. Auch Elliot will Macy nicht einfach wieder so aus seinem Leben verschwinden lassen. Werden Macy und Elliot doch noch eine gemeinsame Zukunft haben, oder bleiben sie am Ende nur gute Freunde?
Christina Lauren hat mit ihrem Buch „Nichts als Liebe“ einen wunderschönen und gefühlvollen Roman vorgelegt, der den Leser von Anfang an in die Seiten saugt und nicht mehr loslässt, bis das Ende erreicht ist. Der Schreibstil ist flüssig, warmherzig und voller Emotionen, beschreibt er die Gefühle doch bis ins kleinste Detail, so dass der Leser mit Macy und Elliot das gesamte Spektrum hautnah miterlebt. Die Handlung wird im Wechsel mal in der Gegenwart mal in der Vergangenheit erzählt, so bekommt der Leser einen wunderbare Rundumblick über das Kennenlernen, die wachsende Freundschaft und auch die gegenwärtigen Lebensverhältnisse der beiden Hauptprotagonisten sowie deren Gefühle. Die Autorin beschreibt die Beziehung der beiden so wunderbar real, dass der Leser sich gar nicht von den beiden trennen möchte, weil sie so normal und doch so verletzlich sind.
Die Charaktere sind liebevoll und mit viel Empathie ausgearbeitet und in Szene gesetzt worden. Sie wirken aufgrund ihrer Eigenschaften sehr real und authentisch, ihre Verhaltensweisen wirken sehr glaubhaft. Macy ist eine junge Frau, die behütet in einem liebevollen Elternhaus aufwuchs, bis sie mit 10 Jahren ihre Mutter verlor. Ihr Vater und sie rücken enger zusammen und doch geht das Gefühl nie vorbei, dass einer von ihnen fehlt. Macy legt sich einen Schutzpanzer zu, damit sie nicht mehr verletzt werden kann, nach außen gibt sie sich pragmatisch. Sie ist völlig uneitel und liebt Bücher über alles. Die Freundschaft zu Elliot kommt zum richtigen Zeitpunkt, dass sie sich nicht mehr allein fühlt. Mit ihm teilt sie alles, ist ihm gegenüber völlig offen. Nach dem Bruch mit Elliot hat Macy ihre Gefühle wieder abgeschottet und lässt keine tieferen Emotionen mehr zu, damit niemand eine Chance hat, sie zu verletzten. Elliot ist ein schüchterner Junge, der vor seiner großen und lauten Familie in Bücher flüchtet, um etwas Ruhe zu finden. Als er auf Macy trifft, findet er in ihr seinen Gegenpart. Er ist sensibel und besitzt genau das richtige Maß an Feingefühl, um die Schwingungen von Macys Emotionen zu erkennen. Elliot ist sich selbst gegenüber absolut ehrlich und hat aus seinen Fehlern gelernt. Auch die weiteren Protagonisten wie Macys Vater Duncan und auch Elliots Familie tragen mit ihren eigenen kleinen Auftritten zur Vervollkommnung der Handlung bei.
„Nichts als Liebe“ ist ein zauberhafter und rundum gelungener gefühlvoller Liebesroman, der von Anfang bis Ende durch eine wunderbare Handlung und vor allem durch Glaubwürdigkeit fesselt. Ein echtes Highlight im Bücherdschungel! Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 21.07.2018

Keine Sternstunde...

Sommerglück auf Fehmarn
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Emily hat sich von ihrer Heimatinsel Fehmarn und dem familieneigenen kleinen Hotel „Strandperle“ schon vor langer Zeit abgenabelt und sich ein eigenes Leben aufgebaut. Gleichwohl ist sie ihrer Heimat immer ...

Emily hat sich von ihrer Heimatinsel Fehmarn und dem familieneigenen kleinen Hotel „Strandperle“ schon vor langer Zeit abgenabelt und sich ein eigenes Leben aufgebaut. Gleichwohl ist sie ihrer Heimat immer verbunden geblieben. So steht für sie auch sehr schnell fest, dass sie ihrer Mutter unter die Arme greifen muss, als diese sie bei einem Telefonat um Hilfe bittet, weil das Hotel in Schieflage geraten ist. Dass ihr Freund gerade allen Mut aufgebracht hat, sie um ihre Hand zu bitten, entgeht ihr dabei völlig. Emily reist nach Fehmarn, um dort die Ärmel hochzukrempeln und die „Strandperle“ wieder auf Kurs zu bringen. Neben all der Arbeit und dem Chaos spielt plötzlich auch ihr Gefühlsleben verrückt…
Sandra Grauer hat mit ihrem Buch „Sommerglück auf Fehmarn“ einen leichten Sommerroman vorgelegt, der eigentlich perfekt als Strandlektüre durchgehen könnte. Der Schreibstil ist locker, doch leider wirkt er so gar nicht natürlich, so dass der Leser das Gefühl bekommt, hier handelt es sich eher um eine sachliche Erzählung ohne jedwedes Gefühl. Die Handlung wird im Zickzackkurs erzählt, alles wirkt irgendwie abgehackt, ständige Wechsel lassen die Wirkung einer strukturierten Erzählung vermissen. Dadurch bekommt die Lesedynamik regelrecht einen Dämpfer, die Geschichte wirkt dadurch eher fad und auf keinen Fall romantisch, der Unterhaltungswert geht gegen Null. Einzig mit den Landschaftsbeschreibungen weiß die Autorin zu punkten, denn diese sind farbenfroh und vermitteln halbwegs ein Gefühl von Urlaub an der See auf einer wunderschönen Insel.
Die Charaktere bleiben allesamt blass und eindimensional, wodurch es dem Leser schwer fällt, mit ihnen warm zu werden und sich ihnen verbunden zu fühlen. Emily wirkt sehr unterkühlt und schroff, was oftmals schon als unfreundlich interpretiert werden kann. Sie beweist keinerlei Organisationstalent, obwohl sie einige gute Einfälle hat. Gegen ihren Vater kann sie sich allerdings überhaupt nicht behaupten. Ihre Eltern sind auch nicht gerade leicht zu ertragen, sie wirken überhaupt nicht liebevoll, sondern eher ichbezogen und taub für jede fortschrittliche Idee. Auch die weiteren Protagonisten fallen nicht groß auf und können die Handlung insgesamt nicht retten.
„Sommerglück auf Fehmarn“ verspricht als Titel mehr, als der Roman halten kann. Kann man lesen, muss man aber nicht.

Veröffentlicht am 14.07.2018

Kulinarische Genüsse und alte Geheimnisse

Sommerlilien
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Das alte Schlosshotel „Castle Dromquinna“ im irischen Kenmare ist Dianas Zuhause, dort arbeitet sie als Köchin im Sterne-Restaurant und liebt es, die Gäste mit Köstlichkeiten zu verwöhnen. Endlich hat ...

Das alte Schlosshotel „Castle Dromquinna“ im irischen Kenmare ist Dianas Zuhause, dort arbeitet sie als Köchin im Sterne-Restaurant und liebt es, die Gäste mit Köstlichkeiten zu verwöhnen. Endlich hat sich auch Tochter Darcy zu einem Besuch angekündigt. Schon lange hat Diana darauf gewartet, und nun freut sie sich auf ein Wiedersehen. Gleichzeitig finden im Hotel Dreharbeiten für eine Fernsehshow statt, die so einigen Trubel mit sich bringen und ebenso Publicity für das Hotel bedeuten. Aber die Stimmung wird getrübt durch merkwürdige Vorfälle, die immer öfter im Hotel vor sich gehen. Zu Beginn erscheinen diese Diana noch als unglückliche Umstände, doch irgendjemand wird ihr klar, dass da jemand gegen sie und ihre Familie ist. Wer ist der Verursacher und wird er sein Ziel erreichen?
Kate Lord Brown hat mit ihrem Buch „Sommerlilien“ einen sehr unterhaltsamen und spannenden Roman vorgelegt, der von Beginn an zu fesseln weiß. Der Schreibstil ist flüssig und leicht, der Leser taucht schnell in die Handlung ein. Die Geschichte wird in den ersten 10 Kapiteln aus wechselnden Zeitebenen erzählt, so gibt die eine die Gegenwart in Kenmare in Irland und die Geschehnisse im Schlosshotel wieder, die andere lässt den Leser teilhaben an Geschehnissen in der Vergangenheit 1969 in London. Danach geht es dauerhaft in der Gegenwart weiter, wobei der Leser die Ereignisse der Vergangenheit nicht aus den Augen lassen sollte. Die Autorin versteht es geschickt, den Spannungsbogen immer weiter ansteigen zu lassen, um den Leser auf die Folter zu spannen, ihn zum Miträtseln aufzufordern und hinter die Fassade zu blicken. So lässt sie ihn bis zum finalen Schluss im Dunkeln und serviert ein überraschendes Ende. Währenddessen lässt sie vor dem inneren Auge des Lesers eine wunderschöne irische Landschaft mit altem Anwesen entstehen und von einem Urlaub in genau diesem zauberhaften Schlosshotel zu träumen. Ebenso macht sie mit köstlichen Gerichten dem Leser den Mund wässrig, von denen einige Rezepte mitgeliefert werden. Besonders zu erwähnen sind auch die eingeschobenen Blogeinträge von Diana und Darcy, in denen sie sich über bestimmte Rezepte austauschen. Das lockert die Handlung zwischendurch immer mal wieder auf.
Die Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet und in Szene gesetzt worden. Sie überzeugen durch individuelle Ecken und Kanten, was sie sehr lebendig und authentisch wirken lässt und dem Leser die Möglichkeit gibt, mit ihnen zu bangen, zu hoffen und zu jubeln. Diana ist eine sehr sympathische Frau, die ihre Arbeit mit Liebe und Hingabe ausführt, denn sie mag es zu verwöhnen. Sie ist hilfsbereit und herzlich, besitzt einen Blick fürs Wesentliche. Aber besonders liebt sie ihre Tochter Darcy, deren Besuch sie gar nicht abwarten kann. Darcy ist eine junge Frau, die die Leidenschaft für gutes Essen von ihrer Mutter geerbt hat und diese in ihrem Blog auslebt. Beatrice ist Bäckerin und erst seit kurzem im Hotel angestellt. Sie wirkt oft etwas merkwürdig und verschlossen, als wenn sie etwas zu verbergen sucht. Die weiteren Protagonisten tragen ebenfalls zur Steigerung der Spannung bei und machen die Handlung rundum gelungen.
„Sommerlilien“ ist ein unterhaltsamer und spannender Roman, der sowohl die Liebe als auch ein Familiengeheimnis vor einer herrlichen Kulisse in sich vereint. Tolle Sommerlektüre, wo man die Seele baumeln lassen kann und doch einen gewissen Nervenkitzel dabei hat. Absolute Leseempfehlung!